Beiträge von Kulturbanause

    Mir ist dieses Buch beim letzten Lagerverkauf der Mayerschen in die Finger geraten und ich bin endlich dazu gekommen, es zu lesen.


    Ein Kind wächst recht lieblos zwischen Shakespeare-Zitaten und Kriegsverherrlichung auf der einen Seite und dem Leben der Aborigines auf der anderen Seite auf und bastelt sich daraus ein Weltbild zusammen. Diese Welt ändert sich drastisch, als der Vater ermordet wird und Perdita daraufhin ihre Sprache mehr oder weniger verliert. Erst als Shakespeare, Kriegsverherrlichung und Aborigines in ihren Leben weniger werden, dafür aber Menschlichkeit und Liebe dazu kommen, erholt sich Perdita davon, mit einer unerwarteten Erkenntnis.


    Es ist ein schönes Buch in fast schon poetischer Sprache. Sehr weiterzuempfehlen.

    Zitat

    Original von LeSeebär


    Wo machst Du denn Urlaub, wenn Du dabei weder daheim noch unterwegs bist? :gruebel


    Ooops, ich lese das erst jetzt.


    Unterwegs lesen wäre bei mir im Flugzeug, in der Bahn oder sowas. Da gucke ich lieber aus dem Fenster.


    Wenn ich im Urlaub bin und mich in einem Hotel eingerichtet habe, ist das für mich nicht 'unterwegs'.

    Zitat

    Original von Tilia Salix
    Der ist erfunden worden, um die versklavten Bewohner Afrikas zu bezeichnen.
    ...


    Ursprünglich wurde das Wort zur Beschreibung verwendet (negro = schwarz), nicht um Sklaven grundsätzlich zu identifizieren.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Neger


    "Das Wort fand zunächst begrenzt Verwendung."


    Erst hundert Jahre später etablierte sich das Wort mit 'Hintergedanken'.


    auch Zitat Tante Wiki: "Erst mit Etablierung der eng mit der Geschichte von Kolonialismus, Sklaverei und Rassentrennung verbundenen Rassentheorien und der inzwischen überholten Vorstellung einer „negriden Rasse“ bürgerte es sich ab dem 18. Jahrhundert in der Gelehrten-, wie auch in der Literatur- und der Alltagssprache ein."


    Wenn man es recht überlegt, wurde das Wort von diesen Leuten im 18. Jahrhundert missbraucht.


    Statt das Wort zu verdammen, solltest du wohl lieber Leute mit diesem Gedankengut verdammen. Das erscheint mir zweckdienlicher, als Ottfried Preussler, Karl May und was weiss ich noch wen umzuschreiben und damit jeden geschichtlichen Hintergrund aus Büchern auszuradieren.


    Ist der ursprüngliche Sinn der Geschichten noch erhalten geblieben?


    Gibt es die Originale noch irgendwo????

    Zitat

    Original von Tilia Salix


    ... um ihn abwertend von der priviligierten weissen Rasse abzusetzen. Denn ansonsten könnte ich auch Jamaicaner, Kongolese, Italiener oder sonst was sagen. Die Hautfarbe ist nur wichtig, wenn es um eine rassistische Unterscheidung von Menschen geht, die wissenschaftlich heute nicht mehr zu halten ist.


    Ich sehe einem Menschen dunkler Hautfarbe nicht an, ob er in Jamaica, im Kongo oder in Wuppertal zuhause ist. Das könnte ich vielleicht beurteilen, wenn ich die Person reden höre, vorausgesetzt, ich kenne die lokalen Akzente in den Orten. Manchmal ist es angesagt, das Aussehen eines Menschen zu beschreiben, z.B. bei der Polizei bei einer Zeugenaussage. Das hat dann nichts mit Bewertung der Person zu tun. Es ist die Beschreibung einer physischen Eigenschaft. Genauso beschreibt man Haarfarben, schiefe Zähne, eine Glatze, Rollstühle, Brillen, Schuhgrössen, gepflegte oder abgenagte Fingernägel.


    Was mache ich mit diesem Medikament? Ist leider nichts für Langnasen. http://www.sueddeutsche.de/wis…ur-fuer-schwarze-1.618706

    Spannende Frage.


    Ich lese meist im Urlaub, wenn ich nicht daheim, aber auch nicht unterwegs bin. Die Option fehlt, ich habe daher Zuhause angekreuzt.


    Bei 'Was gefällt Ihnen an gedruckten Büchern?' fehlt mir die Anklick-Möglichkeit 'Ich mag gedruckte Bücher, weil ich sie am Strand in den Sand schmeissen und auch mal ein Rotwein drauf umkippen kann und ich die Bücher trotzdem noch lesen kann.'

    Ich habe diese Diskussion nun aufmerksam gelesen.


    Die Frage scheint mir, ob ich ein Buch lese und dabei den historischen Kontext in Betracht ziehe, es so lese, wie es geschrieben wurde oder ob ich ein Buch in den heutigen Sprachgebrauch übertrage.


    Ich bin in diesem Fall für die Originalversion.


    Wenn die Originalversion nicht mehr in diese Zeit passt, darf man sie eben einem Kind nicht mehr zu lesen geben oder man muss dem Kind die beim Lesen die Zusammenhänge erklären.


    Ich würde z.B. liebend gerne mal die Grimmschen Märchen im Original lesen. Ich bin sicher, die sind alles andere als 'political correct' (ach, was für ein schöner deutscher Begriff dies doch ist). Alle schreien auf, weil ein Begriff mal als rassistisch erklärt wurde. Ich bevorzuge, mir selber eine zu Meinung bilden, ob das Wort in einem rassistischen Zusammenhang verwendet wurde, was ich nur kann, wenn ich den Originaltext überhaupt noch zu fassen kriege.


    Ein anderes Beispiel wäre das Wort Jude. Es beschreibt einen Angehörigen einer Religionsgemeinschaft, aber kaum jemand wird mir wohl widersprechen, wenn ich behaupte, dass das Wort in unendlich vielen rassistischen Zusammenhängen verwendet wurde. Neger oder Schwarzer beschreibt einen Menschen mit dunkler Hautfarbe. Es mag ein veraltetes Wort sein, aber es deshalb aus Originaltexten zu streichen finde ich überheblich. Es kommt immer auf den Kontext an, in dem ein Wort verwendet wurde.

    Ich habe dieses Buch jetzt auch gelesen. Beeindruckend fand ich ich die Sprache und die Beschreibungen der Natur. Man leidet mit dem jungen Ich-Erzähler, der sich in seiner eigenen (Gedanken)welt lebt, dessen Beziehung während seines Wunsiedelaufenthalts zerbricht, der merkt, warum er von anderen abgelehnt wird und sein Verhalten doch nicht ändern kann.


    Die Zeitsprünge zwischen dem jungen und dem alten Ich-Erzähler sind interessant, wenn ich sie auch nicht immer sofort erkannt habe.


    Der ältere Ich-Erzähler hat sich offensichtlich im 'normalen' Leben etabliert. Das Buch erklärt leider nicht, wie diese Veränderung zustande gekommen ist, wodurch Fragen offen bleiben.

    Das Buch war gerade mit im Urlaub.


    Es ist ein flüssig zu lesendes Buch über eine Frau, die nach der Anschaffung von nur 3 tropischen Pflanzen mit der 'Magie der Pflanzen' in Berührung kommt. Dazu treten nach ihrer Scheidung zwei neue Männer in ihr Leben, beides Pflanzenliebhaber, welche sehr unterschiedliche Einstellungen zu den Pflanzen haben, einer hält sie in einem Zelt, der andere im Waschsalon in New York.


    Es geht um Gier, Sammelleidenschaft, tropisches Klima und das Leben und wie wir es führen.


    Perfekt als Urlaubslektüre, aber auch ohne Urlaub gut.

    Auch ich gehöre zu denen, die dieses Buch in der Schule, vielleicht mit 16 oder 17 gelesen haben. Intensiv ist es sicher, verwirrt hat es mich auch. Ich glaube, ich war damals zu jung, um das Buch richtig verstehen zu können. Heute würde ich es sicher mit anderen Augen lesen.


    Sehr beeindruckt hat mich der allererste Satz in Buch. Er ging mit einem Haufen verschachtelter Nebensätze bis auf die folgende Seite. Ein von mir verfasster Aufsatz zum Buch, der auch einen etwas verschachtelten Satz enthielt, wurde von meiner Deutschlehrerin bemängelt.


    Ich habe ebenfalls kein wirkliches Verlangen nach einer zusätzlichen Musilschen Erfahrung.

    Mir ist das Buch im Ausland in die Finger geraten, als eines der wenigen deutschsprachigen Bücher. Also habe ich es gelesen, was soll man auch sonst machen. ;-)


    Ich finde das Buch gar nicht so schlecht. Die Handlung scheint eher zweitrangig zu sein. Der grundsätzliche Anlass für dieses Buch ist wohl eher die Suche eines zwanzigjährigen Ich-Erzählers nach einem Sinn oder einer Aufgabe in seinem Leben, auch wenn er sich nicht wirklich zu irgendwelchem Tun aufraffen kann. Es fehlen einfach neue Anregungen in seiner Umgebung, Ausnahme ist der Chef seiner Mutter mit dem er immer wieder über seine Idee, Schriftsteller zu werden, redet. Aufgrund seiner vielen Ehrenrunden in der Schule hat er auch kaum gleichaltrige Freunde. Der Protagonist fühlt sich nirgends zugehörig. Entsprechend beschreibt der Autor die Ereignisse mit der Distanz, die auch der Leser empfindet.


    Dummerweise nimmt das Buch die echte Veränderung des Protagonisten auf den ersten drei Seiten vorweg, als er in einem Internat ankommt und sich endlich zu einem Tun aufrafft und das, was passiert ist, anfängt aufzuschreiben. Die Ankunft im Internat scheint ein Neuanfang zu sein. Was in den ersten Seiten offenbleibt ist die Frage, was eigentlich passiert ist, das dieses Aufschreiben nötig macht. Somit bleibt der Spannungsbogen dann auf der nicht so prickelnden Handlung, gespickt mit trockenen Kommentaren zum verlogenen Verhalten und dem Funktionieren der Beziehungen innerhalb der 'besseren Gesellschaft'.

    Ich habe das Buch jetzt auch gelesen und kann mich der Beurteilung von Eskalina voll anschliessen.


    Wolfgang Büscher hat sein Buch als Beobachter geschrieben, nicht als jemand, der aktiv mit anderen interagiert. Wenn man ausserhalb der Städte unterwegs ist, scheint es zu Fuss wirklich recht einsam zu sein. Diese Einsamkeit mit allen Naturbetrachtungen ist aber in wunderbaren Worten beschreiben. Ausserdem werden zu vielen Orten geschichtliche Bezüge aufgezeigt. Somit ist das Buch auch sehr informativ.


    Fazit: Ein interessantes Buch mit gut gewählten Worten - empfehlenswert.

    Ich habe mal meine Buchbestände nach isländischen Autoren durchforstet, die ich mir anlässlich eines beruflichen Aufenthalts dort besorgt habe.


    Anscheinend haben mich mörderische Gedanken umgetrieben, denn es sind alles Krimis. Das erwähnte 'Nordermoor' ist dabei, 'Tödliche Intrige' von Arnaldur Indri ason, ein Psychokrimi, und 'Das Rätsel von Flatey' von Viktor Arnar Ingólfsson. Letzteres nimmt Bezug auf historische Schriften und die Geschichte Islands, auch wenn es ab und an eine Leiche gibt. ;-)


    Die Buchläden in der Haupteinkaufsstrasse von Reykjavik haben alle auch deutschsprachige Bücher im Angebot, sind halt auf Touristen eingestellt.

    Während ich meine Bücher und andere preiswertere Dinge kaufe, wo ich sie gerade entdecke, bevorzuge ich teurere Dinge in einem Laden zu kaufen, bei dem ich, im Fall einer Reklamation, mit der gekauften Ware auftauchen kann und ich nicht erst die Originalverpackung von anno dunnemal ausgraben muss, damit ich das Teil zurückschicken kann. Da kaufe ich vielleicht nicht immer ganz geizig aber mit einem besseren Gefühl.


    Allerdings hatte ich beim Kauf meiner Kamera vor einigen Monaten durchaus den Eindruck, als sei der Verkäufer überzeugt, ich will nur Beratung, um dann im Inet zu kaufen. Er war sicherlich glücklich, dass dem nicht so war.

    Ich war die letzten Tage mal wieder unterwegs und hatte was zu lesen vergessen. Also mal bin ich mal flink in die nächste Buchhandlung. Mitgenommen habe ich


    Grappa und die Seelenfänger von Gabriella Wollenhaupt


    Klappentext des Buches
    Bierstadt steht Kopf: Die Talentshow Wir suchen dich, Superstar ist zu Gast und veranstaltet ein großes Casting. Polizeireporterin Maria Grappa ist allerdings wenig begeistert. Ihr neuer Chef hat ausgerechnet die auserkoren, über die Veranstaltung zu berichten. Lieber würde sie den Machenschaften der Kirche der Erleuchteten, die vor den Toren der Redaktion ihren Werbestand aufgebaut haben, auf den Zahn fühlen. Als jedoch Pitt Brett, der unsympathische Chefjuror von WSDS entführt wird, findet Grappa schlagartig auch die Show äußerst spannend.


    Die Autorin Gabriella Wollenhaupt arbeitet als Fernsehredakteurin und hat schon mehrere Krimis mit Maria Grappa als Hauptperson geschrieben.


    Persönliche Meinung: Grappa hat Schwierigkeiten, sich an ihren neuen Chef zu gewöhnen und es gibt einige verbale Scharmützel. Trotzdem schafft sie es, als Reporterin über das zu schreiben, was ihr Spass macht. Im Buch werden sowohl DSDS (öhm WSDS), Dieter Bohlen (Pitt Brett) als auch Scientology munter verarbeitet. Beim Namen Pitt Brett konnte ich mir das Lachen kaum verkneifen. Da das Buch aktuell ist, fehlt auch nicht der Hinweis auf Mr. Ex-Minister Copy/Paste. Zwischen all dieser Satire rutschen die Toten und die dazugehörigen Täter manchmal etwas in den Hintergrund. Trotzdem macht es Spass, das Buch zu lesen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Alles in allem ist es ein nettes Buch, dass man im Flieger Richtung Sonne lesen kann.

    Gestern ist mir das Buch in der Mayerschen in die Finger gefallen. Ein nettes Buch mit britischem Humor geschrieben. Da es nicht viele Seiten hat, ist es schnell gelesen. Ich kann mich den anderen Rezessionen nur anschließen.


    Ich frage mich aber auch, wie viel Disziplin zu solch einem, durch Formalitäten beschränkten, Leben gehört.