Ich finde es immer interessant, dass direkt geschrieen wird, Künstler sollten in Zukunft von Brot und Wasser leben. Soweit ich das sehe, schlägt das doch keiner vor, auch, die Piraten (und damit ist in diesem Fall die Partei gemeint, nicht die illegalen Downloader) nicht. Da gibt es erstens mal überhaupt keinen einheitlichen Standpunkt zum Urheberrecht, nur Diskussionen über Reformen. Und in allen diesen Diskussionen ist ganz klar ein grundlegender Punkt, dass der Urheber dennoch natürlich für seine Arbeit entlohnt werden soll. Ich zitiere mal:
Zitat
Prinzipiell ist bei allen Überlegungen zu beachten, das die kulturelle Vielfalt gefördert werden sollte und der Urheber deshalb nicht in seiner Möglichkeit eingeschränkt werden darf, neue Werke zu erschaffen (z.B. durch zu geringe Geldmittel)!
Während die Produktionskosten für Musik noch moderat sind und Musiker durch Konzerte ein zusätzliches Standbein haben, sind die Verhältnisse für andere immaterielle Güter - wie Filme, Texte oder Software - oft umgekehrt. Eine nur durch den Autor beschränkte „Aufführung“ existiert hier nicht. Unserem Ziel zufolge, den kulturellen Reichtum der Menschheit zu befreien und zu potenzieren, müssen wir uns mit der Erhaltung und Beschleunigung kulturellen Wachstums auseinandersetzen.
Dazu, wie sowas durchführbar sein soll, gibt es, wie gesagt, verschiedene Positionen, siehe hier
Übrigens gibt es gerade im Software-Bereich ja genügend Open-Source-Projekte, die zeigen, dass sowas durchaus funktionieren kann. Linux sowie sämtliche Programme (Gimp, Blender, Open Office...) sind da doch gute Beispiele, vor allem im gegensatz zu ihren ja nun wirklich nicht billigen Microsoft-Äquivalenten.
Und bevor jemand fragt: nein, ich bin kein Mitglied der Piratenpartei, ich finde es nur manchmal beeindruckend, wie sie teilweise auf eine Ebene mit illegalen Raubkopierern u.Ä. gestellt wird. Man sieht doch an der ganzen Debatte um illegale Raubkopien, dass es dringend Zeit für irgendwelche Reformen sind. Drakonische Strafen scheinen ja irgendwie auch keinen mehr abzuschrecken, und Maßnahmen wie ACTA sind eben einfach nicht mit einem freien Internet vereinbar. Was ist denn die Alternative, gar nichts tun? Ich meine, bei ebooks ist das Problem relativ klein und die Verlage können es sich zurzeit noch leisten, das zu ignorieren, aber in anderen Bereichen wird es doch langsam wirklich kritisch.