Original von SiCollier
Danke. Ich war sowieso an manchen Stellen überrascht, wie modern das wirkt. Etwa S. 86 und 106, als Hedwig über einen ehrenhaften Kaufmann sinniert. Die Beschreibung über die Aktiengesellschaften passt auch heute noch wie die Faust aufs Auge. Die "schrecklichen Zeiten" sind geblieben.
Mit einem Riesen Bluff ergaunert sich Ahlhusen einen neuen Kredit. Aber ich schätze, seine Affäre mit Frau Graff wird ihm später noch zum Verhängnis werden. Zu sehr ist ihr Mann gekränkt.
Anschließend will Ahlhusen feiern, und zwingt Werner, mit ihm zu gehen. Er muß ziemlich betrunken sein, daß er zu Werner so offen über dessen Frau spricht. (Wir sind immerhin im Jahr 1889!) Der bleibt erstaunlich ruhig.
Währenddessen kommt es zwischen Hedwig und Alba zu einer Art Gespräch. Kein Wunder, daß Hedwig so hart geworden ist. Bei dem Leben! Das hat dann, wie man aus Wilhelms Äußerungen Alba gegenüber schließen kann, im Gegenzug dazu geführt, daß Wilhelm so wurde, wie er ist. Er will nicht so leben wie seine Mutter. Bis zu einem gewissen Grade sind die in einem Teufelskreis gefangen. Aber durchbrechen werden sie ihn wohl nicht.
Derweil macht Wilhelm sich tatsächlich an Alba heran und läßt durchblicken, daß er ihre geheimen Wünsche durchschaut hat. Dabei entsteht dann tatsächlich eine Idee, die Reederei zu retten. Zum Leidwesen von Wilhelm. Nur was stellt der sich vor, wenn er bankrott gehen sollte? Dann fällt er doch auch ins Nichts. Aber soweit zu denken, reicht es bei ihm vermutlich nicht (mehr).
Irritiert hat mich auf S. 108, daß Hewig erwähnt, sie sei mit ihrem verstorbenen Mann vor über zwanzig Jahren dabei gewesen, als der Kaiser Hamburg besuchte. Sie spricht etwa 1889, zwanzig Jahre vorher wären etwa 1869. Ähm, da gab es keinen deutschen Kaiser. Es ist auch von "Schwarz-Weiß-Rot" die Rede, den Farben der Flagge des Norddeutschen Bundes. Vielleicht ist der der preußische König gemeint?