Beiträge von MelanieM

    Wie sehen denn die Pläne für die nächsten Buchprojekte aus? Ich hoffe doch sehr, dass es welche gibt

    Ein Buch habe ich bei Heyne schon abgegeben, warte noch auf das Lektorat. Es könnte sowohl ein Stand alone als auch der Auftakt einer Reihe sein, das hängt davon ab, wie gut es sich verkauft. Es geht um eine Psychoanalytikerin in Hamburg im Jahr 1920, die mit einem Kriminalkommissar gemeinsam den Mord an einem ihrer Klienten aufklären will, es ist aber weniger ein Krimi als ein Sittengemälde der damaligen Zeit. Wenn es gut läuft, gibt es Raum für Folgebände, wenn nicht, kann es gut für sich allein stehen.


    Bei Tinte&Feder habe ich eine neue Reihe in Arbeit, bin gerade bei Band 1, der 1958 spielt, aus der Sicht einer jungen Ärztin, die in der Psychiatrie arbeitet und dort immer mal wieder Fragen nach der Vergangenheit stellt, was nicht alle gern sehen. Es geht um Psychiatrie in den 1950ern, um die Rolle der Frau in dieser Zeit und außerdem gibt es als Nebenrolle Alfred (Fredi) Studt und seine Familie, die auch eine wichtige Rolle spielen, sodass auch Freunde der Hafenschwester erfahren, was aus Fredi wurde und in Band 2 auch Martha und Rudi wieder treffen.

    Gesagt, getan... hatte den Eindruck, hab die Zuhörenden etwas angesteckt mit meiner Begeisterung. Habe den Roman herumgereicht und so manche Brille wurde aus der Tasche geholt, um den Klappentext zu lesen und den Titel zu notieren. Es hat länger als sonst gedauert, bis das Buch seine Runde beendet und wieder bei mir ankam.


    Es ist das schöne Format "Leser empfehlen anderen Lesern ihre Lesehighlights" und die Bibliothek bekommt dadurch Anschaffungsvorschläge.

    Vielen lieben Dank, das freut mich sehr! Im Augenblick haben Bücher es ohnehin schwer und laufen längst nicht mehr so gut wie noch vor 10 Jahren, was dazu führt, das die Verlage die Programme weiter einstampfen.

    Wie zuvor schon erwähnt, mag ich besonders die Hinweise zum gesellschaftlichen Leben dieser Zeit. Die Reise in Ägypten fand ich leider etwas ereignisarm, mitgefahren wäre ich trotzdem gerne.

    Ja, außer dass sie erkältet waren und sich dann die Sehenswürdigkeiten anschauten, Cousin Arthur auf alles schoss, was da war, ist nicht sonderlich viel passiert. Wie auf üblichen, normalen Reisen eben. Da es mir wichtig war, authentisch zu bleiben, habe ich auf Räuberpistolen verzichtet, um es "aufzupeppen".

    Hatte Alfred eigentlich schon eine andere Frau für ihn ausgesucht?

    Nein, da gab es m. W. noch niemanden. Der alte Krupp hätte wennschon aber auch nur eine aus einem Haus genommen, die selbst Geld haben oder gute Geschäftsbeziehungen, damit es sich für die Firma lohnt. Vermutlich hatte er noch nicht das Richtige für seinen Sohn gefunden.

    Das war tatsächlich so, dass Fritz in seiner Hilflosigkeit alles Margarethe projizierte und sie als verrückt darstellte. Möglicherweise hat Margarethe geahnt, dass Fritz derartige Kritik nicht abkann und sich deshalb all die Jahre auch so zurückgehalten. Aber jetzt hatte sie den Eindruck, es geht gar nicht mehr, er setzt alles in den Sand. Und er fühlte sich gedemütigt, dass sie hinter seinem Rücken Hilfe bei der Kaiserin suchte. So etwas kann ja nur eine Verrückte tun ... muss er sich einreden, um sich nicht zu schämen, weil er im Grunde die Schuld durch sein Leben trägt und weil er sich nie Gedanken um die Konsequenzen machte. Er glaubte ja, er würde allen auf Capri helfen und rechnete nicht mit der Missgunst der Menschen dort, die er für edle Inselkinder hielt.

    Was mir noch einfällt: ich habe jetzt die ganze Zeit darüber nachgedacht. Entweder habe ich etwas überlesen, oder Alfred Krupp wurde recht plötzlich bettlägerig und verstarb. Ich entsinne mich, daß mein Vater auch quasi über Nacht bettlägerig wurde - allerdings gab es monatelang vorher deutliche Anzeichen dafür und eine "Entwicklung", kein plötzlich heute gehts - morgen nicht mehr.



    Danke Arietta für Link und Bild!

    Ich nehme an, er hat sich mit eiserner Disziplin gezwungen, bis nichts mehr ging und frühere Symptome verleugnet. Er war in der Beziehung ja Fritz' Gegenteil.

    Die arme Margarete musste schon einiges Stämmen und eine große Last auf ihren Schultern tragen.

    So ein großer Haushalt mit 600 Angestellten zu führen kostet schon viel Kraft, ich finde sie ist einfach eine mutige und großartige Frau.
    Besuch aus aller Welt zu managen, ob China oder der deutsche Kaiser , mag aufregend sein, ehrlich mir wäre es Zuviel. Der Aufenthalt auf Capri , die blaue Grotte ist schon sehr traumhaft und die beiden Töchter sind genauso begeistert. Fritz fühlt sich dort wohl , die salzige Luft tut seinen Lungen gut, tatsächlich wenn man Asthma hat fällt einem dort das Atmen leichter.
    Fritz scheint mir nur noch Capri und seine Forschung im Kopf zu haben. Was würde er tun hätte er nicht Berta im Rücken, die nun noch auch die Prokura hat und sich um die Firma kümmern muss. Ich glaube ich würde das Handtuch schmeißen, aber wie heißt es so schön hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau die ihm den Rücken freihält und im Hintergrund alles arrangiert.

    Ja, Margarethe geht an das Ende ihrer Kräfte, während Fritz aufblüht und das alles gar nicht wahrnimmt.

    Auf den folgenden Seiten (S. 138ff) wird Alfred Krupp etwas sympathischer. Gewundert hat mich allerdings, daß Margarethe ihn Duzte. War zu jener Zeit nicht das „Sie“ auchim engen Familienkreis üblich?

    Ich habe mich halb tot recherchiert, um dazu etwas zu finden, aber es gab NICHTS, also habe ich sie sich duzen lassen.

    Gewundert habe ich mich schließlich über die lange Zeit der Reise - konnte der Firmenchef denn so lange von seinem Büro wegbleiben ohne daß es im Unternehmen drunterund drüber ging? Er muß seinen Geschäftsführern und Prokuristen sehr vertraut haben.

    Ja, das ist so. Da er selbst ja vom Vater fix rausgehalten wurde, wussten die Direktoren besser Bescheid als er. Und ihm war das auf eine Weise, die er sich nie eingestanden hätte, vielleicht sogar ganz recht.

    Irgendwie habe ich bei Krupps immer nur den zweiten Weltkrieg im Kopf wo sie die Familie ja nicht mit Ruhm bekleckert hat. Allerdings kann ich meine nicht so positive Einstellung gar nicht so richtig an Fakten festmachen...


    Bemerkenswerterweise wurden Barbara und ihr späterer Ehemann von den Nazis sogar inhaftiert. Bertha und ihr Mann kümmerten sich dann um deren Freilassung. Natürlich waren sie an der Waffenproduktion im Krieg beteiligt, aber sie mochten Hitler als Person nicht sonderlich. Barbaras Mann war dann im Gegenzug nach dem 2. Weltkrieg der Rechtsanwalt von Berthas Mann im Kriegsverbrecherprozess.

    Nein, beide Schwestern wählen bereits so jung ihre Ehepartner, anscheinend ohne äußeren Druck und sind wirklich verliebt und glücklich. Bei Bertha, der reichsten Partie, geht es besonders schnell: Romreise und Geburtstag im März, Verlobung im Mai, Hochzeit im Oktober.

    Da habe ich die Sichtweise der Urenkelin von Margarethe Krupp übernommen, die es so geschildert hat. Andere Quellen behaupten, der Kaiser hätte die Ehe von Bertha arrangiert, aber das glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass Margarethe eine arrangierte Ehe ohne Liebe für ihre Tochter erlaubt hätte. Ich denke, es war schon so, wie hier beschrieben, auch dass man den Kaiser später erst fragte, wie er dazu steht, weil man ja auch seinen Schirm angewiesen war. Und was hätte der Kaiser davon gehabt, Bertha mit einem Diplomaten zu verkuppeln? Dann doch lieber mit einem seiner Söhne ;-) , dann kommt Geld in die Haushaltskasse.

    Ich denke, es war für Margarethe wichtig, ihre Älteste in guten Händen zu wissen und außerdem den Familiennamen zu erhalten. Und warum soll man dann lange mit der Hochzeit warten? Da hat sie selbst ja unschöne Erfahrungen gemacht, so lange, wie Fritz brauchte ...

    Schön ist auch die Episode geschildert, als Margarethe mit ihren Töchtern auf dem Weg vom Friedhof ist, die Droschke anhalten lässt und sich um das weinende Mädchen kümmert/der Mutter eine Chance bietet. Margarethe bleibt volksnah und ist den Menschen zugewandt.

    Das ist ausnahmsweise mal eine ganz fiktiv erfundene Szene, aber ich hätte mir gut vorstellen können, dass Margarethe, die ehemalige Gouvernante, genauso reagiert.

    Du beschreibst schlüssig, dass Fritz Suizid begangen hat. Es ist tragisch, dass er, der reichste Mann Deutschlands, dem der Kaiser vertraut und der Fritz als befreundeten Unternehmer bezeichnet, sich so schwach fühlt und nicht gegen die Verleumdungen stringent angeht und so jung keinen anderen Ausweg weiß, als sich zu vergiften. Nur gut, dass er zumindest das Geschäftliche ordentlich hinterlässt und geregelt hat. Aber seine Töchter sind erst 15 und 16... und es hält ihn auch nicht die Verantwortung für ein Unternehmen mit unfassbaren 50.000 Mitarbeitern, zu kämpfen. Wie schön, dass seine Arbeiter nicht glauben, was in der Zeitung steht, sondern an den Menschen glauben, den sie kennen.

    ja, er muss sehr verzweifelt sein und ich verstehe Margarethe, wie sie den Leichnam schüttelt, verärgert ist, dass sie in Jena geblieben ist und dadurch nicht an Fritz Seite war. Das ist hart, denn hätte er sie nicht weggeschickt oder hätte er gebeten, dass sie zur Villa Hügel zurückkehrt, dann hätte sie in seiner Nähe den Suizid auch nicht verhindern können, doch so hatte sie keine Chance ihrem Ehemann zur Seite zu stehen.

    Ja, Fritz' Tod war tragisch und es waren schon ganz früh Gerüchte wegen Suizid im Umlauf. Die Urenkelin in der Biografie beharrt auf dem Schlaganfall, aber sie beschreibt die Todesumstände genauso, wie ich sie hier wiedergebe. Und als Psychiaterin ist mir klar, dass das so nicht stimmig ist. Das riecht alles nach einem Suizid durch Gift, weil ein Schlaganfall nicht zu Schaum vor dem Mund führt und Margarethe ihn dann auch nicht geschüttelt hätte, denn sie war ja keine schwache Frau, und das war auch keine Schwäche, das war Wut. Aber warum ist man wütend? Weil man weiß, dass da etwas nicht stimmt. Nur durfte der Suizid nicht an die Außenwelt gelangen, weil die Menschen es als Schuldeingeständnis gesehen hätten, von wegen, er ist wirklich homosexuell. Das glaube ich wiederum nicht. Das war damals nur der einfachste Weg, politische Gegner zu zerstören.

    Ich habe mir beim Lesen manchmal gedacht: warum redet sie nicht mehr mit Fritz ? Warum sagt sie ihm nicht, dass es ihr zu viel wird und er nicht so viel Zeit in Capri verbringen soll sondern sich mehr um die Geschäfte kümmern könnte? Wahrscheinlich ist es Fritz gar nicht bewusst, wie sehr er sie zu dem Zeitpunkt im Stich lässt. Und sie ist so großzügig und lässt ihm seine Freude auf Capri, obwohl es ihr selbst schon alles zu viel wird.

    Ich denke, er hat das einfach mit Worten weggewischt, von wegen: "Du musst das doch nicht machen, ruh dich aus, verreise und mach was Schönes." Weil er selbst den Überblick verloren hat, wie viel Arbeit sie investierte und sie wusste, wenn sie es nicht tut, bricht alles zusammen. Aber Fritz holte seine zweite Jugend auf Capri nach. Ich konnte mir beim Recherchieren sehr gut vorstellen, wie viel Spaß er dort wohl hatte, zum ersten Mal in seinem Leben das zu erleben, was Margarethe schon im Lehrerinnenseminar an Spaß hatte. Er holt seine Jugend nach, hat Spaß an lausbubenhaftem Blödsinn, ist in seinen Augen Gleicher und Gleichen und erkennt nicht den Neid, den er erzeugt, weil er großzügig ist und allen helfen will. Er ist ein gutmütiger Mensch, aber auch sehr blauäugig, was die Menschen auf Capri angeht. Er idealisiert die Insel so sehr, und genauso, wie er nicht erkennt, was man dort wirklich über ihn denkt, genauso wenig begreift er, dass Margarethe die Firma zusammenhält. Übrigens hat er tatsächlich interessante Forschungsergebnisse in der Meeresbiologie erzielt. Die sind aber in Vergessenheit geraten, weil der Skandal alles überschattete. Er wäre vermutlich als zweitgeborener Sohn viel glücklicher geworden, wenn das alles nicht auf seinen Schultern geruht hätte und er einen großen Bruder gehabt hätte. Sein Vater hat für die Firma gelebt, sie aufgebaut, er selbst musste das Erbe verwalten, er wollte aber auch selbst etwas erreichen, was darüber hinausgeht. Und das glaubte er auf Capri gefunden zu haben. Das ist die wahre Tragik.

    Liebe Melanie, ich möchte mich hier auf jeden Fall schon mal dafür bedanken, dass Du diese Leserunde so wahnsinnig engagiert begleitest, so viele tolle Hintergrundinformationen lieferst und auf jeden Beitrag eingehst. Das ist wirklich nicht selbstverständlich, wieviel Zeit Du Dir hier für uns nimmst. Vielen Dank, das macht die Leserunde zu einem richtigen Erlebnis für mich

    Hier hast Du schöne Worte geschrieben, Rouge. Ich empfinde es auch so und bin dankbar für diese tolle Leserunde, die Du, Melanie, so individuell begleitest. Dadurch erlebt man den Roman noch intensiver. Rouges Dank schließe ich mich sehr gern an.

    Vielen lieben Dank! Mir macht es aber auch sehr viel Spaß mit euch und euren tollen Beiträgen, von denen ich als Autorin auch sehr profitiere.

    Ich finde Fritz auch anstrengend, und ich finde, im Verlauf der Geschichte fällt mir das immer mehr auf. Er hat natürlich auch viele positive Seiten. Er ist so empfindsam und aufmerksam, versucht Margarethe nichts vorzuschreiben und er scheint sie wirklich aufrichtig zu lieben. Aber seine Feigheit und dass er sich immer so als Opfer und kränklich und schwach darstellt finde ich auch wirklich anstrengend.

    Das kann ich verstehen, mir ging es ähnlich, Er ist eben mehr der Sohn seiner Mutter als seines Vaters.

    Ich glaube, dann dürfte ein Buch von Adalbert Stifter besser nicht ins Lektorat von Piper kommen - da bliebe nicht viel von übrig. - Ich mag Bücher (und Filme), die sich langsam entwickeln.

    Das betrifft im Prinzip alle Verlage und Agenten ;-) .

    Zum Thema Briefe: in meiner Jugend habe ich an meine damalige Freundin auch Briefe geschrieben ("Ihr könnt schreiben, telefonieren ist zu teuer."). Abends eingeworfen, war die Post auf jeden Fall am nächsten Tag am Ziel. Nicht wie heute, wo ein Brief innerhalb einer Kleinstadt schon mal über acht Tage braucht (so erlebt im November 2023). Aber das wird künftig ja wohl eher die Regel denn die Ausnahme (nicht gerade acht Tage, aber deren drei).

    Das kenne ich auch noch.

    Währenddessen hat sich Fritz noch immer nicht mit seinem Vater ausgesprochen. Wenn es ein Roman wäre, würde ich mich jetzt fragen, ob das überhaupt noch etwas wird. Aber da es sich ja um ein Stück Geschichte handelt, wird das wohl noch kommen… ;-)

    Wenn das ein rein fiktiver Roman wäre, und keine Tatsachengeschichte, hätte möglicherweise das Lektorat gesagt:

    Ist es nicht unrealistisch, dass er sie so lange warten lässt? Und warum lässt sie sich das gefallen? Da muss es mal ein bisschen schneller zur Sache gehen, sonst langweilen sich die Leser. ;-)

    Ich mochte den alten Krupp, als ich recherchiert habe. Er hatte es in der Tat nicht leicht als junger Mann, der nur Schulden geerbt hat. Übrigens hatte er auch ein uneheliches Kind vor seiner Eheschließung. Als junger, mittelloser Mann hatte er eine Affäre mit einer Gleichaltrigen. Da sie davon ausging, dass er nichts auf der hohen Kante hatte, ließ sie sich darauf ein, dass er sie mit einer Summe auszahlte, die einem damaligen Jahresgehalt entsprach und damit waren dann alle Ansprüche abgegolten. Uneheliche Kinder waren ohnehin nicht erbberechtigt. Hätte die junge Frau geahnt, dass aus dem Habenichts mal der reichste Mann Deutschlands werden würde, hätte sie sich bestimmt anders entschieden.


    Er war seiner Frau Bertha wirklich liebevoll zugetan, hat ihr immer viele zärtliche Briefe geschrieben. Aber ich schätze, ihr Interesse an Sexualität war tatsächlich so wie das ihres Sohnes - kaum vorhanden. Sicher nutzte sie auch damals schon ihre gesundheitliche Konstitution, ihn fernzuhalten. Das Thema der Asexualität ist ja erst in unserem Jahrhundert ein Thema - dass es eben auch Menschen gibt, die kein Interesse an Sexualität haben, ohne impotent oder frigide zu sein.

    Zitat

    Anmerkung zu S. 243: Fritz kehrt im Mai von Capri zurück, reist weiter nach Kiel und England.

    S. 249: einige Wochen später kehrt er von Berlin zurück ... genießt die warmen Maitage...

    Es kann doch nicht mehr Mai sein. Oder liegt ein Jahr dazwischen? Reisen haben gedauert und in Berlin war er bestimmt länger und hat sich an der Musik der Capri"fischer" im Hotel Bristol erfreut.

    Ja, das ist sehr knapp zusammengefasst, es liegt tatsächlich ein Jahr dazwischen, Margarethe reist Anfang 1900 zurück von Capri, Fritz kommt kurz im Mai 1900 und ist dann erst auf Geschäftsreise, dann in Betlin und dann wieder auf Capri. 1901 bittet die Kaiserin im Frühjahr um die Unterkunft, s.S. 245. Ich habe manchmal gestrafft, wenn sonst nichts weiter passiert ist.


    Und ja, Fritz war sehr blauäugig, der Klatsch und die Musiker sind belegt. Er war wirklich sehr großzügig und das brachte Neider hervor, die dann intrigierten und Gerüchte in die Welt setzten.

    Es ist schon etwas seltsam: das direkt zuvor ausgelesene Buch begann etwa 1878 (zwischen 1878 und 1880), hier setzt die Handlung auch 1878 ein - doch was für ein Unterschied! Hier das„zivilisierte“ (?) Deutschland bzw. England, dort die amerikanische Frontier in Nebraska. Schon seltsam, wie sich zu gleicher Zeit die Welten doch unterscheiden!

    Das finde ich auch immer wieder spannend, wenn man sich bewusst war, was wo los war. In Amerika herrschten die Bedingungen, wie man sie aus Wildwestfilmen kennt, die Schlacht am Little-Big-Horn war erst zwei Jahre vorbei, die Natives kämpften ums Überleben. Das packt man oft gar nicht vom Verstand her in dieselbe Zeit.