https://www.manager-magazin.de…altes-geld-a-1128904.html
Es gab noch reichere Familien als die Krupps in Deutschland.
Das ist von 1913, also war Barabaras Erbe wohl doch nicht so klein, wenn Bertha auf Platz 5 rutschte 😆🤣
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Es gab noch reichere Familien als die Krupps in Deutschland.
Das ist von 1913, also war Barabaras Erbe wohl doch nicht so klein, wenn Bertha auf Platz 5 rutschte 😆🤣
Nicht in der ARD, sondern wohl im ZDF gab es die Serie. Über Youtube kann man das immer noch sehen.
In dem Film wird Fritz mit einem Caprifischer im Bett gezeigt, Bertha geht mit Kaiser Wilhelm ins Bett und Kaiser Wilhelm und Fritz sind gemeinsam dabei, Margarethe in die Irrenanstalt zu schicken. Es wurde nicht in der Villa Hügel gedreht, sondern ein Gebäude mit Freitreppe gewählt. Ich habe versucht, es mir anzusehen, aber ich konnte es nicht genießen, weil mir ständig die historischen Fehler auffielen. Fritz ist da einfach tot umgefallen. Zwar weiß niemand wirklich, wie er starb, aber Gerüchte um einen Selbstmord gab es früh, die von der Familie immer dementiert wurden.
Oh wow, das sind ja noch mal sehr interessante Fakten, danke fürs mitteilen. Und das wäre wirklich noch mal ein sehr spannender Stoff für einen weiteren Roman.
Das ist mir auch aufgefallen. Ich fand es zum einen sehr bewundernswert, dass Barbara sich damit so selbstverständlich abgefunden hat, dass ihre Schwester zur reichsten Frau Deutschlands wird und sie überhaupt nichts davon abbekommt. Und zum anderen war ich echt überrascht, dass die Erbfolge so geregelt war und das Barbara nicht zumindest einen Teil des Vermögens abbekommen hat.
Barbara hat auch viel geerbt, Landgüter und Geld. Mehr als sie ausgeben konnte. Aber nichts im Vergleich zur Firma. Andererseits hat sie auch nicht die Verantwortung geerbt. Bertha musste sich mit den Nazis später wegen der Geschäfte arrangieren, Barbara hatte die Chance zu opponieren und ihrem Gewissen zu folgen.
ZitatHm, was hätten sie sonst tun sollen - als Waffenfabrikanten? Ich habe immer etwas Probleme damit, wenn wir aus unserer heutigen Sicht Menschen beurteilen, die früher in ganz anderen Systemen wie wir gelebt haben.
Ja, das sehe ich auch so.
Alles anzeigenDa ich am Wochenende sicherlich nicht zum Lesen kommen werde, habe ich mir heute die Zeit genommen auszulesen.
Der Schlußabschnitt hat es dann in sich. Ich wußte, daß Fritz im Jahr 1902 (also dem Jahr, in dem die derzeitige Handlung spielt) gestorben ist. Aber wie, wußte ich nicht.
Zunächst ist Margarethe zur Behandlung bei Prof. Binswanger. Ich bin über seinen Satz (S. 306) „(Sie sagten, Sie hätten immer das Gefühl, Sie müssten aufpassen.) Es ist allein in Ihrem inneren Erleben.“ gestolpert. Ich denke, hier irrte der Professor, Margarethes Sorgen und Befürchtungen waren bis zu einem gewissen Grade real - wie real, zeigt der Tod ihres Mannes. Ich habe dunkle Erinnerungen an den Schlaganfall meines Vaters; damals war ich neun Jahre alt. Man wußte zunächst nicht, wie schlimm es ist, aber letztlich war alles darauf ausgerichtet (zumindest ist so meine Erinnerung), daß er überlebt (hat er auch).
Als Laie würde ich sagen, Prof. Binswanger hatte bis zu einem gewissen Grade recht - aber nur bis zu einem gewissen. Margarethe hätte sich für sich selbst durchaus etwas zurücknehmen können. Aber sicherlich nicht so weit, daß sie ähnliche Freiheiten wir Fritz in Anspruch genommen hätte. Da wäre wohl alles den Bach hinunter gegangen.
Den Tod oder besser alles um den Tod von Fritz herum habe ich übrigens als sehr intensiv beschrieben empfunden.
Da es in früheren Abschnitten hieß, daß Thema komme noch, habe ich bisher nichts dazu geschrieben. So, wie es dargestellt wurde, hatte ich seit geraumer Zeit überlegt, ob Fritz homosexuell war. An asexuell, wie es auf S. 336 angedeutet wird, hatte ich nicht gedacht. Ich denke auch, wäre er anders veranlagt gewesen, hätte das schon längst zum Vorschein kommen oder in seiner nächsten Umgebung Ahnungen sein müssen, die gab es aber anscheinend nicht. Insofern ist das für mich schlüssig.
„Schon seltsam, dachte Margarethe bitter, wie schnell all das Gute aus den Augen de Menschen verschwindet, wenn sie lieber dem Skandal glauben wollen, der ihre reißerische Sensationslust befriedigt.“ (S. 343)
Und das schon damals, so ganz ohne „soziale Netzwerke“ - manche Dinge ändern sich anscheinend nie.
Sehr gut die Ratschläge, die Margarethe ihrer Tochter gibt (S. 346).
Als sie die Idee mit der Wohnstadt hatte, mußte ich unwillkürlich an die Fuggerei in Augsburg denken.
S. 405. „Wohnungen ohne Bad und Toilette sollte man in unserer aufgeklärten Zeit gar nicht mehr bauen.“ Ähm, die hat man sogar nach dem 2. Weltkrieg noch gebaut. Wir hatten das Glück, daß mein Vater eine Werkdienstwohnung hatte (da er oft Bereitschaftsdienst leisten mußte), die im Haus, da auch die Behörde, bei der er angestellt war, war. Da hatten wir ein Bad mit Toilette. In den anderen Häusern der Straße wurden jedoch erst in den 60er Jahren Bäder eingebaut. Bis dahin gab es im Keller unseres Hauses eine öffentliche Badeanstalt, wo man baden konnte.
Im Nachwort heißt es (S. 412): „Ich wollte die Personen als leibhaftige Menschen mit Stärken und Schwächen darstellen und habe die Freiheit des Romans für meine eigene Interpretation genutzt.“ Diese Darstellung als „leibhaftige Menschen“ ist ganz hervorragend gelungen! Ich hatte von Anfang bis Ende das Gefühl, mitten drin dabei zu sein und tatsächlich lebendige Menschen vor mir zu sehen. Großartig, das ist nicht in allen Büchern so.
Insgesamt ein mehr als sehr gutes Buch, das zum Monats- oder auch Jahreshighlight prädestiniert ist. Vor allem möchte ich auch die geschliffene Sprache erwähnen, die das Lesen zur wahren Freude werden ließ.
Übrigens sind heute die beiden Bücher von Diana Maria Friz über ihre Urgroßmutter sowie ihre Großmutter in meiner Bibliothek eingezogen. Wann ich allerdings zum Lesen komme, ist noch nicht ausgemacht. Mal sehen, wie die Bücher im ZuB sich einigen, in welcher Reihenfolge sie gelesen werden s/wollen . . .
Jetzt schon mal sehr herzlichen Dank an MelanieM für die überaus engagierte Begleitung der Leserunde und die vielen Hintergrundinformationen!
Vielen Dank für dein Ausführliches Feedback, das freut mich wirklich sehr. Als ich die Biografie von der Urenkelin gelesen habe, und wie der Tod von Fritz dort dargestellt wird , habe ich gleich gedacht, das passt überhaupt nicht zum Schlaganfall, aber die ganze Vorgeschichte und Szenerie passt sehr gut zu einem Suizid. Es ist oft so, dass die Menschen, wenn sie sich dazu entschieden haben, dafür sorgen, dass Sie alleine sind, und das hat Fritz ja auch mit Margarethe so gemacht. Zu den Gesprächen mit professor Binswanger: Ich hab mir überlegt was die Hauptfehler von Psychiatern sein können, da ich diese Szene aus meiner eigenen Berufserfahrung heraus geschrieben habe, und es ist tatsächlich manchmal so dass Psychiater an bestimmten Stellen sagen: "Lassen Sie los", auch wenn das, was sich die Patienten so vorstellen, gar nicht so verkehrt ist. Das ist vor allen Dingen bei Psychotherapien so, und ich habe in Gruppensvisionen oft mit angehört wie Therapeuten dann so ähnliche wie Binswanger über Patienten gesprochen haben. Ich hab mir dann immer gedacht: mein gott es kann ja auch sein, dass da was dran ist, und genau das wollt ich in diesem Gespräch darlegen. Margarethe lässt sich beruhigen, aber als sie nach Hause kommt ist das Schlimmste passiert.
Übrigens, als ich studiert habe, ich habe 1991 begonnen, hatte ein Kommilitone noch eine Wohnung auf St. Pauli gemietet. Die war spottbillig, weil sie noch eins der letzten Etagenklos in ganz Hamburg hatte. Ich war erstaunt, dass es damals so was überhaupt noch gab. Ich hätte da nicht wohnen wollen.
Fritz Verhalten auf Capri fand ich unglaublich naiv. Er konnte doch nicht wirklich davon ausgehen, dass er dort quasi inkognito leben könnte.
So ist es überliefert. Inklusive des Geredes, dass er den Verstand verloren hat. Das Gerede war zuerst da. Später kamen dann erst die Gerüchte über Homosexualität.
Buechereule Kann es sein dass der Name im Threadtitel falsch geschrieben ist? Das müsste doch Metzenthin heißen, oder?
Ja, das stimmt, wurde jetzt korrigiert
ZitatBin natürlich kein Psychater aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man als Angehöriger manchmal zu viel Hilfe und Beistand leisten kann und die Augen verschließt davor, dass der "Kranke" dann gerne mal seine Schwäche vorschiebt, statt dagegen anzukämpfen.
Ja, das war Margarethes Manko, gleich selbst handeln, damit es erledigt ist, anstatt sich zu ärgern, wenn Fritz es liegen lässt.
Vielen lieben Dank. Die Krupps waren keine klassischen Nazis, aber sie haben mit ihnen Geschäfte gemacht und die Nazis dadurch unterstützt.
Ich freue mich sehr, dass es euch gefallen hat.
Der Streit zwischen Fritz und Margarethe ist sehr anschaulich beschrieben. Ist dies auch durch Quellen belegt? Eine Schilderung aus Fritz Perspektive würde hier im Forum sicherlich auch gegenteilige Reaktionen ergeben.
Fritz Argumente sind auch ein wenig schlüssig. Heute wird dies Streisand-Effekt – Wikipedia genannt.
Haben diese 600 Angestellten auch alle in der Villa Hügel gewohnt? Das muss ja täglich ein ordentliches Gewusel gewesen sein. Die Bankette bei heutigen Staatsbesuchen sind aber bestimmt nicht weniger aufwändig zu organisieren, auch wenn heute der Schwerpunkt wohl weniger auf der Menüauswahl als auf Sicherheitsvorkehrungen liegt.
Der Streit ist belegt, auch, dass er Margarethe aufforderte, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.
Die 600 Angestellten wohnte nur zum Teil in der Villa Hügel, es gab auf dem großen Gelände auch Dienstbotenunterkünfte und manche kamen ganz normal zur Arbeit von zuhause. Zu den 600 zählt ja alles, Förster, Wildhüter, Stallburschen, Gärtner, Hauspersonal aller Art, Handwerker, die alles in Schuss halten...
Der Streisand-Effekt kommt im letzten Abschnitt
Ich kann Margarethe verstehen, dass sie wütend war auf ihn. Er hat sich aus der Verantwortung gestohlen, endgültig. Sie hat den Scherbenhaufen geerbt und muss nun sehen, wie sie das Ansehen der Familie und der Firma wieder herstellt. Glücklicherweise hat sie die Firmenleitung auf ihrer Seite und nicht lauter Männer da sitzen, die sie nicht ernst nehmen. Aber gut, in den vergangenen Jahren haben sie sie ja auch kennenlernen können und wussten, dass sie schon weiß was sie tut.
Ja, das ist historisch so belegt, sie hatte keine großen Probleme, sich mit der Firmenleitung durchzusetzen, weil sie den Geschäftsführern vertraute und zugleich das tat, mit dem sie die meiste Erfahrung hatte. Ich habe mich absichtlich an die überlieferte Historie gehalten und darauf verzichtet, aus dramaturgischen Gründen Konflikte zu erfinden, die es nicht gab. Die echten Konflikte hat sie schon viele Jahre früher aus dem Weg geräumt.
Ich fand es gut, dass das Buch sich auf das private der Krupps beschränkt hat. Und dass es vor dem ersten Weltkrieg beendet ist. Der Name ist ja auch heute noch mit den Waffen verbunden, die damals produziert wurden. So bekommt man einen schönen Blick auf die Menschen hinter dieser Firma.
Margarethe fand ich sehr bemerkenswert. Durchaus ein Mensch ihrer Zeit, aber eben auch fortschrittlich und bereit in die Zukunft zu gehen und Dinge zu ändern.
Ich habe absichtlich nicht allzu viel von der Firmenpolitik reingebracht, weil das vermutlich langweilig geworden wäre und es sollte ja um das Menschliche gehen. Wer sich für die Firmenpolitik interessiert, sollte lieber Sachbücher lesen als einen Roman. Die Stärke des Romans ist es ja, dass man sich in die Figuren hineinversetzen und ihnen Dinge in den Mund legen kann, die sie vielleicht gesagt und gedacht haben könnten, aber die nicht überliefert sind.
Gibt es auch neue Buchideen zum 19. Jahrhundert oder ist hier die Recherche zu aufwändig?
Es geht weniger um die Recherche, die ist mir nicht zu aufwändig, sondern darum, was allgemein verkäuflich ist. Hafenschwester 1 spielte ja 1892. Im Allgemeinen laufen allerdings Bücher aus dem 19. Jahrhundert derzeit nicht so gut, wie die aus dem 20. Jahrhundert. Aber das kann sich ja wieder ändern.
Auf S. 202 mußte ich etwas grinsen und habe überlegt, ob das nicht ein Druckfehler ist: müßten die Hunde nicht Fix und Foxi heißen?
Die Namen sind so überliefert, die Comic-Füchse kamen erst später
Seite 212. Da kann etwas nicht stimmen. Es ist unmöglich, daß der Kaiser mit der Reichsbahn angereist ist oder daß Fritz sich gar einige Jahre früher als 1890 bei derReichsbahn für einen Bahnhof bei der Villa Hügel verwendet hat. Es gab damals keine Reichsbahn. Die Deutsche Reichsbahn entstand zum 1. April 1920 aus dem Zusammenschluß der deutschen Länderbahnen. Essengehörte zum Bereich der Preußischen Staatseisenbahn (wobei die preußische Eisenbahngeschichte teils recht verzwickt und ein Kapitel für sich ist).
Oh, da hast du tatsächlich recht. Das kommt davon, dass ich das einfach aus der Biografie der Urenkeltochter so übernommen hatte, ohne es noch mal zu überprüfen. Es war natürlich die preußische Staatseisenbahn. Aber das sind so Fehler, die gerade dann passieren, wenn man denkt, bei einer scheinbar so einfachen Sache muss man nicht extra nachrecherchieren, das wird einfach übernommen.
Schließlich kommen erste Gerüchte und Anfeindungen auf, die sich zum Ende des Abschnitts zu einer Art Katastrophe hochschaukeln. Bis hin zu einem ausgewachsenen Ehestreit. Ichbin mir zum derzeitigen Lesestand nicht sicher, ob Fritz wirklich, wie er behauptet, Herr der Situation ist und vollen Überblick hat, oder ob er wie ein getroffenes Tier einfach um sich schlägt, weil man ihn ausseiner Schutzhöhle herausgezerrt hat. Eines ist klar: die Ehe als solche besteht eigentlich nur noch auf dem Papier, ob Fritz die Jahre über alleine so weit gekommen wäre, da habe ich meine Zweifel. Margarethe braucht sicherlich Erholung und vielleicht auch eine Pause, aber so, wie Fritz das angeht, ist das vielleicht für das weitere (Zusammen-) Leben schädlich.
Ja, ich denke, er schlägt um sich, wie sich das weiter entwickelt, wird im letzten Abschnitt deutlich.
Wie sehen denn die Pläne für die nächsten Buchprojekte aus? Ich hoffe doch sehr, dass es welche gibt
Ein Buch habe ich bei Heyne schon abgegeben, warte noch auf das Lektorat. Es könnte sowohl ein Stand alone als auch der Auftakt einer Reihe sein, das hängt davon ab, wie gut es sich verkauft. Es geht um eine Psychoanalytikerin in Hamburg im Jahr 1920, die mit einem Kriminalkommissar gemeinsam den Mord an einem ihrer Klienten aufklären will, es ist aber weniger ein Krimi als ein Sittengemälde der damaligen Zeit. Wenn es gut läuft, gibt es Raum für Folgebände, wenn nicht, kann es gut für sich allein stehen.
Bei Tinte&Feder habe ich eine neue Reihe in Arbeit, bin gerade bei Band 1, der 1958 spielt, aus der Sicht einer jungen Ärztin, die in der Psychiatrie arbeitet und dort immer mal wieder Fragen nach der Vergangenheit stellt, was nicht alle gern sehen. Es geht um Psychiatrie in den 1950ern, um die Rolle der Frau in dieser Zeit und außerdem gibt es als Nebenrolle Alfred (Fredi) Studt und seine Familie, die auch eine wichtige Rolle spielen, sodass auch Freunde der Hafenschwester erfahren, was aus Fredi wurde und in Band 2 auch Martha und Rudi wieder treffen.
Gesagt, getan... hatte den Eindruck, hab die Zuhörenden etwas angesteckt mit meiner Begeisterung. Habe den Roman herumgereicht und so manche Brille wurde aus der Tasche geholt, um den Klappentext zu lesen und den Titel zu notieren. Es hat länger als sonst gedauert, bis das Buch seine Runde beendet und wieder bei mir ankam.
Es ist das schöne Format "Leser empfehlen anderen Lesern ihre Lesehighlights" und die Bibliothek bekommt dadurch Anschaffungsvorschläge.
Vielen lieben Dank, das freut mich sehr! Im Augenblick haben Bücher es ohnehin schwer und laufen längst nicht mehr so gut wie noch vor 10 Jahren, was dazu führt, das die Verlage die Programme weiter einstampfen.
Wie zuvor schon erwähnt, mag ich besonders die Hinweise zum gesellschaftlichen Leben dieser Zeit. Die Reise in Ägypten fand ich leider etwas ereignisarm, mitgefahren wäre ich trotzdem gerne.
Ja, außer dass sie erkältet waren und sich dann die Sehenswürdigkeiten anschauten, Cousin Arthur auf alles schoss, was da war, ist nicht sonderlich viel passiert. Wie auf üblichen, normalen Reisen eben. Da es mir wichtig war, authentisch zu bleiben, habe ich auf Räuberpistolen verzichtet, um es "aufzupeppen".
Hatte Alfred eigentlich schon eine andere Frau für ihn ausgesucht?
Nein, da gab es m. W. noch niemanden. Der alte Krupp hätte wennschon aber auch nur eine aus einem Haus genommen, die selbst Geld haben oder gute Geschäftsbeziehungen, damit es sich für die Firma lohnt. Vermutlich hatte er noch nicht das Richtige für seinen Sohn gefunden.
Tipp einer Freundin, aufgrund meines Berichts zum Buch:
Über die Margarethenhöhe gibt es in der WDR-Mediathek eine schöne Doku.
Essens Margarethenhöhe: Das schönste Dorf der Stadt (45 min)
Kurzbeitrag/ Ausschnitt von 5 min: https://www1.wdr.de/mediathek/margareth ... n-100.html
Tolles Video, danke fürs Teilen
Das war tatsächlich so, dass Fritz in seiner Hilflosigkeit alles Margarethe projizierte und sie als verrückt darstellte. Möglicherweise hat Margarethe geahnt, dass Fritz derartige Kritik nicht abkann und sich deshalb all die Jahre auch so zurückgehalten. Aber jetzt hatte sie den Eindruck, es geht gar nicht mehr, er setzt alles in den Sand. Und er fühlte sich gedemütigt, dass sie hinter seinem Rücken Hilfe bei der Kaiserin suchte. So etwas kann ja nur eine Verrückte tun ... muss er sich einreden, um sich nicht zu schämen, weil er im Grunde die Schuld durch sein Leben trägt und weil er sich nie Gedanken um die Konsequenzen machte. Er glaubte ja, er würde allen auf Capri helfen und rechnete nicht mit der Missgunst der Menschen dort, die er für edle Inselkinder hielt.
Was mir noch einfällt: ich habe jetzt die ganze Zeit darüber nachgedacht. Entweder habe ich etwas überlesen, oder Alfred Krupp wurde recht plötzlich bettlägerig und verstarb. Ich entsinne mich, daß mein Vater auch quasi über Nacht bettlägerig wurde - allerdings gab es monatelang vorher deutliche Anzeichen dafür und eine "Entwicklung", kein plötzlich heute gehts - morgen nicht mehr.
Danke Arietta für Link und Bild!
Ich nehme an, er hat sich mit eiserner Disziplin gezwungen, bis nichts mehr ging und frühere Symptome verleugnet. Er war in der Beziehung ja Fritz' Gegenteil.