Ich habe mich vertippt, sehe ich gerade - es heißt prokrastinieren - Pflichten durch Ersatztätigkeiten auf
Beiträge von MelanieM
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Ich freue mich auf euch, bin aber wie gesagt dann etwas weniger präsent, wegen Prüfungsvorbereitung. Aber vielleicht proktrastiniere ich dann auch in der Leserunde

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Manchmal traut sich mal jemand "gegen das System" zu sein, aber oft jammern und klagen alle und am Ende ändert sich nichts.
Noch schlimmer ist es, wenn jemand etwas sagt und alle, die vorher mitgejammert haben, dann vor dem Chef sagen, so schlimm sei es doch gar nicht und der Kollege würde übertreiben. Kommt leider auch regelmäßig vor.
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Die Frage aber wirft sich auf, gibt es wirklich von Grund auf schon grausame, gefühllose Menschen, oder hatten z.B. alle NS-Täter eine traumatische Kindheit?
Nein, natürlich hatten die nicht alle eine traumatische Kindheit. Aber sie haben die Menschlichkeit gezielt abgespalten. Wenn man sich z.B. die Wannseekonferenz anschaut - da wird über Zahlen geredet. Die Schicksale der Menschen dahinter werden nicht wahrgenommen. Das ist so ähnlich, wie wir heute in den Nachrichten von irgendwelche Todeszahlen bei Flugzeugabstürzen am anderen Ende der Welt hören - man findet das im ersten Moment schrecklich, aber dann wird es ausgeblendet. Dieser ansich gesunde Mechanismus wurde von machen Menschen dann in solchen Fällen rationalisiert und überstrapaziert. Die Empathie und das Mitgefühl wurden ausgeschaltet. Was als Selbstschutz erfunden wurde, wurde ausgedehnt - man schützte sich nun davor, aus der Gruppe ausgestoßen zu werden, indem man mitmachte.
Da ging es u.a. um die Polizisten aus Hamburg, die für Spezialaufträge in den Osten geschickt wurden, wo sie zu Tausenden Gefangene erschießen sollten.
Mit der Thematik habe ich mich auch sehr intensiv befasst, deshalb kommt das ja u.a. auch in Hafenschwester 3 als Thema vor. Die Sorge davor, aus der eigenen Gruppe ausgestoßen zu werden, war so groß, dass es alles andere in den Schatten stellte. Dahinter steckte natürlich auch die Urangst, ganz allein darzustehen und selbst zum Opfer zu werden. Deshalb traute sich kaum jemand, NEIN zu sagen, obwohl denen nichts passiert ist - außer dass man sie für labil und schwach hielt.
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Aber man könnte die Reihe ja fortsetzen und fragen, was hat seinen Vater dazu gebracht, ihn zu missbrauchen. Wird da nicht wieder beim Täter entschuldigt, er konnte ja nicht anders, da er ja diese Erfahrung des Missbrauchs schon gemacht hat? Ist denn nicht jeder irgendwann für seine Handlungen verantwortlich, kann man immer alles mit der Vergangenheit entschuldigen? Dann wäre ja oft auch die Täter der Naziherrschaft mit irgendwelchen psychischen Schäden und Kindheitstraumen zu entschuldigen?
Es geht dabei nicht um das Entschuldigen einer Tat, sondern um das Verstehen. Die meisten Menschen, die Schreckliches in der Kindheit erlebt haben, werden keine Täter.
Ich habe ja lange auch in der Forensischen Psychiatrie als Ärztin gearbeitet. Für seine Taten ist jeder selbst verantwortlich. Krankheit entschuldigt auch kein schlechtes Benehmen oder Straftaten.
Aber es ist wichtig, Ursachen zu erforschen. Für die direkt betroffenen Menschen bringt es nichts mehr. Aber für spätere Generationen in der Prävention. Falls Viktors Vater schon missbraucht worden ist, hätte man die Spirale vielleicht damals schon durchbrechen können, wenn er Hilfe bekommen hätte. Dann wären seine Kinder verschont geblieben. Darum geht es letztlich bei der Aufdröselung solcher Muster. Täter-Opfer-Ketten zu durchbrechen.
Zum Thema Manipulation - wenn jemand anfällig für so etwas ist, weil man ihm genau das einredet, was er selbst ohnehin gern täte, kann das schnell gehen. Viktor war wahnsinnig gekränkt und hatte auch Angst, weil Juliane sich erinnern konnte. Das hat Weiß ausgenutzt - narzisstische Kränkung in Verbindung mit Angst kann zu gruseligen Taten führen.
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Liegt auch an den Covern. Mir gefallen die von der Hafenschwester durchaus. Vor allem farblich. Aber sind auch so in dieser "Frauendings"-Ecke.
In den meisten Fällen haben Autoren auf Cover kein Einfluss, das entscheidet der Vertrieb und die wollen, dass die dann möglichst alle Zielgruppen ansprechen. Meistens funktioniert das auch. Bei meinen Büchern, die bei Tinte&Feder erschienen sind (Mohlenberg und die leisen Helden) hatte ich sehr viel Mitsprache-Recht. Die Cover von Im Lautlosen, Die Stimmlosen und Die verstummte Liebe sind echte Familienfotos, die ich bereitgestellt haben und die meinen Vater mit seiner Mutter (Band 1+2 ) 1938 zeigen und auf Band 3 1941 zu Weihnachten.
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Das Ende kam mir ein bisschen zu plötzlich. Ich hätte mich darüber gefreut, mehr über die Manipulation von Viktor durch Herrn Dr. Weiß zu lesen. Für die Konsequenzen die sie hatte, war es mir etwas zu wenig um das schlüssig nachvollziehen zu können. Mir ist natürlich bewusst, dass das Auslösen von Schlüsselreizen sehr schnell sehr gravierende Handlungen nach sich ziehen kann, trotzdem wären mir ein paar Worte mehr dazu lieber gewesen. Auch ging es mir der Entwicklung von Juliane etwas zu rasch. Sie wandelt sich doch recht zügig von einer gebrochenen Persönlichkeit in eine selbstbewusste Frau. Ich bin gespannt ob wir sie in die Teil zwei wiedersehen und was dann aus ihr wird.
Das ist immer eine Gratwanderung - wenn der Höhepunkt erreicht ist, wie lässt man ausklingen? Ich habe mich entschieden, ganz bei Friederike und ihrer Trauer zu bleiben, die alles andere überdeckt. Ich hatte die Befürchtung, wenn ich nun, nach diesem Schock, noch zu viel erkläre, nimmt es den Gefühlen die Kraft. Zudem ist es ja auch für Friederike und ihre Freunde so, dass offene Fragen bleiben und sie vieles nicht erfahren, was es noch mal wieder deutlicher macht, wie viel sie verloren haben und wie schwer der Umgang damit wird.
Von Walter (dann als Wolfgang) und Juliane wird man auch in den nächsten Bänden hören. Ich spoiler schon mal - weil das gleich auf den ersten Seiten in Band 2 geklärt wird - zwischen Band 1 und Band 2 haben Wolfgang und Juliane geheiratet

Juliane war ja eigentlich schon immer auch eine selbstbewusste Frau und nicht nur das Opfer. Das wurde ja bei der Tanzveranstaltung in Hannover deutlich, als sie mit dem jungen Mann über Automobile etc. sprach. Aber sie litt ja unter diesem unerklärlichen Trauma der Verdrängung. Als die Verdrängung aufgelöst war, konnte sie das irgendwann in Worte fassen und sie hatte Friederike als Vorbild. Deshalb konnte sie Viktor an der Tür abweisen. Sie dissoziierte dann nicht mehr. Als Viktor sie umbringen wollte, geriet sie noch mal in so eine Schockstarre, allerdings diesmal bei vollem Bewusstsein, nicht wieder in der Dissoziation wie beim Missbrauch. Da hatte sie schon viel erreicht. Und natürlich war es ein Schock, als ihr Bruder dann tot war, aber gleichzeitig hatte sie ja gesehen, dass es Notwehr war und war auch erleichtert, dass Bernhard sie gerettet hat. Das hat sozusagen dem Heilungsprozess noch mal einen Schub gegeben. Sie konnte die hilflose Opferrolle abstreifen, weil sie noch relativ viele starke, gesunde Anteile hatte.
Alles in allem eine wunderbare Geschichte, die mich hat in eine andere Welt abtauchen lassen. Das war definitiv nicht mein letztes Buch von dir liebe MelanieM
Das freut mich sehr.
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Deshalb hab ich ehrlicherweise die Hafenschwester so lange gemieden. Weil ich gerne mal all diese Reihen in einen Topf schmeiße.
Mich hat es ehrlich gesagt auch sehr gestört, dass die Hafenschwester-Reihe so auf "Frauenliteratur" getrimmt wurde. Eigentlich ist das nämlich eine sehr politische Reihe - was dann wiederum Leserinnen enttäuschte, die einen Heile-Welt-Arztroman suchten.
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Na ja, Fragen über Fragen, die aber sicherlich im letzten Abschnitt geklärt werden....
Werden sie

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Eigentlich eine Horrorvorstellung.
Ja, vor allem, weil es in Deutschland damals auch noch mit "humanen" Überzeugungen anfing, die dann ausgeufert sind. Die damalige Wortwahl mag uns gruselig erscheinen, aber noch viel gruseliger finde ich es, dass so etwas heute immer noch möglich ist - wenn auch nicht in Deutschland.
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Das ist in der Tat bemerkenswert. Aber diese Sterbehilfe wird ja freiwillig in Anspruch genommen.
In den Niederlanden nicht mehr. Da ist es inzwischen auch erlaubt, Kindern und nicht einwilligungsfähigen alten Leuten Sterbehilfe angedeihen zu lassen. Dabei passieren dazu z.T. solche Dinge: https://www.die-tagespost.de/p…atientenwillen-art-207855
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Der Buchtitel ist schon so abartig.
Bemerkenswert ist, dass sich ein ziemlich großer Teil von dem, was in dem Buch steht, mit dem deckt, was heute in den Niederlanden im Rahmen von deren Sterbehilfegesetzen erlaubt ist.
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Aber die "leeren Menschenhülsen" ich meine es gibt da irgendein psychologisch oder psychiatrisches Buch, das den Begriff aufwarf.
Das Wort stammt aus "Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens" von Karl Binding und Alfred Hoche, 1920.
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Also meine gaaaanz persönliche Meinung: meine Lieblingsbücher von Melanie (von denen, die ich bisher kenne...) sind "Im Lautlosen" und "Hafenschwester 3"... Ich will damit auf keinen Fall sagen, dass "Hafenschwester 1 und 2" nicht gut sind (ich habe sie wirklich gern gelesen, 😍 MelanieM ) , aber diese beiden sind eben meine Lieblinge... Wobei Mohlenberg 1 hat jetzt auch gerade gute Chancen, in diesen erlauchten Kreis zu kommen...
Deine beiden Lieblingsbücher sind auch meine beiden Favoriten, wobei ich natürlich alle mag

Übrigens hatte ich als ursprünglichen Titel für die Bücher der Hafenschwester-Reihe immer die Untertitel, also Band 1 "Als wir zu träumen wagten" , Band 2 "Als wir wieder Hoffnung hatten" und Band 3 "Als wir an die Zukunft glaubten."
Der Verlag fand es aber besser, das unter einem Obertitel zu bringen. Die Taschenbuch-Ausgabe, die in Planung ist, trägt deshalb (mit anderen Covern) als Obertitel auch "Die Hafenschwester-Saga", während die Untertitel die gleichen bleiben.
Als ich "Im Lautlosen" geschrieben habe, dachte ich, ich kann nie wieder ein besseres oder wichtigeres Buch schreiben - aber Hafenschwester 3 passt da auch genau wieder rein.
Wobei ich wie gesagt alle meine Bücher mag. Die Hafenschwester-Reihe und die Leisen Helden (wozu Im Lautlosen gehört) sind Epen, die über viele Jahre deutscher Geschichte gehen.
Die Mohlenberg-Reihe ist immer auf einen Sommer beschränkt und betrachtet ausgestanzt eine Problematik der damaligen Zeit und es gibt als roten Faden immer einen Kriminalfall, ohne dass ich es wirklich als Krimi bezeichnen würde.
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Ist ja für mich eine Art Familientreffen... Ich backe einen Kuchen... 1957 - gibt es Toast Hawaii?
Nein, es wird gegrillt. Ich häng mal einen Spoiler aus dem 2. Kapitel von Band 4 an, damit du dich freuen kannst:
Doktor Hellmer war ihrem Blick gefolgt.
„Das Schwimmbecken haben wir uns gegönnt, nachdem die Kinder zu groß für die Schaukel und die Sandkiste waren. An warmen Sommertagen ein nicht zu unterschätzender Luxus.“
„Das glaube ich gern“, sagte Friederike. „Auf Gut Mohlenberg haben wir es dafür nicht weit zu einem kleinen See, in dem man ebenfalls sehr schön schwimmen kann.“
„Ein Badesee ist natürlich viel besser. Vor allem muss man da im Herbst nicht ständig das Laub rausfischen.“ Doktor Hellmer grinste.
Dann führte er sie auf die Terrasse.
„Meine Lieben, darf ich euch Frau Doktor von Aalen und ihre Tochter Charlotte, eine versierte Anwältin, vorstellen?“
Die Anwesenden erhoben sich unter einigem Stimmengemurmel, sodass Doktor Hellmer sich bemüßigt fühlte, sie nacheinander vorzustellen.
„Meine Frau Paula, ebenfalls eine Kollegin“, stellte er die Frau vor, die ihnen am nächsten stand.
„Ich freue mich, Sie endlich persönlich kennenzulernen, Frau von Aalen“, sagte Paula. „Richard hat mir schon viel von Ihnen erzählt.“ Paula Hellmer trug eine modische Kurzhaarfrisur und ein hellgelbes Sommerkleid, das ihr trotz ihres Alters von über fünfzig eine gewisse jugendliche Frische verlieh.
„Die Freude liegt ganz bei mir.“ Friederike schüttelte Paulas Hand.
„Ich habe auch schon viel von Ihnen gehört und Ihrem Einsatz für psychisch Kranke im Krieg.“
Nach und nach stellte Richard Hellmer ihnen die übrigen Anwesenden vor. Richards Tochter Emilia, die kurz vor Abschluss ihres Medizinstudiums stand, seinen gehörlosen Sohn Georg und dessen ebenfalls gehörlose Frau Susanne sowie ihren zehn Monate alten Sohn Michael, der im Gegensatz zu seinen Eltern hören konnte.
Am Grill stand Professor Fritz Ellerweg. „Ich darf hier immer das Zepter in Form der Grillzange schwingen, weil die Anwesenden meinen, als Chirurg hätte ich ein besonderes Händchen dafür“, sagte er mit blitzenden Augen. „Keine Ahnung, wie die darauf kommen, ich muss hier ja nicht mal was filetieren, es ist ja schon alles fertig.“ Er wies auf den Tisch, auf dem die Würstchen und Karbonaden darauf warteten, endlich auf den Rost gelegt zu werden. Friederike fiel auf, dass Dackel Theo inzwischen unter dem Tisch lauerte, ganz so, als hoffe er, dass irgendetwas zu Boden fallen könnte.
„Stell dein Licht nicht unter den Scheffel“, sagte eine attraktive Brünette, die Friederike auf Mitte vierzig schätzte. „Immerhin würzt du das Fleisch vorher höchstpersönlich. Das ist so ähnlich wie eine medizinische Verordnung.“
„Ja, aber eher Dermatologie, wegen der Einreibungen, oder? Das könnte ja auch jeder andere machen.“
„Aber nicht so gut wie du.“ Sie lächelte ihn liebevoll an. „Ich bin Julia“, stellte sie sich dann vor. „Fritz‘ Frau. Und außerdem gern unkonventionell. Sie können mich gern Julia nennen, wenn wir hier schon gemeinsam essen.“
„Sehr gern“, sagte Friederike. „Aber nur, wenn Sie mich im Gegenzug Friederike nennen. Sie sind auch Chirurgin, habe ich gehört?“
„Oh, Sie haben von mir gehört?“
„Bei den wenigen Chirurginnen, die es in Hamburg gibt, bleibt das nicht aus.“
Dann stellte Julia ihnen noch die Kinder vor, den zwanzigjährigen Harri, die siebzehnjährige Henrieke und die elfjährige Leni. „Wir sind eine klassische zusammengewürfelte Kriegsfamilie“, sagte sie dabei. „Im Grunde haben wir aus den Resten von drei Familien eine neue gemacht. Und der Herr dort gehört irgendwie auch noch dazu.“ Sie wies auf einen Mann um die vierzig, der etwas am Rand stand. „Stellst du dich selbst vor oder soll ich das machen?“ Julia stupste ihn leicht an.
„Ich bin Thomas Mitchell, Fritz‘ Halbbruder“, sagte er mit unverkennbar britischem Akzent und schüttelte Friederike die Hand. „Und Sie können auch gern Thomas zu mir sagen.“
„Sie sind Engländer?“, fragte Charlotte, während sie ihm ebenfalls die Hand reichte.
Thomas nickte. „Ich kann es nicht verleugnen, so sehr ich auch an meiner Aussprache arbeite. Fritz hatte es da leichter, der ist zweisprachig aufgewachsen und beherrscht beide Sprachen perfekt.“
„Wie kommt denn ein Engländer Ihres Alters zu einem deutschen Halbbruder?“, fragte Charlotte.
Friederike bemerkte sofort, dass dieser Mann ihrer Tochter gefiel, mit seinem dunkelbraunen Haar und dem kleinen Schnurbart, der an Charlottes Lieblingsschauspieler Errol Flynn erinnerte.
„Das ist eine sehr lange Geschichte, dafür reicht ein Grillnachmittag nicht aus.“ Thomas grinste.
„Und Sie leben hier?“
„Nein, ich bin nur zu Besuch, um meinen Neffen moralisch zu unterstützen.“ Er zwinkerte Harri zu, der die Augen verdrehte. Hier schien es anscheinend einige komplizierte Geschichten zu geben.
„Jetzt nehmen Sie erstmal Platz“, sagte Fritz. „Die Kohle ist durchgeglüht, wir können mit den Würstchen anfangen, die sind am schnellsten gar. Außerdem gibt es Kartoffelsalat und Zwiebelbrot. Getränke stehen dort hinten.“ Er wies auf einen kleinen Tisch im Schatten, auf dem Bierflaschen, Wasserflaschen, weiße und gelbe Limonade und sogar zwei Flaschen Coca Cola standen.
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Ja, ja, fix mich ruhig an, ich bleibe schon dabei...

Vor allem ist das dann der Band, wo du Friederike, Richard, Fritz und Fredi zusammen triffst. Und natürlich auch Fritz Mutter Helen und Fritz' Halbbruder Thomas und Fredis Sohn Wolfgang. Genug angefixt
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In diese Kategorie fällt wohl auch Dr. Bürger-Prinz (oder so ähnlich) hier in Hamburg?
Der war auch nicht so ganz ohne. Wird in Mohlenberg 4 auch erwähnt

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Blöd nur, wenn die "verrückte" in eine Einrichtung gegeben wird, wo sie ernst genommen wird und nicht einfach weggesperrt... Da hätte sich der Vater mal anders entscheiden müssen
Wenn er es den gewusst hätte

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Warum sie sie nach Mohlenberg gebracht haben wo alles auffliegen kann, erschließt sich mir noch nicht ganz. Wenn ich doch was zu verbergen habe....
Man hat "verrückten" Frauen damals nicht geglaubt, egal, was die erzählt haben. Die waren eben verrückt.
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Aber ich habe sowieso den Eindruck, dass die Psychiatrie fast bis in die 1960/70er Jahre etwas das "Stiefkind" der Medizin war (vom Umgang der Nationalsozialisten mit "lebensunwertem Leben", T 4, usw. mal vollkommen abgesehen)..
Das Problem war, dass bis in die 1970er Jahre die gleichen Ärzte nach wie vor praktizierten, die noch vorher die Euthanasie unter den Nazis durchgeführt haben. In Mohlenberg Band 4, 1957, ist das u.a.. Thema. Das Buch erscheint erst noch.
Die alten Ärzte, die noch unter den Nazis Karriere gemacht haben, waren bis in die 1970er noch Chefärzte - "von Adolf übrig geblieben" nannte man das. Und da hatten progressive junge Ärzte nicht viel zu lachen.
Aber zurück zur Geschichte: ich bin mitten drin, die Kombination aus historischen Roman und Krimi gefällt mir ausgesprochen gut... Ich bin sicher, dass Dr. Weiß "Dreck am Stecken" hat (mag aber auch daran liegen, dass ich ihn nicht mag, aber sehr verdächtig ist er!!!), Walter Pietsch mag ich immer noch (und würde ihm deshalb einiges verzeihen), ich könnte mir schon vorstellen, dass er "der Freund" ist, der Bernhard gerettet hat... Aber das war nicht sein einziger Grund, warum er nach Mohlenberg gekommen ist, da steckt noch mehr dahinter... Um Kuno tut es mir leid, ich denke, er wird sich von den "Behandlungen" in Langenhagen nicht mehr erholen. Und auf das Geheimnis um Juliane bin ich richtig neugierig, nachts und Dunkelheit als Stichworte sind schon ziemlich offensichtlich...
Das freut mich und ich bin gespannt, wie dir die weitere Auflösung gefallen wird.