Maurice hatte hier am Stadtrand
günstig ein Grundstück gepachtet, auf dem sich bereits eine kleine Halle befand,
die er als Werkstatt nutzte. Auf dem Hof standen mehrere VWs und ein ausgeschlachteter
Unfallwagen, aus dem Maurice vermutlich Ersatzteile bezog.
Charlotte fuhr auf den Hof und
parkte direkt neben dem Eingang zur Werkhalle, aus der sie lautes Hämmern
hörte.
„Soll ich im Auto warten?“,
fragte Thomas.
„Warum? Haben Sie Angst, sich in
der Werkstatt schmutzig zu machen?“
„Die Spitzzüngigkeit haben Sie
eindeutig von Ihrer Mutter geerbt.“
Charlotte sagte nichts und stieg
aus. Thomas zögerte nur kurz, dann folgte er ihr.
„Maurice, bist du da?“, rief
Charlotte durch das offene Tor in die Werkstatthalle. Das Hämmern verstummte
und kurz darauf erschien ein athletischer Mann von Mitte dreißig im Tor. Er trug
eine blaue Arbeits-Latzhose und hatte wegen der Hitze auf das zugehörige Hemd
verzichtet. Bei flüchtigem Hinsehen hätte man denken können, einzig die Sonne
hätte seine Haut gebräunt, allerdings verriet sein krauses Haar die
afrikanischen Wurzeln.
„Charlotte?“, rief er freudig
überrascht. „Was machst du denn hier?“
„Ich wollte dich mal sehen, wenn
ich schon in Hamburg bin. Und das hier ist Thomas Mitchell. Er ist der Bruder
des Nachbarn unseres Gastgebers.“
„Der Bruder des Nachbarn eures
Gastgebers. Aber nicht noch der Schwager der Tante des Onkels?“ Maurice lachte
so ansteckend, dass Charlotte und Thomas mit einfielen.