Also ein ganz ehrliches Sorry von mir, ich verstehe zur Zeit noch nicht wie man diesem Buch mehr als 2 Punkte geben kann. Ich bin gerade bei Seite 350 angelangt und es zieht sich wie erwärmtes Kaugummi.
Teil 1 hat von mir 9 Punkte bekommen, von dem war ich total begeistert, aber hier schleppe ich mich von einer zur anderen Seite. Das hat auch seinen Grund und den versuche ich wie folgt zu erklären:
Der Autor stellt einen grossen, schönen Eisbecher vor meine Augen. Dann sagt er: "Bevor Du anfangen darfst zu essen, musst Du zunächst lesen was in Teil 1 so alles passiert....bla, bla, bla......" und als er dann endlich fertig ist, ist das Eis vor mir eine unansehliche Matschepampe.
Aber er holt ein Neues, diesmal sogar mit einer Sahnehaube, und die Tortur fängt von vorne an: "Bevor Du Dich über den Eisbecher her machst, muss ich Dir erst erzählen was mich so an Schuldgefühlen plagt wenn ich ein Glas Tequila trinke, bla, bla, bla....." und schon wieder sehe ich das Eis schmelzen. Beim nächsten Anlauf ist auf der Sahnehaube sogar eine leckere Amarenakirsche obenauf.... mjammmm..... aaaber.... "Habe ich Dir eigentlich schon erzählt wie wild ich mit meinem im 1. Teil ermordeten Mann umhergevögelt habe und was ich mit meinen jetzigen Lover so treibe? Bla, bla, bla..... schmelz...". Und nun, nach über 300 Seiten, scheint Licht am Ende des Tunnels, man erfährt eeendlich worum es anscheinend geht, nämlich um ein völlig ausgelutschtes Thema welches schon gefühlte 100.000 Male in Papierform gebracht wurde. Etwa 150 Seiten hat der Autor noch um das Ruder herum zu reissen, aber irgendwie zweifle ich an dieser Fähigkeit.
Wie gesagt, das Buch hat schon seine Highlights, aber leider in Form von dahinschmelzenden Eisbechern und immer wenn eine Art Spannung aufgebaut wurde, wird sie durch absolut uninteressante Nichtigkeiten wieder in den Keller verbannt.
Für mich absolut unlogisch:
Schon in Teil Eins hat ein Mädchen ein absolutes Horrorerlebnis und geht anschliessend damit um als hätte man ihm lediglich ein Eis geklaut. Hier im 2. Teil sieht ein sechsjähriges Mädchen morgens wie seine Eltern sich gegenseitig umbringen müssen, wie abends die neue "Schwester" misshandelt wird, später wie man den neue "Vater" bestialisch ermordet, wird in der Nacht im Heim bedroht und nicht nur dass nach dieser 24-Stunden-Tortur an dem Kind noch immer keine Schraube locker ist, macht sich wohl auch keine Amtsperson darüber Gedanken es mal in psychiatrische Behandlung zu geben. VÖLLIG unrealistisch!!!
BISHER lediglich 2 von 10 Punkten!
Edit: Seite 382: Hach wie schön, wieder ein leckerer Eisbecher und schon wieder der Autor der da sagt "Nein, nicht so schnell, Du musst zuerst meine aufgewärmte Geschichte von Teil 1 lesen!". wohlbemerkt auf Seite 382!!! Das Buch hätte locker um 200 Seiten gekürzt werden können.
Edit: Seite 384: Also der Autor ist dabei das Ruder rumzureissen, denn der Eisbecher von Seite 382 ist nicht geschmolzen. Kann er auch nicht, er ist nämlich ein aufblasbarer aus Gummi, dem in diesem Augenblick die Luft entweicht pffffffffffff......
Hier erscheint nämlich zum ersten Mal der Mörder, bevor die Geschichte eigentlich richtig los geht, und es ist so was von offensichtlich dass er es ist, dass das bisschen an Spannung was bisher da war, nun auch flöten ging.
Edit: Seite 393:
Der Polizist der befragt wird: Schon nach zwei Sätzen kann man nicht nur absehen, sondern WEISS man dass er sich umbringen MUSS. Dass da nicht vorher schon eingeschritten wurde ist doch totaler Humbug!
Edit: Ab Seite
beginnt dann plötzlich das grosse Showdown und man denkt der Autor hatte es auf einmal sehr eilig, denn es kommt so ziemlich alles zusammen was irgendwie zusammen passt, passen soll oder einfach passen muss damit das Buch fertig wird. Leider auch ne Menge an absoluten Stuss:
-Zwei Dinge/Begebenheiten (ich will nicht ZUVIEL verraten) die vorher nicht einmal ansatzweise erwähnt wurden, tauchen plötzlich aus der Luft und völlig an den Haaren herbeigezogen auf und tragen zur "Lösung" bei.
- Zwei Damen werden in absolut überdimensionierte militärische Kampfhandlungen verwickelt für die sie nicht einmal ansatzweise ausgebildet wurden.
- Ein gestörtes, stummes zehnjähriges Mädchen wird auf eigenen Wunsch Just for Fun (so wie es scheint) in ein Verhörzimmer zu einem Massenmörder gebracht damit sie ihm etwas schenken kann. KEIN Mensch auf der Welt würde das zulassen!
- Das seit MONATEN stumme Mädchen.... fängt auf einmal "mit fester deutlicher Stimme" an zu sprechen. DAS ist das Geschenk an den Massenmörder! Nicht dass solche Gedankengänge sicherlich nicht gerade zu den Üblichen einer Zehnjährigen gehören, nein, sie sagt ihren ersten Satz nach MONATEN auch noch mit einer festen und deutlichen Stimme. Also wenn ich mal einen Tag alleine bin und mit niemanden reden muss, habe ich bei meinem ersten Satz zumindest einen Frosch im Hals. Was hätte ich nach Monaten?
- Was der Blödsinn mit dem mittlerweile garantiert völlig veralterten Hund am Ende soll, verstehe ich auch nicht.
und natürlich kommen auch noch immer die schon bekannten Rückblicke auf den ersten Teil, die einen immer wieder aus der Handlung reissen.
Die Lösung lässt eher Wut aufkommen als ein AhaErlebnis, denn so wie es scheint musste irgendeine Lösung nunmal her.
Ich revidiere meine oben angegebene Punktezahl von Zwei auf EINS, denn so einen undurchdachten, teilweise völlig unlogischen und an den Haaren herbeigezogenen Schwachsinn habe ich noch nie in meinem Leben gelesen!
Ich verstehe auch nicht so ganz wieso es hier noch keine negative Kritik gibt. Immerhin gibt es bei Amazon 18 davon und alle kann ich nachempfinden.
Fazit: Absolute Altpapierempfehlung 1 von 10 Punkten!