Zitat
Original von Gummibärchen
Ok...irgendwie reicht mir das dennoch nicht als Argument Und selbst wenn es von Goebbels stammt, ändert es nichts an der Tatsache, dass die Aussage, unabhängig von dem, wie er sie verwendet hat, gar nicht mal so falsch ist. (Ich bin schon still...sonst find ich mich noch in der falschen Ecke wieder. :lache)
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Wie wahr! Das Zitat an sich ist aktuell, um nicht zu sagen - zeitlos. Heißt: Die Aussage an sich ist sowas von auf jeden Machthaber zutreffend. Ich fürchte, ich würde in genanntes Eck geschoben werden, wenn ich das jetzt näher erläutern würde Aber man muss ja nicht gleich ein kleiner Verschwörungstheoretiker sein, um berechtigter Weise so manche Dinge skeptisch zu betrachten und anzuzweifeln
Achja, weil der Ruf nach persönlichen Erfahrungen kam - ich hatte bisher und habe auch immer noch oft mit "Ausländern" zu tun, wobei ich sagen muss, dass der Großteil "eingedeutscht" wurde. Furchtbares Wort, ich weiß. Aber ich glaube so lässt sich am besten ausdrücken, wie ich es meine, obwohl es politisch und ethisch vllt die falsche Wortwahl sein mag
Und die Einstellung "Deutschland soll was für mich tun, ich bin hier eingewandert, mir steht mehr zu" hab ich bisher nur einmal erlebt, bei einer Rumänin.
Früher hatte ich viel mit Russen und Leuten aus Rumänien und Tschechien zu tun und insbesondere den Russen sagt man ja eine angeblich hohe Gewaltbereitschaft zu und selbst ich wurde teilweise schief angesehen, nur weil ich mit den Leuten zu tun hatte.
Ich konnte aber keine höhere Gewaltbereitschaft feststellen als bei allen anderen auch - HOCH bei jungen Menschen, insbesondere in Verbindung mit Alkohol.
Zudem musste ich häufig feststellen, dass sie vor Ausschreitungen oft provoziert wurden - weil sie Ausländer sind. Wie gesagt - insbesondere in Verbindung mit Alkohol. Die üblichen sinnlos Aussagen wie "Geht zurück wo ihr herkommt" "Ihr nehmt uns die Arbeitsplätze weg" kamen hierbei auch von Menschen, die nüchtern keineswegs einer rechtsradikalen Gesinnung folgten. Wie lange würde sich ein jeder von euch solche Beleidigungen anhören, bis man sich wehrt. Und man bedenke: In einem Alter, in dem man meist noch nicht gelernt hat, sich zu beherrschen oder über dumme Äußerung einfach nur zu lächeln.
Ein solches Aufeinandertreffen blieb mir besonders im Gedächtnis, weil sich aus dem "Ihr nehmt uns die Arbeitsplätze weg" eine Diskussion entwickelte, zwischen einem Deutschen und einem Russen mit lustigem Ergebnis. Beide etwa im Alter von 17. Der Russe hatte eine Ausbildung, der Deutsche fand keine Ausbildungsstelle. Das Endergebnis war: Der Deutsche hatte Hauptschulabschluss, nicht mal Quali, der Russe einen Realschulabschluss, wenn auch einen eher mittelmäßigen. Aber sogar DAS fasste der Deutsche als Beleidigung auf... naja.
Mittlerweile habe ich viel beruflich mit ausländischen Kunden und Kollegen zu tun. Aber auch als ich zu Beginn meiner Ausbildung in einer WG lebte (eine Russin, ein Türke, ja sogar ein Chinese ^^) konnte ich keines der, in der Gesellschaft herrschenden, Vorurteile bestätigt finden, zumindest nicht in der Ausprägung, die immer behauptet wird. Teilweise begegneten sie mir mit Frustration darüber, teilweise machten sie sich darüber lustig, ja sogar untereinander über die gegenseitigen Vorurteile.
So wurde mir von der Russin (die auch einen türkischen Freund hatte) als Scherz erzählt, dass es gar nicht so einfach sei, einen Türken als Freund zu haben - wenn man seine Familie einlädt sei das Haus voll usw.
Und auch auf Arbeit herrscht ein Multikulti - Verhältnis. Natürlich sind gewisse Gruppierungen zu beobachten - die Rumänen mit ihren Landsleuten, die Russen, die Kroaten - ist ja auch okay, immerhin ist es ein Stück Zuhause in einem fremden Land.
Meine Erfahrung ist aber auch, dass die Wenigsten so sind, wie sie dargestellt werden und sie sich sogar freuen, wenn man Interesse an ihrer Religion zeigt, sie erklären dann warum und wieso.
Mag sein, dass ich einfach das Glück hatte, viel positive Erfahrungen mit "Ausländern" zu machen, die sich interessiert zeigen, nachfragen, ob sie etwas falsch ausgesprochen oder aufgeschrieben haben und mir ist auch klar, dass es auch andere gibt. Das sind aber meistens Radikale, die man aber auch in jeder Nation finden kann. Trotzdem eine Minderheit - nur lächzt die Menge nach Sensationen...
Auch sehr schön war das Erlebnis mit einem russischen Jungen, dem ich Nachhilfe in Deutsch und Englisch gab, Englisch ging ja noch so, aber in Deutsch schrieb er immer seine 4er und 5er. Und es lag NICHT an besonders herausragenden didaktischen Fähigkeiten (die belaufen sich eher gegenteilig ) meinerseits, dass er schließlich die Abschlussprüfung mit einer 3 schaffte, sondern einfach daran, dass er nur eine andere Art zu Verstehen hatte, besonders da Deutsch als Fremdsprache eine der schwierigsten ist und schwache Schüler anscheinend recht schnell aufgegeben werden in der Schule (und auch das ist bereits ein alter Hut, man bedenke auch hochbegabte Kinder, die in den Schulen untergehen und auch sonstige Schüler, die quasi als unintelligent abgestempelt werden). Ich will damit eigentlich nur sagen, dass die Sache der Sprache nicht immer nur auf Desintresse begründet werden darf. Manchmal sind sie auch einfach nur überfordert.
Wie bereits erwähnt - mir ist klar, dass es auch andere gibt, aber gerade meine eher positiven Erfahrungen lassen mich diese ganzen Vorurteile stark anzweifeln, zumal ich keine großen Unterschiede bei den Menschen sehe, obwohl ich natürlich ihre ursprüngliche Kultur und Religion nicht außer Acht lasse. Aber ich finde das gehört einfach zum allgemeinen Respekt anderen gegenüber, der mir dadurch auch von anderen entgegengebracht wird. Wenn nicht, dann habe ich auch nicht mehr weiter mit jenen zu tun - dann ist es mir aber auch egal, welcher Nationalität derjenige zugehört.