Beiträge von cyqueeny

    ==Flüchtlingsdrama mitten in Deutschland==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch einen Krimi vorstellen, welchen ich zur Rezension erhalten habe. Das Buch stammt aus der Reihe“Kommissarin Boni“ und ist der dritte Teil dieser Reihe. Nachdem ich nun schon den vierten Teil gelesen und rezensiert habe, möchte ich euch auch den dritten Teil vorstellen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Oliver Bottini
    Titel: Im Auftrag der Väter
    Verlag: Fischer
    Erschienen: 1. Auflage 2009
    ISBN-13: 978-3502110095
    Seiten: 448
    Einband: TB
    Kosten: 8,95€
    Serie: Kommissarin Boni


    ===Autor/in===
    Oliver Bottini, geb. 1965 in Nürnberg, Studium der Literaturwissenschaft und Psychologie, Ausbildung zum Kung-Fu- und Qi-Gong-Meister. Seit vielen Jahren widmet er sich dem Studium des Buddhismus und hat bereits mehrere Arbeiten zum Thema publiziert. Als Krimi-Autor wurde er mit der Kommissarin Louise Bonì-Reihe mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet und für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Er lebt als Redakteur und Buchautor in München. (Zitierte Quelle: Amazon.de)


    ***Weitere Werke***
    Mord im Zeichen des Zen
    Das verborgene Netz
    Im Sommer der Mörder
    Im Auftrag der Väter


    ===Zitierter Klappentext===
    An einem regnerischen, nebligen Wochenende im Oktober steht plötzlich ein Mann im Garten der Freiburger Familie Niemann. Er versucht ins Haus einzudringen, doch als die Polizei eintrifft, ist er schon wieder verschwunden. In derselben Nacht kehrt er zurück und stellt der Familie ein unerklärliches Ultimatum. Die Freiburger Hauptkommissarin Louise Bonì und ihre Kollegen ermitteln unter Hochdruck. Es geht das Gerücht, dass der Täter vom Balkan stammt. Louises Ermittlungen führen sie in ein gefährliches Niemandsland...


    ===Meine Meinung===
    Der dritte Teil der Reihe „Kommissarin Boni“ beginnt mit einem spannenden Prolog, der den Leser den Atem anhalten lässt. Es beginnt alles mit einem verwahrlosten Mann, der im Garten eines Einfamilienhauses auftaucht. Statt zu reden hat er eine Pistole. Bevor jedoch die Polizei eingreifen kann, ist er spurlos verschwunden. Dafür kehrt er mitten in der Nacht zurück und die Bewohner auffordert innerhalb der nächsten sieben Tage das Haus zu verlassen. Den einzigen Hinweis den er hinterlässt ist sein russischer Akzent und die Anfänge eines Bibel-Psalms. Kommissarin Boni erhält den Auftrag den Mann aufzuspüren und gerät dabei immer mehr in die Verstrickungen von Flüchtlingen.


    In diesem Teil kommt eigentlich alles vor, was einen guten Krimi ausmacht. Eine interessante Kommissarin, brutaler Mord und einen Täter, den es zu fassen gibt. Dazu gibt es noch Brandstiftung und politisches Wissen, dass zusammen eine gelungene Idee ausmacht. Die Idee alleine reicht in diesem Fall jedoch nicht. Was nützt ein spannendes Thema, wenn dieses durch zahlreiche Ausschweifungen, einfach nicht spannungsgeladen vermittelt werden kann!?


    Es kommt leider viel zu häufig vor, dass sich die Kommissarin gerade in eine dramatische Situation begibt und dadurch den Leser regelrecht in den Bann zieht. Genau an diesen Punkten, besinnt sich die Protagonistin an frühere Fälle oder andere Situationen ihrer Vergangenheit. Zwar möchte jeder Leser eine bessere Verbindung zu einer Hauptfigur erlangen, und gerade bei einer Reihe ist es für den Quereinsteiger besonders hilfreich, wenn er noch genügend neue Informationen über die Figur sammeln kann, ohne das sich Kenner der vorherigen Teile langweilen. Es ist jedoch nicht gerade förderlich, wenn in einem mitreißenden Moment eine frühere Situation eingebaut wird, die sich über viele Seiten hinweg zieht. Oftmals musste ich überlegen, wie die Ausgangssituation war, bevor die Rückblende integriert wurde. Kurze Einblendungen über die Vergangenheit, ihre Gefühlswelt oder aktuelle Probleme wären nicht schlimm gewesen, aber durch die Masse, geht die eigentliche Geschichte deutlich unter.


    Die Haupthandlung zieht große Kreise und zeigt verschiedene Seiten der Thematik „Flüchtlinge“. Dabei geht Oliver Bottini auf die Flüchtlinge im zweiten Weltkrieg, aber auch auf aktuellere Ost-Flüchtlinge. Interessant versucht er diese Thematik zu vermitteln, ohne den Leser zu langweilen. Dies würde ihm gelingen, wären zwischendurch nicht wieder diese Rückblenden.


    Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr möchte man wissen, wie es ausgeht. Auf der anderen Seite hatte ich recht häufig den Wunsch gewisse Passagen einfach zu überspringen. Da ich jedoch nichts verpassen wollte, bin ich diesem Bedürfnis nicht nachgekommen. Am Ende der Geschichte war ich allerdings der Ansicht, dass die vielen Rückblenden dem eigentlichen Inhalt und dem Schluss im Grunde nichts beisteuern. Wer mit der Protagonistin vertraut ist, kann getrost die zahlreichen Rückblenden überspringen. Mir persönlich hätte es gefallen, wenn die Rückblenden um rund 100 Seiten gekürzt worden wären. Dadurch wäre die eigentliche Handlung deutlich anregender und aufwühlender gewesen.


    Der leicht ausschweifende Stil lässt sich nichtsdestotrotz leicht lesen, sodass ich die Geschichte nach zwei Tagen abgeschlossen hatte.
    Nachdem mir der vierte Teil bis auf Kleinigkeiten sehr gut gefallen hat, fand ich diesen zweifellos extrem langatmig. Wäre dies mein erster Boni gewesen, ich hätte Zweifel daran gehabt, warum die Reihe so erfolgreich ist. Dadurch, dass ich den vierten Teil schon gelesen hatte, kann ich sagen, dass dies eher ein schwacher Bottini ist. Er gehört zur kompletten Reihe und ist alleine durch die Thematik schon empfehlenswert, aber man sollte wissen, dass es durchaus langatmig werden kann.


    ===Bewertung===
    Eine interessante Thematik, die durch zahlreiche Rückblenden seitens der Protagonistin einfach keine Spannung aufkommen lässt. Nachdem mitreißenden Prolog geht es sichtbar bergab, sodass ich am Ende auf drei Sterne komme. Diese bekommt es für die Idee und die ausführliche Psyche der Protagonistin. Für einen Krimi jedoch schwach.


    Pro: Thematik
    Contra: Rückblenden


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    Hier kann eine Leseprobe als PDF heruntergeladen werden.


    http://www.buecher.de/shop/fre…/detail/prod_id/23825554/

    ==Lächeln leicht gemacht==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch einen kleinen Gedichtband vorstellen, den ich von der Autorin Marie Anne Trapp zur Rezension erhalten habe. Es hat den süßen Titel „Die Schmunzelseite muss man sehen“. Nachdem ich es nun gelesen habe, möchte ich euch meine Erfahrungen natürlich nicht vorenthalten.


    ===Buchdaten===
    Autor: Marie Anne Trapp
    Titel: Die Schmunzelseite muss man sehen
    Untertitel: Dummes und Tristes, Schlaues und Wüstes – Gedichte, Gedanken und E-Mails
    Verlag: BoD
    Erschienen: 1. Auflage 2010
    ISBN-13: 978-3842344167
    Seiten: 88
    Einband: HC
    Kosten: 18,90€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Mein Name ist Marie Anne Trapp und ich bin ein(e) Ösi. Vor fast 58 Jahren wurde ich in Klagenfurt geboren. Meine Eltern haben mir und und meinen 5 Geschwistern Gott sei Dank eine riesen Menge Humor vererbt, welcher mir nach so langer Zeit noch immer das Leben sehr lebenswert macht.
    Ich habe seit frühester Kindheit gerne zu meiner eigenen Unterhaltung kleine Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben welche ich mir dann abends vor dem Schlafengehen selber vorgelesen habe. (Du bist leicht verrückt, sagte damals meine Familie!)
    Nach meiner Goldschmiedlehre in Graz, Job bei einem großen Düsseldorfer Juwelier und gleichzeitigem Grafik und Design Fachabi eben dort und 7 Jahren in München + einigen Semestern Grafikstudium hat es mich aus familiären Gründen wieder zurück nach Österreich, besser gesagt nach Innsbruck verschlagen. Für meinen damals kleinen Sohn begann ich auch Kindergeschichten zu schreiben, welche ER sich nun abends vorlas wenn ich einmal nicht zu Hause war. Ehrlich gesagt hat mich das nicht wirklich erstaunt ...
    Seit dem Jahr 2000 pendle ich nun (erneut aus familiären Gründen) zwischen Paris und Wien, mein Sohn ist erwachsen und Regisseur in Berlin und ich habe, wie bereits erwähnt, bei BoD meinen ersten kleinen Gedichtband "Die Schmunzelseite muss man sehen" herausgebracht. (Angaben der Autorin)


    ===Inhaltsangabe===
    Eine kleine Zusammenfassung einiger Gedichte sowie Gedanken und E-Mails in Versform.


    Insgesamt warten 71 literarische und poetische Ergüsse von Marie Anne Trapp in diesem Buch. Die meisten Verse sind in deutsch, aber einige wurden auch in englischer Sprache verfasst. Von lustigen Reimen über schlaue Verse bis hin zum nachdenklichen Gedicht ist alles vertreten.


    ===Meine Meinung===
    Das Erste, was der Leser von „Die Schmunzelseite muss man sehen“ sieht, ist das schlichte Cover. Autor, Titel, und Untertitel heben sich mit einem dunklen rot vom weißen Hintergrund ab. Als Eye-Catcher dient ein Igel und eine kleine Maus, die farblich zur Schrift passen. Es sieht süß aus und bezieht sich auch auf den Inhalt eines Gedichtes, aber bei dem Titel erwartet man doch eher eine Karikatur oder einen lachenden Smiley. Schließlich ist der Titel doch „Schmunzelseite“.


    Beim Aufschlagen war mein erster Gedanke „Oh mein Gott!“. Das Inhaltsverzeichnis wirkte regelrecht erschlagend auf mich. Zwei Seiten waren voll mit den Überschriften der Gedichte. So gut wie auf jeder Seite ein Gedicht. Sieht man sich erstmal die Länge der Gedichte an, dann weiß man, dass es gar nicht so viel ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen. Trotzdem wäre es sicherlich entspannender gewesen, wären zwischen den einzelnen Gedichten einige Bilder gewesen, die zum jeweiligen Gedicht passen, und den Leser eine kleine Pause zwischen den vielen Versen bieten.


    Die Lyrik, die Marie Anne Trapp, in ihren Versen an den Tag legt, ist einprägsam und basiert in der Regel auf gekonnten Reimen. Dabei wird deutlich, wie verschieden das Formen bei Reimen sein können. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht vielfältig aussieht und Verse in Gedichtform eher etwas für jüngere Leser sind, erwartet den Leser in diesem Buch genügend Abwechslung. Die Verse, die Marie Anne Trapp für dieses Werk ausgewählt hat, könnten nicht unterschiedlicher sein. Schon in der Länge variieren sie deutlich. Manche Gedichte bestehen nur aus einem einzigen Vers, andere gehen über drei oder vier Verse. Dabei achtet die Autorin schon, dass sich die Länge stets abwechselt. So, wie es bei der Länge der Gedichte gehandhabt wird, ist es auch mit dem Inhalt. Manche sind jung, spritzig und modern. Andere sind ernsthaft, melancholisch und besinnlich. Manches erinnert einfach an einen kurzen Kinderreim, der den Leser zum Schmunzeln bringt, aber den Leser auch fragen lässt, ob die Autorin überhaupt weiß, was gute Lyrik ist. Andere Gedichte zeigen ihr ganzes Talent und zeigen, wie man auch mit einfachen Reimen den Leser packen kann. Sie regen zum Nachdenken an, vermitteln wunderbar die angesprochenen Emotionen und haben einen eigenen Charakter. Auf der einen Seite finde ich es schwer solche Inhalte, Aussagen und Gedanken in Reim-Form zu verfassen. Auf der anderen Seite wirken die Gedichte dadurch trotzdem sehr kindlich. Hier muss man wissen, ob einem diese Art von Lyrik gefällt.


    Die Mischung aus Deutsch und Englisch finde ich interessant. Die Wortwahl ist auf die üblichen Schulkenntnisse angepasst. Auch wenn jeder in der Schule das Fach Englisch hatte, bin ich mir nicht so sicher, ob auch jeder den Inhalt so versteht, wie es die Autorin beabsichtigt. Obwohl mein Schulenglisch stets gut war, musste auch ich einige Vokabeln nachschlagen, um wirklich zu begreifen, was gemeint ist. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob man Sprachen in einem Gedichtband unbedingt mischen sollte. Auch wenn die Autorin englische Schmunzler an den Tag legt, hätte sie es in diesem Buch bei deutschen Versen belassen sollen. Åu Wäiå zum Beispiel ist ein lustiges Gedicht, sofern man versteht, was die Autorin damit sagen will. Ob dies eine richtige Sprache oder ein Dialekt ist oder nur Fantasie kann ich nicht mal sagen. Da solche befremdlichen Texte zwar lustig sind, aber man sie als Leser nicht erwartet, kann ich dies auch ein Nachteil sein.


    Im Großen und Ganzen ist es ein Werk, was sowohl zum Nachdenken, als auch zum Schmunzeln anregt. Die Gedichte sind abwechslungsreich und das in vielerlei Hinsicht. Vor dem Kauf sollte man sich jedoch überlegen, ob einen die Reimform nicht auf die Dauer stört oder die fremden Sprachen hinderlich sind. Auch wenn es ohne Bilder und durch die Vielzahl von Gedichten auf den ersten Blick erschlägt, lässt es sich durch die vielen kurzen und leichten Gedichte an zwei Tagen lesen. Dieser Lyrik-Band ist definitiv eine Frage des Geschmacks, trotzdem kann ich es empfehlen.


    ===Bewertung===
    Marie Anne Trapp ist ein moderner Lyrik-Band gelungen, der vielfältige Gedichte, in unterschiedlichen Sprachen beinhaltet und mit einer einfachen, aber einprägsamen Reimform daher kommt. Vereinzelte Zeichnungen / Fotos zur Auflockerung, und lediglich eine Sprache wäre mir persönlich lieber gewesen. Daher gibt es nur drei Sterne.


    Pro: Vielfalt
    Contra: englische Gedichte, keine Auflockerungen


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Genehmigte Leseprobe===
    **Gepäck**
    Man isst und trinkt, genießt das Leben,
    häuft Güter an von Wert und Geist,
    doch wer zum letzten Mal verreist,
    hat kein Gepäck, auch nicht sein Leben.


    **Geistesblähungen**
    Dummes und Tristes
    Schlaues und Wüstes
    An Späßen nicht knapp
    Von Marie Anne Trapp

    ==Im Rollstuhl – Für uns kein Hinderniss==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch eine Art Reisebiogrpahie vorstellen. Das Buch mit dem Titel „Überwindung von Grenzen“ wurde mir von dem Autoren-Paar zur Rezension vorgestellt und vom BoD Verlag zur Verfügung gestellt. Dafür mich ich mich bedanken.


    ===Buchdaten===
    Autor: Petra Rosenberger
    Titel: Überwindung von Grenzen
    Untertitel: Rollis on Tour
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2011
    ISBN-13: 978-3842333246
    Seiten: 162
    Einband: TB
    Kosten: 9,90€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Petra und Horst Rosenberger sind in der ehemaligen DDR aufgewachsen und als Kinder an Kinderlähmung erkrankt. Während ihrer Schulzeit kreuzten sich ihre Wege und Jahre später folgte die Hochzeit und eine gemeinsame Tochter. In 33 Ehejahren haben sie trotz ihrer Einschränkung 5 von 7 Kontinenten besucht. „Überwindung von Grenzen“ ist die Reisebiograhie dieses exotischen Paares und ihr erstes Werk.


    ===Zitierter Klappentext===
    Petra und Horst Rosenberger sind Globetrotter. In drei Reiseberichten mit 70 Bildern erzählen sie eindrucksvoll ihre Erlebnisse, und wie es ihnen gelungen ist, als Rollstuhlfahrer mit unendlichem Fernweh Grenzen - in jeder Beziehung - zu überwinden. Im Abschlusskapitel beantworten sie allgemein interessierende Fragen zum Thema Reisen im Rollstuhl.


    ===Kinderlähmung===
    Kinderlähmung, in der Arztsprache Polio genannt, eine eine Infektionskrankheit, die durch Polioviren hervorgerufen wird. Bei infizierten Personen befallen die Vieren die Muskel steuernden Nervenzellen des Rückenmarks. Dies hat zur Folge, dass Lähmungserscheinungen auftreten können. Im schlimmsten Fall kommt es zum Tod. Betroffen sind zwar auch Erwachsene, aber überwiegend erkranken Kinder im Alter von 3-8 Jahren. Auf Grund der aktuellen Impfstoffe gibt es jedoch kaum noch Fälle in Deutschland.


    ===Meine Meinung===
    Ein voller Parkplatz und die einzigen freien Plätze sind noch für behinderte Menschen reserviert. Ein Ärgernis, welches viele Leute sicherlich kennen. Doch was ein solcher Parkplatz in der Nähe des Eingangs bedeutet, ist für viele gar nicht klar. Viele werden jetzt denken, wieder ein Buch, welches sich mit dem Schicksal von behinderten Menschen befasst. Wer dies denkt, liegt falsch, denn Petra und Horst sind zwar an einen Rollstuhl gefesselt, aber aktiver als so manch gesunder Mensch. Um gesunden Menschen einen Einblick in die Möglichkeiten und Einschränkungen zu gewähren, und anderen Behinderten Mut zu machen, hat dieses Autoren-Paar ihre Reiseerlebnisse in diese Buch festgehalten.


    Petra und Horst sind beide durch Kinderlähmung an Rollstühle gefesselt, aber haben sich nie dadurch einschränken lassen. Trotz ihrer Behinderung habe sie die halbe Welt gesehen und das ist mehr als so mancher gesunde Mensch erlebt hat.


    In einem Prolog erfährt der Leser wie es zur Behinderung kam und wie sich die Reiselust des Ehepaars entwickelte. Anschließend können wir an den verschiedenen Urlaubserlebnissen teilnehmen. Zuerst geht es zum Beispiel in die USA.
    Petra und Horst beschreiben in einem einfachen, bildhaften und freundlichen Stil, wie sie die Dinge erleben. Es lässt sich flüssig und verständlich lesen. Als Leser war ich von der ersten Seite dabei und hatte das Gefühl selbst vor Ort zu sein. Es wird auf ausreichend Details geachtet, wirkt aber an keiner Stelle langatmig. Im Gegenteil es lässt sich angenehm lesen. Neben den Erlebnissen, wie zum Beispiel Beschreibungen von Sehenswürdigkeiten, Museen oder anderen wichtigen Orten, erfährt der Leser auch allgemeine Fakten. Ich wurde also ausreichend über den aktuellen Ort informiert und bekam neben der kurzen trockenen Ortskunde, alles ehrlich und herzlich beschrieben. An vielen Stellen konnte ich diese Leute sogar für ihren Mut und ihre Erfahrungen beneiden. Dabei gehen die zwei Autoren zwar auf ihre Behinderung ein und beschreiben gewisse Aspekte und Erlebnisse eben auch aus ihrer Sicht, setzen dabei aber nicht auf die Tränendrüse oder auf Mitleid, sondern zeigen, dass sie ganz normale Menschen mit einer kleinen Einschränkung sind. So erklären sie, wie anstrengend für sie ein Flug sein kann oder das sie nur Restaurants auswählen können, wo auch eine Rollstuhlfahrer gerechte Toilette vorhanden ist, aber ich finde diese Punkte gehören eben zu einem Reisebericht, der aus Sicht von Rollstuhlfahrern geschrieben wird. Viele Perspektiven wurden in meinen Augen sogar erweitert. Ich konnte viele Dinge mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten, bekam aber nicht das Gefühl, wie bei reinen Schicksalsbüchern, dass die Leute mit ihrem traurigen Schicksal nur Geld machen wollen.
    Hier stehen außergewöhnliche Reiseerlebnisse im Vordergrund. Die einzelnen Geschichten werden mit zahlreichen Bildbelegen in schwarz-weiß untermalt. Die groben Reisegebiete des Paares in diesem Buch sind Georgia (USA), Griechenland und Polarkreis. Dies ist aber bei weitem nicht alles, was die Eheleute gesehen haben.


    Langeweile kommt beim Lesen der vielen Reiseberichte nicht auf. Es sind viele schöne Erlebnisse zu verschiedenen Orten. Dabei merkt man gar nicht, dass das Buch schon so schnell zu Ende ist. Plötzlich befindet man sich am Schluss der Reiseerlebnisse. Doch damit endet nicht das Buch. Anschließend beantworten Petra und Horst zahlreiche Fragen, die sich so mancher Mensch schon einmal bezüglich eines Rollstuhlfahrers gestellt haben. Zumindest fühlte ich mich am Ende sehr gut aufgeklärt. Oder wusstet ihr, wie Rollstuhlfahrer das Toilettenproblem zum Beispiel auf einem Langstreckenflug lösen? Ich weiß es nun.


    Empfehlen kann ich diese Kombination jedem, der gerne gute Reiseberichte liest. Auch wenn die Reisenden Rollstuhlfahrer sind, dominiert dieses nicht in einer störenden Form. Wer hier ein reines Schicksalsbuch erwartet, sollte es lieber lassen, denn Mitleid wird hier nicht erwartet. Stattdessen wollen die Autoren aufklären und Mut machen. Vom Alter her können es zwar auch junge Leser ab 14 Jahren lesen, aber ich denke, dass es eher Leser ab 25 interessieren wird. Wobei dies vom eigenen Geschmack abhängt und nur meine Einschätzung ist.


    ===Bewertung===
    Eine gelungene Mischung aus Reisebericht und Aufklärungsbuch zum Thema Rollstuhlfahrer. Verpackt in einem informativen, bildhaften und lebendigen Stil, können die beiden Autoren den Leser packen. Mir persönlich gefällt diese Idee und verdient fünf Sterne.


    Pro: Umsetzung, Bilder, Fragen und Antworten
    Contra: Nix


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Genehmigte Leseprobe seitens Autoren===
    S. 28: Die Stadt wurde 1837 gegründet, war 1996 Austragungsort der Olympischen Sommerspiele und ist die größte Wirtschaftsmetropole im Südosten der USA. Sie gilt als Shopping-Paradies und lockt dadurch viele Touristen aus aller Welt an. […]


    Mühelos rollten wir die leicht abschüssige Straße zum U-Bahnhof. Dass wir auf dem Nachhauseweg den Berg wiederum hinauf mussten, darüber dachten wir in diesem Moment noch nicht nach. Am Bahnhofsgebäude angekommen, orientierten wir uns erst einmal an den Hinweisschildern.Freundliche und hilfsbereite Sicherheitskräfte halfen uns beim Lösen am Automaten, weil wir nicht wussten, wie sie funktionierten. Da wir durch die Drehkreuze mit dem Rollstuhl nicht durchpassten, gab es für uns spezielle verglaste Durchgänge. Die Bahnen fuhren alle zehn Minuten. (Copyrigh @ Petra Rosenberger)

    ==Gewalt gegen Frauen==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Es hat den Titel „Jäger in der Nacht“ und ist inzwischen der vierte Fall der Louise-Boni-Reihe.


    ===Buchdaten===
    Autor: Oliver Bottini
    Titel: Jänger in der Nacht
    Verlag: Fischer
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3596172689
    Seiten: 336
    Einband: TB
    Kosten: 8,95€
    Serie: Louise Boni


    ===Autor/in===
    Oliver Bottini, geb. 1965 in Nürnberg, Studium der Literaturwissenschaft und Psychologie, Ausbildung zum Kung-Fu- und Qi-Gong-Meister. Seit vielen Jahren widmet er sich dem Studium des Buddhismus und hat bereits mehrere Arbeiten zum Thema publiziert. Als Krimi-Autor wurde er mit der Kommissarin Louise Bonì-Reihe mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet und für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Er lebt als Redakteur und Buchautor in München. (Zitierte Quelle: Amazon.de)


    ***Weitere Werke***
    Mord im Zeichen des Zen
    Das verborgene Netz
    Im Sommer der Mörder
    Im Auftrag der Väter


    ===Zitierter Klappentext===
    Der vierte Fall für die Freiburger Hauptkommissarin Louise Bonì
    Sommer 2005. Innerhalb weniger Tage verschwindet eine Freiburger Studentin, wird ein Familienvater auf grausame Weise ermordet, ertrinkt ein Junge unter ungeklärten Umständen im Rhein. Louise Bonì, Hauptkommis-sarin der Freiburger Kripo, und ihren Ermittlerkollegen wird schnell klar, dass die drei Fälle zusammenhängen und dass noch mehr Menschen in größter Gefahr schweben. Darunter: Louise Bonì selbst. Bonìs vierter Fall konfrontiert sie mit den düstersten Geheimnissen gutsituierter Freiburger Familien und führt ihr erneut vor Augen, dass manchmal wenig genügt, um die Bestie im Menschen freizusetzen.


    ===Meine Meinung===
    Hochsommer 2005: Eddie und sein Freund Dennis entdecken eine brutal zusammengeschlagen junge Frau und behalten dies für sich. Statt die Polizei oder den Notruf zu alarmieren, gehen sie nach Hause, damit Eddie sie später noch vergewaltigen kann. Bei diesem Versuch gerät er in die Hände der Täter und muss beseitigt werden. Zwei Leichen und die Dritte lässt nicht lange auf sich warten. Für Louise Boni und ihrem Kollegen fangen an zu ermitteln und stoßen dabei auf Gewalt, Geheimnisse und Zusammenhänge, die sie bald selbst in größte Gefahr bringen.


    „Jäger in der Nacht“ ist der vierte Fall den Oliver Bottini für Louise Boni schafft. Es handelt sich hierbei um einen klassischen Kriminalfall, der das Herz eines wahren Krimi-Fans höher schlagen lässt.
    In diesem Teil befasst sich der Autor mit dem brisanten Thema „Gewalt gegen Frauen“. Dabei geht Oliver Bottini nicht nur auf die handgreifliche Gewalt gegenüber dem weiblichen Geschlecht ein, sondern lässt seelische Misshandlungen und Vergewaltigungen in seine Geschichte einfließen. In diesem Krimi kommt das komplette Paket rund um „Gewalt gegenüber Frauen“ zum Einsatz. Schon im Prolog zeigt der Autor, wie tief die Abgründe bei einigen männlichen Mitmenschen sein können. Neben den schauerlichen Abgründen zeigt er auch die Beweggründe auf, wie zum Beispiel das Heranwachsen in häuslicher Gewalt. Leider gehen diese Motive im typischen Negativ-Image von Männer an einigen Stellen unter. Zu oft bekam ich das Gefühl, als würde sich das Leben eines Mannes nur um Alkohol, Sport und Frauen drehen. Auch wenn sich der Autor an einigen Stellen verliert, ist die grausame Grundspannung und der Hass auf den Täter immer präsent. Dazu hat Oliver Bottini die Eingangsituation, die körperliche Gewalt an der jungen Studentin einfach zu detailliert beschrieben, als das ich sie hätte vergessen können. Emotionen, Konflikte und die Tiefen der menschlichen Seele vermag der Autor packend, authentisch und erbarmungslos zu schildern. Selbst die Charaktere vermag Bottini detailliert und lebendig erscheinen zu lassen. Handlungen, Emotionen und Gedankengänge waren für mich stets nachvollziehbar und ließen ein grandioses Kopfkino entstehen.


    Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto gefesselter wird der Leser sein. Trotzdem kam es bei mir immer wieder zu einem Kopfschütteln. Manche Wendungen oder Ideen wirken einfach verwirrend oder unpassend. Diese Empfindung ist jedoch subjektiv und liegt stets im Auge des Lesers. Ich persönlich empfand es jedoch befremdlich, wie die Ermittlungen plötzlich eine starke Wendung bekamen. Ungeachtet dessen ist es dem Autor gelungen so zu fesseln, dass ich einfach nur noch auf den Schluss gespannt war. Letzteres wirkte auf mich etwas in die Länge gezogen, war aber in sich schlüssig und passte zum vorhergegangenen Verlauf der Handlung. Einige detaillierte, aber unnötige Passagen weniger hätten den Höhepunkt noch spannender und knackiger erscheinen lassen. Man merkt an diesem Schluss, dass sich der Autor große Gedanken gemacht hat und nicht nur einfach irgendeinen in Frage kommenden Ansatz ausgebaut hat.


    Auf Grund der leicht brutalen Szenen, der komplexen Thematik denke ich, dass dieses Buch sich eher an Leser ab 14 Jahren richtet. Vorher dürften einige Ansätze vielleicht schwerer nachzuvollziehen sein.


    ===Bewertung===
    Trotz einiger Wendungen, die ich eher ungewöhnlich und nicht ganz ausgereift empfand, und der Tatsache, dass der Schluss hätte knackiger sein können, überzeugt Bottini im vierten Teil seiner Louise Boni-Reihe mit einer interessanten Thematik, fesselnder Spannung und einem anschaulichen Stil. Vier Sterne für mich.


    Pro: Thematik, Spannungskurve, Charaktere, Kopfkino
    Contra: langatmiger Schluss, ungewöhnliche Wendungen


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.fischerverlage.de/s…/LP_978-3-502-11018-7.pdf

    ==Tröööt ….. Genug geschlafen!!==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches mir freundlicherweise vom Autor zur Verfügung gestellt wurde. Es handelt sich um den Anfang einer Serie zu einer SciFi / Fantasy Reihe aus der Feder von Alexander Ruth.


    ===Buchdaten===
    Autor: Alexander Ruth
    Titel: Schmetterlingsgeschichten - The White Edition: Chronik I - Genug geschlafen
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3837036367
    Seiten: 174
    Einband: TB
    Kosten: 9,90€
    Serie: Schmetterlingsgeschichten


    ===Autor/in===
    Alexander Ruth stammt aus der Stadt im Grünen (Meerbusch), ist als freier Journalist für die Rheinische Post Meerbusch tätig und studiert zeitgleich Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In seinen Fantasy-SciFi-Romanen Schmetterlinsgeschichten sowie in weiteren Kurzgeschichten vermischt er Realität mit Phantastik, Mittelalter und Neuzeit mit Zukunft, und entführt die Leser damit in einzigartige Welten. (Quelle: Amazon.de)


    ***Weitere Werke***
    Teil 2:
    * Schmetterlingsgeschichten - The White Edition: Chronik II - Rock 'n' Roll
    Teil 3:
    * Schmetterlingsgeschichten - The White Edition: Chronik III - One: Teil 1
    * Schmetterlingsgeschichten - The White Edition: Chronik III - One: Teil 2
    Teil 4:
    * Schmetterlingsgeschichten - The White Edition: Chronik IV - Schmoon Lawa: Teil 1
    * Schmetterlingsgeschichten - The White Edition: Chronik IV - Schmoon Lawa: Teil 2


    ===Zitierter Klappentext===
    ...Der Kampf zwischen Gut und Böse hat begonnen - die Ritter sind wieder erwacht. Sei dabei, wenn der 13-jährige Sebastian Feuerstiel zusammen mit seinen Gefährten - US-Elite-Soldatin Sarah O'Boile, Lehrer Jens Taime und der drachenähnliche Bander Garth - seine ersten Abenteuer erlebt. Von der Erde ziehen die Helden des blauen Planeten hinaus in das Universum, um die Nilas, den Schrecken der Galaxien, zu bekämpfen. Immer dabei: ihre kleinen sprechenden Schmetterlinge - Lukas, Darfo, Johnny, Sonja, Martha und noch viele mehr. Und vielleicht schlummern in Dir ja auch magische Kräfte, die der Rettung aller Welten zugute kommen? Rasante Action, leidenschaftliche Liebe, heroische Kriege, Weltraumschlachten und eine ordentliche Portion Humor sind die Zutaten, die dieser Helden-Saga einen unvorstellbaren Glanz verleihen. Und Du kannst mitten hineintauchen. Lass Dich fallen, denn vielleicht bist Du ja auch ein Ritter oder eine Prinzessin...


    Schmetterlingsgeschichten sind Abenteuer für Mädels und Jungs, die bereits heute schon wissen, dass sie mehr sind, als ihnen ihre Eltern und Lehrer erzählen.


    ===Meine Meinung===
    In der Serie „Schmetterlingsgeschichten“ von Alexander Ruth wird der Leser in die Welt von Rittern, Schmetterlingen und des Chronisten Stephanus entführt. Viele Jahre sind vergangen als 2007 die magischen Ritter in jungen und frischen Körpern erwachen. In diesem ersten Teil entdecken die Ritter, die sich zum Beispiel im Schüler Sebastian oder der Elite Soldatin Sarah befinden, ihre besonderen Fähigkeiten. Für die Rückkehr der magischen Ritter und ihren charakterähnlichen und sprechenden Schmetterlingen gibt es einen Grund – das Universum wird vom Bösen bedroht. Der Kampf zwischen gut und böse nimmt seine Anfänge.


    Der Einstieg in die interessante Mischung aus Fantasy und SciFi geht anfänglich etwas schleppend voran und könnte auf den einen oder anderen Leser sogar anstrengend wirken. Anschließend wird der Leser jedoch von der Idee verzaubert sein, sodass er wissen möchte, wie das Buch ausgeht. Viele werden jetzt an dem Grundgedanken, das Gute kämpft gegen das Böse, um das gesamte Universum zu retten, nichts Neues finden. Allerdings empfand ich die Idee mit den total niedlichen, sprechenden und menschlichen Schmetterlingen an der Seite der Helden bezaubernd. Genauso empfand unsere 10jährige Cousine diese Idee. Dieser Aspekt ist etwas Neues und wird besonders den Mädchen gefallen. Man muss allerdings auch sagen, dass dies der einzige Aspekt für das Genre Fantasy ist. Ich selbst bin nicht so der Fan von SciFi-Werken und fasste den Gehalt an Raumschiffen und Beamen zu groß auf. Die Fantasy wird dadurch erdrückt und geht unter.


    Gerade am Anfang wirken die Protagonisten und die Situation fremd. Zwar gibt es eine Weltkarte, mit der ich persönlich zu Beginn wenig anfangen konnte. Mir gelang es beim Lesen erst nach und nach ein klares Bild von den Figuren zu bekommen. Das lag aber auch an der „Schmetterlingographie“ am Ende des Buches. Alle wichtigen Namen und Begriffe, die der Leser für dieses Buch kennen muss, werden noch einmal zusammen gefasst. Die Idee finde ich persönlich super, da gerade im ersten Teil viele neue Namen und Orte auf den jungen Leser einprasseln und Verwechslungen nicht ausgeschlossen sind. Wer schon einige Seiten oder das gesamte Buch gelesen hat, wird die Beschreibungen verstehen. Gleich zu Beginn fehlt jedoch der „A-ha“-Effekt. Wichtige Charaktere wurden total wirr beschrieben und verwirrten mich am Anfang sehr. Später wenn alles verständlicher wird, fällt vor allen bei den Schmetterlingen auf, wie liebevoll Alexander Ruth sie gestaltet. Von einem aufgeweckten Schmetterling bis hin zum vergesslichen Opa ist alles vorhanden. Die menschlichen Figuren sind nicht minder schlecht beschrieben, trotzdem wirken die tierischen Protagonisten liebenswerter.


    Der Stil des Autors lässt den Leser anfänglich oft Stocken. Der Autor verwendet gerade am Anfang viele Wechsel der Perspektive. Sie sind verständlich und passen in diese Geschichte hinein. Leider fällt es gerade jüngeren Lesern schwer diese zu verfolgen. Mit dem Verlauf der Geschichte wird dies allerdings weniger und durch die Verbundenheit zu den Protagonisten einfacher. Die Sprache, die Alexander Ruth wählt, ist kindgerecht, und teilweise sogar umgangssprachlich. Bildhaft, in leicht verständlichen Worten und kurzen Sätzen sorgt er dafür, dass junge Leser nicht durcheinander kommen. Nichtsdestotrotz bekam ich als erwachsener Leser oft das Gefühl, dass dies das erste Buch des Autors ist. Für Kinder verständlich und anschaulich, wirkte sein Stil auf mich oft so, als hätte der Autor genau das aufgeschrieben, wie ihm die Geschichte in den Sinn kam, eben Umgangssprache. Manche Gedankengänge wirkten zusammenhangslos, als wäre im dieses Detail noch wichtig erschienen, obwohl es viel eher zwei Sätze vorher hätte erwähnt werden müssen. Dazu kommen stetige Wortwiederholungen und Füllwörter. Als Laie in einem Schulaufsatz oder wenn man seinen Kindern eine Geschichte erzählt, ist dies alltäglich. Bei einem Autoren erwartet man dies jedoch weniger. Kindern fällt dieser Aspekt dennoch nicht auf. Für sie ist es so leicht und verständlich, und darauf kommt es schließlich an. Lediglich bei der wörtlichen Rede kommen sowohl junge, als auch ältere Leser gerne durcheinander. Alexander Ruth führt seine Dialoge im Fließtext, statt für jede neue Figur eine extra Zeile zu verwenden. Hier musste oft nachgelesen werden, damit ich, aber auch die Cousine, wirklich wussten, wer was gesagt hat.


    Natürlich darf die Spannung in einem solchen Werk nicht zu kurz kommen. Die viele anfänglichen Sprünge und oftmals langen Dialoge schwächen die Spannung zwar minimal, aber man merkt den kontinuierlichen Anstieg in der Spannungskurve. Je weiter der Leser kommt desto mehr ist er gepackt und möchte wissen wie es weitergeht.


    Vom Alter her denke ich, dass Leser ab 10 Jahren dieses Buch verstehen und unbedenklich lesen können. Auch wenn der Einstieg nicht unbedingt der Beste war, hat unsere Cousine das Buch sehr gerne gelesen und hat sich schon zum Geburtstag die anderen Bände gewünscht.


    ===Bewertung===
    Trotz kleiner Schwächen, die besonders erwachsenen Lesern auffallen werden, ist für junge Leser das Buch schön und kindgerecht gestaltet. Die Geschichte wirkt durch die eingebauten Schmetterlinge total liebenswert und wird junge Leser verzaubern. Kleinere, sprachliche Abstriche und der komplizierte Einstieg sorgen für drei Sterne.


    Pro: Schmetterlinge, kindgerechte Stil
    Contra: Umgangssprache, Einstieg, Dialoge


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.amazon.de/Schmetterlingsgeschichten-White-Chronik-Genug-geschlafen/dp/3837036367/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1303141942&sr=8-1

    ==352 purer Psychothriller==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches mir zur Rezension angeboten wurde. Es handelt sich hierbei um einen Psychothriller mit dem Titel „Davids letzter Film“.


    ===Buchdaten===
    Autor: Jonas Winner
    Titel: Davids letzter Film
    Verlag: dtv
    Erschienen: 2011
    ISBN-13: 978-3423212601
    Seiten: 352
    Einband: TB
    Kosten: 8,95€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Jonas Winner, geboren in Berlin, ist in Rom und den USA aufgewachsen. Nach einem Studium in Berlin und Paris und seiner Dissertation über die Spieltheorie arbeitet er fürs Fernsehen: Reportagen (u.a. ARD III, ZDF, arte) und Drehbücher (ZDF, RTL, SAT1). (Quelle: Amazon.de)


    ===Zitierter Klappentext===
    Journalist Florian Baumgartner soll den bekannten und umstrittenen Filmemacher David Mosbach porträtieren und dafür seine Kontakte zum einstigen Jugendfreund nutzen. Als Florian im winterkalten Berlin eintrifft, muss er feststellen, dass David seit Tagen spurlos verschwunden ist. Mehr von Sorge um den bewunderten Freund als von journalistischem Eifer getrieben, stürzt sich Florian in seine Recherchen, und ihn überkommt das blanke Entsetzen: Mosbach hat in seinen Filmen nicht nur die Grenzen des Geschmacks, er hat auch die Grenzen der Menschlichkeit überschritten. Kein Wunder, dass die Polizei bereits gegen ihn ermittelt. Und zwar wegen Mordes.


    ===Meine Meinung===
    Psychothriller gehören zur Zeit zu meinen bevorzugtem Genre. Dementsprechend waren meine Erwartungen an dieses Werk sehr hoch. „Ein Buch wie ein Film von David Lynch“, „purer Nervenkitzel“ und „Nichts für schwache Nerven“ - ich war gespannt.


    Florian Baumgartner hält sich als freier Journalist mit mickrigen Aufträgen in Spanien über Wasser. Als er den Auftrag erhält in Deutschland über den bekannten Regisseur David Mosbach und dessen geheimnisvollen neuen Film einen Artikel zu schreiben, hat er anfänglich Bedenken. David und er waren über viele Jahre seit der Kindheit befreundet und haben sich erst vor wenigen Jahren auseinander gelebt. Ausschlaggebend für seine Zusage ist das Verschwinden seines Freundes. In Berlin angekommen macht sich Florian gleich an die Recherche zum neuen Film und zeitgleich auf die Suche nach David. Dabei lernt Florian die andere Seite von David kennen. Seine umstrittenen Filmprojekte sind alles andere als harmlos. Für Geld dreht er alles, was perverse Menschen sehen möchten und schreckt sogar nicht davor zurück einen Menschen vor laufender Kamera umzubringen.


    Der Autor, Jonas Winner, schafft es den Leser innerhalb der ersten 20 Seiten komplett zu fesseln. Er fängt den Leser auf einem psychologischen Niveau ein, dass nichts für schwache Nerven ist. Detailliert beschreibt er brutale eine brutale, schockierende Szene nach der anderen. Dadurch schafft er einen kontinuierlichen Spannungsaufbau bis zur letzten Seite.


    Authentisch und lebendig wurde mir nebenbei die Welt des Filmemachens näher gebracht. Selbst als kompletter Laie wird man die verwendeten Techniken und innovativen Ideen nachvollziehen können. Anfängliche Bedenken, dass es mit der Zeit langweilig werden könnte, wenn man sich für dieses Gebiet nicht interessiert, wurden durch die schockierende und packende Handlung schnell in den Wind geschlagen. Als Leser wollte ich nur noch wissen, was hinter dem Verschwinden von David steckt und ob es Florian gelingt ihn lebendig zu finden. Über 200 Seiten baute sich dieser Wunsch auf und wurde dann durch eine mehr als überraschende Wendung über den Haufen geworfen. Allerdings ist diese Wendung brillant und wird den Leser nicht enttäuschen, sondern noch mehr anziehen. Die Zusammenhänge sind wie einzelne Puzzle-Teile und setzen sich ab diesem Punkt nach und nach für Florian, aber auch den Leser zusammen. Dabei achtet der Autor, dass er keine Frage offen lässt und jede Handlung logisch vermittelt werden kann. Damit ihm dies gelingt setzt er auf neue schockierende, brutale und grausame Details, die mir sofort das gewünschte Bild suggestiert haben, welches Jonas Winner erreichen wollte. Es berührt, schockiert und ließ mir die Worte fehlen. Damit ist jedoch das Buch dieses einmaligen Autors nicht beendet, denn der Schluss lässt den Leser noch einmal das Blut in den Adern gefrieren. Der Grund dafür liegt nicht an einer gewissen Brutalität, sondern an der Bestürzung des Lesers. Mit diesem Schluss habe ich an keiner Stelle des Buches gerechnet und lässt den Beruf Regisseur in einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.


    Auf Grund mancher Handlungen finde ich das Buch nicht unbedingt für Leser unter 16 Jahren geeignet. Wer also schwache Nerven hat und nicht auf eine außergewöhnliche Weise geschickt werden will, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Ansonsten kann ich das Buch jedem empfehlen.


    ===Bewertung===
    Die 352 Seiten dieses Psychothrillers eröffnen erschreckende Abgründe der Menschheit. Es wird den Leser in seinem Innersten treffen und erschüttern. „Davids letzter Film“ kann in meinen Augen als Vorzeigebuch dieses Genres verwendet werden. Es bekommt fünf Sterne.


    Pro: Spannend, grausam, authentisch
    Contra: nichts


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.amazon.de/Davids-letzter-Film-Jonas-Winner/dp/3423212608/ref=dp_return_2?ie=UTF8&n=299956&s=books

    ==Einfallsloser Titel – Fesselnder Inhalt==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches den Titel „Vom Mörder eine Rose“ hat. Die Autorin bat mich freundlicherweise um eine Rezension. Nun möchte ich euch meine Meinung nicht vorenthalten.


    ===Buchdaten===
    Autor: Ina L. Paulsen
    Titel: Vom Mörder eine Rose
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2009
    ISBN-13: 978-3837035384
    Seiten: 232
    Einband: TB
    Kosten: 13,95€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Die Autorin, ein Kind der 60er Jahre, überbrückte die Zeit vom Abitur bis zur Einstellung in den Polizeidienst mit einigen Semestern Jura an der Bayreuther Universität. Seit 2007 ist das Schreiben ihre große Leidenschaft, die die bisweilen knapp bemessene Freizeit fast vollständig beansprucht. So sind in zwei Jahren vier Bücher entstanden, von denen jetzt das zweite kurz vor der Veröffentlichung steht.
    Dazu die Autorin:
    „Zum Schreiben bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Eines Tages war es da! Ich nahm einen Stift und „es begann zu fließen". Beim Schreiben überkommt mich ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Für mich ist Schreiben eine Form des Glücks." (Angaben vom Verlag)


    ===Zitierter Klappentext===
    Nach dem Mord an Livia Willow fahndet die Londoner Polizei nach einem Verdächtigen. Ehe er gefasst werden kann, wird eine weitere Frau getötet. Wieder hinterlässt der Täter eine Rose beim Opfer. Schon spricht jeder vom "Rosenmörder". Und er schlägt erneut zu


    ===Meine Meinung===
    Als mein Mann den Titel „Vom Mörder eine Rose“ in meinen Händen entdeckte, fand er den Titel sehr einfallslos und die sichtbar ältere Hand nicht gerade ansprechend. Äußerlichkeiten sagen jedoch nicht viel über die inneren Werte aus.


    London 2006: Livia Willow, eine liebenswerte, alte Dame überrascht in ihrer Wohnung einen Einbrecher. Aus Angst wieder ins Gefängnis zu müssen, bringt er die Livia um. Neben einem Kondom hinterlässt er eine Rose am Tatort. Der Verdacht fällt auf den ehemaligen Gefängnisinsassen Brian Good, der vor einer Befragung flüchtet und untertaucht. Für die Polizei steht fest, dass er der Mörder von Livia ist. Kurze Zeit später geschieht wieder ein Mord an einer einsamen, alten Frau. Am Tatort wird erneut eine Rose und ein Kondom gefunden. Der Rosenmörder ist geboren und dieser schreckt nicht vor weiteren Morden zurück. Doch folgt die Polizei dem richtigen Täter?


    Eine deutsche Autorin, deren Werk in England spielt, hat mich beim Einstieg in diese Geschichte sehr überrascht. Schnell wird dieser Faktor vergessen, denn schon auf den ersten Seiten wurde ich Zeuge des Mordes an der ersten alten Dame. Dabei fällt sofort der Stil der von Ina Paulsen ins Auge. Locker, authentisch, lebendig und packend setzt sie wichtige Details in Szene und erschafft eine spannende Atmosphäre. Als Leser war ich sofort im Geschehen, litt mit dieser alten Dame und konnte mir im Kopfkino genau vorstellen, wie der Täter, aber auch der Tatort ausgesehen haben. Jede eingeführte Figur wird lebendig mit liebevollen Details und eigenen Charakterzügen zu einer Persönlichkeit. Mit der einen oder anderen Figur kann sich der Leser identifizieren. Selbst wenn dies nicht der Fall ist, sind die Gedanken, Gefühle und Handlungen nachvollziehbar, lebendig und einfach menschlich. Es sind ganz normale Menschen, wie es sie in vielen Nachbarschaften gibt. Da ist zum Beispiel die Spionin, die hilfsbereite Omi von nebenan oder die dominante Verführerin.
    Gekonnt wechselt Ina Paulsen die Erzählperspektive, sodass ich nicht mehr den Täter als Erzähler begleiten, sondern an den Ermittlungen der Polizei teilnehmen durfte. Immer wieder wechselt sie zwischen den Perspektiven und schafft dadurch eine wachsende Spannung.
    Von Anfang an setzt die Autorin auf das Irreführen des Lesers. Und legt immer wieder neue Spuren, um den Täter bis zum Schluss verdeckt zu halten. Ratespaß, wie es sich für einen klassischen Krimi gehört. Selbst für jemanden der genau liest und oft die Tricks der Autoren durchschaut, wird hier auf einen Schluss treffen, der ihn überraschen wird. Durch die vielen Wendungen, welche durch den gelungenen Stil noch besser präsentiert werden, kommt beim Lesen nie Langeweile auf.
    Vom Inhalt her geschehen zwar Morde, aber sie sind blutig, sondern sehr realistisch beschrieben. Dabei achtet die Ina Paulsen darauf, dass es nicht mörderisch geschildert ist, sondern es auch von jüngeren Lesern, ab 14 Jahren bedenkenlos gelesen werden kann. Mich hat diese Umsetzung an die vielen alten Krimis erinnert, die ich in meiner Jugend gelesen habe. „Rote Krimis“ oder ähnlich hieß diese Reihe aus dem Goldmann Verlag. Klassisch, spannend und irgendwie zeitlos.


    ===Bewertung===
    Wenn ich „Vom Mörder eine Rose“ lese, dann bekomme ich nicht das Gefühl, das ich das Werk einer „Anfängerin“ habe, wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Spannung, überraschende Wendungen und ein gelungener Schluss verdienen fünf Sterne.


    Pro: Charaktere, Wendungen, Spannungskurve
    Contra: Titel


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Von der Autorin genehmigte Leseprobe===
    London, Mitte August 2006
    Er brauchte dringend Geld und er hatte schon eine ziemlich genaue Vorstellung, wie er es sich besorgen wollte. Mit Leichtigkeit war er über den Balkon durch die offen stehende Balkontür in die Wohnung von Livia Willow drei Straßen weiter eingestiegen und hatte nach Bargeld und solchen Wertsachen gesucht, die man leicht zu Geld machen konnte. Plötzlich hatte er Schlüsselklappern gehört, die Tür war aufgegangen und eine Frau weit in den Sechzigern war herein gekommen. Was wollte die jetzt schon wieder hier? Sie war kaum zehn Minuten weg gewesen. Er hatte doch extra gewartet, bis sie gegangen war.
    Sie machte die Wohnungstür hinter sich zu und betrat das Wohnzimmer. Entsetzt sah sie die Bescherung. Alles war durchwühlt, es war unordentlich, Papiere und andere Sachen waren achtlos beiseite geworfen worden und lagen auf dem Boden verstreut.
    Dann bemerkte sie den Mann mit der Maske und den Handschuhen neben ihrer Palme in der Zimmerecke und sofort ging sie rückwärts. Ohne den Blick von ihm zu nehmen, bewegte sich die verängstigte Frau langsam Richtung Flur, kam aber nicht weit. Der Eindringling rannte auf sie zu, sprang sie an und warf sie zu Boden. Als sie anfing zu schreien, zerrte er mit einer Hand an dem Tuch, das sie um den Hals hatte, so dass es ihr die Kehle abschnürte. Mit der anderen Hand packte er ein Sofakissen und drückte es ihr auf Mund und Nase. Das dämpfte ihr Schreien, es wurde leiser und ging in ein Röcheln über. Das Zappeln ihrer Arme und Beine ließ nach, es wurde schwächer und unkontrollierter und schließlich lag sie bewegungslos unter ihm. Er war nicht sicher, ob sie tot war. Sein Druck auf das Kissen ließ nur zögernd nach.
    Da er bereits vorbestraft war, wollte er nicht riskieren, eine Zeugin am Leben zu lassen, auch wenn sie ihn mit der Maske wahrscheinlich nicht erkannt hatte. In den Knast wollte er nie wieder. Erst vor wenigen Wochen war er entlassen worden. Die neu gewonnene Freiheit musste er mit allen Mitteln verteidigen. Also zog er das Tuch mit einem Ruck noch etwas weiter zu und verknotete es. Jetzt nahm er das Kissen vom Gesicht der Frau. Ihre Augen standen offen, aber sie schienen ins Leere zu schauen. Sie atmete nicht mehr. Er legte das Kissen zurück aufs Sofa. Dass es voller Katzenhaare war, hatte er nicht bemerkt.
    Langsam stand er auf und setzte sich in den Sessel beim Fernseher. Er hatte vorher noch nie getötet und er konnte das Gefühl nicht beschreiben, das er dabei gehabt hatte. Einerseits hatte er Angst gehabt, es zu Ende zu führen, unwiderruflich ein Leben auszulöschen. Andererseits hatte ihn eine unheimliche Kraft durchströmt. Er fühlte sich mächtig, er war Herr über Leben und Tod. Nachdem er noch einmal durch geatmet hatte, nahm er sich die Handtasche der Frau vor. Den Leichnam ignorierte er. Er fand nur ein paar Pfund und dachte, er sollte sich vorher besser darüber informieren, wo etwas zu holen war. Es würde für heute reichen, aber er brauchte mehr. Viel mehr. Er hatte sich mächtig verzockt und seine Gläubiger würden nicht zimperlich sein, die Spielschulden bei ihm einzutreiben. Mit seinem schlecht bezahlten Job würde er es in zehn Jahren nicht schaffen, alles zu bezahlen. Was passierte, wenn er das Geld nicht heran brachte, wollte er lieber nicht am eigenen Leib erfahren.
    Die Frau hatte ihm bei seinem letzten Besuch erzählt, dass sie Geld für einen Neffen gespart hatte, der vor hatte, sich ein Auto zu kaufen. Entweder war seine Suche nicht gründlich genug gewesen oder sie hatte das Geld bereits weiter gegeben. Auf der Bank war es bestimmt nicht, sie hatte ihm gegenüber geklagt, dass man den Banken nicht trauen könne. Ihr verstorbener Mann hatte bei einer Geldanlage hohe Verluste erlitten.
    Er sah sich noch einmal genau in der Wohnung um und entdeckte ein Sparbuch mit über 1.000 Pfund Guthaben. Den Banken traute sie nicht? Man konnte keinem mehr glauben. Er wusste nicht, ob es ihm etwas nutzen konnte, aber er steckte es ein.
    Wieder ließ er seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Er hatte keine Spuren hinterlassen. Ein kleines Detail sprang ihm ins Auge. Er ging zu der Vase, die auf dem Fensterbrett stand, nahm eine von den Blumen heraus und legte sie der Toten auf die Brust. Dabei empfand er kein Bedauern für die getötete Frau.
    Er überlegte noch einmal, was er tun konnte, um die Ermittler zu verwirren. Plötzlich lachte er laut auf. Das war es, das Tüpfelchen auf dem i.
    Er bückte sich zu der Toten, schob ihren Rock hoch und zog ihr den Schlüpfer aus. Es überraschte ihn selber, dass ihm das fast nichts ausmachte. Er steckte ihn in einen Plastikbeutel, den er später in einen Müllcontainer warf.
    Die Jungs von der Konkurrenz sollten ihre grauen Zellen mal mächtig anstrengen. Er war besser als sie, seine alten Fehler machte er nicht wieder. Er würde nie mehr ohne Handschuhe arbeiten. Und er hatte die Zeit im Gefängnis gut genutzt und viel für das Leben 'draußen' gelernt.
    In einer seiner Jackentaschen fand er noch ein Kondom. Er packte es aus und spülte es in der Toilette hinunter. Die leere Verpackung zerknüllte er und warf sie unter den Wohnzimmertisch.

    ==Neues Charity Projekt==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches mein Stiefsohn, seine Cousine und ich gerade zum Rezensieren erhalten haben. Es handelt sich hierbei um ein wunderschönes Kinderbuch mit dem Titel „Igi Araba“


    ===Buchdaten===
    Autor: Luigi Carlo De Micco
    Titel: Igi Araba
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2011
    ISBN-13: 978-3842351424
    Seiten: 60
    Einband: HC oder als TB
    Kosten: 24,90€ (HC) oder 12,90€ (Broschiert)
    Serie: Igi Araba


    ===Autor/in===
    Luigi Carlo De Micco ist international als Autor, Berater, Interimsmanager und Investor tätig. Sein letztes Fachbuch zum Thema zwischenmenschliche Kommunikation "Wie Sie bekommen, was Ihnen zusteht" (How You Get What You Want) ist in Deutsch, Englisch und Spanisch erschienen.


    ===Zitierter Klappentext===
    Igi Araba ist geschrieben für Kinder ab 5 Jahren, aber auch für Jugendliche und Erwachsene, die nie aufgehört haben zu träumen. Die wunderschöne Geschichte erzählt von der großen Reise eines afrikanischen Baums, der unter anderem erlebt, dass oftmals vieles gar nicht so schlimm ist, wie es am Anfang aussieht. Igi Araba lernt auf seiner Reise auch, dass manchmal Veränderungen etwas weh tun, aber schließlich doch gut sind, da sie Platz für Neues schaffen.Das Besondere an der Geschichte: ihr Ende wird nicht erzählt. Vielmehr können die Leser und Zuhörer ganz nach ihrer Phantasie ihre persönliche Fortsetzung und das Ende der Geschichte schreiben, erzählen oder malen. Auf der Webseite www.igiaraba.de können alle, die Lust dazu haben, ihre eigene Version der Fortsetzung von Igi Araba veröffentlichen. Die besten Fortsetzungen werden jedes Jahr als Buch herausgebracht.Ein schönes Buch mit Illustrationen von Dorofee, das zum Mitmachen und Mitträumen bewegt.


    ===Meine Meinung===
    Schon das Cover von „Igi Araba“ ist ein absolutes Highlight. Das schwarze Hard-Cover mit dieser bezaubernden schwarz-weißen Zeichnung mit dem farblichen Hingucker zieht die Blicke von jung und alt auf sich. Die edle Hard-Cover Ausgabe besticht zudem durch einen hohen Preis, der aber nicht abschrecken sollte.


    Vor langer Zeit stand im fernen Afrika ein riesiger Baum, der in seinen 1014 Jahren viele schöne, aber auch traurige Dinge beobachten konnte. Im Jahre 1789 sollte sein ursprüngliches Leben ein Ende finden. Arbeiter kamen und er wurde gefällt, um neuen Bäumen Platz zum Wachsen zu machen. Damit endet jedoch nicht Igi Arabas Geschichte, denn sein Leben als Holz geht weiter. Über das Meer kommt er in ein fremdes Land und steht bei einer wunderschönen Prinzessin als Kommode in ihrem Zimmer. Doch dann kommt der Krieg....


    Luigi Carlo De Micco ist mit „Igi Araba“ ein bezauberndes Kinderbuch gelungen, dass nicht nur eine Geschichte erzählt, die sowohl Jungen, als auch Mädchen begeistern wird. Die erzählte Geschichte um Igi Araba enthält für junge Leser mehr lehrreiche Dinge, als ich jemals in einer anderen Geschichte gelesen habe. In einem kindlichen, aber aufklärenden, bildhaften Stil geht Luigi Carlo De Micco auf Veränderungen, den Tod, die unterschiedlichen Charakterzüge von Menschen, verblasste Erinnerungen, Ringe bei Bäumen, Qualität bei Holz, Einsatzmöglichkeiten von Holz und vieles mehr ein. Er vermittelt diese wichtigen Punkte kindgerecht, sodass junge Leser es ohne Probleme verstehen. Dabei spricht er den Leser direkt an und versucht ein freundschaftliches Verhältnis zu ihnen aufzubauen, um besser zu ihnen durchzudringen. Der hohe Lerngehalt dominiert jedoch nicht so stark, wie es sich anfänglich anhört, denn es wird so in die Geschichte integriert, dass es Kinder nicht langweilen wird.


    Jede Seite ist mit wunderschönen Zeichnungen untermalt, die genau zum textlichen Inhalt passen. Das Besondere an diesem Buch erwartet die Leseratten allerdings am Ende des Buches. Dort sind viele leere Seiten, damit der Leser seine eigene Fortsetzung, wie bei einem Schulaufsatz weiterschreiben kann. Wer möchte kann seine Fortsetzung auch online stellen und mit Glück wird seine Fortsetzung in einem Buch erscheinen. Der Gewinner wird als Co-Autor gehandelt und der größte Teil des Erlöses wird für einen guten Zweck gespendet. So steht es im Buch. Die Kreativität ist sogar für einen guten Zweck.


    Als Elternteil bin ich sowohl vom Lerngehalt, als auch dem kreativen Schluss begeistert. Auch die beiden jungen Testleser waren begeistert und haben das Buch an einem Abend verschlungen. Wobei die zehnjährige Cousine sich sogar an eine Fortsetzung gewagt hat. Ich denke, dass dies schon für das Buch spricht. Aus diesem Grund finde ich, dass sich dieses Buch auch hervorragend für den Schulunterricht eignet. Es ist lehrreich und kann für das Üben eines Aufsatzes verwendet werden.


    Als Mutter sehe ich aber auf der anderen Seite auch den Preis. Bücher sind nicht unbedingt preiswert und die Kosten beim BoD-Verlag für eine so schöne Ausgabe sind so hoch, dass dieser Preis einfach entsteht. Alternativ gibt es gegenüber der edlen Hard-Cover Variante auch die günstigere broschierte Ausgabe. Dafür ist die gebundene Ausgabe deutlich stabiler und für junge Leser sicherlich angenehmer in der Hand.


    ===Bewertung===
    Trotz des hohen Preises kann ich das Buch aber jedem ans Herz legen. Die Geschichte und die Zeichnungen sind wunderschön, ein hoher Lerngehalt ist vorhanden und der Autor ermutigt zur eigenen Kreativität. Für Kinder ist dies in meinen Augen wertvoll und bekommt trotz des Preises fünf Sterne.


    Pro: Kompletter Inhalt
    Contra: Preis für die gebundene Ausgabe


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.igiaraba.com/ge/sta…hp?tpl=igi_araba_storry_6


    Dort kann sich durch das gesamte Buch geblättert werden.

    ==Ein Osterei geht auf Weltreise==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Geschenkbuch vorstellen, welches mir die Autorin zur Rezension zur Verfügung gestellt hat. Es hat den ulkigen Titel „Das kleine rote Osterei und die Weltreise“.


    ===Buchdaten===
    Autor: Annette Hillringhaus
    Titel: Das kleine rote Osterei und die Weltreise
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2.Auflage 2011
    ISBN-13: 978-3842350939
    Seiten: 68
    Einband: TB
    Kosten: 9,90€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Annette Hillringhaus, 1968 in Wuppertal geboren, ist Kunsthistorikerin und arbeitet an einem Museum in Ulm, wo sie u.a. als Audioguide-Autorin, Konservatorin sowie Kuratorin von Dauer- und Sonderausstellungen beschäftigt ist. Veröffentlichungen in diversen fachliterarischen Gemeinschaftspublikationen im In- und Ausland.


    ===Zitierter Klappentext===
    Was denkt sich eigentlich ein kleines rotes Osterei so alles? Eine ganze Menge – man würde es nicht für möglich halten! Ein amüsantes Geschenkbuch, nicht nur zu Ostern...


    ===Meine Meinung===
    Neben dem lustigen und langen Titel „Das kleine rote Osterei und die Weltreise“ besticht das Buch durch ein lustiges Cover. Ein rotes Osterei in einem weißen Eierbecher guckt mit seinen zwei Augen über den Rand. Passend und besonders für Kinder ansprechend, wie ich an meinem 8jährigen Stiefsohn feststellen musste. Nur vom Cover angesprochen hat er sich gleich dieses Geschenkbuch geschnappt und inzwischen schon zum fünften Mal gelesen. Durch die glänzenden Seiten können schmutzige Fingerabdrücke sogar minimal abgewischt werden und wirkt im Grunde viel edler.


    Der Inhalt ist kurz beschrieben. Ein kleines rotes Osterei hat gehört, dass es auf der Unterseite der Welt ganz anders aussieht. Vor Langeweile macht er sich auf die Suche nach dieser anderen Welt und erlebt dabei viele interessante und lustige Dinge.


    Dieser Inhalt klingt besonders für Kinder ansprechend. Das ist allerdings eine Fehleinschätzung, denn hier liegt ein Buch vor, das Jung und Alt ein Schmunzeln aufs Gesicht zaubern wird. Ein besseres Geschenkbuch habe ich in der letzten Zeit nicht entdecken können. Das liegt an der schlichten, aber einprägsamen Aufmachung des vorliegenden Werkes. Das bezaubernde Ei, welches schon vom Cover her bekannt ist, wird den Leser über das gesamte Buch hinweg begleiten. Kurze, knackige Sätze kommentieren die Gedanken des roten Ostereis, während ein Foto darüber sein Erlebtes und sein Handeln in einem Bild festhält.
    Mit Hilfe des Eierbechers, zwei aufgeklebten Augen und dem roten Osterei erzählt die Autorin eine lustige Geschichte, die auf Humor, Satire und prägnante Schlussaussage setzt. Während junge Leser sich hauptsächlich die Bilder ansehen, lesen Erwachsene sich schon die Texte durch. Durch die kurzen Sätze eignet sich dieses Buch aber auch für Leseanfänger. Das Highlight am Aufbau ist das Daumenkino. Wer die stabilen Seiten durchblättert, erlebt die Reise des Ostereis als kleinen Film. Das liegt daran, dass immer nur die rechte Seite des Buches bedruckt ist. Links bietet es jedoch Platz für Zeichnungen, Kommentare oder ähnliches. Wer das Buch verschenkt, kann diesen Platz nutzen, um dem Beschenkten noch etwas Persönliches und Kreatives zu hinterlassen.


    Ich persönlich kann dieses Buch jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem lustigen Geschenk ist. Egal ob für Kinder, Eltern, Verwandte, Chefs oder gute Freunde – dieses Buch ist komisch, lehrreich, und kann mit der persönlichen Note zu einem ganz besonderen Geschenk werden. Durch den Protagonisten, das Osterei, wird das Buch sicherlich eher zu Ostern ein tolles Geschenk sein, aber wer darüber hinweg sieht, kann es das gesamte Jahr verschenken.


    ===Bewertung===
    Humorvoll kommt das kleine Osterei daher und sorgt für Schmunzelgarantie bei Jung und Alt. Zum Lesen, Anschauen oder als Daumenkino bietet es genügend Platz für die eigenen Kreationen, wie Gutscheine, Gedichte, Texte und Bilder. Für mich fünf Sterne.


    Pro: Inhalt, bezaubernde Fotos
    Contra: nix


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.schnupperbuch.de/9783842350939/leseprobe

    So, nun ist heute der letzte Tag gekommen, an dem noch gevotet werden kann. Daher wollte ich einen Aufruf an alle, die noch nicht gevotet haben, starten. Bitte bitte votet fleißig mit. Sarahs Bücherwelt freut sich über jede Stimme.


    Meine Bohne ist heute auch schon ganz hibbelig und bewegt sich schon den ganzen Tag wie ein Akrobat. Also, bitte bitte, votet mit.


    Lg, Sarah und die Bohne

    ==Zwei berührende Schicksale==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches mir der Haymon Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Es hat den Titel „Wundränder“ und befasst sich mit den bewegenden Schicksalen zweier Familien zur Zeit des Südtirolers Freiheitskampfes.


    ===Buchdaten===
    Autor: Sepp Mall
    Titel: Wundränder
    Verlag: Haymon
    Erschienen: 2011
    ISBN-13: 978-3852188751
    Seiten: 176
    Einband: TB
    Kosten: 9,95€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Sepp Mall, geb. 1955 in Graun/Südtirol, lebt und arbeitet in Meran. Ausgezeichnet mit Lyrikpreisen bei Wettbewerben des Südtiroler Künstlerbundes 1977 und 1981, mit dem Lyrikpreis der Stadt Innsbruck 1990 und dem Meraner Lyrikpreis 1996.Sepp Mall, geboren 1955 in Graun/Südtirol, lebt und arbeitet in Meran. Ausgezeichnet mit Lyrikpreisen bei Wettbewerben des Südtiroler Künstlerbundes 1977 und 1981, mit dem Lyrikpreis der Stadt Innsbruck 1990 und dem Meraner Lyrikpreis 1996. (Quelle: Amazon.de)


    ***Weitere Werke***
    Aus der Neuen Welt
    Landschaft mit Tieren unter Sträuchern hingeduckt
    Verwachsene Wege


    ===Zitierter Klappentext===
    Die berührenden Schicksale zweier Familien zwischen den Fronten des Südtiroler Freiheitskampfes : Mall erzählt abwechselnd aus der Perspektive eines kleinen Jungen, dessen Vater aus für ihn unerklärlichen Gründen verhaftet wird und später auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, und aus der Sicht einer jungen Frau, deren sprachgestörter Bruder Opfer eines missglückten Bombenattentats wird. Auf diese Weise zeichnet er das dichte Bild einer Zeit, die bis in intimste Bereiche hinein von der Frage bestimmt war, mit welchen Mitteln man sich gegen tatsächliche oder vermeintliche staatliche Unterdrückung zur Wehr setzen dürfe ein Thema, das nichts von seiner Brisanz und Aktualität verloren hat.


    ===Südtiroler Freiheitskämpfe===
    Ende des 1. Weltkrieges, November 1918, wurde die Doppelmonarchie österreichisch-ungarisch aufgelöst. Tirol wurde zu diesem Zeitpunkt geteilt und Südtirol wurde als sogenannte Kriegsbeute Italien zugesprochen. Dies geschah ohne Zustimmung der Bevölkerung. Auch am Ende des zweiten Weltkrieges änderte sich dies nicht. Für die Bevölkerung von Südtirol bedeutete diese Abstoßung der Beginn von langen Freiheitskämpfen.


    ===Meine Meinung===
    Ein Stück Tiroler Geschichte erwartet den Leser von Sepp Malls Werk „Wundränder“. Der Autor, der dieses Buch seinem Vater gewidmet hat, erzählt abwechselnd die bewegenden Geschichten des 12jährigen Paul, der seinen Vater auf tragische Weise verliert, und einer jungen Frau Johanna, deren sprachbehinderter Bruder Alex Opfer eines Bombenattentates wird. Deutlich zeigt Sepp Mall an diesen beiden Schicksalen wie sich die Tiroler gegen die staatliche Unterdrückung zur Wehr gesetzt haben.


    Die Thematik „Südtiroler Freiheitskämpfe“ war mir bis zu diesem Buch völlig fremd. Ich wusste weder etwas über die Zeit, noch die Gründe für diese Freiheitskämpfe. Aus diesem Grund musste ich mich vorab erstmal mit diesem Thema beschäftigen. Schließlich wollte ich vorab etwas mehr über diese Situation erfahren. Viele werden sicherlich den Kopf schütteln, ich persönlich hätte es jedoch einfacherer gefunden, wenn der Autor den nachfolgenden Generationen die Problematik der Freiheitskämpfe in einem Vorwort erklärt hätte. So wurde ich ohne Informationen in die Schicksale von Paul und Johanna geworfen. Beide Schicksale werden aus der Ich-Perspektive beschrieben und ließen mich als Leser in eine völlig Fremde, beängstigende Welt voller Tränen, Angst, Schmerz und Hoffnung eintauchen. Konflikte, Emotionen und die entstandenen Wunden in den Familien; die Suche nach den Gründen und der Zugehörigkeit, all dies arbeitet Sepp Mall in seinem Werk auf.


    Um den historischen Hintergrund und die Gefühle der betroffenen Personen an Hand dieser zwei Schicksale deutlich zu beschreiben, setzt der Autor auf einen bildhaften, authentischen Stil, der unter die Haut geht. Kurze Kapitel stellen kleine Erinnerungen dar und lassen den Leser nur schwer zur Ruhe kommen. Die emotionalen Wunden, welche die Südtiroler Bevölkerung in dieser Zeit erlebt hat, werden lebendig vermittelt. Es sind zwei Schicksale, die so manchen Leser zu Tränen rühren werden. Oftmals bekam ich das Gefühl, dass der Autor seine Erfahrungen, Gedanken und Erlebnisse aus dieser Zeit in die Geschichten einfließen lässt. Erfahrungen, die aussagen, dass ein Kind von den Eltern nicht richtig aufgeklärt wird und die ganze Situation gar nicht begreifen kann.


    Empfehlen kann ich das Buch jeder Person ab 14 Jahren, die sich für die Thematik interessiert. Durch die anschauliche und authentische Darstellung eignet sich die vorliegende Lektüre hervorragend für den Schulunterricht. Es vermittelt einen wichtigen geschichtlichen Aspekt und verwendet dabei einen interessanten Stil.


    ===Bewertung===
    Anschaulich, authentisch und spannend bringt Sepp Mall die beiden Schicksale auf dem Hintergrund der südtiroler Freiheitskämpfe zum Strahlen. Emotionen und Situationen werden hervorragend vermittelt. Trotz fehlender Einleitung fünf Sterne.


    Pro: Anschaulich, spannend, lehrreich
    Contra: Einleitung fehlt


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.lyrikwelt.de/gedichte/mallg1.htm

    ==Ein Stück Geschichte==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich über ein Buch schreiben, welches mir freundlicher Weise vom Haymon Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Es hat den Titel „Rauhe Sonnseite“ und beschreibt das Leben auf einem Bergbauernhof zur Jahrhunderwende.


    ===Buchdaten===
    Autor: Franz Kofler
    Titel: Rauhe Sonnseite
    Verlag: Haymon
    Erschienen: 2011
    ISBN-13: 978-3852188669
    Seiten: 232
    Einband: TB
    Kosten: 12,95€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Franz Josef Kofler, geboren 1894 in Heinfels bei Sillian/Tirol, gestorben 1961 in Schwaz. Priester, Lehrer, Literat, Käferforscher. Seine Käfersammlung mit 50.000 Exemplaren befindet sich heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Lange Zeit nach Der Sieger. Bergroman (1922) erschien Rauhe Sonnenseite. Erinnerungen an eine Kindheit am Bergbauernhof 1985 erstmals im Haymon Verlag. Sein literarischer Nachlass besteht aus 700 Manuskripten. (Quelle: Amazon.de)


    ===Zitierter Klappentext===
    Hart war es, aber trotz allem schön das Leben hoch oben auf der Sonnseite des Osttiroler Pustertales. In seinen Kindheitserinnerungen erzählt der österreichische Romanautor Franz Josef Kofler von Freud und Leid des bäuerlichen Lebens um die Jahrhundertwende. Locker, amüsant und detailgetreu berichtet er davon, wie es anno dazumal in Haus und Hof zuging, womit die Kinder spielten, was gegessen und angezogen wurde, wovor man sich fürchtete und worüber man sich freute. Seine Geschichten über die Welt im Kleinen, über Dienstboten und fremde Leute, Heumahd und Dreschen, Osterzeit und Prozessionen erzeugen eine einzigartig authentische Atmosphäre, die jeden in ihren Bann zieht.


    ===Meine Meinung===
    Das Leben 1900 war sicherlich nicht leicht und schon gar nicht auf einem Bauernhof. Doch wie fühlte es sich für die einzelnen Personen an, was erlebten sie und wie war die Zeit damals generell? Einen kleinen Eindruck davon, vermittelt dieses Buch. Schon das Cover zeigt, wie ärmlich die Verhältnisse waren.
    „Rauhe Sonnseite“ ist eine Art Biographie über Franz Kofler und seine Kindheit auf einem Tiroler Bergbauernhof.
    In kleinen Episoden versucht der Autor seine Erlebnisse, Eindrücke und Gefühle aus einer strengen, aber glücklichen Kindheit einer längst vergangenen Generation zu beschreiben. Es sind kleine Geschichten, die er und seine Brüder erlebt haben. Da wären Erinnerungen an Feste, die Reinigung des Schornsteins, die Geburten der Geschwister, die Ernte, die einfache Bekleidung oder die einfallsreichen Spielmöglichkeiten. Ausgesucht aus vielen kurzen Geschichten, die Franz Kofler an eine glückliche Kindheit aufgeschrieben hat. In zugeordneten Überschriften, wie zum Beispiel „Wir Kinder“, „Mutter & Vater“ oder „Fremde Leute“ bekommt der Leser viele kleine Erinnerungen erzählt, die mit dieser Überschrift verbunden werden. Da geht es dann zum Beispiel um die Geburt eines Bruders, die anschließende Besuche von Verwandten und Nachbarn; das süße Gebäck zu bestimmten Anlässen oder nette / böse Fremde, die nicht zur Familie gehören. Es sind schöne, aber auch traurige Erinnerungen, die der Autor in einer kindlichen Sprache wiedergibt. Anschaulich beschreibt er jede Situation wie er es als Kind erlebt hat. Dabei werden spätere Betrachtungen als Erwachsener einfach fortgelassen. Franz Kofler bringt dem Leser authentisch die Jahrhundertwende näher. Dabei sollte aber nicht nur der kindliche Blickwinkel, sondern stellenweise auch die etwas ältere Sprachwahl berücksichtigt werden. Anfänglich fällt sie sofort ins Auge, wird aber schnell typisch für dieses Buch und fällt schon nach einigen Seiten gar nicht mehr auf.


    Selbstverständlich erscheint dem Leser nicht jede Episode unbedingt lesenswert. Der Gang zum Kreuz, die Stunden in der Kirche oder andere Beschreibungen hätten kurz erwähnt, sicherlich interessanter gewirkt. Die damalige Zeit war sicherlich religiöser erzogen und aus diesem Grund gehören solche Beschreibungen in das Buch. Nur stellenweise wird es über mehrere Seiten geschildert und erscheint dadurch manchmal langatmig. Ich persönlich fühlte mich mit manchen Beschreibungen richtig aus dieser Zeit gerissen. Das lag daran, dass ich mehr über diese Generation und ihren Alltag erfahren wollte und mir manche Beschreibungen belanglos erschienen. Für Franz Kofler müssen aber auch diese Erinnerungen einen hohen Stellenwert gehabt haben, sonst hätte er sie kaum festgehalten.


    Franz Kofler ist mit diesem Werk ein gelungener Einblick in die schwere, aber trotzdem schöne Zeit der Jahrhundertwende gelungen. Aus Sicht eines Erwachsenen wäre es sicherlich noch realistischer gewesen. Schließlich sind Kinderaugen naiver und werden vor der harten Realität oft verschont. Trotzdem bekommen gerade junge Leser einen guten Eindruck, dass auch ohne Nintendo DS, Fernsehen oder Lego die Kinder viel Spaß hatten. Sie waren einfach unbeschwerter und hatten eine größere Fantasie. Aber auch die älteren Leser werden an kleinen Aussagen, wie zum Beispiel Notgroschen, wenig Speck, sterbende Geschwister, Kälte im Winter, raue Stoffe und vieles mehr erkennen, wie hart die damalige Zeit tatsächlich war.


    Die interessanten Einblicke in eine vergessene Zeit wurden mir jedoch erschwert. Als norddeutsches Mädchen sind mir die Tiroler Fachworte alles andere als. Vieles kann man erahnen, aber bestimmte Begriffe wie „Straubenstock“ konnten meiner Fantasie nichts entlocken. Gerade weil das Buch nicht nur in Österreich vertrieben wird, wäre eine kleine Legende sicherlich hilfreich gewesen.


    Ansonsten ist das Buch, welches mit einem Vorwort und einem biographischen Nachwort versehen ist, eine gute Möglichkeit sich über die Zeit zur Jahrhundertwende und das Leben zur damaligen Zeit auf einem Bergbauernhof zu informieren. Aus diesem Grund kann ich das Buch jedem interessierten Leser empfehlen.


    ===Bewertung===
    Franz Kofler ist mit dem vorliegenden Werk eine historische Biographie gelungen, die nicht nur seine Kindheit, sondern das Leben zur Jahrhundertwende auf einem Bergbauernhof authentisch und farbenfroh schildert. Für mich, trotz fehlender Legende, fünf Sterne.


    Pro: authentisch, interessant
    Contra: fehlende Legende, nicht jede Erinnerung ist interessant


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah

    Hallo, ich wollte euch um eure Hilfe bitten. Wie auch viele andere wurde ich zum Superbuchblog 2011 nominiert und brauche einfach eure Hilfe. Gewinnen ist nicht alles, aber irgendwie würde es mich voll stolz machen, wenn ich meinem ungeborenen Baby später den Pokal zeigen könnte und er / sie wüsste, dass ich diesen gewonnen hab, wo sie noch in meinem Bauch Purzelbäume geschlagen hat. Den Geldgewinn könnte ich klar für ein hübsches Babyzimmer brauchen, wobei der Rest gespendet wird.


    Damit auch ein kleiner Vote-Anreiz vorhanden ist. Gibt es für jede Stimme auch etwas zu gewinnen. Mehr dazu unter meinem Blog, also bitte votet für Sarahs Bücherwelt unter


    http://sarahs-buecherwelt.blog…tte-votet-fur-sarahs.html

    ==Realität und Traum==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches mir der Autor zur Rezension zur Verfügung gestellt hat. Nun möchte ich euch auch meine Leseerfahrungen mit diesem Buch mitteilen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Karsten Eckert
    Titel: Traumwelten
    Verlag: Monsenstein und Vannerdat
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3869911137
    Seiten: 262
    Einband: TB
    Kosten: 16,80€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Karsten Eckert erblickte im Jahre 1977 im schönen westfälischen Münster das Licht der Welt. In dieser Stadt verweilte er viele Jahre, dort schloss er auch seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann ab.
    Im Alter von neun Jahren packte ihn die Lust am schreiben, die ihn bis zum heutigen Tage nicht mehr loslassen sollte.
    Neben Unterhaltungsliteratur schreibt er auch mit großer Vorliebe Theaterstücke.
    Traumwelten ist seine erste Veröffentlichung, weitere Geschichten liegen schon wartend in der Schublade


    ===Vom Autor genehmigter Klappentext===
    Die junge Verkäuferin Julia begibt sich auf eine außergewöhnliche Reise ins Ich. Tagträume führen die schüchterne und zurückgezogen lebende junge Frau durch das Leben vieler verschiedener, besonderer Menschen. Die geistige Reise führt sie durch alle Gesellschaftsschichten und lässt Julia ihr eigenes Leben in Frage stellen. Mit der Zeit wird ihr immer klarer, dass sie diese Selbstfindungsreise nicht allein steuert, sondern von jemand anderem geleitet wird. Aber von wem?


    ===Meine Meinung===
    Schon das Cover zeigt, was den Leser bei diesem Buch erwartet. Ein verträumtes Mädchen ist darauf zu erblicken und in Hintergrund geht das Leben einer Großstadt ihren Weg. Der Klappentext ist gut formuliert und meine Neugierde auf diese schüchterne Person geweckt.


    Traumwelten ist ein Gegenwartsroman, welcher den Leser am Leben der 24jährigen Verkäuferin Julia teilhaben lässt. In den 14 Tagen Sommerurlaub erlebt die schüchterne Julia verschiedene Tagträume über Menschen, die sie oftmals nur wenige Augenblicke gesehen hat. Diese Tagträume sorgen dafür, dass Julia über ihr eigenes Leben nachdenkt und dabei sich selbst neu entdeckt.


    Gleich zu Beginn des Buches wurde mir die Protagonisten Julia vorgestellt. Karsten Eckert erweckt dabei eine Figur zum Leben, die anfänglich sehr sympathisch wirkt und aus dem Leben gegriffen scheint. Julia ist 24 Jahre alt, schüchtern, liebt ihre Arbeit als Verkäuferin,versteht sich blendend mit ihren Arbeitskolleginnen und lebt ansonsten eher zurückgezogen. Auf den ersten Blick eine alltägliche Person mit der sich viele Leser identifizieren können. Doch schon nach wenigen Seiten wird dieses Bild umgeworfen und ich musste mir immer wieder Fragen bezüglich dieser Figur stellen. Wie kann ein Mensch, der Angst vor Menschenmengen hat, als Verkäuferin arbeiten, wie kann es sein, dass sie mit 24 zum ersten Mal morgens den Fernseher anschaltet, wie kann eine halbwegs attraktive Persönlichkeit noch nie einen Freund gehabt haben? Dadurch gerät das Bild der Protagonistin zumindest für mich ins Wackeln. Schüchtern, unsicher, still, zurückgezogen, dies sind Adjektive die ein bestimmtes Bild wachsen lassen und ich ebenfalls von mir, aber auch anderen Personen kenne. Ein solcher Beruf ändert jedoch das Verhalten eines Menschen. Wer mit Kunden arbeitet, verliert diese Scheu und Angst. Dies weiß ich aus eigener Erfahrung. Zu dieser Protagonistin würde ein Bürojob eher passen, als Verkäuferin einer gut laufenden Boutique.
    Neben ihrer Vorstellung wurde ich mit der Situation 14 Tage Sommerurlaub vertraut gemacht. 14 Tage in denen Julia wenig mit sich anzufangen weiß. Ihre wenigen Ausgänge ins Freibad, ins Kino zu ihrer Freundin oder Shoppen werden immer wieder von Tagträumen unterbrochen. Auch hier kommen mir beim Lesen Fragen auf. Wenn ich Angst vor Menschenmengen, aber Lust auf Kino hätte, warum gehe ich dann nicht in eine Vorstellung am Nachmittag, wo weniger los ist, als am Abend? Dies passiert an ihrem ersten Urlaubstag. Später würde dies eher zu ihr passen, denn sie versucht ihre Angst zu überwinden.
    Wie eben erwähnt erlebt Julia viele Tagträume, die sich teilweise über den halben Tag ziehen. Zum Beispiel erblickt sie an der Ampel einen Raser, der wütend noch über die gelbe Ampel fährt und denkt sich zu ihm eine Geschichte aus. Oder dieser komische Mann, der absichtlich Kaugummis im Supermarkt klaut, den Rest aber alles bezahlt. Diese Tagträume beherrschen das Buch von Karsten Eckert. Sie gehen über viele Seiten und wirken wie gute Kurzgeschichten. In meinen Augen sind sie authentischer, logischer und abwechslungsreicher gestaltet, als die eigentliche Geschichte. Diese Fantasie, die in den Tagträumen steckte, konnte mich regelrecht fesseln. Julias kurze Einblendungen wirkten hingegen nüchtern und aufweckend. Das besondere an den eingebauten Tagträumen ist, dass Julia, aber auch der Leser zum Nachdenken animiert wird. Der Leser bekommt ganz andere Eindrücke, Blickwinkel auf das Leben gezeigt und kann dadurch sein Leben positiv verbessern, Ängste überwinden und Selbstbewusster werden. In meinen Augen sind sie lehrreich. Allerdings lassen sie Julia eher gestört erscheinen. Wenn man verliebt ist oder als Teenager gibt man sich gerne Tagträumen hin. Aber diese komplexen Geschichten, die sie sich ausdenkt, nur weil ihr Leben zu langweilig ist und sie so etwas nie erleben würde, wirken einfach gestört und lassen Julia eher unsympathisch erscheinen. Zum Schluss hin wird es sogar noch verwirrender. Reden mit Vögeln!? Hätte sie einfach aus ihren Tagträumen gelernt, ich will dieses Leben und nicht immer davon träumen, dann hätte ich den Schluss perfekt gefunden, aber so fand ich ihn eher verwirrend und träumerisch. Zudem muss man sich als Leser schon in der vorhergehenden Geschichte immer wieder mit Realität und Traumwelt auseinandersetzen.


    Die Idee Selbstfindung in eine solche Geschichte einzubauen, finde ich gut. Allerdings hätte Karsten Eckert in meinen Augen die Protagonistin authentischer erscheinen lassen müssen. Auf seiner Homepage erfährt der Leser, dass er für die Rohfassung ganze 14 Tage gebraucht hat. Andere Autoren benötigen dafür Monate. Für 14 Tage Rohfassung ist die gelungen, aber mit mehr Zeit, wäre es sicherlich authentischer geworden. Es sind einfach zu viele offene Fragen und unrealistische Aspekte. Zum Beispiel der Aspekt mit dem Fernseher. Sie ist 24, lebt schon länger alleine, arbeitet auch schon längere Zeit in diesem Laden und hatte somit schon mehrere Urlaube und sie kam früher nie auf die Idee mal morgens den Fernseher einzuschalten, wenn sie nichts mit sich anzufangen wusste? So zurückgezogen kann niemand sein. Wer keinen hat, okay, aber ansonsten hat zappt doch jeder mal morgens durch. Macht sie ja schließlich aus Langeweile auch.


    Empfehlen kann ich das Buch jedem, der mal über den eigenen Tellerrand hinaus schauen möchte, sich selbst neu entdecken und über das Leben nachdenken möchte. Die Tagträume und die Umsetzung zur Selbstfindung ist in diesem Buch hervorragend umgesetzt. Nur das Gerüst auf dem diese Idee aufgebaut ist, ist baufällig.


    ===Bewertung===
    Die Grundgeschichte ist eher nicht durchdacht. Dafür zeigt Karsten Eckert in den Tagträumen, welche Lebendigkeit und Ideenvielfalt in ihm stecken. Er regt zum Nachdenken, Verändern und zum Selbstfinden an. Dafür gibt es drei Sterne.


    Pro: Tagträume
    Contra: Grundgeschichte


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.amazon.de/Traumwelten-Karsten-Eckert/dp/3869911131/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1300612935&sr=8-1

    ==Warum wir nicht lügen, selbst wenn wir es tun==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein kleines Buch vorstellen, das unscheinbar daherkommt, sich jedoch mit einem brisanten Thema, dem Lügen befasst. Dieses Buch wurde mir vom Autor zur Rezension angeboten. Nun möchte ich euch sein Werk nicht vorenthalten.


    ===Buchdaten===
    Autor: Reinhold Ulrich
    Titel: Warum wir nicht lügen, selbst wenn wir es tun
    Untertitel: Verständnishilfe für notorische Lügner, unsere Mitmenschen und uns selbst
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2011
    ISBN-13: 978-3842337978
    Seiten: 58
    Einband: TB
    Kosten: 6,80€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Reinhold Ulrich wurde am 4.7.1959, als jüngster von zwei Söhnen, in Münstermaifeld geboren. Er besuchte die städtische Handelsschule und schloss später das Wirtschaftsgymnasium ab. Er entschied sich seinen Lebensunterhalt als Beamter bei der Deutschen Post zu verdienen. Aus diesem Grund lebt er seit 1981 in Koblenz.


    ***Weitere Werke***
    * "Die Blatthansels", in "Das große Vorlesebuch 2011. Eine kunterbunte Geschichtensammlung für die ganze Familie"
    * "Die Zeitung", Gedicht in der Frankfurter Edition unter der Literatur der Gegenwart
    * "Warum wir nicht lügen, selbst wenn wir es tun!", 2010


    ===Kurzbeschreibung des Buches ===
    Als strittiges Zwillingspaar begleiten sie uns ein Leben lang, die Lüge und die Wahrheit. Ihre genauen Abgrenzungen und Unterscheidungen liegen im Verborgenen des menschlichen Gehirns begründet, wo aus der Wahrheit die Lüge und aus der Lüge die Wahrheit wird. Der Autor nimmt uns an der Hand, bringt uns die Geschwister etwas näher und damit auf den Weg zu mehr Freiheit für uns selbst, welchen wir dann letztlich viel bewusster und leichter, aber doch selbst gehen können.


    ===Meine Meinung===
    Auf den ersten Blick kommt dieses Buch unscheinbar daher. Ein schlichter weißer Hintergrund, oben ein blauer Streifen, auf dem sich der Name des Autors befindet. Auf dem weißen Hintergrund wird der Titel bekannt gegeben. Optisch ist es definitiv kein Highlight. Ich selbst wüsste für diese Thematik jedoch auch kein passendes Cover. Auch auf den zweiten Blick fragt sich der Leser, womit sich das Buch genau befasst. Die Kurzbeschreibung des Buches ist im Internet zu finden. Auf der Rückseite des Buches erwartet den Leser allerdings nur ein weißer Hintergrund. Wer das Buch also im Buchladen entdeckt, wird sich nur durch das Durchblättern des Buches über den Inhalt informieren können. Doch was erwartet nun den Leser?


    Der Titel selbst provoziert und reizt den Leser. Lügen ist schließlich ein alltägliches Thema. Kleine Notlügen, Verschönerungen oder absichtliche Verdrehungen von Tatsachen – jeder Mensch hat schon einmal gelogen.


    Eingangs beschäftigt sich Reinhold Ulrich mit dem Begriff „Lüge“. Er beleuchtet sie aus verschiedenen Blickwinkeln und lässt seinen Gedankengängen bezüglich der Thematik „Lügen“ freien Lauf. Er beleuchtet die Gesellschaft, die Herrschenden Lügner, die notorischen Lügner, das gesamte Weltbild und versucht dem Leser das Verständnis für die Logik des Lügens zu verdeutlichen. Er zeigt ebenfalls auf, dass eine Lüge nicht immer eine Lüge sein muss. Kompliziert, aber seine Thesen sind bemerkenswert. Es wird keinen Leser geben, der am Ende dieses Werkes nicht über das Thema nachdenken wird.


    Der Inhalt ist wirklich interessant und diese neuen Blickwinkel, Gedankengänge und Thesen finde ich für die heutige Gesellschaft sehr wertvoll. Es eröffnet dem Leser eine ganz neue Sichtweise. Aber stimmt die These: Wir lügen, weil wir lügen müssen? Um dies für euch zu entscheiden, solltet ihr dieses kleine, aber komplexe Heft selbst einmal lesen.
    Allerdings wird der Leser gleich zu Beginn feststellen, dass es mit einem einmaligen Lesen nicht getan ist. Selbst ich, habe dieses Werk zwei Mal gelesen, um wirklich alles verstehen zu können. Das liegt zum einen an der Masse von Thesen, die es zu überdenken gilt. Zum anderen liegt es am Schreibstil von Reinhold Ulrich.
    Der Autor verwendet leichte, anschauliche Worte, die seine Gedankengänge und Thesen hervorragend vermitteln. Nichtsdestotrotz lässt sich sein Werk schwer lesen. Reinhold Ulrich neigt zu langen, verschachtelten Sätzen. Der Inhalt diese Sätze ist nicht schwer, durch die Länge kann der Leser jedoch oft das Eigentliche aus den Augen verlieren oder auch nur denken, dass er etwas wesentliches überlesen hat. Im Grunde schreibt der Autor seine verschachtelten Gedanken so auf, wie man sie auch tatsächlich denken würde. Er verwendet kaum Fremdworte und selbst Leseanfänger dürften keine Probleme mit den Worten haben. Nur die Länge der Sätze, manche gehen über acht Zeilen, ist einfach zu viel. Ich persönlich empfand diese leichten, aber verschachtelten Sätze als sehr anstrengend. Ein oder zwei solcher Sätze sind noch in Ordnung, aber fast jeder Satz ist mehrere Zeilen lang. In meinen Augen wäre der eine oder andere Punkt statt einem Kommata lieber gewesen. Um jedoch eine zweite Meinung einzuholen, habe ich meinem Mann mehrere Passagen vorgelesen und ihn sogar damit zum Lachen gebracht, aber auch seine Neugierde geweckt. Lachen musste er, weil er nicht glauben konnte, dass ein Mann so lange Sätze schreiben kann und er verschachtelte Sätze faszinierend findet. Seine Neugierde wurde auf Grund der interessanten Thesen geweckt, sodass er das Buch ebenfalls begeistert gelesen hat. Am Ende musste er mir allerdings zustimmen, dass an manchen Stellen kürzere Sätze einprägsamer und verständlicher gewesen wären.


    Mir und meinem Mann hat dieses Werk inhaltlich gut gefallen. Wer sich einmal mit interessanten Thesen und Gedankengängen bezüglich des wichtigen Themas „Lügen“ auseinandersetzen will, sollte sich dieses Buch kaufen. Zudem kann ich das Buch auch Lehrern empfehlen, die für ihren Unterricht noch ein ansprechendes Buch suchen.


    ===Bewertung===
    Interessante Thesen, logische Gedankengänge und ein wichtiges Thema wurden hier vereint. Kombiniert wurde es jedoch mit langen, verschachtelten Sätzen und einer sehr schlichten Optik, wodurch das Buch nur drei Sterne erhält.


    Pro: Thematik, Thesen
    Contra: die langen Sätze, Optik


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.amazon.de/Warum-nicht-lügen-selbst-wenn/dp/3842337973/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1299926582&sr=1-1

    ==Ein erregender Gegenwartsroman==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches ich von der Autorin Liz Ambros zur Rezension erhalten habe. Das Buch hat den Titel „Sommerroulette“. Es handelt sich um einen Gegenwartsroman aus dem BoD-Verlag. Nun möchte ich euch meine Erfahrung mit diesem Roman mitteilen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Liz Ambros
    Titel: Sommerroulette
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3842346420
    Seiten: 208
    Einband: TB
    Kosten: 12,90€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Liz Ambros ist in der Nähe der fränkischen Stadt Hof aufgewachsen und arbeitet als Sekretärin, Sachbearbeiterin, Büromanagerin und Geschäftsfrau. Inzwischen wohnt sie nahe der Schweizer Grenze. Während ihrer Schulzeit konnte sich Liz Ambros besonders für das Fach Deutsch erwärmen, während sie mit Mathe auf Kriegsfuß stand. In ihrer Freizeit geht sie gerne in die Natur, liebt Tiere und schreibt Romane. Ihr zweiter Roman ist in Arbeit.


    ===Genehmigter Klappentext===
    Hitzesommer 2003.Konzernchef Lothar Schumacher, Big Lo nennen ihn Angestellte und Kontrahenten ehrfürchtig, hat sein Ziel erreicht und feiert in Allgäumühle sein fünfundzwanzigjähriges Firmenjubiläum. Sein Unternehmen steht auf sicheren Beinen und trotzt seiner zweiten Leidenschaft. Bis jetzt! Die Götzen Macht, Geld und Gier haben ihn verändert. Lothar will mehr und riskiert viel. Zu viel? Für Tina wird die Gala zur Nagelprobe. Sie hat seit Monaten nur einen Gedanken, sich zurückzuholen, was ihr und ihrem Mann Ralf gehört und den Verantwortlichen für ihr Familiendrama zur Rechenschaft zu ziehen. Wird es ihr gelingen? Christa bereut keinen Tag ihres alten Lebens. Jetzt ist sie auf dem Sprung in ein neues. Zweifel peinigt sie. Verdient nicht jeder eine zweite Chance? Warum soll sie zur Wiederholungstäterin in der Kategorie Verzeihen und Vergessen werden? Plötzlich entdeckt Tinas Freundin Anni auf dem Firmenfest die Person, die sie seit Monaten belästigt. Tina verlässt um Mitternacht die Party, entschlossen den Schleier der Täuschung zu zerreißen und die Wahrheit zu entblößen. Sie folgt Annis dubiosen Schattenmann und wird von einem folgenschweren Unwetter überrascht. Es ist, wie es ist und nichts bleibt, wie es war. Sommerroulette ist ein erregender Gegenwartsroman über Liebe, Freundschaft, Macht, Enttäuschung und Eifersucht. Konfliktgeladen und mit viel Gefühl bewegen sich die Charaktere in ihrem Kampf um persönliches Glück aufeinander zu. Sie haben einen Traum: Neuanfang auf La Gomera. Für wen wird er sich erfüllen?


    ===Meine Meinung===
    Der Gegenwartsroman von Liz Ambros fiel mir sofort durch sein einladendes Cover auf. Ein Berghang mit südländischen Häusern eingetaucht in ein wunderschönes Abendrot. Das Cover lädt direkt zum Träumen ein. Doch schon der Blick auf den Klappentext sorgt für einen kleinen Schock. Klein, wie unwichtige Informationen, steht der Klappentext auf der Buchrückseite. Es ist lesbar, aber für schwache oder ältere Augen nicht unbedingt empfehlenswert. Wer sich hier nicht abmühen möchte, sollte sich die Inhaltsangabe im Buch durchlesen. Meine ersten Befürchtungen, dass auch der gesamte Inhalt in einer sehr kleinen Schrift verfasst ist, wurde glücklicherweise beim ersten Aufschlagen zerschlagen. In großer Schrift und mit vielen Absätzen ist der Text gehalten, sodass es leicht fällt den Text zu lesen.


    Doch der Einstieg gestaltet sich anfänglich etwas schwerer als erwartet. Kannte ich die unterschiedlichen Protagonisten schon durch den Klappentext, war es trotzdem immer wieder schwer den ganzen einzelnen Handlungssträngen zu folgen. Schließlich galt es hier, viele Informationen den unterschiedlichen Figuren zu zuordnen. Zwar konnte ich stets zurückblättern oder den Klappentext zu Rate ziehen, aber trotzdem gilt bei diesem Buch „Aufmerksam lesen“. Ein neuer Absatz bedeutete gleich einen Wechsel des Protagonisten und kommt gerade am Anfang sehr häufig vor.
    Allerdings empfinde ich es gar nicht so schwer den vielen, komplexen Handlungen zu folgen. Jede einzelne Handlung ist lebensecht, spannend und fesselte mich sofort. Es sind Geschichten wie aus dem Leben gegriffen. Dabei zeigt die Autorin, dass sie ihr die Ideen nicht ausgehen. Von Macht, Liebe, Freundschaft bis zur Eifersucht kommt alles in diesem Roman vor. Dabei versucht die Autoren die Konflikte und Emotionen der verschiedenen Protagonisten detailliert und lebendig wiederzugeben. Ich fühlte mich sofort einbezogen, konnte mich in die Protagonisten hineinversetzen und wollte nur noch wissen, ob sie ihr persönliches Glück finden.
    Je weiter man in die Schicksale der einzelnen Figuren vordringt, desto gefesselter ist der Leser. Der erwartete Show-Down zeichnet sich gekonnt ab und lässt keine Wünsche offen.


    Mir persönlich gefällt dieses Buch sehr gut. Es ist ein unterhaltsamer, erregender und einfühlsamer Gegenwartsroman, der allerdings auch zum Nachdenken anregt. Aus diesem Grund kann ich das Buch auch jedem empfehlen.


    ===Bewertung===
    Witzig, einfühlsam und unterhaltsam kommt der erste Roman von Liz Ambros daher. Er beschäftigt sich mit der Suche nach dem persönlichen Glück und spiegelt die unterschiedlichen Definitionen an authentischen Protagonisten wieder. Dafür gibt es vier Sterne. Abzug gibt es für den Klappentext und den schweren Einstieg.


    Pro: Protagonisten, Thematik
    Contra: Einstieg, Klappentext


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://www.amazon.de/Sommerroulette-Liz-Ambros/dp/3842346425/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1299499808&sr=8-1

    ==Lyrische Ergüsse eines 50jährigen==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches mir der Autor zur Rezension angeboten hat. Schon vor einiger Zeit habe ich seine „Kindergedichte“ rezensieren dürfen. Nun möchte ich euch natürlich seine neuen Werke nicht vorenthalten.


    ===Buchdaten===
    Autor: Michael Heinen-Anders
    Titel: Neue Gedichte - und Prosa
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2011
    ISBN-13: 978-3842335066
    Seiten: 48
    Einband: TB
    Kosten: 7,00
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Michael Heinen-Anders, geb. 25.02.1960, zwei Töchter,
    Studien als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler,
    Diplom-Ökonom (Berg. Uni Wuppertal) 1988, lebt in Köln,
    dort ehemals Mitherausgeber der Literaturzeitung HANDZEICHEN,
    1998 – 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt
    für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln.
    Weitere Tätigkeiten in den Bereichen Wirtschaftsförderung,
    Sozialwesen und Verwaltung.
    Seit 1994 Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft, Zweig
    Köln. In den Jahren 1996 – 1997 Vorstandsmitglied der ELIAS-
    Initiativgemeinschaft e.V. (Flensburg). (Angabe Autorenseite)


    ***Weitere Werke***
    * Kindergedichte


    ===Zitierter Klappentext===
    Literarische Texte (Lyrik und Prosa) aus dem 50. Lebensjahr des Autors.


    ===Eigene Inhaltsangabe===
    Das Buch beinhaltet ein Vorwort des Autors, 29 Gedichte, vier Geschichten, ein Nachwort, ein Autorenportrait und ein Inhaltsverzeichnis.


    ===Meine Meinung===
    Als mir dieses Buch vom Autoren zur Rezension angeboten wurde, habe ich mich nicht lange bitten lassen müssen. Schon seine „Kindergedichte“ fand ich sehr poetisch und liebevoll geschrieben.
    Das Cover dieses Werkes ist schlicht gehalten. Ein graues Portrait ziert das Cover des Buches. Darauf blickt der Autor verträumt und nachdenklich. Farbig hervorgehoben wird der Titel und der Name des Autors. Schlicht und ansprechend.


    Die Lyrik, welche Michael Heinen-Anders verfasst, ist ansprechend und regt den Leser zum Nachdenken an. Verschiedene, wichtige Themen werden aufgegriffen und in den unterschiedlichsten Gedichtformen präsentiert. Der Grundtenor liegt in der Gedankenwelt eines 50jährigen Autors. Deutlich ist erkennbar mit welchen Dingen sich der Autor auseinandersetzt. Die Gedichte bereiten beim Lesen sehr viel Freude. Allerdings wirkt die Aufmachung sehr schlicht. Keine Fotos oder Zeichnungen untermalten diese lyrischen Werke. Im Grunde kommt es auf die Gedichte drauf an. Trotzdem finde ich es bei Lyrik sehr schön, wenn das Auge mit angesprochen wird. Der Vorteil dieses Aufbaus ist, dass die Leser sich voll in den Text vertiefen können und nicht von Schnörkeln abgelenkt werden. Hier muss aber jeder Leser selbst entscheiden, ob ihm dieser Aufmachung gefällt. Dadurch das die Gedichte links oben in der Ecke beginnen und nur bis zur Mitte der Seite verlaufen, wirkt die rechte Buchseite stets leer.


    Neben den schönen Gedichten beinhaltet dieses Band noch vier Geschichten. Die Geschichten sind sehr ernst gehalten. Sie regen zum Nachdenken an und konnten mich als Leser sogar teilweise sehr traurig stimmen. Da geht es zum Beispiel um ein türkisches Mädchen, welches in einen Deutschen verliebt ist, aber deren Liebe keine Chance hat, weil sie standesgemäß einen Türken heiraten soll. Dann geht es um einen Spanier der sein Geld für später hortet und am Ende leer ausgeht. Oder die traurige Geschichte zum Ende des zweiten Weltkrieges, als ein Burgherr erschossen wird, weil er den Rettern nicht antwortet, um seinen Besitz vor den Flammen zu retten. Realistisch und traurig wirken die Geschichten auf den ersten Blick. Im Grunde sind es Schicksale, die ans Herz gehen. Es sind Themen, die in dieser Form sicherlich selten aufgegriffen und eher verschwiegen werden. Auf der anderen Seite sind diese Geschichten voll Vorurteile. Viele türkische Familien auch in der dritten Generation mögen noch so denken und handeln. Es gibt aber auch viele moderne Familien, denen diese Kultur egal ist. Genauso mag es Alliierte gegeben habe, die geschossen hätten. Andere hätten bei diesem Anblick einfach nur verstanden und versucht zu helfen. Einige Leser könnten sich von solchen Geschichten also provoziert fühlen. Ich habe jedoch aus jeder Zeile herauslesen, dass sich der Autor genau mit diesen wichtigen Themen auseinandergesetzt hat und seine Meinung damit vertritt.


    Empfehlen kann ich das Buch jedem, der sich mit moderner Lyrik und interessanten Prosa-Texten befassen möchte. Allerdings sollte der provokative, nachdenklich Ansatz und die schlichte Aufmachung berücksichtigt werden. Dies ist sicherlich nichts für die Mehrheit der Lyrik-Leser.


    ===Bewertung===
    Interessante Themen, lyrisch abwechslungsreich und nachdenklich verfasst. Provokative Prosa, die authentisch sind und traurig stimmen. So erscheint das neue Werk von Michael Heinen-Anders. Dafür gibt es drei Sterne. Abzug gibt es für die provokativen Themen, die ohne Beiwort vielen Lesern aufstoßen könnten, und die schlichten Seiten.


    Pro: Gedichte
    Contra: Prosa, Schlichtheit


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Leseprobe===
    http://books.google.de/books?id=hZlfEMS8nh0C&printsec=copyright#v=onepage&q&f=false

    ==Wenn Eltern nicht zuhören können==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich ein Buch vorstellen, welches pünktlich zur Leipziger Buchmesse im Handel erhältlich ist und mir freundlicherweise als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Es trägt den Titel „Eine Insel nur für Patti-Lee“.


    ===Buchdaten===
    Autor: Barbara Schinko
    Titel: Eine Insel nur für Patti-Lee
    Verlag: Dieter Frieß Verlag
    Erschienen: 03/2011
    Alter: ab 8
    ISBN-13: 978-3941472020
    Seiten: 104
    Einband: HC
    Kosten: 10,90€
    Genre: Kinderbuch
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Geboren 1980 in Linz/Österreich, schreibt seit ihrem zehnten Lebensjahr und kann auf mehrere Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien verweisen. In der wirklichen Welt ist sie nach Abschluss eines Wirtschaftsstudiums im Finanzbereich tätig.


    "Rabenfeder", ihr erster Roman, erschien 2010 im Arcanum Fantasy Verlag (www.arcanum-fantasy-verlag.de). „Eine Insel nur für Patti-Lee“ ist ihr erstes Kinderbuch.


    ===Klappentext===
    Die 9-jährige Patti-Lee steht mit ihren Sorgen alleine da, denn ihre Eltern hören nie zu. In der Schule wird sie von Julia und Irene gehänselt und mit bösen Streichen geplagt.


    Patti-Lees einzige Zuflucht ist der Hochstand: eine Insel im Kornblumenmeer, auf dem der Pirat Yorick segelt. Er rächt Patti-Lee und kämpft für sie.


    Eines Tages taucht Henry auf, ein fremder Junge mit eigenen Problemen. Er und Patti-Lee streiten zunächst um den Hochstand, bis sich Henry als Freund entpuppt und Patti-Lee ihm sogar Yorick als Beschützer anbietet. Als das nichts nützt, begreifen beide, dass nur sie selbst etwas an ihrer Lage ändern können. Gemeinsam schmieden Patti-Lee und Henry einen Plan ...


    Wie Yorick zu sagen pflegt: Alles wird gut. Man muss sich nur trauen!


    ===Meine Meinung===
    „Eine Insel nur für Patti-Lee“ ist ein Kinderbuch für Leser ab acht Jahren. Es handelt sich hierbei um das erste Kinderbuch von Barbara Schinko. Schon das ausgewählte Cover ist ein richtiger Hingucker. Die hellen, leuchtenden Farben sind für Kinderaugen immer ideal gewählt. Die abgebildeten Figuren wirken schon auf den ersten Blick sympathisch.


    Patti-Lee ist neun Jahre alt und fühlt sich von ihren Eltern im Stich gelassen. Keiner hört ihr zu, dabei wird sie in der Schule gemobbt. Ihr einziger Freund ist Yorick, der Pirat vom Kornblumenmeer. Er rächt Patti-Lee, wann immer ihr danach ist. In ihrer Fantasie passieren die unglaublichsten Dinge mit ihren Feinden. Eines Tages wird ihre Fantasie-Welt am Hochstand gestört. Ein Junge mit Namen Henry taucht auf. Anfangs können sie sich nicht leiden. Doch bald merken sie, dass ihre unterschiedlichen Probleme sie irgendwie verbinden. Sie entwickeln einen Plan, um sich gegenseitig zu rächen.


    Kinder sind nicht immer nett und lieb. Im Gegenteil, manche Kinder können fies und gemein sein. Wer durch eine Behinderung, sein Körpergewicht, sein Aussehen oder irgendein anderes Argument auffällt, wird dieses Problem kennen. Mobbing und Hänseleien fangen schon im Kindergarten an. Genau auf diese Thematik möchte Barbara Schinko mit ihrem ersten Kinderbuch eingehen. Ihre Protagonistin Patti-Lee ist übergewichtig und wird von zwei Mädchen aus der Klasse tyrannisiert.
    Nicht nur mit diesem Kinder-Problem setzt sich die Autorin auseinander. Es geht auch um häusliche Gewalt. Barbara Schinko baut dies in Form eines neuen Lebensgefährten, dem gerne die Hand ausrutscht, ein.
    Diese Kombination zweier so wichtiger Themen finde ich wichtig und gut gelungen. Kinder können sich oft gar nicht wehren und wenn ihnen ihre Eltern nicht zuhören, da sie mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt sind, können Kinder darunter richtig leiden. Auf charmante Art und Weise zeigt die Autorin auf, wie Kinder Aufmerksamkeit erlangen können.


    Anfangs setzt Barbara Schinko auf viel Fantasie. Damit Patti-Lee ihre Probleme vergessen und sich auf ihre kindliche Art rächen kann, gibt sie Patti-Lee einen imaginären Piraten als Rächer. Viele Kinder verarbeiten ihre Probleme mit Fantasie. Wer hat sich früher nicht schon einmal ausgedacht, wie sein Erzfeind leiden muss. Süß und bildhaft setzt sie die Tagträume um. Dabei versucht sie, dies für Kinder voller Spannung noch interessanter wirken zu lassen. Trotzdem lässt sie die Grundthematik nicht untergehen. Immer wieder zeigt sie auf, wie sich Patti-Lee durch die Hänseleien fühlt, wie sie leidet.
    Egal ob im Kindesalter oder später als Erwachsener, jeder denkt, sein Problem wäre das schlimmste. Erst als Patti-Lee Henry kennenlernt, sieht sie, dass auch andere Probleme haben können und diese sogar schlimmer sein können. Besonders gut finde ich, wie die Autorin die neue Figur einführt. Kinder, die Gewalt erleben, reagieren ihre Aggressionen oft an anderen Kindern ab. Sie wissen zwar, wie sie damit die anderen Personen verletzen, fühlen sich damit aber besser und mächtiger. Diesen anfänglichen Streit baut Barbara Schinko in eine gute Freundschaft aus. Sie zeigt zum einen, dass man gemeinsam stark sein kann. Zum anderen macht sie deutlich, dass man sich etwas trauen muss, um eine Veränderung zu erreichen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


    Sowohl mir als auch meinem 7jährigen Stiefsohn hat die Geschichte um Patti-Lee sehr gefallen. Sie ist fantasievoll, lebendig, spannend und irgendwie traurig. Er hat beim Vorlesen ständig Fragen gestellt und sich in meinen Augen gut mit dem Thema auseinandersetzen können. Daher finde ich, dass sich dieses Buch nicht nur für jüngere Leser, sondern auch für Schulklassen eignet. Lehrer können diese Geschichte hervorragend vorlesen. Dabei können sie Kindern Mut machen und aufzeigen, wie sich Opfer fühlen.


    Dabei ist auch die gesamte Umsetzung in meinen Augen gelungen. Der Stil ist kurz, modern und kindgerecht. Es gibt keine schwierigen Worte; die Sätze sind kurz, aber dennoch bildhaft. Es gibt viele Kapitel und jedem Kapitel wird ein Wochentag zugeordnet, sodass der Leser genau weiß, ob ein neuer Tag begonnen hat oder ob es noch am selben Tag spielt. Durch die Vielzahl der Kapitel eignet sich das Buch sowohl zum Vorlesen, als auch für Leseanfänger. Für Leseanfänger könnte die Schriftgröße anfängliche Schwierigkeiten bereiten. Daher ist das empfohlene Alter von acht Jahren schon gut gewählt. Dort lesen die Kinder schon sicherer.


    Um die Fantasie der Kinder anzuregen, verfügt die Geschichte über 24 Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die zum jeweiligen Seiten-Thema passen. Ich als Mutter hatte mir davon etwas mehr erhofft. Oftmals sind es kleine Zeichnungen am Rand, wie zum Beispiel eine Seeschlange, ein Reh oder Buntstifte. Nach dem Cover hatte ich eigentlich mit ähnlichen Motiven gerechnet. Zumindest hätte ich mir mehr Bilder der Szenen und Protagonisten gewünscht. Anfangs gibt es ein Bild von Patti-Lee und auch von ihren Feindinnen. Später lässt dies aber nach. Das fand auch mein Stiefsohn sehr schade. Gerade bei Kinderbüchern finde ich persönlich hübsche Zeichnungen immer wichtig. Das vorhandene Material ist nicht schlecht und passt auch, aber ich finde es zu wenig.


    Uns beiden Leseratten hat die Thematik und die Umsetzung gefallen. Daher kann ich dieses Werk Lehrern und Eltern empfehlen. Kinder können dadurch Mut schöpfen oder merken, wie sie andere Personen verletzen. Doch nicht nur Kinder können durch dieses Buch etwas lernen, auch Eltern können etwas mitnehmen. Ihnen wird verdeutlicht, wie wichtig es ist, Kindern ihre Aufmerksamkeit zu schenken und öfters mal bewusst zuzuhören.


    ===Bewertung===
    „Eine Insel nur für Patti-Lee“ ist sowohl für Eltern als auch für Kinder lehrreich. Spannend, fantasievoll und authentisch vermittelt die Autorin die Thematik von häuslicher Gewalt, Mobbing und unaufmerksamen Eltern. Für mich ein Buch mit vier Sternen. Abzug gibt es, da die Bilder nett sind, aber Kinder etwas anderes erwarten.


    Pro: Thematik, Umsetzung
    Contra: Zeichnungen


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.dieter-friess-verla…41472020_leseprobe_01.pdf

    ==Die Wahrheit über Asylanten==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches ich vom Haymon Verlag als Leseexemplar erhalten habe. Es handelt sich dabei um den Titel „Verfahren“, welcher am 25.2.2011 erschienen ist.


    ===Buchdaten===
    Autor: Ludwig Laher
    Titel: Verfahren
    Verlag: Haymon
    Erschienen: 02/2011
    ISBN-13: 978-3852186801
    Seiten: 180
    Einband: HC
    Kosten: 19,90€


    ===Autor/in===
    Ludwig Laher, geboren 1955 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salz burg, lebt in St. Pantaleon (Oberösterreich). Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher und Übersetzungen, daneben wissenschaftliche Arbeiten. Bei Haymon zuletzt: Herzfleischentartung. Roman (2001, HAYMONtb 2009), Und nehmen was kommt. Roman (2007) und Einleben. Roman (2009). www.ludwig-laher.com (Quelle: Amazon.de)


    ===Genehmigter Klappentext===
    Jelena, eine Kosovo-Serbin, wird in ihrer Heimat wiederholt Opfer unvorstellbarer Gewalt. Die geht nicht vom Staat aus, sondern von enthemmten Mitgliedern der Mehrheitsbevölkerung. Schwer traumatisiert, hofft die junge Frau nach zwei Selbstmordversuchen auf einen Neuanfang in Österreich. Dort aber gerät sie in die Mühlen eines unmenschlichen Asylrechts, das seinem Namen nicht gerecht wird. Seit Monaten prägt das Thema Asyl die öffentlichen Debatten und sorgt nach jedem von den Medien aufgegriffenen Einzelfall für heftige Kontroversen. Ludwig Laher überträgt diese brandaktuelle Thematik auf eine literarische Ebene. Er erzählt die exakt recherchierte Geschichte Jelenas als roten Faden eines aufwühlenden Romans, in dessen Mittelpunkt das Justizwesen selbst steht, die Welt der Paragraphen und ihrer Anwendung, ein Spiegelbild unserer Verfassung im doppelten Wortsinn: vielschichtig, mitreißend diskret, erhellend und weit davon entfernt, komplexen Fragestellungen mit einfachen Antworten beikommen zu wollen.


    ===Meine Meinung===
    Fällt der erste Blick auf das Cover des Buches und nimmt man den Titel dazu, würde jeder Leser davon ausgehen, dass es sich hierbei um ein Gerichts-Buch handelt. Doch schon nach der Inhaltsangabe ist klar, dass dieses Werk eine ganz andere Thematik beinhaltet. „Verfahren“ setzt sich mit dem Thema „Asyl“ auseinander.


    Gerade in der heutigen Zeit, aber auch in den letzten Jahren ist das Begriff Asylrecht häufig in den Medien zu finden. Manche Leute finden, dass die Asylbewerber es in der heutigen Zeit viel zu leicht haben. Andere sind der Meinung, dass die Gesetze entschärft werden müssen. So hat jeder zu dieser Thematik seine eigene Meinung.


    Ludwig Laher setzt sich auf ganz besondere Weise mit dieser brisanten Angelegenheit auseinander. Er hat am Schicksal von Jelena, einer Kosovo-Serbin, aufgedeckt und zeigt auf, wie die Realität als Asylbewerber heutzutage aussieht. Monatelang hat er dafür an Jelenas Geschichte recherchiert.


    Wer jetzt ein Buch erwartet, das die komplette Geschichte von Jelena und am Besten noch aus ihrer Sicht erzählt, der sollte sich das Buch nicht kaufen. Ludwig Laher zieht den Leser durch einen aufrüttelnden Stil in den Bann. Sachlich, vielseitig, diskret, aber dafür aufweckend, mitreißend und bewegend hat er ihre Geschichte verpackt. Alles beginnt mit einer Demonstration, die den Leser in die Situation rund um das Asylrecht führen soll. Nach und nach setzt sich Jelenas Geschichte wie versteckte Puzzleteile in dieser Geschichte fest. Schon nach wenigen Seiten wurde für mich deutlich, dass dies keine leichte Kost werden würde. Alleine schon der Schreibstil, den Ludwig Laher an den Tag legt, ist komplex und oftmals nicht leicht zu verstehen. Es wird schnell klar, dass dieses Buch meine volle Aufmerksamkeit benötigen und vieles mich nachdenklich stimmen würde. Je mehr ich als Leser in diesem Buch fortschritt, desto leichter fiel mir jedoch der Stil. Auf schockierende und grausame Weise deckt der Autor auf, wie die langsamen Mühlen der Justiz gerade beim Thema Asylrecht mahlen.
    Der Autor stellt in seinem sachlichen Buch die richtigen Fragen und sorgt dadurch, dass ich als Leser einen ausführlichen und authentischen Eindruck dieser Problematik bekommen konnte.
    Allerdings kann dieses Werk, genau wie die Thematik alleine stets von zwei Perspektiven betrachtet werden. In einzelnen Fällen ist es traurig zu erfahren, wie hart der Weg vorher war und wie schwer der Kampf auf das ersehnte Asylrecht am Ende noch werden würde. Auf der anderen Seite gibt es allerdings genügend Personen, die dieses Asylrecht ausnutzen. Für die Justiz eines jeden Landes ist es schwer, genau zu beurteilen, wer als Asylbewerber wirklich Hilfe benötigt und wer nicht.


    Ich selber habe mich schon vor diesem Buch mit dieser Thematik befasst. Grund dafür war zum Beispiel die Vorgeschichte meines letzten Lebensgefährten, Arbeitskollegen in der Gastronomie oder Nachbarn. Dort kann man sich ein gutes Bild von der Gesamtsituation machen. Nicht jeder Asylbewerber ist da ehrlich. Da sich dieses Buch jedoch auf die Situation der österreichischen Justiz bezieht, kann ich als Deutsche, dies nur bedingt beurteilen.


    Aus diesem Grund kann ich das Buch auch nur bedingt empfehlen. Wer von Anfang an eine negative Einstellung gegenüber dem Asylrecht hat, wird zwar dieses traurige Schicksal lesen, sich aber trotzdem weiterhin bestätigt fühlen, dass dies nur Einzelfälle sind. Wer jedoch einmal erfahren möchte, wie die Justiz und ihre Paragraphen mit einem Asylbewerber verfahren, der sollte dieses Buch unbedingt lesen.


    ===Bewertung===
    180 Seiten, welche auf sachliche Art das Herz berühren und schockieren. Ludwig Laher zeigt deutlich, wie wichtig ihm diese Thematik ist und dass er sich lange Zeit mit dieser Problematik befasst hat, bevor er „Verfahren“ geschrieben hat. Dafür gibt es von mir vier Sterne.


    Pro: Idee, Stil, Grundthema
    Contra: Einzelschicksal


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah