Beiträge von cyqueeny

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    Die himmlischen Heerscharen sind ratlos: Der Weihnachtsmann streikt. Im Zeichen der Emanzipation verlangt er eine Weihnachtsfrau, die an seiner Stelle die Geschenke zu den Menschen bringt. Aber woher nehmen, da doch Adams Rippe nicht mehr zur Verfügung steht?? Da hat ausgerechnet Luzifer die rettende Idee! Und schon liegt das Weihnachtsgeschäft in weiblicher Hand. Ursabella aber, der diese Hand gehört, hat sehr eigenwillige Vorstellungen davon, wie die Menschen zu beschenken sind


    Der Leser wird in die Welt des Himmels entführt, wo der Weihnachtsmann zu einer Abstimmung aufgerufen hat, denn er möchte, dass nach all den Jahren endlich eine Weihnachtsfrau die Geschenke ausfährt. Mehr aus Spaß, als aus Überzeugung, stimmt die knappe Mehrheit für eine Frau. Eine Frau muss her und bis Weihnachten ausgebildet werden. Leichter gesagt, als getan, denn auch die Weihnachtsfrau ist zickig, eitel und emanzipiert. Doch als der heilige Abend endlich da ist, gelingt ihr etwas, was dem Weihnachtsmann nicht gelungen ist. Was das ist, müsst ihr selbst nachlesen.


    Ich muss zugeben, dass mich diese Idee anfänglich nicht besonders vom Hocker gehauen hat. Mit seinen 32 Seiten eher eine Kurzgeschichte, dann noch kombiniert mit einer Weihnachtsfrau. Das konnte doch nur ein Flop werden. Auch ich irre mich ab und an, denn dieses Buch hat es in sich.


    Während die Geschichte sich erst einmal schleppend in Gang setzt, wird es mit dem Erscheinen der Weihnachtsfrau peppig, locker, humorvoll und irgendwie dynamisch. Mit der Weihnachtsfrau ist der Autorin eine Protagonistin gelungen, die jede Frau gleich in ihr Herz schließt, und trotz ihrer leicht emanzipierten Art sofort sympathisch ist. Mit dieser Protagonistin gibt es im Himmel endlich wieder neuen Schwung und Humor. Hier und da beginnt es mit einem Schmunzeln, da sie einfach Dinge einführt, an die der Weihnachtsmann selbst nie gedacht hätte.


    Bis zum Tag der Bescherung passieren so manche Dinge, die mir sogar eine Lachträne abgerungen haben. Das spricht für den einmaligen Humor den die Autorin einbaut. Auch ihre Beschreibungen tragen dazu bei, denn sie sind detailliert, aber trotzdem auf eine knackige Kürze reduziert. Dieser Stil überzeugte sogar meinen Mann, der dieses Buch eher schnell griff, um es als Klo-Lektüre zu missbrauchen. Er kam erst nach der letzten Seite wieder zum Vorschein.


    Im späteren Verlauf wird das Buch sogar richtig lehrreich und als Mutter von zwei Kindern kann ich nur sagen, dass ich mir diese Tipps sehr zu Herzen nehmen werde, und im nächsten Jahr versuche minimal umzusetzen. Die Autorin erklärt nämlich geschickt, wie man bestimmte Geschenke schmackhaft verkaufen , und dem Beschenkten sogar mehr Freude damit bereiten kann, wie mit seinem größten Wunsch.


    Durch diese Mischung ist man richtig traurig, wenn Heilig Abend beendet ist und das Buch endet. Man möchte mehr dieser Geschichten lesen, wo die Weihnachtsfrau, Luzifer oder Petrus vorkommen. Am Ende kam mir sogar die Idee, dass sich diese Geschichte perfekt für die Umsetzung als Theaterstück eignen würde. Zur Weihnachtszeit sicherlich ein Knaller.


    Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, sodass ich das Gesamtpaket mit dem bezaubernden Cover gerne weiterempfehle.

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    Wie kommt die Schokolade auf's Parkett? Wer hat dem Baby den Keks geklaut? Und wo ist mein linker Hausschuh schon wieder? Der tollpatschige und liebenswerte Golden-Retriever „Columbo“ stellt immer wieder etwas Neues an, das sein gebeuteltes Frauchen gleichermaßen zum Lachen, Staunen und „im Boden versinken“ bringt. Nach dem erfolgreichen Teil 1 „Columbo – Ein Hund für alle 'Felle'“ ist nun endlich der zweite Teil der humorvollen Lektüre erschienen. Wieder laden amüsante Kurzgeschichten und zahlreiche Fotografien große und kleine Leser zum Schmunzeln ein!


    Wer meine Lesesucht über die zahlreichen Rezensionen verfolgt, weiß, dass ich Kurzgeschichten nur in ganz seltenen Fällen mag. Eine gute Kurzgeschichte zu schreiben ist schwer. Die Protagonisten müssen binnen weniger Sätze lebendig erscheinen, Spannung zügig aufgebaut werden und Pointen noch gezielter gesetzt werden. Vielen Autoren gelingt es schon nicht auf 300 Seiten. Dies zeigt wie schwer es ist eine gute Kurzgeschichte zu verfassen. Bei diesen Werken ist es nun etwas anderes, denn der Protagonist bleibt über die gesamte Lesezeit vorhanden. Man lernt ihn auf Grund der zahlreichen Geschichten besser kennen, so als würde man einen richtigen Roman lesen.


    Columbo ist ein liebgewonnener Freund, den ich schon aus dem ersten Buch kennen und lieben gelernt habe. In diesen Geschichten begleitet der Leser wieder Columbo und sein Frauchen Barbara Schilling bei den lustigsten Alltagserlebnissen, die Hundebesitzer kennen, und für manchen Schmunzler oder gar Lacher sorgen werden. Diesmal geht es zum Beispiel ums Zähneputzen, denn auch Hunde müssen dies tun, auch wenn sie dies nicht gerne machen lassen. Eine andere Geschichte handelt von einem Besuch auf den Wochenmarkt. Wiederum eine andere befasst sich mit dem Thema Hunde-Schönheit.


    Die Alltäglichen Erlebnisse werden von Barbara Schilling in einem bildhaften, lebendigen und durch und durch humorvollen Stil erzählt. Trockene Augen oder heruntergezogene Mundwinkel gibt es nicht mal bei den ärgsten „Härtefellen“. Obwohl es wirklich nur alltägliche Erlebnisse sind, die jeder Hundebesitzer schon einmal erlebt hat, wird man aus dem Lachen und Staunen nicht herauskommen. Es sind Geschichten fürs Herz. Insgesamt warten 27 solcher Anekdoten auf den Leser.


    Columbo ist ein süßer Hund, wie nicht nur die zahlreichen Geschichten, sondern auch die ebenso häufig eingebauten Bilder beweisen. In Farbe oder auch Schwarz-Weiß präsentiert sich Columbo seinen Fans. Gerade jungen Lesern wird dies besonders gut gefallen, denn sie haben nicht nur etwas zum Lesen, sondern auch etwas zum Entdecken.


    Wer Tiergeschichten mag, wird mit diesem Golden-Retriever einen Glücksgriff landen, denn hier macht Lesen wirklich Spaß. Einmal angefangen, fesselt der bezaubernde Vierbeiner einen so sehr, dass man sich mehr Geschichten wünscht. Aus diesem Grund kann ich jung und alt auch den zweiten Band empfehlen. Auch wenn man den ersten Teil nicht kennt, wird man sofort warm werden mit dem liebenswerten Columbo und seiner Familie.


    Erstellt am 21.12.11

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    Original von keinkomma
    Hach, ich Schlamperle... vor lauter Freude über gleich ZWEI Bücher sag ich erst jetzt offiziell DANKE an cyqueeny!
    :knuddel
    Ich konnte aber nicht eher, da ich damit beschäftigt war, die MOnster-Schokolade zu essen. :lache
    Im Päckchen waren "Wie Frauen fischen und jagen" von Melissa Bank und "Rote Sonne, schwarzes Land" von Barbara Wood. Und ja, ich mag beide, Sarah, werde auszählen, welches zuerst gelesen wird.
    Lieben, lieben Dank an Dich und ein ganz großer Weihnachtsknuddler von mir, stolz wie Bolle, dass ich zum ersten Mal in meiner Wichtelkarriere gleich rauskriege, wer mich bewichtlet hat! :knuddel :knuddel1 :kiss


    Das freut mich. So groß war die Schokolade doch gar nicht :grin Hauptsache sie hat geschmeckt.

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    Wenn die Unsterblichen das größte Opfer verlangen...


    Jack ist Nikkis große Liebe. Eine Liebe, die sie durch die Finsternis der Unterwelt getragen hat. Endlich, nach hundert Jahren der Sehnsucht, kehrt Nikki zurück. Doch ihr bleibt nur ein halbes Jahr … Ihre Freunde und ihr Vater glauben, dass sie einfach abgehauen war, doch in Wirklichkeit hat der Rockmusiker Cole sie mit in die Unterwelt genommen. Cole ist ein Unsterblicher, der sich von den Gefühlen der Menschen ernährt Nur Nikkis Liebe zu Jack hat sie davor bewahrt zu sterben und ihr ermöglicht, auf die Erde zurückzukehren. Cole, mit dem sie ein seltsam enges Band verbindet, bedrängt sie, mit ihm gemeinsam in der Unterwelt zu herrschen. Doch Jack, der Nikki niemals wieder verlieren möchte, riskiert alles für sie …


    Große Gefühle, verzweifelte Hoffnung - der Sehnsuchtsroman von der wahren Liebe
    Der erste Band der Ewiglich-Trilogie verbindet ein modernes Setting mit Elementen aus dem "Orpheus" und "Eurydike"-Mythos


    Als mir „Ewiglich“ vom Oetinger Verlag als Blog-Leseexemplar angeboten wurde, sagte ich sofort zu, denn schon bei „Oksa Pollok“ gefiel mir diese Werbeaktion. Auch wenn ich damals von diesem Buch nicht 100% überzeugt war, sprach mich diese Liebesgeschichte von Jack und Nikki sofort an.


    Nikki ist ein junges Mädchen, dass aus Liebeskummer mit Cole, einem Ewiglichen, ins Ewigseits geht. Nach 100 Jahren in der Unterwelt gilt ihr erster Gedanke jedoch wieder Jack. Statt bei Cole zu bleiben und ewig zu leben, entscheidet sie sich zurück in ihre alte Welt zu kehren, und noch ein halbes Jahr dort zu leben, bevor sie in die Tunnel muss. Auf der Erde sind lediglich sechs Monate vergangen, sodass ihr damaliges Verschwinden nur mit Drogen erklärt werden kann. Doch Jack ahnt, dass diese Gerüchte nicht stimmen, und setzt alles daran, seine große Liebe wieder auf sich aufmerksam zu machen. Doch Cole versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern, denn er möchte, dass Nikki sich für ihn entscheidet, und mit ihm an seiner Seite die neue Königin wird. Nach und nach kommt Jack hinter das Geheimnis von Nikkis verschwinden und der Tatsache, dass ihr auch dieses Mal nur wenige Monate bleiben, bevor sie sich nun endgültig verabschieden muss. Doch Jacks Liebe ist stärker und er wird sie nicht noch einmal gehen lassen.


    Warum diese Geschichte, insbesondere die Liebe zwischen Jack, Nikki und Cole viele Leser an Twilight erinnert, kann ich nicht sagen. Die Dreiecksbeziehung könnte man zwar als Grund nehmen, aber ansonsten kann ich keine Parallelen erkennen.


    Stattdessen sehe ich eine interessante Geschichte, die sich nach und nach zusammensetzt. Immer wieder springt die Autorin vom Jetzt in die Vergangenheit, um die Beweggründe der Protagonistin so klar wie möglich zu gestalten. Dadurch werden viele Emotionen und Hintergründe klarer. Gerade zum Beginn ist noch alles recht verworren. Als Leser wird man in eine Welt geworfen, die einerseits real ist, und auf der anderen Seite dann doch mit einer unbekannten Unterwelt verwoben ist. Obwohl mir die Protagonistin von Anfang an sympathisch, liebenswert, selbstbewusst und einfühlsam erschien, hatte ich einfach Probleme diese Verbindung mit der Unterwelt, dem Ewigseits, zu begreifen. Nach und nach klären sich jedoch die Fragen, und der Leser bekommt eine wunderbare Liebesgeschichte präsentiert, die in einer fantasievollen Umgebung, mit einem traurigen Hintergrund spielen. Die Liebesgeschichte ist so wunderschön, dass man als Leser die Gefühle regelrecht spüren kann. Teilweise könnte man richtig neidisch werden, wie intensiv diese Liebe ist.


    Mit jeder Seite rennt jedoch auch die Zeit davon, die Nikki noch auf der Erde verbringen kann. Als Leser ist schnell klar, dass sie sich nie für Cole entscheiden wird. Dafür ist die Liebe zwischen Jack und Nikki einfach zu unglaublich. Als Leser möchte man wissen, wie dieser Teil ausgeht, ob sie in die Tunnel der Qualen muss und sich langsam auflöst, ob sie doch mit Cole geht oder sie mit Jack eine vorläufige Lösung findet. Als Leser fiebert man mit, versucht mögliche Abschlüsse in Gedanken durchzugehen, und doch gelingt es Brodi Ashton den Leser zu überraschen. Ich persönlich habe mit einem solchen Schluss des ersten Teils überhaupt nicht gerechnet, und bin tief gerührt.


    Die Kombination aus Unterwelt, mystischen Wesen und einer einzigartigen Liebe, ist absolut lesenswert. Der Inhalt wird mit dem lebendigen, bildhaften, einfühlsamen und jugendlichen Stil vervollständigt. Lediglich bei den Beschreibungen rund um das Ewigseits hätte ich mir etwas mehr Lebendigkeit gewünscht, denn hier und dort gab es immer wieder Punkte, die ich mir nicht vor meinem Auge vorstellen konnte, und auch am Ende des Buches noch immer blass und verschwommen sind.


    Nichtsdestotrotz ist Brodi Ashton ein bezaubernder Roman gelungen, der gerade junge, aber auch junggebliebene Leser in seinen Bann ziehen wird. Mit ihrem krönenden Schluss ist es der Autorin gelungen, den Leser so neugierig zu halten, und trotzdem alles abzuschließen, was den ersten Roman ausmacht, dass nur der Wunsch nach der Fortsetzung im Kopf bleibt. Trotz minimaler Beschreibungsschwächen im Bereich der Unterwelt kann ich das Buch jedem ans Herz legen.



    Erstellt am 20.12.11

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    In der Berliner U-Bahn kann man Studien über Menschen treiben, die auch noch so aufwändige Fernsehsendungen in den Schatten stellen.Hier findet man einen repräsentativen Querschnitt unserer Berliner Gesellschaft, in der jeder - im wahrsten Sinne des Wortes - während der Fahrt seinen Platz einzunehmen versucht. Den meisten gelingt das ja auch.Doch so manche schräge Zeitgenossen ragen aus der breiten Masse heraus. Sie sind das Salz in der "Menschensuppe" und eine pikante Würze unserer lebendigen Hauptstadtbevölkerung.Mit Berliner Schnauze und viel Spaß an der Beobachtung berichte ich von ganz Alltäglichem und teilweise Unerhörtem.


    ie schönsten Geschichten schreibt das Leben. Als gebürdige Hamburgerin bin ich selbst über viele Jahre immer wieder mit der S-Bahn oder U-Bahn gefahren, und weiß aus Erfahrung, dass dort die unmöglichsten Dinge passieren. Wie zum Beispiel ein Unbekannter, der einsteigt, sich neben einen setzt, die eigne Hand ergreift und erst an der nächsten Station loslässt zum Aussteigen. Gewaltauseinandersetzungen, platzende Einkaufstüten oder Personen die ein gefundenes Lästerfressen sind. Wer mit der Bahn fährt weiß, dass man außerhalb eines Buches immer etwas lustiges oder spannendes erleben kann. Obwohl ich unzählige Dinge erlebt habe, wäre ich nie auf die Idee gekommen, diese in einem Buch zu veröffentlichen. Wollen andere so etwas überhaupt lesen. Schließlich ist es schwer einen lustig empfundenen Moment für die Nachwelt einzufangen. Ich war echt gespannt, wie es dem Autor gelungen ist.


    Der Autor hat auf seinen zahlreichen Fahrten genügend Material sammeln können, die der inzwischen lustig angehauchte Mann sicherlich genauso spannend und komisch vermitteln kann. Es sind Geschichten, die die Titel „Ein Superhinter“ , „Merkel fährt U-Bahn“ oder „Das Schnittchen“ tragen und auf einen lustigen Inhalt schließen lassen.


    Die Geschichten lassen sich flüssig lesen, so als wäre man selbst dabei. Bildhaft, modern und realistisch. Von diesem Aspekt her, hat mich der Autor gleich angesprochen. Doch der Stil allein genügt definitiv nicht. Bei der ersten Geschichte, die sich um die lästigen Zeitungsverkäufer in der U-Bahn dreht, wartete ich noch auf eine Pointe. Bei der zweiten Geschichte, wo es um eine große Frau mit riesigem Hinterteil geht, konnte ich sogar einen Hauch von Humor entdecken. Das ist ein Ansatz, der die Leute auch in der Bahn zum Lächeln bringt. Danach geht es jedoch wieder merkwürdig weiter. Was er erlebt, ist für ihn sicherlich ungewohnt, lustig oder gar spannend, aber dem Autor gelingt es nur selten diesen Moment für die Nachwelt festzuhalten. Stattdessen wartet man immer auf eine Pointe, ein Highlight oder einen Lacher. Bei jeder Geschichte geht man davon aus, und ist wirklich überrascht, wenn die Geschichte abrupt endet. Bei anderen Geschichten kann ich seine Beweggründe, wie zum Beispiel einen Pobler nachvollziehen. Es ist lustig, aber wenn diese Person das Down Syndrom hat, ist es mir persönlich zu grenzwürdig, als das ich so etwas in einem Buch aufnehmen würde. Andere Geschichten sind weder lustig noch spannend. Da geht es um ein Mädchen das Selbstgespräche führt, einen Mann der sich am Bahnhof eine Spritze setzt. Es sind Dinge oder Situationen, wo die Leser besonders aus Großstädten sagen: Ja kenne ich, aber lesen muss ich das nicht unbedingt. Oft fragte ich mich sogar, warum der Autor gerade dies ausgewählt hat.


    In meinen Augen hätte der Autor einiges mehr aus dieser Idee herausholen können. Hier und da mit einer kleinen Pointe versehen, hätte er die Leser mit diesen alltäglichen Geschichten packen können. Gerade bei einem Autor, der sich selbst als Klassenclown, der endlich zurück ist, beschreibt, erwartet der Leser Lacher und Pointen.


    Nichtsdestotrotz sind die Ansätze vorhanden und für unterwegs sicherlich eine kurzlebige Lektüre, die einen die anderen Fahrgäste mit neuem Blick sehen lässt. Aus diesem Grund kann ich es bedingt empfehlen.


    Erstellt am 19.12.11

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    81 Texte laden den Leser zum Lachen, Weinen, Schmunzeln, Nachdenken und Träumen ein. Mal ernst, mal mit einem Augenzwinkern beschreiben stimmungsvolle Gedichte, Haikus, Senryus und Aphorismen die kleinen und großen Begebenheiten und Begegnungen, ohne das oft irrwitzig Alltägliche und Menschliche aus dem Blick zu verlieren. Kommen Sie mit auf eine Reise durch die lyrischen Landschaften der Fantasie und der subjektiven Wirklichkeit: über steinige Wege und hohe Berge, durch märchenhafte Wälder bis ans Meer – ernst und rätselhaft, kindlich und naiv, verträumt und poetisch. Lauschen Sie einfach dem Blätterrauschen jeder Seite.


    Lyrik ist etwas, was sich angenehm lesen lässt, viel ausdrückt und meist nur sehr wenige Worte benötigt. Dies trieft auch auf die lyrischen Landschaften von Barbara Schilling zu. Insgesamt hat die Autorin in ihrem Werk „Blätterrauschen“ 81 lyrische Werke veröffentlicht, die es meiner Meinung nach in sich haben.


    Die 81 Texte könnten inhaltlich nicht unterschiedlicher sein. Mal geht es um das Leben als Student, dann geht es um die Liebe oder um ein Liebespaar. Trotzdem haben diese auch etwas gemeinsam, denn sie faszinieren den Leser mit einem ganz besonderen Stil. Ob ein Schmunzeln, eine Träne vom Lachen hervorgerufen wird, der Leser zum Nachdenken oder gar zum Träumen animiert wird, das hängt von dem jeweiligen Inhalt ab, aber eine Emotion oder eine Regung wird stets hervorgerufen. Dabei sind es Themen von denen man gar nicht erwarten würde, dass sie so viel ausdrücken. Alltägliche Dinge, Kleinigkeiten, die von einer anderen Perspektive aus betrachtet so viel zu sagen haben. Barbara Schilling fängt diese gekonnt auf und lässt den Leser an diesen Blickwinkeln teilhaben. Dabei achtet sie darauf, dass sie die zahlreichen Facetten der Lyrik in ihre Werke einbaut. Kein Werk ähnelt groß dem Nächsten. Es ist nicht nur inhaltlich wunderschön, sondern auch der Aufbau, die Gliederung und die stilistischen Mittel zeigen, was alles mit nur wenigen Worten möglich ist. Hier treffen Realität und Fantasie aufeinander.


    Da jeder Text zum Nachdenken anregt, hätte ich es persönlich schön gefunden, wenn zwischen den Texten kleine Ruhepole eingebaut worden wären. Eine Skizze, ein Bild oder ähnliches. Nicht groß, aber zum Beispiel unter einem Text. So könnte man sich ausruhen und müsste nicht unbedingt das Buch weglegen. Auch wenn die Texte leicht und angenehm zu lesen sind, steckt doch so viel zwischen den Zeilen, dass man es einfach sacken lassen muss.


    Nichtsdestotrotz ist Barbara Schilling tatsächlich eine lyrische Landschaft gelungen, die Lust auf mehr macht. Egal ob zwischendurch oder mehrere Gedichte oder Haikus am Stück. Einmal angefangen ist man vom Inhalt und den Techniken so fasziniert, dass man einfach nur sagen kann: bitte mehr davon. Aus diesem Grund kann ich Barbara Schilling mit ihren lyrischen Ergüssen jedem ans Herz legen, der gute Lyrik zu schätzen weiß.


    ERstellt am 17.12.11

    Tja, wie es nun aussieht, werd ich wohl Sonntag auch nicht dabei sein... Meiner Mutter hab ich letztens, weil es ihr ja so shclecht ging ne neue Telefonanlage installiert, und mein werter Herr Vater hat daran rumgespielt und nun kann sie niemanden mehr anrufen. Dementsprechend will ich Sonntag hinfahren, um ihr das zu machen. Nachher hat sie nen Herzinfakt und kann wegen diesem Fehler keinen Notarzt anrufen. Ich denke mal, meine Wichtelmama versteht das... Bitte nicht böse sein.. :anbet

    Mein Wichtel rät gar nicht mehr mit....


    Inzwischen schleich ich auch schon arg um die Pakete rum... Sind so viele Weihnachtsgeschenke im Raum, und so viele Wichtelpakete. Muss schon aufpassen, dass sie nicht umfallen, dabei fehlt noch ein Buch für meinen Mann, zwei für meine Nichte und zwei Wichtelpakete bei mir. Wobei ich eins sicherlich abschreiben kann, wie ich im Urin hab. Da die Organisatorin auf meine Frage, ob es schon versendet wurde, nie antwortet.


    Aber euers ist ja da und das ist die Hauptsache...

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    Eine Kindheit und Jugend in Breslau (Schlesien) während der Weimarer Republik und in Hitlers Reich. Einen mörderischen Weltkrieg und die Kriegsgefangenschaft. Die Gründung und den Aufbau der DDR mit Jobs als Telegrafenarbeiter in Lübben, Dachdecker in Osternienburg, Hilfsschlosser und Technischer Zeichner in den Buna-Werken. Ein Sportstudium an der DHfK in Leipzig und den Berufsstart als Reporter der Friedensfahrt für das Deutsche Sportecho. Den 17. Juni und den Mauerbau. Die Zeit als Verlagsdirektor des Sportverlages in Berlin mit Teilnahmen an Olympischen Spielen und Buchmessen. Den Niedergang der DDR, den Mauerfall und den linken Neubeginn in der Bundesrepublik Deutschland.


    Mark Scheppert ist ein Autor, der mir durch sein Werk „Mauergewinner“, bekannt ist. Dort störte mich der oberflächliche Stil doch recht arg, sodass meine Befürchtungen groß waren, dass dies auch hier der Fall ist.


    In seinem neuen Werk geht es um ein weiteres Stück deutscher Geschichte. Nach dem Tod seines Vaters kommt er mit seinem Großvater ins Gespräch und erfährt nach und nach seine Geschichte. Diese Erlebnisse über die Kindheit nach dem ersten Weltkrieg und während der Weimarer Republik, die Anfänge des zweiten Weltkrieges bis zum Mauerfall werden in Form eines Interviews für die Nachwelt festgehalten.


    Der Einstieg beginnt mit einem kleinen Vorwort, wie die Idee zu diesem Buch kam, und dann geht es auch schon mit der Geburt seines Großvaters los. Mark Scheppert lässt seinen Großvater reden und wirft immer wieder Fragen, die in kursiver Schrift, für eine Abhebung zum restlichen Text sorgen, ein, um seinen Großvater in eine bestimmte Richtung zu lenken oder auf die eigentliche Erzählung zurückzuführen. Kleinere Abschweifungen lassen sich bei diesem Aufbau jedoch nicht vermeiden.


    Als Kind eines Zeitzeugens, meine Mutter wurde 1938 geboren, bin ich mit der damaligen Geschichte mehr als vertraut. Um ihre Generation besser verstehen zu können, habe ich solche Werke stets geliebt. Auch die Geschichte von Horst Schubert hat mich stark berührt. Ihm gelingt es mit wenigen Worten und kleinen Anekdoten sein Leben, aber auch die Zeit während des zweiten Weltkrieges gekonnt einzufangen. Manche Beschreibungen hätte ich mir ausführlicher gewünscht, aber schließlich ging es nicht nur um diese Zeit, sondern um sein gesamtes Leben, und da kann ein Autor sich nicht in einer Zeit festbeißen.


    Oft wundert man sich über dieses Glück, welches Horst Schubert immer wieder wiederfährt, aber er vergisst nicht die anderen traurigen Schicksale oder Glücksfälle, die ihm auf seinem Weg begegnet sind. Emotional fesselt er mit seiner Geschichte. Man hat das Gefühl stets vor Ort zu sein, als hätte man selbst diese Szenen erlebt. Mal traurig, mal ängstigend und dann wieder humorvoll und einfühlsam. All dies fängt Mark Scheppert während seines Interviews ein. Ob es an der guten Erzählweise oder am eigenen Stil liegt, kann ich in diesem Fall nicht beurteilen.


    Es macht jedenfalls Spaß dieses Leben zu verfolgen, sodass man gerne auf das Angebot des Autors, seine eigene Geschichte zu veröffentlichen, gerne zurückkommen würde. Mark Scheppert ist es in meinen Augen gut gelungen dieses Leben für die Nachwelt festzuhalten. Egal ob, man sich für den zweiten Weltkrieg, die Entwicklungen danach oder für die Perspektive der „Ossis“ interessiert. Während seine Erzählungen über den Osten in der „Mauergwinner“ oft blass waren, merkt man, dass er sich die Kritik von damals zu Herzen genommen hat, und mit viel Lebendigkeit und Farben authentisch alles zu schildern vermag. Selbst die interessante Karriere in Zeiten des geteilten Deutschlands sind dieses Mal erstklassig.


    Allerdings wirft dieser Roman eine Frage auf, die sich andere Enkel sicherlich auch stellen werden. Warum hat er sich nicht mit der Geschichte seines Großvaters nicht schon früher auseinandergesetzt. Obwohl meine Großmutter mich nur in den Ferien gesehen hat, habe ich viel über sie erfahren und gefragt. Teilweise habe ich auch vieles über meine Mutter erfahren, aber trotzdem weiß ich genug über das Leben meiner Oma, die 1917 geboren wurde. Da stellt sich die Frage nach Egoismus, Streit oder sonstigen Gründen. Trotzdem finde ich es unendlich schön, dass am Ende trotzdem dieses Leben geehrt wird.


    Was mir jedoch in diesem Buch fehlt, sind Belege dieser Zeit, wie zum Beispiel Fotos. In eine gute Biographie gehören solche Fotos. Einfach um Horst, seine Familie und gewisse Etappen noch besser vor meinem inneren Auge sehen zu können.


    Nichtsdestotrotz ist es ein schönes Erlebnis, dass die wesentlichen Punkte festhält. Jedoch hätte Mark Scheppert bei einigen Erzählungen mehr nachfragen müssen, denn für mich sind einige Punkte ungeklärt. Wie zum Beispiel warum sich sein Großvater für die Ami-Seite entschieden hat, und doch im Ost-Sektor gelandet ist. Dies ist nur einer der Punkte, die nicht genügend erklärt oder hinterfragt wurden. Bei einer Biographie, die nur 140 Seiten lang ist, ist es jedoch verständlich, dass manche Dinge nicht 100% geklärt werden. Aus diesem Grund kann ich es trotzdem empfehlen.


    Erstellt am 13.12.11

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    Original von vingela


    Wie kommst du drauf? :gruebel :grin


    Dank deines Hinweises, wann du es verschickt hast und dass es äußerlich nicht unbedingt perfekt ist... Zumindest denke ich es. Wenn ja, dann dank ich dir jetzt schon mal. Und äußerlich kann meins mit deinem mithalten ;-)

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    Kurzgeschichten vom Feinsten - Spannung, Humor und viel Hintersinn bietet diese Sammlung aktueller Shortstorys aus der Hamburger Spät-Lese. Einmal im Monat versammeln sich bekannte Autoren und Nachwuchstalente im Barmbeker Kulturpunkt, um ihre neuesten Werke vorzustellen. Eine unterhaltsame Auswahl der besten Geschichten aus den letzten zehn Jahren liegen nun erstmals zusammengefasst in diesem Band vor.


    Wer meine Lesesucht über die zahlreichen Rezensionen verfolgt, weiß, dass ich Kurzgeschichten nur in ganz seltenen Fällen mag. Eine gute Kurzgeschichte zu schreiben ist schwer. Die Protagonisten müssen binnen weniger Sätze lebendig erscheinen, Spannung zügig aufgebaut werden und Pointen noch gezielter gesetzt werden. Vielen Autoren gelingt es schon nicht auf 300 Seiten. Dies zeigt wie schwer es ist eine gute Kurzgeschichte zu verfassen.


    Diese Sammlung beinhaltet die besten Kurzgeschichten aus zehn Jahren „Spät-Lese“, einer monatlichen Lesung von Nachwuchsautoren im Kulturpunkt Hamburg. Einige Autoren, wie zum Beispiel die Kultautorin Susanne Henke mit ihren humorvollen Krimis oder den bekannten Hamburger Autor Wolfgang Gogolin, kannte ich schon von früheren Werken. Viele Autoren kannte ich jedoch überhaupt nicht. Dementsprechend gespannt war ich zu sehen, was die Higlights aus zehn Jahren sind.


    Die Auswahl an Kurzgeschichten ist dem Herausgeber Wolfgang Gogolin in meinen Augen gut gelungen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Von Mordgeschichten, gebrochenen Herzen bis zu einem total süßen Geburtstagsgeschenk. Bei 22 Autoren ist es jedoch verständlich, dass nicht jeder Autor den Geschmack des aktuellen Lesers trifft. In meinen Fall kann ich sagen, dass mir von den 22 Geschichten ganze 12 Stück gefallen haben, und sieben Geschichten so gut gewesen sind, dass ich von diesen Autoren gerne mehr lesen würde.


    Susanne Henke und Wolfgang Gogolin haben sich in meinen Augen wieder übertroffen. Bei ihren Geschichten, kann man sich sicher sein, dass sich ein Highlight dahinter verbirgt. Antje Raabe-Pieper konnte mich ebenfalls mit ihrer Geschichte über das Leben einer alten, aber im Herzen jungen Dame überzeugen. Liebevoll gestaltet bis ins kleinste Detail, kann man hier nur schmunzeln. Auch die Geschichte von Evelyn Hagen und die Idee zum zweiten Glück konnten mich überzeugen, da die Gedanken authentisch und der Schluss überraschend gut waren. Ebenfalls konnte mich Ann-Kathrin Karschnick mit ihrem bezaubernden Geschenk an die kleine Schwester überzeugen. Die Idee war einfach nur süß, auch wenn bei der Umsetzung einige Fragen offen bleiben. Besonders gut hat mir auch die Liebesgeschichte von Xenia Stern gefallen, da ihr das Ende einmalig gut gelungen ist. Und zu guter Letzt konnte mich auch Ellen Balsewitsch-Oldach überzeugen. Ihr kleiner Hochzeitstagskrimi regt zum Nachdenken und Schmunzeln gleichermaßen an.


    Die anderen Autoren sind sicherlich nicht schlechter, aber die Geschmäcker sind so verschieden, dass es wirklich reiner Zufall wäre, wenn ein Leser von allen Geschichten überzeugt wäre. Hier und dort spricht die Idee oder der Stil nicht an, bei anderen Geschichten versteht man den Sinn selbst nach einigen Gedankengängen noch immer nicht. Zum Beispiel gefällt mir persönlich die Geschichte von Achim Amme überhaupt nicht. Inhaltlich gut, der gedichtähnliche Aufbau interessant, aber der Stil, wo zum Beispiel die Sätze enden, dass mit Bindestrichen gearbeitet wird, ist in meinen Augen schrecklich. Andere werden diese Form von einer Kurzgeschichte sicherlich loben und als außergewöhnlich bezeichnen. So verschieden sind eben die Meinungen. Trotzdem kann ich ohne wenn und aber sagen, dass die Auswahl für jeden etwas bereit hält. Gerade Fans / Besucher dieser Kulturveranstaltung sollten sich dieses Exemplar nicht entgehen lassen. Wer also solche Geschichten mag, sollte sich diese Sammlung nicht entgehen lasssen.



    Erstellt am 11.12.11

    Ich hab noch 13 Leute auf der Liste.


    wenn ich aber tippen müsste würde ich vingela tippen.... hat sich ja beschwert das ihr Kind nix sagt, und das trifft ja auf mich zu


    Nun aber ein TIPP von mir:


    - Eigene Adresse verwendet.
    - Wir haben beide den gleichen Anfangsbuchstaben im Vornamen.

    Hey,


    ich hab gerade hier und per pn gelesen, dass ihr mich vermisst :wave


    Das war nicht bös gemeint :knuddel1


    Bis 2.12 hatte ich kein Internet, außer mal für ne dringende Rezi über den Firmenlappy meines Mannes.


    Und ab dem 2.12 hatte ich nicht wirklich einen freien Kopf. Den Montag davor musste ich wg. Verdacht auf eine Netzhautablösung oder ein Loch zum Augenarzt. Was sich als falsch erwies :-], aber gerade mit nem Baby macht man sich trotz Entwarnung immer nen bissl Sorgen, und am Mittwoch erfuhr ich, dass es meiner Mutter (73) total schlecht geht. Freitag stand sie sogar vor nem Herzinfakt.


    Aus diesem Grund hab ich bei meinem Wichtel auch einen Fehler gemacht und mich sogar extrem verraten, wer ich bin. Weil ich es einfach abschicken wollte, und mich so über meinen Wichtel gefreut hab. :bonk


    Tja, aber wie ich gerade feststellen durfte kam es zwar an, aber mein Wichtel hat zwei andere im Verdacht. Als kleiner Tipp an ihn / sie. Wer meine Rezis einmal nachsieht, wird schnell wissen, wen ich bewichtelt habe.


    Ich kann leider noch nicht mitraten, da ich noch nichts erhalten habe. Zumindest geh ich davon aus, da ich bei einigen Wichtelspielen mitgemacht hab. Nur eins war mit Forum gekennzeichnet. Und das andere Paket hab ich nur geraten, weil dort schon verschickt stand.

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    Teufelstinte besitzt die Macht,jedes Wort, das mit ihr geschrieben wurde, zur Wirklichkeit werden zu lassen. Klar, dass manch machthungriger Monarch diese Karft zu seinem Vorteil ausnutzen will. Schneeeule Eulalius, seines Zeichens Weltenpolizist, versucht, eben dies zu verhindern. Aber auch der tapfere Nachtvogel braucht diesmal Unterstützung..


    BoD-Bücher haben oft einen schlechten Ruf, ganz nach dem Motto: Möchtegern-Autor überzeugt keinen renommierten Verlag, also druckt er es selbst. Ich will nicht abstreiten, dass es bei einigen Autoren sicherlich zutrifft, aber selbst große Werke wie „Oska Pollock“ finden, obwohl sie anderswo schon Bestseller sind, nur schwer einen Verlag.


    „Teufelstinte“ ist ein Werk für Kinder und junggebliebene Erwachsene, weswegen ich mich bereit erklärt habe, es zu lesen. Fantasy, Kinderbuch, genau das was man bei einem harten Umzug gebrauchen kann – leichte Kost. Der erste Blick ist definitiv abschreckend. Der Klappentext sagt alles aus, aber gepackt hat er weder mich, noch meinen achtjährigen Sohn. Dazu kommt das Cover, was zwar alle wesentlichen Aspekte beinhaltet, aber für Kinder definitiv langweilig und triste erscheint. Hier hätte definitiv mehr gespielt werden können, um Lust auf das Buch zu machen.


    Das Buch beginnt unspektakulär in einem Familienhaus, wo die Mutter wenig Zeit für ihren fantasievollen zehnjährigen Sprössling hat, denn der Chef ihres Mannes wird zum Essen erwartet. Für Florian beginnt an diesem Abend jedoch sein größtes Abenteuer, denn in seinem Zimmer erwartet ihn Ispi, ein Bücherwurm, der ihn zu Schreiben animieren will. Was Florian nicht weiß, Inspi ist ein Bücherlindwurm und sucht nur jemanden, der seinen bösen Plan mit der Teufelstinte in die Tat umsetzt. Viel zu spät komm Eulanius bei Florian an, denn dieser hat schon aufgeschrieben, was Inspi ihm diktiert hat. König Tristan ist somit im Besitz der mächtigsten Krone, die er ohne diese alles erfüllende Tinte niemals bekommen hätte. Als Florian merkt in welche Falle er getappt ist, will er mit Eulanius alles wieder retten. So machen sich die beiden Helden auf nach Literatingen, dem Paralleluniversum, wo alle Geschichten und Märchen wirklich existieren. Auf ihrer Reise müssen sie zahlreiche Abenteuer bestehen, so manches Rätsel lösen und den einen oder anderen Text mit der Zaubertinte schreiben, um das Unheil abzuwenden. Ihr Weg führt sie nicht nur zum Weihnachtsmann oder zu Aladin, sondern auch auf einen fremden Planeten, ein Raumschiff und zur bösen Hexe, die ihn als Hänsel verspeisen möchte. Ob es ihnen gelingt König Tristan die Krone wegzunehmen, werdet ihr nur im Buch erfahren.


    Wie oben erwähnt, wirkte es anfänglich eher unspektakulär. Ein Junge mit viel Fantasie ist eine nette Idee, aber gefesselt hatte es mich nicht. Das hat sich allerdings schlagartig geändert, nachdem ich Eulanius und Inspi kennengelernt habe. Stephan Gerner schafft es mit viel Fantasie ein detailliertes Gerüst entstehen zu lassen, welches jung und alt fesselt. Die Namen sind vielleicht nicht unbedingt kreativ, so wie Eulanius von Eule, oder Literatingen von Literatur abzuleiten. Nichtsdestotrotz war ich mit der Ankunft in Literatingen an dem Punkt angekommen, wo mich der Autor wirklich gepackt hat. Humorvoll, detailliert, kindgerecht und durchweg spannend, baut er seine Geschichte auf. Einmal angefangen habe ich die 152 Seiten an einem Stück verschlungen.


    Es beginnt schon mit den Protagonisten. Die Kombination aus Mensch und Tier ist bei Kindern sehr beliebt. Die weise Eule Eulanius, das liebenswerte Rentier Kari und die Menschliche Hauptfigur Florian sind ein gutes Gespann. Besonders Kinder werden sich mit Florian identifizieren können. Lebendig, authentisch, auf gewisse Weise noch kindlich, wissbegierig, fantasievoll, aber vor allen Dingen logisch aufgebaut. Wie in jedem spannenden Buch darf auch hier der Bösewicht nicht fehlen. Dieser ist interessant, gruselig und kindgerecht böse geschildert, sodass man ihn abschreckend findet, aber sich nicht zu fürchten braucht.


    Auch die Schauplätze sind genauso liebevoll und vielfältig gestaltet wurden. Man hat das Gefühl direkt vor Ort zu sein und alles vor seinem inneren Auge zu sehen. Als wäre man schon einmal dort gewesen. Und genau das regt die Fantasie der Kinder zu eigenen Abenteuern an. Schließlich legt der Protagonist Florian einen guten Grundstein.


    Neben einer spannenden Handlung, die sich zum Schluss in einem spannenden „Kampf“ entlädt, gibt es zahlreiche Rätsel, die die Kinder selbst lösen können. Die Lösung wird zwar später verraten, aber der Autor animiert so geschickt, dass Kinder sie auch selbst lösen wollen. Zahlenreihen oder eine Geheimsprache sind nur zwei Beispiele für eingebaute Rätsel. Als Kind hätte ich solche Aufgaben geliebt, da ich auch Bücher geliebt habe, bei denen ich selbst den Fall lösen durfte, und nur hinten eine Lösung fand. Dazu kommt der Lehrgehalt, der mich als Mutter ebenfalls angesprochen hat. Zum einen geht es um Macht, aber auch um den Punkt, dass man einem Fremden nicht alles glauben, sondern gewisse Dinge hinterfragen sollte. Auf der anderen Seite hat das Buch einen sprachlichen Lehrgehalt, denn die Sätze, die mit der Teufelstinte geschrieben werden, müssen präzise formuliert sein, damit kein Fehler passiert. Dementsprechend werden Leser geschult Sätze genauer zu lesen und sich über die Reihenfolge und den Inhalt mehr Gedanken zu machen. Gerade für Aufsätze perfekt.


    Auch der Autor hat bei seinem Aufbau gezeigt, dass er sich gut in ein Kind hineinversetzen kann. Wörtliche Rede ist sehr gut hervorgehoben, geschriebene Sätze mit der Teufelstinte werden in einer anderen Schrift verfasst, und Rätsel sind ebenfalls deutlich gekennzeichnet. So macht es mehr Spaß zu lesen. Gerade weil es für die Kinder einfach übersichtlicher ist.


    Nicht nur mir, sondern auch meinem Sohn hat das Buch sehr gefallen. Nachdem ich ihn regelrecht überreden musste, damit er es liest, da er das Buch wie oben erwähnt, nicht ansprechend fand, war er enttäuscht, dass es nicht mehr von diesem Autoren gibt. Obwohl das Buch zahlreiche Kapitel hat, und er selbst bei dieser größeren Schrift und dem übersichtlichen Aufbau normalerweise diverse Pausen eingelegt hätte, wollte er nicht aufhören. Er fand es durchweg spannend, möchte gerne genau das gleiche Abenteuer erleben und am Liebsten noch mehr von diesem Autor lesen. Lediglich eine Sache fiel ihm, aber auch mir auf. Während das Buch im Grunde ohne Bilder auskommt, baut der Autor drei Bilder ein. Für das Rätsel verständlich, aber Landschaft und ein Teelicht im orientalischen Stil, sonst nichts, fanden wir merkwürdig. Entweder hätte man sie ganz weglassen sollen, oder mehr Bilder, die auch Kinder ansprechen, wie selbst gezeichnet, Comic oder ähnliches, einbauen müssen.
    Ebenfalls sind uns die Fußnoten aufgefallen. Gut finde ich, dass der Autor selbst erkennt, wenn Begriffe fallen, die nicht unbedingt jeder 8jährige kennt. Allerdings sind manche Erklärungen ebenfalls etwas schwerer, sodass man als Mutter schon einmal nachhelfen muss. Andere Definitionen hatte ich sogar nötig, denn mit Manga oder manchen Musikrichtungen kenne ich mich auch nicht aus. Dadurch wirkt die Geschichte jedoch moderner und spricht jüngere Generationen noch mehr an.


    In einem kleinen Nachwort erklärt Stephan Gerner seinen kleinen Lesern, wie das Buch entstanden ist. Mein Sohn fand dies besonders faszinierend, weil dem Autor die Idee nach einem seiner Lieblingsfilme „Narnia – die Reise auf der Morgenröte“ kam. Ich hätte eher Tintenherz vermutet, aber nichtsdestotrotz ist es interessant. Zum Abschluss gibt er noch eine Kurzgeschichte zum Besten, die er selbst als Kind geschrieben hat, und animiert damit seine kindlichen Leser ebenfalls aktiv zu werden, und ihre Fantasien aufzuschreiben.


    Genauso stelle ich mir einen Fantasy-Roman für Kinder vor. Verbunden mit den bekannten Märchen, einer kontinuierlichen Steigerung der Spannung, bezaubernde und gruselige Figuren, und abgerundet durch einen hohen Lehrgehalt und etwas zum Mitraten. Aus diesem Grund kann ich das Werk nicht nur Kindern, auch allen junggebliebenen Erwachsenen, aber auch Lehrern empfehlen. Äußerlich sicherlich kein Highlight, aber innen drin hat das Buch mehr zu bieten, als so mancher Bestseller für Kinder.


    ===Sarahs Fazit===
    „Teufelstinte“ ist fantasievoll erzählt, voller Spannung, ansprechender Rätsel und mit schlüssig konstruierten Handlungssträngen und Protagonisten versehen. In Kombination mit dem kindgerechten Stil und einer märchenhaften, spannenden Idee, ideal für junge Leser. Trotz abschreckender Optik, aus vollem Herzen fünf Sterne für den unglaublichen Inhalt.