Beiträge von evelynmartina

    Kurzbeschreibung:


    Alte Liebe rostet nicht. Aber die Zeit ist nicht spurlos vorbeigegangen an Lore und Harry. Die leidenschaftliche Lore hat Angst, bald mit dem frisch pensionierten Harry untätig im Garten zu sitzen. Unterdessen heiratet ihre Tochter Gloria in dritter Ehe einen steinreichen Industriellen, der ihr Vater sein könnte. Wie konnte es so weit kommen? Elke Heidenreich und Bernd Schroeder erzählen in umwerfenden Dialogen die Geschichte eines Ehepaars. Komischer sind die Szenen einer Ehe noch nicht erzählt worden.


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    Entgegen dem aktuellen Trend zum Jugendwahn, der sich auch in Bücher eingeschlichen hat, geht es in „Die Mondspielerin“ von Nina George um eine Frau, die der älteren Generation angehört. Die 60-jährige Marianne fasst nach langen, unerfüllten und unfreien Ehejahren zum ersten Mal einen eigenen Entschluss: Sie will ihrem Leben ein Ende setzen. Nachdem der Sprung in die Seine von Paris missglückt und sie gerettet wird, macht sie sich, inspiriert von einer bemalten Kachel, auf den Weg in ein kleines Hafenstädtchen in der Bretagne, um am Meer ihr Vorhaben zu wiederholen. Dort angekommen läuft jedoch alles anders, als sie es sich jemals erträumt hätte, ihr kommt nämlich das Leben dazwischen.


    Der Leser begleitet eine ausgesprochen sympathische Hauptfigur durch Höhen und Tiefen und erlebt hautnah ihre Verwandlung von einer unterdrückten, unzufriedenen zu einer selbstbewussten, glücklichen Frau, die merkt, was sie im Leben verpasst hat, und welche Schönheiten man, egal, wie alt man ist, entdecken kann.
    Nina George ist ein einzigartiger Roman gelungen, der vor allen Dingen aufgrund seiner Sprache und seiner bildhaften Erzählweise überzeugt. Die Handlung lässt sich leicht, aber nicht schnell lesen, da man immer wieder auf wahre, kluge Sätze stößt, die einen innehalten und nachdenken lassen. Dass die Autorin einen besonderen Bezug zur Bretagne hat, ist unschwer zu erkennen. Man lernt bretonische Legenden, Sitten und Gebräuche und die eigentümliche Lebensart der Einwohner kennen.


    Ich habe die Bretagne vor meinen Augen gesehen, das Meer gehört, den Wind gespürt und die landestypischen Speisen und Getränke geschmeckt. In der Gemeinschaft der bizarren Dorfbewohner, deren Dasein hauptsächlich von Liebe, der unerfüllten, der sehnsüchtigen, der leidenschaftlichen, geprägt ist, fühlte ich mich überwiegend wohl, obwohl es vielleicht weniger Probleme hätte geben können. Gegen Ende der Geschichte überschlagen sich dann leider die Ereignisse, so dass die Glaubwürdigkeit zum Teil verloren geht.
    Schaltet man aber Kopf und Realitätssinn aus, kann man sich von diesem märchenhaften Buch treiben und verzaubern lassen.
    Und wie heißt es doch gleich: Auch Märchen können wahr werden!

    Zitat

    Original von Suzann
    Da wird nicht mit der typischen deutschen "Gründlichkeit" gehandelt, nach dem Motto, die ist eine Gefahr, die muss man zu ihrem eigenen Wohl und dem der anderen wegsperren.


    Auch in Deutschland gibt es sehr viele Angehörige, die ihre kranken Familienmitglieder zuhause pflegen, selbst wenn kein Haus und kein Garten zur Verfügung stehen.
    Aus unterschiedlichen Gründen kann dies aber oft nicht oder nicht mehr geleistet und daher eine Heimunterbringung nicht vermieden werden, und das hat dann meiner Meinung nach nichts mit Wegsperren zu tun.

    Nachtgedanken


    Ich möchte das nicht nur an einer Beziehung festmachen. Beziehungen gab es im Roman von Anfang ja nur zwei (Marianne und Lothar, Pascale und Emile, beide krank), sondern an überwiegend unglücklichen, unzufriedenen Menschen, die sich nach Liebe und Geborgenheit sehnen, und das war mir etwas zu geballt.


    Aber der Ausblick am Ende lässt auf Glück hoffen. ;-)

    Voltaire
    Eine hundertprozentige Perfektion gibt es in meinen Augen auch nicht, weder in der Liebe, in einer Beziehung noch in anderen Bereichen. Zudem liegt es an jedem selbst, wie er was empfindet.
    Ich meinte damit auch eher das Zweite, das Du erwähnst, nämlich daß sich Menschen wohl fühlen. Und wenn ich mir mein Umfeld anschaue, so gibt es dort durchaus Menschen, die zufrieden und glücklich wirken und vielleicht sind (hinter die Kulissen kann ich natürlich nicht gucken).

    Nun haben sich also alle gekriegt, die sich kriegen konnten. Sogar Simon und Grete sind ein Paar geworden. Nur bei Colette und Sidonie hat's nicht geklappt, und den beiden hätte ich es wirklich von Herzen gegönnt.


    Auf die Geburt (Marianne hat meiner Meinung nach bis zu diesem Zeitpunkt schon ausreichend bewiesen, daß sie Qualitäten besitzt, und daß Tod und Leben zusammengehören, weiß man.) und die Brief-Rettungsaktion hätte ich verzichten können.
    Gefallen hat mir, daß im Epilog Marianne ihr Vater erscheint und sie fragt, ob sie glücklich ist, so wird der Bogen zum Anfang gezogen, und der Kreis schließt sich.


    Mit Marianne, die sich zum Glück gegen Lothar und für einen Neubeginn entscheidet, habe ich mitgefiebert und gelitten und konnte ihre Gefühle und Handlungen größtenteils nachvollziehen, von Yann hätte ich gerne mehr erfahren.
    Vermisst habe ich vielleicht in der ganzen Geschichte ein "intaktes" Leben, eine funktionierende, glückliche Beziehung. Die Einzigen, Pascale und Emile, sind durch ihre Krankheiten gezeichnet und daher auch nicht frei von Problemen.


    Aber insgesamt hat mir das Lesen großen Spaß gemacht, vor allen Dingen vom sprachlichen Erzählstil war ich sehr angetan. Ich weiß nicht, wie viele kluge und wahre Sätze ich mir herausgeschrieben habe ....

    Naja, er kam ja, zwar nicht zu Fuß, aber mit dem Taxi. :grin


    Die Wiedervereinigung von Geneviève und Alain empfand ich als leicht übertrieben und zu melodramatisch dargestellt. Was ist eigentlich aus Alain's Bruder geworden, habe ich da etwas überlesen?
    Auf dem Fest kommen alle zusammen, wie ein Finale, bei dem Marianne ihren großen Auftritt feiert. Es gibt sogar ein Wiedersehen mit den Nonnen und Père Ballack. Yann bleibt mir in dem ganzen Trubel zu passiv.
    Sidonie stirbt, schade.


    Jetzt bin ich echt neugierig, wie Marianne sich entscheiden wird.

    Ein sehr emotionaler und bewegender Abschnitt, der mit einem Paukenschlag endet!


    Die Realität in Gestalt von Lothar holt Marianne ein, sie packt ohne große Erklärungen ihren Koffer und flieht, vor sich selbst, nur wohin? Yann bleibt recht sprachlos zurück.


    Die Reaktion der "Dorf-Clique" auf den Fernsehbericht hat mir gut gefallen, eine richtig eingeschworene Gemeinschaft.

    Kurzbeschreibung:


    Alte Liebe rostet nicht. Aber die Zeit ist nicht spurlos vorbeigegangen an Lore und Harry. Die leidenschaftliche Lore hat Angst, bald mit dem frisch pensionierten Harry untätig im Garten zu sitzen. Unterdessen heiratet ihre Tochter Gloria in dritter Ehe einen steinreichen Industriellen, der ihr Vater sein könnte. Wie konnte es so weit kommen? Elke Heidenreich und Bernd Schroeder erzählen in umwerfenden Dialogen die Geschichte eines Ehepaars. Komischer sind die Szenen einer Ehe noch nicht erzählt worden.


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    Für mich spielt in diesem Abschnitt das Alter von Marianne gar keine so große Rolle. Jeder kann in eine Sinn-, Lebenskrise oder wie auch immer man die Situation bezeichnen mag, geraten, egal, wie alt er ist. Und für Veränderungen und Handlungen ist es nie zu spät.


    Schön zu lesen ist hier, wie Marianne sich langsam verwandelt, Freude am Leben findet, endlich merkt, daß sie lebt, und vermeintlich unwichtige Gründe bewirken, dass sie immer wieder aus dem Meer zurückkehrt.


    Ein paar interessante Figuren tauchen auf, die anscheinend alle ihre Päckchen zu tragen haben. Bei der "Spinnweben-" und später der "Besen-Szene" musste ich sehr schmunzeln.


    Ich frage mich, ob Lothar in die Bretagne reisen wird, und bin neugierig auf Marianne und Yann. :-]

    Lothar war Oberstabsfeldwebel, mit der Karriereleiter beim Bund kenne ich mich nicht aus.
    Ich denke aber, daß die beiden nicht arm sind, Lothar ist einfach extrem geizig und hortet die Kohle.


    Marianne gibt Lothar nicht allein die Schuld.


    Seite 10

    Zitat

    Lothar. Es wäre einfach gewesen, ihm die Schuld zu geben.Doch so einfach war es nicht.

    Kurzbeschreibung:


    Kommissarin Julia Durant ist höchst beunruhigt. Mit der Post hat sie einen Umschlag erhalten, in dem sich das Foto einer offensichtlich ermordeten jungen Frau befindet. Ein makabrer Scherz oder aber grausame Wirklichkeit? Noch während Julia und ihre Kollegen rätseln, erfahren sie, dass eine Frauenleiche gefunden wurde – die Frau auf dem Foto! An der Wand hinter ihr steht mit Blut geschrieben: ›Huren sterben einsam‹. Lange tappt Kommissarin Durant im Dunkeln, denn Svenja Martens, das Opfer, scheint ein völlig unauffälliger Mensch gewesen zu sein. Da passiert ein zweiter Frauenmord, und wieder wird Julia ein Foto des Opfers zugespielt. Sollte es sich um den Beginn einer grausamen Serie handeln? Julia ahnt nicht, dass sich der Täter ganz in ihrer Nähe befindet …


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    In ihrem zweiten Einsatz werden die beiden Detectives des Los Angeles Police Department’s Robert Hunter und Carlos Garcia mit der Aufklärung einer Mordserie beauftragt, die an Brutalität und Grausamkeit fast nicht zu überbieten ist. Der Täter setzt gezielt bei den Ängsten seiner Opfer an und quält und misshandelt sie auf bestialische Art zu Tode. Die Polizei tappt im Dunklen und nimmt die Spurensuche auf, bei der auch eine karrieresüchtige Reporterin und eine unter Visionen leidende junge Frau eine Rolle spielen.


    Für mich war es die erste Begegnung mit dem aus dem Kruzifix-Killer bekannten Ermittler-Duo, und ich bin froh, dass ich in den Genuss der gekürzten Hörbuch-Fassung gekommen bin, denn noch ausführlichere Beschreibungen von widerlichen Folterszenarien und blutigen Tatorten hätte ich wohl nicht ertragen.
    „Der Vollstrecker“ ist ein ordentlicher, einfach strukturierter Thriller, der augenscheinlich alles beinhaltet, was ein spannender Thriller benötigt: Sympathische und weniger sympathische Charakteren, mysteriöse Morde, einige Verdächtige, falsche Fährten, eine logische Aufklärung und für die, die es mögen, ganz viel Blut.
    Mich hat er allerdings nicht grenzenlos begeistern können. Eine detaillierte Darstellung von blutrünstigen Begebenheiten ersetzt keineswegs Raffinesse und Ausgefallenheit, die mir definitiv gefehlt haben. Den Täter habe ich ziemlich früh erraten, das Geplänkel zwischen der Morddezernatsleiterin und dem Team empfand ich als überzogen und nervig, mit hellseherischen Fähigkeiten kann ich grundsätzlich nichts anfangen, und der Einbau eines zweiten Serientäters ins Geschehen war meiner Meinung nach überflüssig.


    Dahingegen hat mir die Lesung von Achim Buch recht gut gefallen. Seine Stimme klingt angenehm, und es gelingt ihm, sich in seiner Vortragsweise der temporeichen Handlung anzupassen und die in der Geschichte herrschende derbe, direkte Sprache adäquat zum Ausdruck zu bringen.


    Das Hörbuch hat mir ein paar unterhaltsame Stunden beschert, indessen ich das Buch vielleicht zur Seite gelegt hätte.