Beiträge von cle-o

    Svea Andersson, die Protagonistin der Jungend-Krimi-Thriller Reihe, lebt mit ihren Eltern und der Dalmatiner Dame Wuff in einem beschaulichen Örtchen unweit von Stockholm entfernt. Sie scheint ein recht behütetes Leben zu führen, auch wenn mir Svea sehr oft leid tat, da sie mir von ihren Eltern schon des öfteren ziemlich vernachlässigt erscheint: Der Vater ist Vertreter und die ganze Woche unterwegs, Mutter ist Künstlerin und scheint nicht immer an der Tochter interessiert. Umso besser, dass Svea die gute Wuff hat, was streckenweise ein bisschen an Tim & Struppi erinnern lässt.


    Die Charaktere im Roman sind toll gezeichnet und durchaus authentisch. Ich war zuerst skeptisch, als ich las, dass Jacobsson Svea im „Jugendslang“ sprechen lässt. Aber ich muss zugeben, dass es wirklich gut und in keinster Weise wie gewollt und nicht gekonnt rüberkommt. Auch die restlichen Figuren wie Sveas Eltern, ihr Freund Linus und die Nachbarn, die zwangsläufig bei so einem Geschehen eine Rolle spielen, wirkten auf mich sehr lebendig und alltagstauglich.


    Neben der eigentlichen Handlung (dem Verschwinden von Sveas Klassenkameradin Mikaela) sehen wir einer jungen 14jährigen beim Erwachsenwerden mit all seinen Tücken und Schlechtigkeiten zu, was einen schon ein bisschen wieder in die eigene Jugend zurückversetzt (jedoch nicht im melancholischen Sinn! ;-)).


    Den Kriminalfall und Sveas Detektivarbeit fand ich toll konstruiert – absolut jugendgerecht und trotzdem überaus spannend. Frau rätselt die ganze Zeit mit, verdächtigt und verwirft und ist im Nachhinein doch ziemlich überrascht, da sie nicht auf diese Person gekommen wäre. Also alles, was einen guten Krimi ausmacht. Toll fand ich auch, dass das Buch in sehr viele kleine Kapitel aufgeteilt war, was dem Lesen mir persönlich eine rasantere Note gegeben hat; zumindest hatte ich dieses Gefühl und das Buch war im Handumdrehen ausgelesen.


    Ich freue mich jedenfalls auf den nächsten Teil "Gefährliches Schweigen" und vergebe – in der Hoffnung, dass die Nachfolger den Erstling vielleicht noch toppen können - "nur" 4 Sterne.

    Wir Hessen würden jetzt sagen: Hach, war des schee! Und da ich ja Hessin bin, sag ich das jetzt auch, denn genau das trifft es, womit mich dieses Buch zurückgelassen hat, als ich es beendet hatte. Gleich zu Beginn wird die ganze Familie Wilcox vorgestellt und dadurch, dass sie eine ganz normale Familie sind, aber trotzdem jeder seine Eigenheiten hat, wirken alle sehr natürlich und glaubwürdig. Ein bisschen erinnert mich das Ganze ja an Eine himmlische Familie, das ich damals geliebt habe, aber die Familie Wilcox ist doch etwas cooler und gerade Mrs. Wilcox ist nicht ganz so eine Heilige wie Annie Camden, was sie für mich aber umso sympathischer gemacht hat.


    Die Story an sich ist recht unaufgeregt aber nicht weniger spannend und dadurch, dass sich um die Tote auf der Terrasse sonst noch einiges tut, ist die ganze Geschichte in sich rund. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, vor allem, da Agie Wilcox aus ihrer Sicht schreibt und mit ihrer oft sehr sarkastischen und trocken-humorigen Art nicht hinter’m Berg hält.


    Auf den Mörder wäre ich nicht gekommen und das Ende war für mich plausibel und schlüssig. Glücklicherweise konnte ich mir gleich Teil 2 und 3 sichern, welche wahrscheinlich nicht allzu lange auf dem SuB verharren müssen. Meine Erwartungshaltung ist recht hoch und ich hoffe, die Folgebände sind würdige Erben .


    Da es für mich nichts zu meckern gab und ich mich voll und ganz unterhalten fühlte, bekommt der 1. Mrs. Wilcox-Krimi von mir satte 10 Punkte.

    Selten hat mich ein Buch beim Lesen so aggressiv gemacht wie Hundert Tage von Roxana Saberi. Das liegt nicht daran, dass die Autorin so einen schlechten Stil hat, zu erzählen, sondern mehr an den Umständen, in denen dieses Buch spielt. Aber am Besten von Anfang an.


    Roxana Saberi – halb Perserin, halb Japanerin, aufgewachsen in den USA, geht als Journalistin nach Teheran um dort zu arbeiten. Als ihr die Akkreditierung als Journalistin entzogen wird, beschließt sie, durchs Land zu reisen und ein Buch über Land und Leute zu schreiben. Das scheint allerdings der iranischen Regierung nicht zu schmecken – wir wollen hier ja niemandem Paranoia unterstellen, aber das Ende vom Lied ist, dass Roxana nach einiger Zeit der totalen Überwachung (gibt’s Big Brother eigentlich auch im Iran?) festgenommen und in das gefürchtete Evin Gefängnis gebracht wird, wo der ganze Horror erst richtig los geht.


    Roxana wird von mehreren Beamten in einem regelrechten Marathon verhört, bis man sie soweit hat, ein falsches Geständnis abzulegen um früher aus der Gefangenschaft entlassen zu werden. Leider klappt auch das nicht und ein hundert Tage andauerndes Martyrium, geprägt durch absolut ungeheuerliche Verhörmethoden (das, was mich auch so unheimlich sauer und aggressiv gemacht hat), Hoffen, Bangen, Beten und Hungerstreiks, beginnt.


    Roxana lernt während ihrer Haft einige sehr starke Frauen kennen, die sich nicht brechen ließen und für ihre Einstellungen einstehen, komme was wolle, was ich sehr bewundernswert fand. Außerdem ist mir mal wieder sehr ins Auge gestochen, dass das ganze Regime nur auf Macht, Hass auf den Westen und Kontrolle der eigenen Bürger aufbaut und dies nichts – aber auch rein gar nichts mit dem Islam zu tun hat (auch wenn dieser sicher ein hübsches Deckmäntelchen abgibt).


    Gemessen an der aktuellen Situation ist es sowohl Frau Saberi als auch dem Verlag hoch anzurechnen, dass nicht auch noch aus diesem Buch eine Hasstirade auf den Islam wurde; Potenzial wäre sicher da gewesen.


    Für den Schreibstil, die spannende Geschichte und eine sehr kritische Selbstreflexion der Autorin gibt es neben 4 Sternen eine Empfehlung an alle, die sich für den Iran als (politisches) Land und dessen Leute interessieren. Ich für meinen Teil würde ja gerne mal hin, aber spätestens nach der Rezension kann ich mir das wohl abschminken...

    Ihr kennt das sicher, wenn ihr in den ÖPNV sitzt und auf einmal anfangen müsst zu lachen und jeder schaut Euch an, als ob ihr nicht mehr alle Tassen im Schrank hättet. So ging es mir nach Sieben verdammt lange bereits nach wenigen Seiten. Aber Herr Tropper hat mich kurze Zeit später schon wieder mit ernsten Themen überrascht und so ging es eigentlich das ganze Buch über. Ich habe zwar noch nie so viele groteske Situationen, die so kurz aufeinander folgten, in einem Buch erlebt, aber es wirkte irgendwie nie überladen oder künstlich.


    Mir hat Troppers Schreibstil sehr gut gefallen - er beherrscht den Ausdruck von Emotionen unheimlich gut: im einen Moment möchte man vor Lachen weinen, ein paar Seiten später dominiert eine Traurigkeit die Szenerie, dass man ans Lachen gar nicht mehr denken mag.


    Die Familie Foxman ist eine Familie für sich - ich für mich kann wohl behaupten, dass sie mich wahnsinnig machen würden; auch wenn man manchen Mitgliedern eine gewisse Liebenswürdigkeit nicht absprechen kann - aber tortzdem einfach ein bisschen too much; ich hoffe, dafür stand keine tatsächlich existierende Familie Patin.


    Summa sumarum für mich ein unterhaltsamer Roman, der aber wohl nur Menschen mit einer gewissen Art von Humor anspricht.

    Als ich das Buch aufschlug, war ich zugegebenermaßen etwas irritiert und fühlte mich unangenehm an Shakespeare erinnert, als ich das Personenverzeichnis sah. Nichts kann ich weniger leiden, als ständig nach vorne zu blättern zu müssen um sich nochmal zu vergewissern, dass XY jetzt die Ehefrau und nicht die Schwester ist (jaa, das kann in einigen Situationen von ziemlicher Bedeutung sein!). Nach einigen gelesenen Seiten jedoch sah ich meine Bedenken als unbegründet, weil man in die Familien- und Verwandschaftsverhältnisse eigentlich recht schnell hineinfindet (mag allerdings sein, dass es mir - bedingt durch meine Herkunft - etwas leichter fiel, da die Namen ja nun nicht alltäglich sind).


    Jetzt aber zum Buch: Ich mag arabische Romane, bzw. Romane, die in der arabischen Welt spielen und in denen Frauen (die es bis heute leider immernoch nicht immer einfach haben), aufbegehren. Im Sommer hatte ich Ramsa- Tochter des Harem gelesen und Zahra, die Hauptprotagonistin, erinnert mich sehr an Ramsa. Rebellisch, eigenwillig und nicht bereit, sich mit den geltenden Konventionen abzufinden. Die daraus resultierenden Konsequenzen scheren sie da wenig; sie hört grundsätzlich auf ihr Herz und handelt entsprechend. Sie war mir auf Anhieb sympathisch - ebenso wie die alte Dienerin, die Zahra stets treu ergeben ist. Es war interessant zu sehen, welche Entwicklung das junge Mädchen durchlebt und wie viel Mut (den die Sultanin stets zu würdigen weiß) sie in den oft brenzligen Situationen aufbringt.


    Sehr gut gefallen hat mir Lea Kortes Vermischung von tatsächlichem geschichtlichem Geschehen und Fiktion. Eine Aneinanderreihung von historischen Fakten hätte mich ziemlich schnell gelangweilt, dazu kam es glücklicherweise gar nicht, da die Handlung immerwährend mit Gefahr, Spannung, Liebe, Hass, Neid, Intrige, Krieg, Frieden, Hoffnung, Sorgen, etc. gespickt wurde - die Liste ließe sich noch beliebig weiterführen. Ich habe schon lange keinen so spannenden Abenteuerroman mehr gelesen.


    Moralisch und ethisch beeindruckt war ich von der Haltung, die Lea den ein oder anderen Protagonisten einnehmen lässt, unter anderem auch Zahra selbst. Einerseits repräsentiert diese das Mädchen aus gläubigem muslimischen Hause, die regelmäßig betet, fastet und auch sonst gottesfürchtig lebt - andererseit erlaubt sie sich auch, dem ein oder anderen Ungläubigen" sprich: Christen zu helfen und noch so manches darüberhinaus. Hierbei liegt der Focus darauf, dass es nicht wichtig ist, an welchen Gott man glaubt, sondern dass man überhaupt glaubt und menschlich und barmherzig handelt. Dass dies zur damaligen Zeit, in der sich Muslime und Christen aufs Blut bekämpften, sowohl selten als auch gefährlich war, wird im Roman mehr als einmal überdeutlich.


    Das Ende hat mich, wenn ich ehrlich bin, etwas unzufrieden zurückgelassen. Aber da Lea ja schon von einer Fortsetzung gesprochen hat, will ich mich weiter in Geduld und Vorfreude üben. Ein Interview wird in Kürze hoffentlich folgen.


    Ich habe der Maurin einige schöne Lesestunden zu verdanken und freue mich auf ein Wiedersehen mit Zahra!

    Keine leichte Kost, das stand von Anfang an schon mal fest. Güner Balci nimmt den Leser mit auf eine Reise in eine fremde Welt: eine Welt, in der fast nie Deutsch gesprochen wird. Eine Welt, in der Frauen eigentlich nur zum Gebären von Kindern, Dienen und Gehorchen ihres Mannes und Führen des Haushalts zu gebrauchen sind. Das Groteske ist jedoch, dass diese fremde Welt direkt bei uns vor der Haustür ist. „Diese Leute sind nicht integriert!„, schreien die Einen – „Solche Verhältnisse sind die Ausnahme!“, erwidern die Anderen.


    Dass zumindest der letzte Satz so nicht ganz stimmen kann, zeigt uns die Autorin im vorliegenden Werk. Dass es ihr an Authentizität nicht mangelt, bestätigt ihr bisheriger Werdegang: die Journalistin, 1975 in Berlin als Tochter türkischer Gastarbeiter geboren, arbeitete als Sozialarbeiterin in einem Modellprojekt zur Gewalt- und Kriminalprävention im Rollbergviertel, einem sozialen Brennpunkt Neuköllns, sowie in einem Mädchentreff für Jugendliche aus türkischen und arabischen Familien. Bevor sie mit der Geschichte Mariams beginnt, informiert Balci den Leser darüber, dass ArabQueen auf wahren Begebenheiten tatsächlich existierender Personen beruht - was das Ganze in meinen Augen noch schrecklicher macht.


    Fernab von einer Diskussion, inwieweit dieses Leben, das Mariam und ihrer Schwester beschert ist, muslimisch geprägt sein mag oder nicht (darüber könnte man nämlich stundenlang diskutieren und wäre am Ende leider genauso weit wie am Anfang auch), kann man sagen, dass es nicht dem entspricht, was der geneigte Westeuropäer unter Leben definieren würde. Die weiblichen Mitglieder in Mariams Familie haben tatsächlich fast keine Rechte. Die Schule wird den Mädchen gestattet, weil in Deutschland nun mal leider Schulpflicht herrscht und man Ärger mit den Ämtern riskiert. Aber nach 9 Jahren Schulpflicht ist auch damit Schluss und dann hat das Mädel gefälligst daheim zu bleiben. Okay, Tüten vom Supermarkt heimschleppen darf sie noch, aber so unmögliche Dinge wie Kino, spazieren oder gar bei einer Freundin übernachten? -undenkbar!


    Mariam hat sich von Kindesbeinen an damit abgefunden, dass das Leben für sie nicht so spaßig werden würde wie für ihren Vater, ihre Brüder oder die restlichen männlichen Mitglieder der Familie. Die Brüder pflegen offenkundig ihre Liebschaften mit Mädels (bei denen es natürlich ausgeschlossen ist, später eine Ehe einzugehen, denn die hat man nur mit artigen, braven Jungfrauen) und auch der Vater geht gerne mal fremd. Wenn die Mutter diesbzgl. aufbegehrt oder der Vater mal wieder beim Kartenspiel sein Hartz IV verzockt hat, setzt es auch gerne für Mutter und Töchter eine Tracht Prügel – irgendwie muss man den Frauen ja zeigen, wer das Sagen hat in der Familie.


    Doch eines Tages lernt Mariam Lena kennen und eine Transformation in ihr beginnt. Zu Hause mimt sie zwar noch die brave Tochter, die sich offensichtlich auch mit der Tatsache abgefunden hat, dass sie mit ihrem Cousin verheiratet werden soll. Im Geheimen jedoch „stiehlt“ sie sich immer wieder kleine Freiheiten wie mit Lena in die Disco zu gehen oder sich mit einem Jungen zu treffen. Wohlwissend, dass dies ernsthafte Konsequenzen haben kann (es ist auch überall bekannt, dass ein Mädchen, das die Familienehre beschmtutzt, dieses nicht immer lebendig übersteht), findet sie spätestens, seit sie in einem Mädchentreff ihres Viertels arbeitet, Gefallen am Geschmack der Freiheit.


    Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, auch wenn es mich streckenweise sehr betroffen gemacht hat ob der in Mariams Familie und Umfeld herrschenden Umständen. Ich habe mich ziemlich oft dabei ertappt, wie ich mir selbst sagte Das können die doch nicht machen!, Das ist doch absolut unfair!, weil ich ab und an einfach nur schockiert war, weil auch hier wieder das bestätigt wurde, was sonst auch in diesen Familien als Alibi für die Behandlung der Frauen/Mädchen herhalten muss: die Religion. Nun könnte man streiten, wie rückständig, respektive fortschrittlich der Islam ist. Nicht streiten lässt sich jedoch über Fakten wie: auch Männer dürfen nicht fremdgehen, das Erlangen von Wissen und Bildung ist auch ein Privileg, das Frauen in Anspruch nehmen dürfen (und sogar müssen!) und nein – Töchter dürfen nicht, nur weil sie über einen Witz lachen, halbtot geschlagen werden.


    Güner Balci schreibt genau so, wie einer Mariam der Schnabel gewachsen ist und da ich ja selbst Migrationshintergund habe (klingt das nicht klasse?), kenne ich mich da auch ein bisschen aus und kann leider bestätigen, dass das, was ich hier lesen durfte, KEINE Ausnahme ist und immernoch hier mitten in Deutschland so gelebt wird. Die Handlung ist authentisch, rasant, brutal und beklemmend. Doch gegen Ende beginnt der Leser zusammen mit Mariam Hoffnung zu schöpfen und daran zu glauben, dass man Dinge, die unverrückbar scheinen, auch zum Guten wenden kann.


    Wer von Berlin mehr erwartet als Brandenburger Tor und Siegessäule, bekommt mit ArabQueen einen guten Einblick in die Hinterhöfe der Brennpunkte Kreuzbergs und Neuköllns und deren – leider häufig auftretende - hässliche Fratze. Hier gibt’s eine Leseprobe.

    Mal was komplett anderes. Das war mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet hatte. Ich hatte nichts Bestimmtes erwartet und wollt mich überraschen lassen und das ist Frau Poznanski auch vollkommen gelungen! Ich fand die Geschichte super aufgebaut, die Charaktere vielfältig und glaubhaft – ich konnte mir entsprechend jeden der Protagonisten gut in einer Londoner Schule vorstellen (warum es unbedingt London sein musste, ist mir zwar nicht wirklich klar, aber gut).


    Der Schreibstil ist flüssig und der Geschichte angepasst, so dass ich recht zügig vorankam und sich irgendwann der sogenannte Pageturner-Effekt einstellte und das bekannte Nur noch dieses Kapitel… ein. Das einzige, was mich beim Lesen mit der Zeit störte, war die Handlung im Computerspiel. Vielleicht liegt’s ja daran, dass ich selbst nicht so der PC-Spiele-Typ bin, aber mich hat dieses Gekämpfe und Abgemetzle mit der Zeit ziemlich genervt. Als jedoch die Handlung dann immer mehr in die Gegenwart überging, war ich wirklich gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.


    Dass die Sache mit dem Spiel irgendwann rasant eine Eigendynamik entwickelte und fast nicht mehr zu stoppen war, fand ich sowohl faszinierend als auch beängstigend; schon alleine, weil man sehr gut beobachten konnte, wie sehr ein simples Spiel die Menschen verändern kann und welche Fratze sich hinter dem ein oder anderen vermeintlich harmlosen Schüler verbirgt und dass selbst Menschenleben irgendwann nichts mehr wert sind…


    Mit der Auflösung hingegen konnte ich allerdings nicht so wirklich was anfangen; das war mir alles ein bisschen zu futuristisch und entsprechend unrealistisch, was den Lesegenuss jedoch nur minimal geschmälert hat.

    Was historische Romane angeht, bin ich ja noch relativ unbeleckt. Als die große History-Welle kam, bei der jede/r Autor/in auf die Idee kam, das Buch nach der Protagonistin zu benennen (Die Kastellatin, Die Pestheilerin, Die Goldschmiedin etc. pp), hab ich mich schlichtweg geweigert, weil mir schon alleine das mit den immergleichen Titeln tierisch auf den Zeiger ging.


    Irgendwann hab’ ich dann bei einem recht günstigen Angebot von Die Tochter der Salzsieders von Ulrike Schweikert zugegriffen (zwar ist auch hier die Hauptprotagonistin Namensgeberin für den Titel, aber die Mischung aus History und Krimi hat mir sehr gut gefallen. Trotzdem hat’s ziemlich lang gedauert, bis mich der Klappentext eines historischen Romans wieder richtig hat fesseln können und das war bei den Medici-Chroniken defintiv der Fall: auch hier kommen zum historischen Hintergrund Anteile verschiedener anderer Genre dazu: ein bisschen Liebesgeschichte, viele Intrigen, Mord und Totschlag, entsprechend ein bisschen Äktschn, alles vorhanden.


    Der Hauptprotagonist Sandro war mir auf Anhieb supersympathisch und es hat Spaß gemacht, seinen Werdegang in Florenz bei den Medici mitzuverfolgen. Ich fand es toll, wie der Autor reale Personen, Geschehnisse und Örtlichkeiten mit Fiktion vereint hat. Mir als – wie bereits oben erwähnt – Laie was Geschichtliches angeht – ist zwar nicht aufgefallen, was denn nun Realität und was Fiktion ist, aber ich wurde bestens unterhalten und das ist die Hauptsache (an dieser Stelle wurde mir das Nachwort wärmstens ans Herz gelegt). Dass man bei dieser Gelegenheit noch das ein oder andere Wissen mitnimmt, ist ein super Bonus und spornt den ein oder anderen vielleicht an, sich ein bisschen Hintergrundwissen anzueignen. Ich werde zumindest versuchen, in den nächsten Tagen ein bisschen was im Internet zu recherchieren, um auf den 2. Teil Der Pate von Florenz besser vorbereitet zu sein (und werde wohl im Nachhinein das ein oder andere Aha-Erlebnis haben ).


    Ein weiterer Faktor, warum ich nicht unbedingt zu den glühenden Anhängern historischer Romane gehöre, ist die oftmals benutzte Sprache. Natürlich sollte diese der damaligen Zeit einigermaßen angepasst sein, jedoch hemmt dies meist den Redefluss und das stört mich immens. Hier fiel mir positiv auf, dass zwar kein alltägliches Deutsch benutzt wurde, die Sprache jedoch auch nicht allzu „alt“ herüberkam – dies mag daran liegen, dass primär Jugendliche zur Zielgruppe gehören – mir egal, ich habe mich sehr darüber gefreut und sehe entsprechend gespannt dem 2. Teil entgegen, der ganz sicher nicht mehr allzulange auf dem SuB ausharren muss!


    Summa sumarum für mich die ideale Mischung aus History, Krimi, Liebesgeschichte und Polit-Roman und daher volle Punktzahl!

    Ich habe wirklich schon lange kein Buch mehr gelesen, bei dem ich absolut vorbehaltlos und überzeugt sagen kann: ein Highlight – ich will unbedingt mehr davon!!! (um dann festzustellen, dass der nachfolgende Band sowohl bei Lyx als auch im englischen Original erst nächsten MÄRZ!!! erscheint ). Ärgerlich – sogar sehr ärgerlich, denn die gute Frau Hawkins lässt den Leser nämlich ganz mies mit einem großen Cliff hängen – und bis März zu warten ist … nein, das ist wirklich nicht schön! Aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Lassen wir das mal so stehen (wenn man sich’s lang genug einredet, glaubt man’s dann auch selbst).


    Für mich war Hex Hall die perfekte Mischung aus allem, was ich mag. Man könnte auch sagen: Bibi Blocksberg meets Hanni & Nanni. Dazu noch ein bisschen Highschool-Flair und eine großartige Form von Underdog-Sarkasmus – herrlich! Die Geschichte an sich ist spannend und lustig erzählt und es ist an magischen Wesen so ziemlich alles vertreten und jeder hat so seine eigenen Macken (wie beispielsweise die Elfen, die ich bis dato eigentlich immer ganz lieb und friedlich fand…) – nun ja, frau lässt sich ja gerne eines Besseren belehren…


    Sehr gut gefallen hat mir hier der Urban Fantasy-Charakter, sprich: magische Handlungen spielen in „unserer“ Welt, was sich bei Hex Hall dahingehend äußert, dass alle magischen Wesen mehr oder weniger normal wie andere Teenager ihres Alters eine Schule besuchen und sich auch sonst - abgesehen von den magischen Fähigkeiten – nicht allzu sehr von den Normalsterblichen unterscheiden und auch ihre „normalen“ Sorgen haben.


    Die Charaktere waren allesamt wirklich gut gezeichnet. Sophie - die Hauptprotagonistin - war mir von Anfang an unheimlich sympathisch; gerade ihre sarkastischen Kommentare fand ich unheimlich erfrischend und ich konnte sie einfach nur mögen. Ebenso ihre Zimmernachbarin Jenna - die wohl einzige Vampirin, die auf pink steht. Auffällig ist hier, dass niemand so wirklich durch und durch gut oder abgrundtief böse ist. Jeder hat seine Geschichte, die in die Gesamtstory einfließt, was die Handlung ziemlich vielschichtig macht.


    Alles in allem ein toller Hexenroman mit allem Drum und Dran und ein toller Auftakt zu einer neuen Serie, von der wir hoffentlich noch einiges lesen werden – eines meiner Jahreshighlights und ich freue mich wie Bolle auf die Fortsetzung – also Rachel: halt Dich ran!

    Ich wollte etwas Leichtes, Unterhaltsames für Zwischendurch lesen und habe beim Stöbern im auf der Verlags-Homepage des Aufbau-Verlages dieses Buch gefunden. Da ich ein großer Fan von Desperate Housewives bin und mich der Klappentext auch angesprochen hat, musste ich dieses Buch natürlich gleich lesen und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.


    Gleich zu Anfang lernt der Leser die 4 Hauptprotagonistinnen, die im Verlauf des Buches um die Gunst des Milliardärs David Clemente kämpfen werden, vorgestellt:


    1. Jessica DiSantini - Ex-Frau eines Neurochirurgen, der sie für eine jüngere Patientin (im Roman nur noch das Hirn" genannt) verlassen hat und die aus Rache dessen exklusiven Weinkeller aus Kaffeebechern leer trinkt;


    2. Lorraine Siplowsky-Bramberg-Grass-Willman - 3fache Ex-Frau, steinreich und nur unter dem Namen "Lally" bekannt;


    3. Caitlin Latch - Ex-Frau eines durchgeknallten Buddhisten und eine von chronischen Geldsorgen geplante Mutter eines neurotischen Katastrophenkindes, deren Lebensaufgabe darin besteht, den Rest der High Society nicht wissen zu lassen, dass sie nicht im Geringsten so vermögend ist wie sie vorgibt zu sein;


    und last but not least


    4. Janey Martinez - steinreiche Erbin, deren Ex-Mann sich im Gefängnis befindet und die eine zärtliche Beziehung zu diversen Tranquilizern pflegt.


    Diese vier Damen haben sich nun im beschaulichen kalifornischen Colinda Linda aufgemacht, den gerade frisch-getrennten Milliardär David für sich zu gewinnen und dafür sind alle Mittel recht; seien es nun Rizinus-Kapseln, gefakte Oberweiten oder Kinder, die bestochen werden müssen...


    Der Schreibstil ist frisch und flüssig und lässt sich daher super lesen. Ähnlich wie bei den Damen in der Wisteria Lane geht es nicht nur um Oberflächlichkeiten, sondern auch um kleine Dramen, die sich hinter der schillernden Fassade verbergen. Also insgesamt eine gute Mischung und eine nette Lektüre - 4 Sternchen von mir.


    Ich habe gerade gesehen, dass kommenden April eine Fortsetzung erscheint, die ich sicherlich lesen werde.

    Sooooooooo schööööööööön!!! Damit wäre, denke ich, alles gesagt - nein, ernsthaft. Polly Shulman hat diese und eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Loyaltät ins heutige New York verfrachtet und somit eine wirklich wunderbare Story mit überschaubarem Seitenumfang (352 Seiten) geschaffen.


    Die Hauptprotagonistin Elizabeth war mir von Anfang an sympathisch; sie hat eine sehr soziale Ader, ist ein typischer Teenager mit den typischen Teenagersorgen und -nöten. Außerdem ist sie eine Art „Aschenputtel“: sie lebt zusammen mit ihrem Vater, der nach dem Tod der Mutter neu geheiratet hat, mit dessen neuen Frau in einem Haus. Ihre alte Schule musste Elizabeth verlassen, da der Vater die Uni für eine der Stiefschwestern (natürlich Biester, die an Elizabeth selten ein gutes Haar lassen…) zahlen muss.


    Die Stiefmutter drangsaliert sie, wo sie nur kann und obwohl Elizabeth jetzt nicht unbedingt die Hölle auf Erden hat wie Aschenputtel im Märchen und sich auch nicht ständig beschwert (was ich auch ganz gut fand, sonst wäre es mir ein bisschen zuviel Abklatsch gewesen), kann man zwischen den Zeilen schon herauslesen, dass sie kein leichtes Leben hat. Dazu kommt, dass sie neu an ihrer Schule ist und noch nicht wirklich Freunde gefunden hat.


    Umso mehr habe ich mich mit Elizabeth gefreut, als sie den Job im Museum angenommen und damit auch (bei manchen dauerte es zwar ein bisschen länger…) Freunde gefunden hat. Die Idee mit der Grimm-Sammlung fand ich absolut klasse; sich vorzustellen, dass die Märchen nicht nur auf Erzählungen sondern auch auf magischen Gegenständen wie dem fiesen Spiegel von Schneewittchens Stiefmutter und den Siebenmeilenstiefeln basieren, finde ich einerseits zwar ziemlich befremdlich (wie Elizabeth zu Anfang auch), aber auch irgendwie cool und ich persönlich wüsste schon, was ich mit dem ein oder anderen Gegenstand anfangen würde .


    Polly Shulman ist es meisterlich gelungen, diese Vermischung von Magie mit der realen Welt so zu gestalten, dass es nicht zu märchenhaft rüberkommt, aber doch viel Magisches in sich trägt. Im Vorteil ist, wer ein bisschen in den Grimm’schen Märchen bewandert ist; ich für meinen Teil kannte die ein oder andere Erzählung zwar nicht, aber Die geheime Sammlung hat mich daran erinnert, dass es gerade jetzt in den etwas dunkleren Monaten eine gute Idee wäre, den ein oder anderen Sonntagnachmittag mit Tee und Märchenbüchern zu verbringen .


    So lange ich nach Minus-Punkten gesucht habe, es ließen sich einfach keine finden - daher 5 Sterne!

    Eines der besten Bücher, das ich in den letzten Monaten gelesen habe! Ich kannte bereits ein anderes Buch von Jana Frey, das meine damalige Nachhilfeschülerin im Unterricht gelesen hatte und welches mir auch richtig gut gefallen hatte.


    Die Autorin hat einen wunderbaren, wenn auch manchmal etwas eigenwilligen Schreibstil (den scheinbar sprunghaften Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mich das ein oder andere Mal schon irritiert), der sich unheimlich flüssig lesen lässt. Frey schreibt aus der Sicher Kelebeks und so ist der Leser ganz nah an der Protagonistin „dran“.


    Freude, Leid, Hoffnung; ich habe mit Kelebek von Himmel hochjauchzend bis zu Tode betrübt fast alles erlebt und es wirkte so realistisch wie ein Bericht eines türkischen Mädchens. Die Handlung kam sehr authentisch und ehrlich ‘rüber. Dazu muss man sagen, dass Jana Frey, was den Islam, türkische Traditionen, etc. sehr gut recherchiert hat, was man an jedem geschriebenen Wort erkennt – da passt einfach alles – es wirkte auch nichts gestellt oder künstlich.


    Der leider in der muslimischen Gesellschaft sehr offen betriebenen Doppelmoral steht Jana Frey äußerst kritisch gegenüber – sie zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Ich für mich kann sagen, dass ich diese Art, Jungen und Mädchen in Hinblick auf Sexualität, Ehre, etc. so unterschiedlich zu behandeln, aus tiefstem Herzen verabscheue und die Menschen, die diese betreiben (in den meisten Fällen handelt es sich hierbei um die Herren der Schöpfung), werde ich wohl nie verstehen.


    Einerseits möchten sie, dass sich ihre Schwestern, Cousinen, etc. gemäß dem Islam, bzw. dem, was sie dafür halten, verhalten; sich selbst nehmen sie jedoch das Recht heraus, außereheliche Beziehungen mit allem, was dazugehört, zu hegen und zu pflegen, um irgendwann eine jungfräuliche Muslima zu heiraten.


    Dies wird jedoch nicht einmal – wie oben erwähnt - unter einem Deckmantel verhüllt, sondern völlig offen praktiziert, denn Jungs müssen sich ja austoben. Dabei könnte ich wortwörtlich an die Decke gehen. Entweder gleiches Recht für alle oder gar nicht! Im Islam ist die Frau dem Mann, was Keuschheit, Treue, vorehelichen Verkehr etc. angeht, völlig gleichgestellt; von dahergesehen ist es absolut nicht verständlich, weshalb Kelebek bestimmte Dinge verwehrt bleiben, die Sercan sehr wohl darf.


    Kelebeks Entwicklung zu verfolgen hat, war sehr ereignisreich und mich überaus berührt – schon alleine, weil man weiß, wie viele Mädchen da draußen sind, die lediglich ein normales Teenager Leben führen wollen und zwar im Einklang mit dem Islam, was meiner Meinung nach (wenn auch mit Einschränkungen) möglich ist. Trotz der traurigen Thematik, hat dieses Buch auch viele positive Töne, die einem Hoffnung geben.


    Ein wunderbares Buch, der einen großen Beitrag zum interkulturellen Dialog leistet, wenn auch nur alle Parteien auch mal ihre Ohren aufsperren.

    Zum Inhalt:
    Es gibt Bücher, die „anders“ sind: Davon weiß Arthur nichts, als er in den Ferien in einem Antiquariat aushilft. Doch dann weiht ihn der Buchhändler in ein Geheimnis ein – und eine beispiellose Jagd beginnt, die Arthurs Leben auf den Kopf stellt! Eine seltene Begabung, von der er nicht die geringste Ahnung hat, macht ihn zur Zielscheibe von Fremden, die besessen sind vom Geheimnis der Vergessenen Bücher. Ob diese mysteriösen Werke tatsächlich existieren? Gemeinsam mit seiner Freundin Larissa folgt Arthur den Spuren nach Amsterdam und Bologna. Und gerät dabei immer tiefer in den Sog eines jahrhundertealten Rätsels…


    Meine bescheidene Meinung:
    Als ich die Bücher ausgepackt habe, war ich zu allererst von den wunderschönen Covern fasziniert. Ich mag Hardcover, die keinen Schutzumschlag haben, dafür aber schön aufgemacht sind – so wie die Harry Potter-Bücher beispielsweise. Der erste Band um Arthur und die vergessenen Bücher kommt in einem satten dunklen grün daher, ausgestattet mit tollen Cover-Motiv und wunderschönen Goldprägungen in den Ecken und im Buchrücken (macht sich in Kombination mit Band 2 in dunkelblau übrigens auch sehr schmuck im Regal! :wink: ).


    Beim Durchblättern sind mir auch gleich die tollen Illustrationen aufgefallen, die in vielen Kapiteln zu finden sind und immer eine Person/Gegenstand zeigen, die/der für die Handlung im jeweiligen Kapitel wichtig ist. Was mir ein bisschen gefehlt hat [was ich aber beim 2. Teil schon entdeckt habe], sind Karten von den Städten, die Arthur und Larissa besuchen – im ersten Fall handelt es sich hierbei um Amsterdam und Bologna. Ich finde es immer ganz schön, zwischendrin beim Lesen auf den Karten nachschauen zu können, wo ungefähr die Personen sich befinden; von dahergesehen freue ich mich natürlich noch mehr auf den 2. Teil :thumright: .


    Gerde Ruebenstrunks Schreibstil ist leicht und unkompliziert. Was mir sehr gut gefallen hat, war, das Arthur und Larissa so herrlich normale Teenager sind. Sie sprechen keine übermäßige Jugendsprache, wobei ich mich ernsthaft frage, ob Jugendliche solche Worte wie Murmelschuppen oder abschnitzeln tatsächlich benutzen – ich hoffe mal nicht . Die Charaktere sind allesamt realistisch dargestellt und ich für mich kann behaupten, dass ich die meisten (natürlich nicht Ham & Sam) auch recht schnell in mein Herz geschlossen hatte.


    Einen gewissen Lerneffekt kann man dem Buch auch nicht absprechen; Informationen über die Kaballa, berühmte Persönlichkeiten und Orte wurden fließend in den Text integriert. So hatte man nicht das Gefühl, jemand würde die Informationen vor einem runterrattern, sondern man würde sich gemeinsam mit Larissa & Arthur gemeinsam Wissen aneignen. Gerade die Stadtbeschreibungen von Amsterdam und Bologna haben mir sehr gut gefallen; ich hatte streckenweise das Gefühl, selbst vor Ort zu sein und hatte wirklich Lust, hinzufahren und mir alles selbst mal anzuschauen; so habe ich gerade über die beiden Städte das ein oder andere erfahren.


    Die Handlung an sich war immer spannend und hatte keine Längen, was wohl auch den nicht allzulangen Kapitel zu verdanken ist; hier haben mir – wie schon vorab erwähnt – die Illustrationen immer sehr gut gefallen, die dem Ganzen noch den letzten Schliff verliehen haben.


    So, jetzt aber genug gelobt – es gab natürlich (wie soll’s auch anders sein?) auch Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Die Tatsache, dass zwei 14jährige einfach so mal durch Europa reisen, finde ich recht unrealistisch, aber gut, das ließe ich mir unter Umständen noch eingehen. Was ich allerdings gänzlich an den Haaren herbeigezogen fand, war die äußerst umfangreiche Ortskenntnis der beiden Teenager. Als Arthur und Larissa in Amsterdam ankommen, wird kurz ein Stadtplan erwähnt und das war’s dann auch. Also mal schwuppdiwupp durch die Straßen Amsterdams gehetzt (egal ob zu Fuß oder gerne auch auf dem Boot durch die Grachten) – es kam einfach so selbstverständlich rüber, als ob die beiden die Stadt kennen würden wie ihre Westentasche… Gerade am Schluss in Bologna fiel mir das extrem auf, als Arthur mitten in der Nacht unterwegs war… Fand ich nicht so doll, aber nun gut.


    Ich bin natürlich gespannt, wie es weitergeht; Cordóba und Dubrovnik warten noch auf mich und werden auch in naher Zukunft bereist werden. Hier übrigens ein Tweet von ArsEdition von gestern


    Zitat

    der dritte Band wird übrigens »Arthur und die Stadt ohne Namen« heißen und rot sein.



    Alle Arthur-Fans dürfen sich also auf den Januar freuen.


    Mein Résumée: für mich war es ein toller Abenteuer-Roman, der sowohl für Jung und Alt gut geeignet ist. Sympathische Charaktere, geschichtsträchtige Schauplätze, Spannung, Humor und die Liebe zu Büchern, hier war wirklich alles vertreten.

    Es passiert zwar äußerst selten, aber hier haben mir wirklich die Worte gefehlt und ich hab wirklich lange überlegt, was ich zu dem Buch schreiben soll. Also bitte nicht wundern, wenn die Rezension etwas diffus daherkommt.


    Zu allererst kann ich sagen, dass das Buch ein absoluter Pageturner ist, ich hatte es in kürzester Zeit ausgelesen. Was mich selbst verwunderte, da die Sprache jetzt nicht so alltäglich ist wie in anderen Romanen [alle, die schon mal ein Buch im französischen Original oder eine Übersetzung davon gelesen haben, wissen, was ich meine :-)].


    Aber wie gesagt, die teilweise etwas wirren und komplexen Sätze tun dem Lesefluss absolut keinen Abbruch. Gegenüber der Hauptprotagonistin stellte sich bei mir sofort eine emotionale Reaktion ein – Delphine de Vigan hat es sehr gut verstanden, einem die kleine intellektuelle frühreife Lou näherzubringen: man bangt und leidet mit ihr, da sie sich absolut deplaziert und damit Abseits jeglicher Gruppierungen fühlt [wobei ich im Nachhinein überlege, ob sie mir mehr leid tut als sie sich selbst...]. Der Leser erhält mit No & ich Einblick in eine ganz besondere Freundschaft zwischen 2 Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die jedoch sehr gut „zusammen können“.


    Der Haupttenor des Romans ist ein recht melancholischer, trauriger [was für mich irgendwie auch typisch französischer Literaturstil ist]. Zwar wird die triste und einsame Lebenssituation Nos von der Herzlichkeit, mit der Lous Eltern sie aufnehmen und des Gefühls, als könne noch gut werden, abgelöst, aber zumeist dominiert eine konstante Tristesse, die einen schon etwas „herunterziehen“ kann.


    Mit dem Ende bin ich nicht ganz so glücklich ich hätte es mir etwas abgerundeter gewünscht. Nichtsdestotrotz ein toller Roman über Freundschaft und einen kleinen Krümel (so wird Lou immer liebevoll von ihrem Mitschüler und Freund Lucas genannt), der mit seinen 13 Jahren schon erwachsener ist als er eigentlich sein sollte und der die Hoffnung, dass man die Welt ein Stück weit verändern kann, noch nicht aufgegeben hat.

    Zum Inhalt:
    Im September 2004 geht die Amerikanerin Stephanie Saldaña im Rahmen ihres Theologiestudiums nach Damaskus um die Rolle des Jesus im Koran zu studieren. [Kleine Anmerkung zum Verständnis für alle, die sich nun fragen "was hat denn Jesus mit dem Islam zu tun?": Muslime glauben zwar nicht an die Trinitätslehre (Vater, Sohn, heiliger Geist) und daher auch nicht daran, dass Jesus Gottes Sohn sein soll. Jedoch ist Jesus ein Prophet wie viele andere und spielt auch in der Geschichte des Islam eine wichtige Rolle.] Es ist ein gefährlicher Zeitpunkt für diese Reise, da kurz zuvor die USA in den Irak einmarschiert sind und Syrien nächstes Angriffsziel werden könnte. Dennoch wird sie sehr herzlich willkommen geheißen, lebt im christlichen Viertel Bab Tuma und beginnt, Arabisch zu lernen. Jedoch ist sie nicht wirklich glücklich, sondern mehr getrieben von einer Rast- und Ruhelosigkeit, die unter anderem von Geschehnissen in der Vergangenheit herrührt. Um wieder zu sich selbst zu finden, geht sie in ein Wüstenkloster und beginnt dort mt den sogenannten Exerzitien (Geistesübungen), bei denen sie durch Meditation Jesus’ Leben von der Geburt bis zur Auferstehung noch einmal mitverfolgt. Dort im Kloster verliebt sich Stephanie auch in Frédéric, einen französischen Mönchsnovizen.


    Nach den Exerzitien kehrt sie nach nach Damaskus zurück, beginnt Koranstudien bei einer Scheicha und lehrt in einer Moschee jungen Mädchen die englische Sprache und lernt so einiges über Syrien, den Islam und vor allem sich selbst.


    Meine bescheidene Meinung:
    Es ist wirklich nicht einfach, die Eindrücke, die dieses Buch bei mir hinterlassen hat, in Worte zu fassen; zum Einen, weil sie so vielfältig sind, zum Anderen, weil die Geschichte, die Stephanie Saldaña erzählt, teilweise so spirituell und persönlich ist, dass man gar nicht wirklich beschreiben kann, was man dabei fühlt [klingt jetzt irgendwie schräg, aber ich versuch's einfach mal :) ].


    Stephanie beschreibt ihr Leben in Syrien ziemlich bildreich, so dass ich von Anfang an ein recht genaues Bild vor Augen hatte von der Stadt und den Leuten, mit denen sie zu tun hatte. Jeder Geruch, jeder Musikfetzen, der aus den Radiorekordern der Basar-Verkäufer schallt, wird beschrieben. Leider ist die Situation nicht nur blumig und 1001 Nacht-Orient-Feeling. Damaskus wird von einer Asylantenflut, ausgelöst durch den beginnenden Irak-Krieg, heimgesucht und die Situation ist nicht immer ungefährlich. Gerade was die politischen Geschehnisse angeht, finde ich die Stellung, die die Autorin bezieht, vorbildlich. Sie verurteilt nicht, sondern sucht nach Erklärungen für gewisse Verhaltensweisen und schildert die damalige Situation nochmals, damit man es sich [soweit man informiert ist] selbst nochmals ein Bild machen kann.


    Bei allem, was Saldaña erzählt, ist sie zutiefst menschlich, geizt nicht mit Selbstkritik und – was ich am erstaunlichsten und erfreulichsten fand – sie lebt den interreligiösen Dialog. Sie spricht mit kleinen Kindern in der Moschee und erzählt bereitwillig von ihrer Religion, dem Christentum, ist jedoch auch wirklich interessiert am Islam und lernt mit unheimlichem Ehrgeiz, im Koran zu lesen und tritt sowohl mit der Scheicha, die ihr Koranstunden gibt, als auch mit den Mädchen in der Moschee, denen sie Englisch beibringt, in ständigen Austausch. Für mich persönlich war dies insoweit interessant, als dass ich als Muslima nun beide „Versionen“ einander gegenübergestellt sah und entsprechend vergleichen und feststellte konnte, dass es mehr Gemeinsamkeiten gibt als frau denkt…


    Eigentlich wäre das Buch ein Top, jedoch haben mich zwei kleine Kleinigkeiten gestört. Zum einen die Tatsache, dass Frau Saldaña obwohl sie [wie sie es auch selbst am Anfang schildert] über spärliche Arabisch-Kenntnisse verfügt, offenbar trotzdem munter mit allen möglichen Leuten kommuniziert und demnach zu urteilen, welche Gespräche sie da führt, kann ich [die selbst arabisch spricht und weiß, wie schwer und komplex diese Sprache ist] das nicht so ganz nachvollziehen. Aber nun gut, vielleicht ist sie besonders sprachbegabt und/oder behilft sich noch mit Englisch… Das zweite, was mich gestört hat, ist der Schluss: wie es ausgeht, erfährt man nur, wenn man die Danksagung liest und selbst da muss sich der Leser lediglich mit einer Andeutung zufrieden geben. Ich habe mir schon überlegt, in Kontakt mit ihr zu treten, da für mich doch noch die ein oder andere Frage offen ist.


    An sich hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich kann es jedem, der sich für die arabische Welt und den Islam oder Theologie im Allgemeinen interessiert, empfehlen.

    Spätestens seit Hanni und Nanni und Dolly, den Perlen meiner Kindheit und Jugend, bin ich absoluter Fan von Internatsgeschichten und entsprechend begeistert war ich, als ich das Buch bei Arena entdeckt hatte.


    Ich bin schon lange nicht mehr so von einem Buch gefesselt gewesen, ich war selbst schon ganz verwundert. Das Buch ist ein richtiger Pageturner und ehe ich mich versah, hatte ich 50 Seiten gelesen und die Zeit verging wie im Flug. Ich konnte richtig in die Handlung eintauchen und mein Kopfkino hat auf Hochtouren gearbeitet.


    Krystyna Kuhn stellt dem Leser nach und nach die einzelnen Mitglieder der späteren Internats-Clique um Julia und Robert, ihres Zeichens Geschwister mit geheimer Vorgeschichte, vor. Die Charaktere sind gut gezeichnet und man entwickelt schon zu Anfang Sympathie, Antipathie und Misstrauen. Jeder hat wohl seine eigene Leiche im Kelle, keiner scheint der zu sein, der er/sie vorgibt zu sein und jeder für sich hat seine eigene „Bestimmung“, warum er das Grace besucht.


    Unter Antipathie fiel bei mir gleich Julias Mitbewohnerin Debbie. Ein typischer Charakter, bei dem wahrscheinlich sogar der Dalai Lama aggressiv werden würde, eine Klatschbase, Dramaqueen und hinterhältiges Miststück in einer Person - meine lieber Herr Gesangsverein, was ging das Mädel mir auf den Zeiger! Aber nun gut, so einen Charakter muss es wohl auch geben und sei es nur um meinen Blutdruck in ungeahnte Höhen zu treiben .


    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob es in meiner Jugend eigentlich auch solche Thriller gab und kann mich irgendwie an keinen erinnern, was ich eigentlich ziemlich schade finde, denn Hanni und Nanni mit Mord und Totschlag wäre sicher auch ganz interessant gewesen .


    Die Handlung ist in sich schlüssig und die ansteigende Spannung (closed room-Situationen sind ja – wie schon mal erwähnt - mein absolutes Steckenpferd) bleibt auch bis zur letzten Seite bestehen und ich warte nun gespannt auf den Folgeband, der glücklicherweise bereits am 10. August erscheint. Es ist noch eniges offen und ich bin sehr gespannt, wie die Autorin diese Fragen auflöst.


    Einzig das Ende kam mir dann etwas zu schnell und ein bisschen holprig daher. Mir hat da irgendwie noch ein bisschen der Kick und etwas mehr Handlung drumherum gefehlt, aber nun gut, das ist ja Ansichtssache.


    Für mich alles in allem ein super gemachter Thriller, der Lust auf mehr macht und mich – wie bereits gesagt – gespannt auf den Folgeband warten lässt. Für alle, die gerne Jugendbücher mit Spannung mögen, ist das sicher genau das Richtige!

    Zum Inhalt:
    Eine rachsüchtige Frau, die sich nach ihrem Platz im Paradies sehnt… Im Irak rettet eine Krankenschwester, die ihren Mann und Sohn bei einem brutalen Angriff verloren hat, einen amerikanischen LKW-Fahrer. Sie glaubt, dass er ihr helfen kann, den Tod an ihrer Familie zu rächen, und folgt ihm in die Vereinigten Staaten.


    Eine schmerzgeplagte Mutter auf der verzweifelten Suche nach ihrem Kind…
    In Kalifornien will eine Mutter ihr Kind von der Schule abholen und muss erfahren, dass ihr Ehemann mit dem Sohn spurlos verschwunden ist.


    Ein Detective, der sich rehabilitieren muss… In den Rocky Mountains rettet ein Polizist außer Dienst ein kleines Mädchen aus einem reißenden Fluss. Nur Minuten später flüstert sie ihre letzten Worte in seinen Armen und stirbt. Von diesem Ereignis verfolgt, beginnt er eine Untersuchung, die ihn zu einer Schule in Montana führt, wo bereits die Zeit läuft für ein Ereignis, das Geschichte schreiben wird… (Quelle: mira-taschenbuch.de)


    Zum Autor:
    Vom Todestrakt in Texas bis nach Afrika und in den Mittleren Osten – seine Reportagen führten den erfolgreichen Journalisten Rick Mofina um die ganze Welt. Viele dieser Eindrücke verarbeitet er in seinen erfolgreichen Thrillern, von denen "Der Countdown" nun als erster auf Deutsch erschienen ist. Derzeit lebt der Autor mit seiner Frau und zwei Kindern in Ottawa. (Quelle: mira-taschenbuch.de)


    Meine Meinung:
    Der Klappentext las sich schon recht interessant und ich muss sagen, der Rest des Buches hielt diese Versprechungen auch. Ein bisschen hat mich das Ganze an Twenty Four erinnert, weil auch hier auf ein bestimmtes Ereignis zugesteuert wird und man wirklich das Gefühl hat, alles würde in Echtzeit passieren und man wäre mittendrin statt nur dabei.


    Ein bisschen schade fand ich, dass die Araber mal wieder die Bösen waren, aber nun ja, die Story war doch sehr vielschichtig, so dass der islamische Terror nur eine Rolle von vielen spielte. Was mir außerdem gefallen hat, war, dass Mofina keine Schwarz-Weiß-Malerei betreibt und dem Leser überlässt, sich sein eigenes Urteil zu bilden.


    Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen – super gezeichnet, so dass das Kopfkino wirklich in vollem Gange war. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies eine gute Romanvorlage für einen Film sein könnte, an Rasanz, Spannung und Action hat es zumindest nicht gefehlt .


    Alles in allem ein super Thriller und Pageturner, den ich allen Thrillerfans vorbehaltlos empfehlen kann!

    Zum Inhalt:
    Wien im 19. Jahrhundert. Auf den prunkvollen Bällen am kaiserlichen Hof wird der Vampir András Báthory von den Damen umschwärmt. Doch ihn verlangt es nach geistreicher Unterhaltung, wie er sie in den Gemächern der klugen Gräfin von Traunstein findet. Dort lernt er die hübsche Pianistin Karoline kennen und beginnt, bei ihr Unterricht zu nehmen. Doch Karoline hütet ein dunkles Geheimnis. Da wird die Gräfin von Traunstein ermordet aufgefunden, und alles deutet darauf hin, dass in der Stadt ein weiterer Vampir sein Unwesen treibt. Er scheint es auf Báthory abgesehen zu haben und auf alle, die ihm nahe stehen. (quelle: amazon.de)


    Meine Meinung:


    Nachdem ich recht begeistert die Reihe um die Erben der Nacht von Ulrike Schweikert gelesen habe, war ich ziemlich neugierig auf den neuen Vampir-Roman „Das Herz der Nacht“ und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Ulrike Schweikert schreibt gewohnt detailverliebt, dass ich oft das Gefühl hatte, mich im Wien des 19. Jahrhunderts zu befinden. Mir hat es sehr gut gefallen, dass in diesem Buch History und Vampirstory wunderbar miteinander verwoben wurden und sich dieses Buch deutlich von den derzeitigen Vampir-Romanen abhebt (die natürlich auch teilweise gut sind, aber etwas Abwechslung tut doch auch mal ganz gut ;) ). Der Leser ist mittendrin statt nur dabei und das von Anfang an (die Geschichte beginnt wirklich gleich am Anfang), was ich sehr mag, da ich es stellenweise recht ermüdend finde, wenn ein Autor erst mal 50 Seiten benötigt um in die Handlung "reinzukommen".


    Wie gewohnt waren in diesem Buch alle Details wieder super recherchiert (was mir bei der Erben-Reihe schon sehr gut gefallen hat), was mir noch mehr Freude beim Lesen bereitet hat. Die Tatsache, dass auch hier wieder Personen des "realen Lebens" auftauchten, machte die Handlung noch echter und lebendiger. Auch die fiktiven Charaktere waren recht gut gezeichnet, so dass über das ganze Buch hindurch hindurch Kopfkino eingeschaltet war.


    Sowohl für Vampir-Fans als auch für History-Liebhaber ein tolles Buch, das auch noch optisch sehr schön gestaltet ist und den Leser auf eine kleine Zeitreise mitnimmt - von mir volle Punktzahl!

    Hi zusammen!


    ich bin cleo, eine Büchernärrin und freue mich auf den Austausch hier.


    (sorry, ist ein bissle kurz, aber ehrlich gesagt, fällt mir grad net wirklich so viel ein :D).


    Viele Grüße :wave