O’zapft is!
Wie in den Jahren zuvor, stürmen auch dieses mal wieder Millionen Menschen auf das größte Volksfest Deutschlands, dem Oktoberfest in München.
Doch was ein feuchtfröhliches Beisammensein werden sollte, wird unversehens zur Katastrophe.
Während die Menschen fröhlich in riesigen Zelten feiern und tanzen, bricht ein Höllenszenario los. Gas strömt in ein erstes Zelt und dies ist nur der Anfang eines Anschlags, der in eine der größten Geiselnahmen aller Zeiten gipfelt - 70.000 Menschen in den Händen von Terroristen!
So viel zur spannenden Ausgangssituation.
Wie sich die ganze Sache entwickelt und was für ein Ende die Geschichte nimmt, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Das Buch punktet ohne Zweifel mit seinem fesselnden Szenario.
Jedes Jahr aufs neue werden wir medial zugebombt mit (mehr oder weniger wichtigen) News aus München. Wir sind vertraut mit den Gepflogenheiten des Münchner Oktoberfestes. Nicht zuletzt diese Tatsache sorgt dafür, das wir alle mittendrin, statt nur dabei sind, wenn es zum oben erwähnten Anschlag kommt.
Die Kapitel sind allesamt sehr kurz gehalten, das Gleiche gilt für die Sätze. Das alles animiert zum Weiterlesen. Ein „Pageturner“ im eigentlichen Sinne ist „Oktoberfest“ von Christoph Scholder für mich trotzdem nicht geworden. So verzichtet der Autor beispielsweise beinahe vollständig auf die von Thrillerfans so heißgeliebten Cliffhanger.
Auch ist die Einleitung für meinen Geschmack etwas zu umfangreich geraten - ein paar Seiten weniger hätten es sicher auch getan.
Trotzdem überwiegen für mich unterm Strich die Stärken. Sind die ersten ca. 150 Seiten erst einmal geschafft und die Handlungsstränge zusammen gelaufen, gewinnt die Geschichte an Tempo.
Wer sich an der schlichten Sprache und den wenigen Schwächen nicht aufhängt, hat mit "Oktoberfest" von Christoph Scholder sicher seinen Spaß.
Eine kurze Video-Rezi findet Ihr zusätzlich auf meinem Blog!
Ein schönes Wochenende wünscht
Daniel