Was für eine schöne Debatte! Ich hab mich weggeschmissen, als ich das gelesen hab!
Und dein klasse Untertitel, Suzann! Bin ich sehr dafür. Nur, dass das für Frauen leider mit Haken und Fallstricken verbunden ist, wie wir später noch sehen werden.
Bezüglich intimes Zusammensein im "Spielmann": Ich würde sagen, zwischen "total öde und enttäuschend" und "höchste Erfüllung" liegt noch eine gewisse Bandbreite. Und dafür, dass sie da gerade erst angefangen hatten, nervös und voller Befangenheit, lief's doch wirklich ganz gut. Aber da war Elisabeth ja schon noch ziemlich hin und hergerissen zwischen Sehnsucht und Angst vor den Folgen. So oft lief letztendlich gar nichts, oder? Außer nach ihrer "Entdeckung", als sie Wut hatte, hat sie sich doch ziemlich zurückgehalten.
Dieser Wortwechsel "Du stirbst nicht" ist durchaus doppeldeutig gemeint (d.h. ihr habt beide recht mit dem, was ihr dabei denkt).
Äh, wie war das mit dem Entladevorgang? Ich denke mal nicht, dass das, was in dem Gemach abging, unbedingt als Gegensatz zu sehen ist zu "der Fleischeslust, die er so nicht mehr gefunden hat", sondern dass in dem Moment, als er dieser unbekannten Frau gegenüber stand, er zum ersten Mal wieder etwas vergleichbares gefunden hat. Und deshalb läuft's auch so ab und deshalb hält er sie auch zurück, als sie gehen will. Drücke ich mich jetzt unverständlich aus?
Zitat
Original von Suzann
Das hatte ich anderes verstanden. Für mich war das Frauenproblem, von dem Andreas der Elisabeth erzählte, ein aktuelles Problem und nebenbei halt noch das Spielchen mit Henrie...
Andreas sagt nur, dass das mit den Frauengeschichten anfing, als er zum zweiten Mal aus dem Dorf zurückkam. Wie lange das so ging, darüber sagt er nichts. Andererseits, aus dem, was Jakob selbst über seine Beziehung zu Henrie denkt (in den Einschüben am Anfang), könnte man schließen, das ist momentan das einzige, was ihn bezüglich Frauen beschäftigt. Oder vielleicht noch der Satz: "Was denkst du denn, was passiert, allein mit einem betrunkenen, ausgehungerten Kerl nachts allein in seinem Schlafzimmer." Ach ja, später sagt er noch was von wegen "Das ist längst vorbei", als das Gespräch auf seine Geliebten kommt.