Beiträge von Dirk67

    Ich habe gestern nochmal die Einstellungen meines Readers im aktuellen e-book nachgesehen ... die Schrift habe ich mir so vergrößert, dass ich bequem im Bett ohne Brille lesen kann.


    Also ja, ich glaube schon, dass ich doch etwas schneller und ausdauernder lese als im Print, da ich nicht so schnell das Licht ausschalte. Die Augen werden nicht so schnell müde (obwohl ich "nur" einen Trektsor 3 habe, der kein e-Ink nutzt)


    Dieses Feature ist ein echtes Plus für e-books!

    Ah, das ist gemein :grin
    Aber auch zu meinen Zeiten als God (Gemeiner Oberboss des Dungeons), damals allerdings meist D&D, später auch AD&D, war ich nicht gerade ein Ausbund an ... öh ... Gemeinfreiheit :grin


    Aber ich brachte es nie über's Herz, meine Gruppe in einem rosa Tretboot ... also wirklich ... :lache


    Schade, dass sich meine alte Gruppe wegen Zeitmangels seinerzeit auflöste.


    Liebe Grüße über die SL-Schirme hinweg


    Dirk67 :wave

    Hallo HeikeArizona :wave


    Wenn es erlaubt ist, plaudere ich gerne ein wenig aus der Schreibstube. (Welcher Autor tut das eigentlich nicht? :grin)


    Die Ähnlichkeiten und bekannten Bilder
    Diese Ähnlichkeit zwischen "Roi Danton" und Phelan ist mir auch erst in dem Moment aufgefallen, als ich meine Belegexemplare bekam. Ich hatte kurz zuvor einen der Silberbände von Perry Rhodan gelesen (Old Man) und musste erstmal trocken schlucken.
    Teufel, was habe ich denn da geschrieben??
    Die Ähnlichkeit ist aber ungewollt, und nur dem Umfeld / Setting geschuldet.
    Hansekoggen, Patriarchen, Mafia ... eine reine Raumschiffgeschichte ist "Pate der Verlorenen" eher nicht :-)
    So gibt es zum Beispiel nur eine Raumschlacht, aber dafür Intrigen, Verrat und Angebote, die man nicht ablehnen kann :grin


    Trilogie? Ein typischer Anfängertraum?
    Eigentlich sollte die ganze Idee zum Paten in einem einzigen Roman abgehandelt werden. Zu viele Neuautoren versuchen sich direkt am ganz großen Wurf, und entwerfen epische Zyklen ... das erschien mir für mich und meine handwerklichen Fähigkeiten zu üppig.
    Ein Autor sollte seine Grenzen kennen, und sie Stück für Stück erweitern.


    Ursprünglich hatte das Manuskript in seiner Rohfassung daher einen Umfang von etwa 600 Seiten. Zuviel für einen Newbie, als dass selbst ein großer Verlag diesen Roman hätte herausbringen wollen.
    Zusammen mit dem Verleger Harald Giersche und dem Lektor Frederic Brake habe ich dann den kompletten Stoff so umgearbeitet, das er zumindest in zwei (eher sogar in drei, daher die Planung einer Trilogie), in sich abgeschlossenen Romanen mit etwa 300 - 330 Printseiten erscheinen kann.
    Immer noch recht ausufernd für einen Neuling, aber für alle Beteiligten besser zu stemmen, da jeder einzelne Roman in sich abgeschlossen sein sollte.


    Die Technik, das Frauenbild und die Klischees
    Das waren die drei größten Fronten, an denen ich mit meinem Lektor beinahe ein Jahr lang gefeilt habe.
    Frage:
    Wieviel Technik ist ein MUSS in Science Fiction Romanen?
    Soll sie nicht eher das Bühnenbild sein?
    Antwort:
    Die Technik soll wirklich nur Beiwerk bleiben. Auch bei Star Wars oder Atlantis fragt kein Mensch, wie denn jetzt genau ein X-Wing von Sonnensytem zu Sonnensystem kommen kann.
    Frage:
    Die Frauen im Hanseunivesum ... eher schmückendes (und wie in den B-Movies der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts kreischendes) Beiwerk?
    Antwort:
    Die Frauen sollten weder Flintenweiber noch kreischender Ballast im Schussarm des Helden werden ;-) Sie sollten ebenso wichtige und tragende Rollen bekommen, wie ihre männlichen Gegenparts.
    Leider ergab sich hier, im ersten Roman, noch nicht die passende Gelegenheit, den Frauen ihren entsprechenden Platz zu geben, da Phelan vollends im Fokus der Entwicklung steht.
    Aber die Ansätze sind bereits da, und werden entsprechend konsequent im zweiten Band fortgeführt.
    Frage:
    Das Klischee ... Freund oder Feind? Wieviel Neues darf ich einbringen, ohne den Leser zu verwirren?
    Antwort:
    Hierbei konnte ich nur von meinem ganz persönlichen Lesegeschmack ausgehen. Ich mag Klischees als Trittsteine, an denen der Autor mich in seiner Geschichte entlangführt. Sie können helfen Bilder beim Lesen entstehen zu lassen.
    Das ist mir lieber, als wenn ich in einem Roman immer wieder über neues stolpere, dass ich mir erstmal vor meinem geistigen Auge zurechtlegen muss.
    Ich mag es allerdings auch nicht, wenn diese bekannten Bilder 1:1 übernommen werden, ohne dass sie vom Altbekannten abweichen.
    Also habe ich für mich versucht, die typischen Bildern von Mafia, Krieg der Sterne etc. ein Fundament zu bilden. Etwas, das für die Leser hilfreich ist und ihnen Orientierung bietet.
    Sobald diese Bilder da waren, habe ich sie frech-fröhlich demontiert und so umgebaut, dass sie passen.
    Ob das gelungen ist?
    Ich hoffe doch! ;-)


    Das größte Problem dabei war aber, eben keine typische Space Opera zu schreiben, in der es vor seltsamen Lebewesen und Raumschiffen (und natürlich Raumschiffschlachten) nur so wimmelt.
    Action ist auf alle Fälle drin, aber die Raumschiffe und Schlachten, die man vielleicht von diesem Setting erwarten würde ... da habe ich mich zurückgehalten.
    Es wäre sowieso unpassend gewesen, einen Mafiapaten wie einen Space-Napoleon mitten ins Getümmel zu führen.
    Die Unione Omertá geht da viel subtlier vor :grin


    Ups!
    Ich she gerade, dass ich jetzt beinahe so ausgiebig geantwortet habe, als würde tatsächlich schon eine Leserunde laufen.
    Sorry, aber jetzt ging es mir gerade wie auf dem Colonia Con 2012, wo ich mich auch in mit einigen Besuchern in ellenlange Fachsimpeleien verloren habe.


    Ich gelobe aber Besserung :engel
    Ehrenwort.


    Liebe Grüße


    Dirk67 :schnellweg

    Hallo zusammen :wave


    Eine gute Feststellung / Frage. Verändertes Leseverhalten Print vs. e-book


    Mir ist aufgefallen, dass ich "schnelle" Bücher, also solche, mit kurzen und prägnanten Absätzen / Kapiteln in der Tat etwas schneller lese, als solche, die langsamer daherkommen.
    Das mag an der Darstellung liegen, je nach eingestellter Schriftgröße entspricht eine e-book Seite ja etwa 1/4 Print.


    Was mir aber definitiv aufgefallen ist, ist ein verändertes Kaufverhalten.
    Ich prüfe intensiver, ob ich mir ein Buch kaufe oder nicht. Wo ich früher vielleicht nur ein oder zwei Seiten aus der jeweiligen Leseprobe online oder im Buchladen gelesen habe, nutze ich dies jetzt komplett aus. Der Grund ist klar:
    Ein Print, dass am Ende vielleicht doch nicht gefällt, kann ich eintauschen, verkaufen und verschenken. Ein e-book nicht.


    Im Gegenzug sind aber auch somit die Spontankäufe gestiegen.
    Gefällt die vollständige Leseprobe, und ist der Preis akzeptabel, dann ist das Buch viel schneller in meinen Händen (in der e-Bibliothek) als früher ein Print.
    Hier muss ich gestehen, dass ich vor allem kleinen und mittleren Verlagen den Vorzug gebe, denn da gibt es teilweise Preisunterscheide Print / e-book von 45%.


    LG


    Dirk67 :wave

    Hallo Rosha :wave


    Vielen dank für deine Rückmeldung und deine Einschätzung meines Schreibstils :-) Das ist schonmal ein sehr großes Lob für mich :-]


    Das Frauenbild ... jein ;-)
    Gut, das Hanseuniversum sieht auf den ersten Blick tatsächlich aus, als wäre es frisch aus der AXE-Werbung entsprungen :grin
    Aber im weiteren Verlauf der Geschichte bekommt Mutter (Bordcomputer) mehr Tiefe. So wird auch gezeigt warum sie so ist, wie sie ist.
    Rascha hat ebenfalls ihre Momente, die aus diesem Bild herausfallen (speziell als Vorbereitung für den zweiten Band, den ich gerade schreibe) ... ein wenig hängt dieses Bild eben auch mit dem Mafia-Setting zusammen, dass ich hier eingebracht habe.
    Als Abmilderung (und ebenfalls als Aussaat für den zweiten Teil) habe ich die Andulisianerinen ja als Matriarchat angelegt.


    Ich war mir bewusst, dass ich damit ein großes Risiko eingehe. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt :-)


    Auch wenn ich dich nicht als Leserin gewinnen konnte, freu ich mich aber, dass du es zumindest versucht hast. Und ich weiß jetzt, wo ich im zweiten Teil noch stärker drauf achten sollte.


    Danke dir und liebe Grüße


    Dirk :wave
    (der gestern entlassen wurde und jetzt endlich wieder von daheim aus tippen kann :-] )

    Hallo zusammen :wave


    Ich habe jetzt endlich den Mut gefunden mich hier zu melden und möchte meinen Sci-Fi Roman vorschlagen.
    Pate der Verlorenen
    Bei Interesse wäre ich natürlich begleitend dabei.


    Es ist weniger eine reine Space Opera (und auch keine Military Science Fiction) als eher ein Abenteuerroman der, wie der Name schon vermuten lässt, sich ein wenig an typische Mafiafilme anlehnt.


    Inhalt:
    Eigentlich wollte Phelan Delft mit den Geschäften seines Vaters nichts zu tun haben. Als er jedoch bei einem Kartenspiel die experimentelle Explorerkogge "Mutters Stolz" gewinnt, deren Mannschaft nur aus Neurosklaven besteht, die zudem an den aufmüpfigen Bordcomputer "Mutter" gebunden sind, wird Phelan mehr und mehr in eine Intrige verstrickt, die nicht nur die Unione Omertá oder seinen Vater Don Carmine betrifft. Eine Organisation namens Spartakus plant schon seit Generationen einen Putsch gegen die Hanse und einen offenen Krieg gegen die Freien Republiken der Milchstraße. Die Unione stellt dabei eine nicht zu unterschätzende Macht im Hintergrund dar. Phelan ist der Schlüssel, um diese Macht zu brechen und zugleich Spartakus den Weg an die Macht über die Hanse zu ebnen. Um den Namen seines Vaters reinzuwaschen und seine restliche Familie zu schützen, muss Phelan Delft einen Weg einschlagen, den er immer vermeiden wollte.
    Er wird der Pate der Verlorenen


    Eine ausführliche Leseprobe (das komplette erste Kapitel) habe ich in vier Abschnitten auf meinem Blog gepostet. Es müsste also niemand die Katze Sack kaufen ;-)


    Bei der e-book Variante des Romans gibt es außer dem recht starken Preisunterschied (e-book 6,95€, Print 12,95€) noch eine Kurzgeschichte aus dem Hanseuniversum als Bonus obendrein.
    Erhältlich ist die e-book Ausgabe bei amazon und bei beam (bei beam als e-pub und mobipocket, beides ohne DRM, bei amazon muss ich dazu selber nochmal den Verleger fragen)


    Ist nur ein Vorschlag (versuchen muss man es ja schließlich :grin ) und ich würde mich freuen, wenn er auf Gegenliebe stößt :lesend
    Keine Angst, wenn kein Interesse besteht werde ich auch nicht gleich aus dem Kellerfenster springen ;-) (Das wäre im Moment eh schlecht möglich, da ich nach einer Knie-Op noch im Krankanhaus liege)


    LG


    Dirk67 :wave


    Nachtrag:
    Ich sehe gerade, dass es schon jemand gelesen und bewertet hat :danke

    Ich weiß ja, oder kann es mir zumindest denken, worauf du hinaus willst, Oblomov.


    Du vergisst aber, dass das, was in der Antike in Griechenland funktioniert hat, kaum in der heutigen Zeit, mit all ihren Verknüpfungen im In- und Ausland machbar ist.


    Willst du ganz basisdemokratisch erstmal ein Refenderum darüber abhalten, ob überhaupt ein Refenderum abgehalten werden soll?
    Und soll ebenso basisdemokratisch entschieden werden, wer denn jetzt in seiner Freizeit, nach dem Brötchenjob, welche Entscheidungen treffen darf, die aber auch wiederum erstmal ganz basisdemokratisch wie die nächste Sau durchs Dorf getrieben werden soll?


    Was ist an einem Berufspolitiker so verkehrt? Was an einem Mitarbeiterstamm, der diesem Politiker zuarbeitet?
    Du gehst doch auch lieber zu einem Professor, der dein Herz operiert, als zu einem Assistenzarzt, der an dir seinen ersten Soloflug ausprobiert und per Internet oder Handy mit seinem Prof. und seinen Ausbildern in Übersee verbunden ist, falls er noch Fragen hat, oder?


    Gleiches gilt für die Politik.
    Sicher, da ist nicht alles Gold was glänzt.
    Aber die Wahl, wer da "oben" was zu sagen hat, die haben wir alle.
    Und ich bin eher dafür, dass Leute mit Erfahrung "da oben sitzen", als (sorry für diesen polemischen Vergleich) ein Haufen Wochenend- und Stammtischpolitiker, die sich erstmal in jedes Thema einarbeiten müssen und solange am liebsten das Tagesgeschäft bundes- oder zumindet landesweit aussetzen lassen wollen.


    (Kleine, ironisch gemeinte Story dazu. Rein fiktiv, und nicht böse gemeint!)
    Neulich, bei den Piraten im Kanzleramt
    "Da ist eine Flutkatastrophe in Polen im Gange!"
    "Oh! Und jetzt?"
    "Äh ... ich denke, wir sollten erstmal via FB fragen, was die Basis dazu meint. So mit Hilfen und so eben halt."
    "Äh ... jaja. mach mal. Ich logge mich dann auch gleich ein."
    "Warum erst gleich?"
    "Ich muss erstmal schauen, was die Kasse sagt."
    "Hä?"
    "Ja, die hatte doch bis letzte Woche die Rita. Aber die hat einen Shitstorm abbekommen, weil sie für unser Büro statt der billigen Plörre das teure Mineralwasser bestellt hat. Jetzt ist da ... äh ... ich weiß nicht wer, aber jemand anders ist da jetzt dran."
    :grin

    Moin Oblomov.


    Wann war die Landtagswahl in Berlin?
    Wie wird Politik gemacht?
    Was braucht man, außer Wählern dafür?


    Das sind meine Kritikpunkte an den PP.
    Dieser kleine Satz, in dem auf noch zu schaffende personelle Strukturen hingewiesen wird.
    Das gehört nach meinem Verständnis zu den Hausaufgaben, die ich erwähnte. Wenn man in die Politik einsteigen will, sollte man vorbereitet sein, und nicht einfach "Hoppla! Wo sind wir denn jetzt und wie machen wir das überhaupt?" agieren.
    Die PP hatten doch Zeit vor den Wahlen, oder nicht? Sie drängten doch mit aller Macht nach oben und Erfolge waren abzusehen.
    Also darf man auch erwarten, dass sie sich zumindest rudimkentär vorbereitet haben sollten.
    Das Saarland war eine ganze Weile nach Berlin an der Reihe, also hätte man parteiintern schon wissen müssen, dass vier oder fünf Leute diesen Job ohne Mitarbeiter nicht erledigen können.


    Wenn man einen Job antritt, erwartet der Arbeitgeber, dass man sich vorbereitet hat.
    Welche Aufgaben erwarten mich?
    Welche Skills muss ich dafür nochmal trainieren?
    Was für eine Kleiderordnung (Sicherheitsschuhe oder Krawatte)
    Welches persönliche Werkzeug muss ich vielleicht mitbringen?
    etc.pp.
    Ist das wirklichkeitsfremd?


    Perfekte Politiker gibt es nicht.
    Aber vollkommen unvorbereitet in einen Landtag stürmen, gemahnt doch eher an ein hilfloses Stolpern, denn an ein gezieltes Agieren.
    Das ist wirklichkeitsfremd.


    So sehr ich in sehr vielen Punkten froh bin, über den frischen Wind den die Piraten in die Politik bringen wollen, so entsetzt bin ich über dieses naive Verhalten, dass sie jetzt an den Tag legen.


    Nun, bei allem gebotenen Respekt, wer so laut bellt wie die Piraten, der sollte sich auch ziemlich sicher sein, dass er notfalls auch kraftvoll zubeißen kann.


    Entweder man stellt sich zur Wahl, weil man was ändern will (und dann sollte man seine Hausaufgaben auch bereits erledigt haben!) oder man lässt es bleiben.
    Das Politik kein Halbtagsjob ist, der von ein paar Wochenendlobbyisten vom heimischen Rechner aus erledigt werden kann, wussten meine beiden Kids schon mit 15. Also kann ich die gleiche Kenntnis auch von Menschen erwarten, die einiges an Jährchen mehr auf dem Buckel haben und die zu einem nicht geringen Teil schon vorher in anderen Parteien tätig waren.


    Wenn es denen aber nur darum ging, ein paar Sessel zu wärmen und sich vielleicht den einen oder anderen Pesnionsanspruch zu sichern ... nun, dieses Ziel haben sie erreicht.


    EditH:
    Sorry, habe zuerst falschen Post zitiert :yikes :bonk

    Auf dem Blog des Netzwerks "Die Loge" sind seit heute zwei neue Artikel online.


    Der Beginn einer kleinen Artikelreihe mit dem Thema "Vampire. Mythos, Krankheit ... oder doch Wahrheit?" sowie ein Interview mit der Autorin Susanne Wilhelm über ihr Debut "Gargoyle" in der Larry Brent Reihe und das Schreiben von Heftromanen.


    Viel Spaß beim Gruseln und Schmökern


    Dirk67 :wave

    Zitat

    Original von Buchdoktor
    Anorra, bisher fehlen, anders als im Bereich der Printbücher, Eulen, die Indie-Texte lesen und dauerhaft hier darüber Rezensionen verfassen. Mir fällt im Indiebereich leider auf, dass Interesse an e-Books von einigen Usern allein mit Interesse an den eigenen, hier beworbenen, e-Books gleichgesetzt wird.


    Was meines Erachtens nach auch daran liegen kann, dass wir mit Erfolgsstorys von SP aus Übersee geradezu zugebombt werden ;-)


    Da ist der Traum, vom Schreiben leben zu können (Ruhm und Ehre inklusive), da sind die Meldungen aus Übersee, wo Selfpuplisher vom Sozialhilfeempfänger zum Vertragsmillionär werden, da gibt es die umpfzig Ratgeber für Selfmarketing im Netz ... und hier, in der harten und grauen Realität Deutschlands kräht kein Hahn danach, wenn man sein Werk für lau oder zum K(r)ampfpreis anbietetet.


    Einen Roman zu schreiben ist eben nur der erste, und mithin auch der leichteste, Schritt in Richtung Ruhm, Ehre, Geld und Villa am Genfer See.
    Feinschliff am Text, auch mal ganze Absätze in die Tonne kloppen (selbst, oder sogar gerade dann, wenn man in der Rohfassung an denen beinahe verzweifelt ist) Lektorat, Cover, Satz und Layout und vor allem Marketing sind eben nichts, was man mal schnell zwischen Sportschau und Balllermannparty erledigen kann.


    Das wird noch eine Weile dauern, bis diese Fakten des Schreibens durchgesickert sind.
    Es wird so kommen, dessen bin ich mir sicher.
    Aber im Moment ist das Internet das digitale Äquivalent zum Klondike, wo die Nuggets (so groß wie Kinderköpfe, ich schwör'! Hab' ich selber so gesehen, Yessir!) zum Pflücken für diejenigen auf dem Boden liegen, die bereit sind sich zu bücken.
    Ärgerlich nur, dass man vom ständigen Bücken schnell mal Rücken bekommt ;-)


    Und das gilt für beide Seiten des Monitors.
    Irgendwann, so nach dem geschätzen 49. Griff in die digitale Kloschüssel, hat sogar der experimentierfreudigste Leser keine Lust mehr, 0,99€ und / oder 1 - 2 Stunden Lebenszeit in alles zu investieren, was da so angeboten wird.
    Das kann einem auch mit Verlagswerken passieren, gar keine Frage.
    Aber es macht einen Unterschied ob ich 1 aus 500.000 oder 6 aus 49 spiele ;-)


    Und aus dieser Situation heraus, aus den Ratschlägen der unzähligen Blogs und Ratgeber, die alle sagen, man müsse nur laut genug auf sich aufmerksam machen, dann wäre der Erfolg nur eine Frage der Zeit, entsteht das, was man getrost als Nichtachtung des neuen Marktes bezeichnen kann.


    Ärgerlich, aber verständlich, wie ich finde.


    LG


    Dirk67

    Hallo Annorra :wave


    Na jaaa, Misstrauen ist etwas hart ausgedrückt.
    Aber es trifft im Endeffekt dann doch zu ;-) :-]


    Aber zurück zum Thema:
    Verlag ist nicht gleich Verlag. Das trifft sowohl auf e-books wie auch auf Print zu. Daher muss man deine Frage über Verlage die gezielt Autoren für e-books suchen, auch differenziert beantworten.


    Aus eigener Erfahrung kann ich von meinem Verleger nur positives berichten.
    Er kniet sich so richtig rein, gleich ob es um Lektorat oder Cover oder Layout geht. Dafür gibt er sogar richtig Geld vorab her, wenn er von einem Buch überzeugt ist. (Verlag = Vorlegen ;-) )


    Der Weg sieht bei ihm so aus:
    MS senden (manchmal auch auf Anfrage von ihm, ob was passendes zum Thema XY hätte). Er liest es sich durch, eventuell fragt er nach, ob er es noch ein oder zwei weiteren Leuten senden darf (i.d.R. Lektoren, die mit ihm arbeiten).
    Dann heißt es entweder Daumen hoch oder runter.
    Der Lektor wird eingeschaltet, am MS wird solange rumgefeilt, bis es nach bestem Wissen und Gewissen vö-reif ist. Parallel fragt er zwischendurch nach dem Stand der Dinge und ob schon Coverideen vorhanden sind. Das wird dann parallel in der gesamten Gruppe (Autor, Lektor, Künstler und Verleger) erarbeitet. In dieser Zeit kommt der Vertrag für den Autoren.
    Festsumme für 1. Auflage (bei e-book ein Meilenstein, also Abkauf XY Downloads), anschließend X% Beteiligung.
    Das Layout überarbeitet der Boss himself.
    Es ist eine, für einen Kleinverlag, hochprofessionelle Arbeitsweise und -teilung, mit der ich rundum zufrieden bin, und die ich im Selfpuplishing nicht erreichen könnte (von den Festsummen für ein fertiges MS ganz zu schweigen!).
    Er ist zudem offen für Ideen und Vorschläge zur Vermarktung von allen Beteiligten. Weder Autor noch Lektor oder Coverkünstler sind also reine Arbeitstiere, die nur ihren Job zu erledigen haben. Es wird jedes einzelne MS im Team aufpoliert und angeboten, wobei ER jedoch am Ende den Kopf als Einziger hinhält.
    Vielleicht bin ich verwöhnt, aber ich möchte keine andere Arbeitsweise mehr haben. Daher tue ich mir schwer mit dem Gedanken, plötzlich die ganze Arbeit alleine stemmen zu müssen. Ebenso spreche ich von Anfang an alle Ideen und eventuellen Neuprojekte mit ihm ab. Das mag nach Verbiegen aussehen, aber ich empfinde gerade in der ersten Ideenfindungsphase eine weitere Meinung auf Augenhöhe unheimlich wichtig, zumal Harald mir da immer absolut freie Hand lässt, egal wie spinnert die Grundzüge einer Idee im ersten Moment auch erscheinen mögen.
    Im Gegenteil er spielt da gekonnt mit Gas- und Bremspedal.


    Wenn ein reiner e-book Verlag so etwas bietet, wie ich es hier beschrieben habe, dann sollte man zuschlagen.
    Wenn man sich unsicher ist, sollte man vorsichtig sein, denn ich bin mir sicher, dass DKZV sich nicht lange nur noch auf den Print-Sektor beschränken wird.
    Spätestens in dem Moment, wo auch der betriebsblindeste Selfpuplisher gemerkt hat, dass ein gutes Lektorat, ein ansehnliches Cover und ein vernünftiges Layout entweder eine Heidenarbeit machen, oder nicht gerade für ein Taschengeld zu haben sind, wird sich hier ein neuer Markt eröffnen.


    Ich sehe also in den nächsten Jahren die Entwicklung dahingehend, dass gute (und vielleicht etablierte) Autoren sich mehr von den Verlagen lösen werden, um sich auf ihre eigenen Beine zu stellen.
    Einige gute Beispiele gibt es schon, wenn sie hierzulande auch noch rar sind (Die Gestoßenen, Stefan Fischer, hier im Forum Mitglied).
    Aber bis dahin, so muss ich leider gestehen, mache ich um SP deren Namen ich noch nicht kenne, lieber einen Bogen, egal wie preiswert sie ihre Werke anbieten. Für den Preis von fünf 0,99€ e-books, die mich ärgern bekomme ich aber i.d.R. immer eines, dass mich als Leser zufriedenstellt.
    Dazu kommt, dass amazon mit seinem propietären Format die SP für sich mehr oder weniger alleine beansprucht. Wenn deren Werke somit dann auch nur in diesem Format angeboten werden, ist das ärgerlich für mich, da ich keinen Kindle besitze, sondern einen Reader der mit pdf., epub etc. arbeitet.


    Da kommt also einiges zusammen, weshalb ich persönlich bei Selfpuplishern immer ein wenig zurückhaltend bin:
    - künstlerische Freiheit in Sachen Handwerk (Rechtschreibung, Grammatik, Plot)
    - kreative Layoutgestaltung
    - einseitiges Formatangebot


    Eine persönliche Anmerkung:
    Ich höre jetzt schon dein Einen oder Anderen schimpfen, nur weil ich in einem Kleinstverlag veröffentlichen würde, hätte ich jeglichen Bodenkontakt zur einzig wahren Kunst verloren ;-)
    Nein, habe ich nicht.
    Denn mein Verleger nimmt noch lange nicht alles, was ich ihm anbiete.
    Er sortiert auch aus, was ihm am Herzen liegt, was Erfolg verspricht und was wie fragmentierte Dateien auf den Servern von amazon oder beam rumliegen würde ;-)
    Also könnte ich auch jederzeit parallel auch ins SP-Geschäft einsteigen. Ich lasse es aber lieber, weil ich viel auf die Meinung des gesamten Teams gebe, dass mit mir e-books (und Printbücher) erstellt.
    Denn unser Team besteht nicht nur aus Kreativen, wir sind auch Leserinnen und Leser und machen nur das, was wir auch selber gerne lesen würden.
    Und wir versuchen aus jedem einzelnen Projekt das bestmögliche rauszuholen. Klappt vielleicht nciht immer, aber wir arbeiten dran :-)


    LG
    Dirk67

    Ach so.
    Okay, damit sind alle Unklarheiten beseitigt :-)


    Netzwerken ist gut und wichtig.
    Es sah für mich nur anhand deiner Signatur so aus, als würdest du für deinen (?) Verlag frisches Blut suchen (nicht dass ich dich jetzt als Vampirin bezeichnen möchte :grin)


    Leider sehe ich hier in den Buechereulen "freie" Autoren und solche, die in Klein(st)verlagen veröffentlichen, eigentlich recht wenig in Rezensionen und / oder Vorstellungen vertreten.
    Wo du aber auch mal nachfragen könntest, wäre im Tintenzirkel. Einem Forum, dass sich speziell auf Fantasy in allen Spielarten spezialisiert hat.
    Dort finden sich bestimmt einige Selfpuplisher, die gerne mit dir so ein Netzwerk gründen würden.


    LG
    Dirk67 :wave

    Ich benutze den Trekstor3 von Weltbild auch zu diesem Zweck, dem Gegenlesen eigener Texte, und bin hochzufrieden mit der Wirkung.


    Als Kleinstautor in einem Kleinverlag ist Geld für Papierausdrucke eben Mangelware, und ebenso Zeit. Also nutze ich meinen Trekkie außer zum Lesen gekaufter Bücher, auch sehr gerne in der Bahn, in den Pausen und im Bett zum Gegenlesen meiner eigenen Texte.
    Dadurch gewinne ich unheimlich viel Zeit, die ich in die Verbesserung meiner eigenen Texte investieren kann. Anmerkungen füge ich in ein kleines Notizheft, dass ich an der Klapptasche befestigt habe.


    Bei meinem Debut, das nur als e-book erschien, habe ich die Druckfahne noch am Rechner durchgesehen. Es war eher Arbeit, als das selber Entdecken des eigenen Textes, so verrückt das auch klingen mag.
    Beim zweiten Teil habe ich die Druckfahne mittels Callibre ins e-pub Format konvertiert, es auf dem Trekkie an den unmöglichsten Orten gelesen und mir sind Fehler aufgefallen (auch Formulierungen!) die mir am Rechner total durchgegangen waren.
    Ich war plötzlich ein Leser, und nicht der Autor, der diese Geschichte geschrieben hat.


    Insgesamt sehe ich E-Reader also als wunderbare Ergänzung sowohl für Leseratten (verzweifelter Blick auf mein überfülltes Bücherregal :yikes) als auch für Autoren an.
    Hierbei scheint es mir gleichgültig zu sein, ob man Prosa oder Sachtexte wie einen Vortrag auf dem geänderten Format liest.
    Die "fremde" Ansicht macht nach meinem Empfinden vieles deutlicher, als das Lesen auf dem Rechner.


    Ich gestehe hier auch freimütig, dass meine anfängliche Skepsis gegenüber diesem Medium vollkommen weggefegt ist. Der E-Reader wird toten Baum für mich nicht ersetzen, weder als Autor noch als Leser.
    Aber er ist eine wirklich gute und sinnvolle Ergänzung, für diese beiden Seelen in meiner Brust *Poetik-Modus off ;-)*


    LG


    Dirk67 :wave

    Noch ein Nachtrag zu meinem Post:


    Diese Kostenlosaktionen empfinde ich als ebenso unpersönlich, wie das Kamellenwerfen im Karneval.
    Eine Schachtel Pralinen oder einen Strauß Blumen aus der Luft zu pflücken, ist kein persönliches Geschenk, und hat außer dem Brauchtum keinen weiteren Wert.
    Ein Geschenk sollte aber immer einen ganz persönlichen Wert haben.
    Es sollte eine ganz persönliche Geste vom Schenkenden zum Beschenkten sein.
    Alles andere sind reine Werbaktionen, und auf Dauer abstumpfend, weil eben unpersönlich.


    LG
    Dirk67 :wave
    (der sogar noch Printausgaben seines Debuts zum Autorenpreis nachbestellt hat, um sie persönlicher an fremde Menschen zu verschenken, die Interesse an diesem Buch bekundet haben. Ich finde diesen Kontakt zu Lesern viel schöner, als das Rausballern per Kostenlosaktion im Internet.)

    Als schriftstellerischen Selbstmord habe ich meine Worte auch nicht gemeint. Sorry, wenn das vielleicht so rüberkam.


    Aber der Unterschied zwischen einem realen Buch, dass ein Verlag verschenkt, und einer Datei (mehr ist ein e-book nicht), die zudem vom Autor selber kommt, ist schon deutlich spürbar.
    Eine Datei löschen tut nicht weh, ein Buch wegwerfen im Gegenzug schon.


    Ich sehe das Problem auch eher in der Masse der Kostenlosaktionen.
    Es wird inzwischen so oft gemacht, und das ohne irgendeine Form der "Auslese", sondern einfach drauflos geschenkt, dass ich da folgende Probleme sehe:


    - Das Geschenk verliert in sich an Wert, weil es nichts besonderes mehr ist. Jeder der will bekommt eins.


    - Es werden inzwischen so viele Geschenke verteilt, dass man als Leser kaum noch nachkommt, jedes zumindest mal anzutesten.


    - Durch die Masse der Kostenlosaktionen setzt sich unbewusst die Denkart durch, dass ein Buch zu schreiben ja eine Sache sei, die nicht viel wert ist, denn warum sonst würden so viele Autoren ihre Bücher kostenlos anbieten?


    Das meinte ich mit dem Ast absägen, auf dem man sitzt.
    Es ist inzwischen keine besondere Wertschätzung seiner (potenziellen) Leser mehr, wenn man sein Werk kostenfrei für einen gewissen Zeitraum anbietet, es wird beinahe schon erwartet.
    Und das wertet sowohl diese Aktion, als auch die Arbeit dahinter nach meinem Empfinden ab.
    Wie es früher noch so schön?
    Was nichts kostet, ist auch nichts.


    Ich denke, dass der bessere Weg vielleicht der ist, richtig lange Leseproben auf seiner Website oder seinem Blog anzubieten.
    Pur.
    Ohne Impressum und Leerseiten, sondern wirklich 30,40 oder auch 50 Seiten Text, damit kein Leser die Katze im Sack kaufen muss. Das, zusammen mit moderaten Preisen, die ein Selfpuplisher wohl eher umsetzen kann als ein Verlagsautor, finde ich auf lange Sicht zielführender.
    Oder, bei Printausgaben via Verlag, einen Teil der Belegexemplare an interessierte Leser,auf Wunsch mit Signierung, zu verteilen, mit ihnen gerne auch im privaten Mailkontakt das Buch zu diskutieren und somit eine persönlichere Bindung zu den Menschen herzustellen, die man als Kreativer erreichen möchte.


    Kostenlos ist kurzfristig sicher schön für beide Seiten.
    Für den Autor, der sieht wie oft sein Werk gedownloadet wurde, und für die Leser, die kostenlos an Lesefutter kommen.


    Aber auf lange Sicht ist es für beide Seiten unbefriedigend.
    Der Autor, der zwar minimal mehr verkauft als vorher, aber dann enttäuscht ist, dass auf 500 - 600 kostenlose Downloads nur 20 bezahlte folgen.
    Der Leser, der irgendwann erwartet wieder ein Buch kostenlos zu erhalten, der Autor es aber zum Verrecken nicht kostenlos anbietet.


    LG


    Dirk67 :wave

    Viel Erfolg, Daniel :wave


    Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass dieses Instrument allerdings sehr stark überschätzt, und als Sensationsmeldung für die Yellow Press ausgeschlachtet wird.


    Das Ergebnis hält sich arg in Grenzen.
    Rechne mit maximal 0,5 - 1% bezahlter Downloads im Bezug zu den kostenlos erfolgten (eigene Erfahrung, und nein, konkrete Zahlen nenne ich nicht)
    Jedes weitere Projekt, dass du nicht auch umgehend kostenlos einstellst, bekommt nur ein paar Hartnäckige, die du mit deinem ersten (kostenlosen) Projekt gewonnen hast.
    Der Rest der Meute, so ernüchternd das ist, wartet nur auf die kostenlose Variante.


    Klingt jetzt vielleicht hart, aber die Arbeit eines Kreativen ist seit einiger Zeit nichts mehr, oder zumindest sehr viel weniger wert, als sie es vor einigen Jahren noch war. Schreiben war schon immer ein hartes Brot, aber allmählich wird es ein selbst gebackenes, dass Schimmel ansetzt, und dass man besser nicht mehr essen sollte ;-)
    Und um ganz ehrlich zu sein:
    Mit diesen Kostenlosaktionen sägt man sich selber den Ast ab, auf dem man sitzt.
    Warum sollte ich als Konsument für etwas bezahen, wenn es früher oder später doch sowieso kostenlos angeboten wird, weil dem Anbieter die Nerven durchgehehn und er auf seinem Produkt sitzen bleibt?
    Als Konsument habe ich da den längeren Atem.


    Dennoch wünsche ich dir einen schönen Erfolg und hoffe für dich, das dir diese Aktion auch wirklich was bringt.


    LG


    Dirk67 :wave