Beiträge von Dirk67

    Zitat

    Original von Lightning
    Ich schreibe am Stück


    Wie jetzt ... du schreibst einen Roman von 370 Normseiten in einem Rutsch durch? :yikes


    Oder wie kann man deine Ausage jetzt verstehen?
    Ich glaube, du meinst Stück für Stück, in der korrekten Reihenfolge, also nicht Kapitel 2 vor Kapitel 1, und eine Szene erst dann, wenn sie "an der Reihe ist", oder? ;-)


    Verwirrt,


    Dirk67


    Nachtrag:


    Das "Häppchenschreiben", also hier eine Szene, dort ein Kapitel mache ich zwar auch, aber nur in der Planungsphase, wenn mir irgendetwas besonders brennend auf der Schreiberseele liegt. Eine tolle Figur, eine rasante Actionszene o.ä. Die werden dann in dem Moment in das MS eingefügt, wenn ich an der entsprechenden Stelle bin.
    Ansonsten schreibe ich auch "am Stück", lege aber zumindest Pausen für den Brötchenjob und ein wenig Privatleben ein :grin

    Über den Autoren brauche ich in diesem Thread wohl nichts mehr zu sagen.
    Auch eine Kurzbeschreibung des Inhalts erübrigt sich, deswegen komme ich direkt zur Sache.


    Eschbach und ich ...
    ... das ist eine Verbindung, wie man sie sich zwischen Autor und Leser wünscht.
    Eine neues Buch von Eschbach?
    Muss ich haben!
    So auch geschehen mit "Der Nobelpreis", welches ich in der TB-Ausgabe des Bastei-Lübbe Verlags erstanden habe.


    Der Einstieg ...
    ... ist gewöhnungsbedürftig. Eine Menge Infos über den Nobelpreis, die Verleihung und ein Blick hinter die Kulissen, strecken sich auf etlichen Seiten dahin. Einem Neuling hätte man dies nicht durchgehen lassen und direkt "Infodump" gerufen.
    Einem gestandenen Autoren lässt man das unlektoriertgestraft durchgehen.


    Der Wechsel ...
    ... in der Persepektive ist gekonnt. Man spürt einfach, dass hier einProfi am Werk war. Das Buch fuhr bisher wie ein alter VW-Käfer im ersten Gang mit angezogener Handbremse. Nimmt es endlich Fahrt auf?


    Für eine handvoll Handlung ...
    ... braucht Andreas Eschbach in diesem Buch allerdings ungewöhnlich viele Seiten! Sie plätschert und dümpelt zwischen einem nervendem Vater, jammervoll klingenden Nabelbeschauen über die ach so böse veränderte Welt und dem Ich-Erzähler des Buches dahin.
    Spannung?
    Nope!
    Keine Spannung zwischen den Polen, oder auch "Nullkraft", wie so mancher Sci-Fi-Autor das gerne nennt.
    Der alte VW-Käfer ruckelt immer noch im ersten Gang, mit angezogener Handbremse durch die Ereignisse.


    Mein Fazit und das Ende ...
    ... ist eine Erlösung für jemanden, der wahrhaftig das Buch bis zum Ende hin duirchhält. Eine Erlösung aber auch nur in dem Sinne, dass man sich als Leser fühlt, als hätte man eine lästige Pflicht erledigt.
    Ich habe selten ein so uninspiriertes Buch gelesen, zumal es auch vom Meister der abstrusen (Kindheits)fragen geschrieben wurde, der es in der Vergangenheit immer wieder geschafft hatte, mich mit eben jenen Fragen aus der geheimnisvollen Welt der Erwachsenen und der Fantasie zu unterhalten, die mir aus meiner Jugend oder meiner Lebenserfahrung her bekannt sind.


    Es ist uninspiriert, infolastig, zu sehr auf sozialkritische Nabelschau des Protas ausgerichtet, hat nervende Nebenfiguren, abstruse Handlungswendungen und Logikbrüche.


    Sorry, aber dieses Buch hätte Andreas Eschbach sich besser sparen können. Ausgebrannt (die Frage was passiert, wenn das Öl alle ist), Eine Billion Dollar (wer wäre nicht gerne mal so reich, dass er ganze Staaten in der Tasche rumträgt, wie ein Kellner das Kleingeld), Der letzte seiner Art (was wurde aus dem sechs Millionen Dollar Mann?), sind nur einige Beispiele für Ideen und Bücher, die er genial umgesetzt hat.


    Was ihn dazu trieb, sich plötzlich in die psycholgischen Abgründe seiner Protas zu begeben und Schein und Wirklichkeit, den Rahmen der Realität und wie wir sie wahrnehmen und ein ironisch-sarkastisches Auge auf bestimmte Auswüchse unserer Gesellschaft unter die Lupe seiner Kunst zu nehmen, bleibt mir ein Rätsel.


    Empfehlen kann ich das Buch nicht, obwohl ich immer einer der Ersten bin, der einen neuen Eschbach einfach haben muss.
    Zuerst hatte ich es sogar abgebrochen und in die Ecke gelegt.
    Erst als ich hier im Forum Mitglied wurde, habe ich mich dann dazu aufgerafft, es nochmals zu versuchen.


    Somit ist diese Rezi eine Premiere im doppelten Sinn, denn es ist mein erster Veriss, der zudem meinen Leib-und Magenautor trifft.


    3 Sternchen von möglichen 10 Sternen, denn dieses Buch ist eines Eschbach nicht würdig.


    LG


    Dirk67


    Tante Edith hat wegen der Rechtschreibfehler gemeckert ;-)

    Ups!
    Ich habe gestern nach Feierabend irgendwie den Anschluß an diesen Thread verpasst.
    Wo ich vorher noch mit einem Augenzwinkern und ein wenig Ironie gepostet habe, möchte ich nun doch etwas ernster werden, bevor das Thema für mich abgehakt ist.


    DraperDoyle


    Du sagtest:
    "Ansonsten verwechselst du offensichtlich tatsächlich Linguistik mit Sprachgebrauch, kein Mensch will das Geschlecht irgendwelcher Worte ändern, oder kein Mensch behauptet, es mache einen Unterschied, ob es nun der Ausweis oder die Ausweis heißt, eine solche Behauptung ist albern!"


    Linguistik ist nach meinem Gefühl die Wissenschaft der Sprache, nicht die Gebrauchsanleitung für den Sprachgebrauch ;-)
    Insofern sehe ich hier keinerlei Berührungspunkte.


    Schaue bitte mal in unter diesem Link nach:
    http://www.welt.de/politik/aus…und-Vater-abschaffen.html


    Der Europarat rät offen zu geschlechtsneutraler Sprache.
    Ist das keine Änderung von Geschlechtern?
    Für mich ist das eine Gleichrasierung von Worten, ergo eine Änderung.
    Diesen Punkt habe ich übertrieben persifliert, als ich von das Waldmeister, das Personalausweis und von mir als das Mensch sprach.


    Sieh diR etwas weiter unten auf der Seite den Kasten mit Ersatzvorschlägen an. Dort steht u.a. (Zitat):


    - Ein "Anfängerkurs" heißt geschlechtsneutral "Grundkurs" oder "Einstiegskurs".
    - Mutter, Vater = Elter
    - Mannschaft = Team oder Gruppe


    Wenn das kein Schwachsinn ist, was dann?
    Gibt es wirklich nichts Wichtigeres auf der Welt, als eine von oben verordnete, verbale Gleichschaltung von Menschen?
    Erst geht es um die Bezeichnung der Geschlechter, die gefälligst neutral zu halten ist.
    Was kommt als nächstes?
    Du bist nicht mehr ein Arbeitsloser (oder eine Arbeitslose), sondern seine eine freigestellte Arbeitskraft?
    Du bist also eine (austauschbare) Sache und kein Mensch mehr?


    Solche hirnverbrannten Beispiele gibt es zuhauf im bereits bestehenden Beamtensprachgebrauch. Es fehlt mir einzig die Lust und die Zeit, um dir mehr Beispiele rauszusuchen.
    Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie durch ihre "Neutralisierung" mehr Schaden anrichten, als sie nutzen.


    Der Arbeitslose war früher oft ein Schimpfwort. Ein Schimpfwort kann aber nur einen Menschen treffen. Eine freigestellte Arbeitskraft ist eine Sache. Du stehst also in so einer Situation nicht nur außerhalb der Gesellschaft, du stehst noch eine Stufe unter jeglichem Leben.
    Früher waren viele Menschen in unserem Land Gastarbeiter, weil man davon ausging, dass sie wieder gehen.
    Das passierte nicht.
    Aus den Gastarbeitern wurden Ausländer, die ein Teil unseres Lebens waren.
    Als plötzlich die Schlagworte von Intergation etc. aufkamen, war es politisch korrekt, von Menschen mit Migrationshintergrund zu sprechen.
    Hat sich an der Problematik was geändert?
    Nein.
    Die sind nach dem politisch korrekten Sprachgebrauch wieder andere Menschen als wir!


    Und wie sieht die Realität aus?
    Kemal ist nach wie vor Deutscher, Hasan ist mein Mann im Fresstempel und Herr über den Döner, Joaquim ist der Mann zur Bodenpflege in den Büros meiner Firma, Aische ist meine zweite Cheffin und erste Frau, wenn ich Probleme mit einem Kunden habe ...
    Kein Mensch aus meinem Umfeld käme auf die Idee, diese Menschen als Ausländer, Gastarbeiter oder Menschen mit Migrationshintergrund zu bezeichnen!!
    Das sind Kollegen, das sind Menschen, wie du und ich.
    Auch ohne irgendeine Hirnverballhornung, die von profilsüchtigen Hinterbänklern gefordert wird.


    Gleiches gilt für die angebliche sexuelle Diskriminierung der Geschlechter.
    Meine Cheffin ist meine Cheffin (ich rede sie so auch an, da wir einen sehr lockeren Tonfall pflegen, der trotzdem keinen Respekt missen lässt).
    Meine Frau ist meine Frau und nicht mein Lebensabschnittsteiler oder Lebensabschnittsteilerin.


    Kurz:
    Ich bleibe dabei.
    Von oben verordnete Denk- und Sprachmuster verkehren ihre Ziele nur ins Gegenteil und machen Unterschiede, die sich im Alltag längst abgeschliffen haben, erst recht wieder deutlich.
    Und wer so sehr auf eine Gleichmachung aller Dinge hinarbeitet, der hat etwas anderes zu verbergen oder ein verdammt kleines Ego.


    Big Brother gibt es schon.
    Kameras an den unmöglichsten Orten ebenfalls.
    Jetzt kommt also auch noch Neusprech?


    Kopfschüttelgrüße (diesmal ohne ein ironisches Augenzwinkern)


    Dirk67

    Noch schnell Joan


    Das war Original meine oberste Cheffin!
    Ich bin wahrhaft unschuldig!


    Ich kenne nur zwei Schweizerinnen persönlich, und die finde ich total knorke :knuddel1


    Ich glaube aber auch zu wissen, wie sie das gemeint hat.
    Die Gute hat in der Schweiz etwa zwei Jahre studiert und war vorher dort auf einem Mädcheninternat gewesen.


    Scheinen bleibende Erlebnisse gewesen zu sein ;-)


    Wochenendgrüße vom weiblich dominierten Arbeitsplatz


    Dirk67 :-]


    Joan


    :grin & :anbet


    Trotzdem möchte ich noch was loswerden (ist ja gleich Feierabend, dann ist die Kiste aus bis ich daheim bin ;-) )


    DraperDoyle


    Auf folgende Punkte bist du, DraperDoyle, aber leider nicht eingegangen:


    "Elternabende hießen schon früher so.
    Überwiegend die Mamas kamen. Weil die meisten Papas auf Schicht waren."


    "Mutti-Heft ist in erster Linie eine süße Bezeichnung.
    Kleine Kinder hängen nunmal eben an ihren Muttis Augenzwinkern
    Wetten, dass war die Bezeichnung in der Grundschule, und nochmal wetten, dass spätestens in der weiterführenden Schule das Mutti-Heft schnell zum schwarzen Buch wurde?"


    So oder so, wurden zu meiner Schulzeit (immerhin auch schon ein paar Jährchen her) immer DIE ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN zu Elternabenden eingeladen, zur Unterschrift der Zeugnisse und Arbeiten gebeten ... Wohlgemerkt: DIE Erziehungsberechtigten, nicht DER PAPA oder DIE MAMA


    Und ich bleibe dabei, das sich das geändert hat, hat nichts mit Sprache zu tun.


    Zu Zeiten des hier vielbemühten "Mutti-Buches" waren Frauen leider noch dazu verdammt, außer einer Putzstelle nicht viel zum Lebensunterhalt beitragen zu dürfen.
    Das war den "Herren der Schöpfung" vorbehalten.
    Wenn die auf Schicht waren, wie sollten die dann abends zu Elternabenden erscheinen?
    (Oder hießen die Muttiabende in Lehrerbegleitung??)


    Heute ist diese Trennung aufgeweicht.
    Väter und Mütter gehen teilweise beide arbeiten. Wer gerade Zeit (und auch die Lust hat) kümmert sich um den Nachwuchs samt aller Termine.
    (Die Elternabende heißen immer noch Elternabende und es werden in offiziellen Anschriften immer noch die Erziehungsberechtigten angesprochen.)


    Aber um von diesem speziellen Punkt wegzukommen (Blick auf die Uhr ... hurra, noch 15 Minuten bis Wochenende :grin) ...


    Ja, das "Sein" bestimmt das "Bewusstsein".
    Ich schaue an mir herunter und stelle fest: Ich bin ein Mann, und das ist gut so :lache Mit diesem Bewusstsein gehe ich nun seit fast 44 Jahren durchs Leben ;-)


    Ersetze ich nun das "Sein" durch "Sprache", wirds verwirrend.
    Ich bin ein Mensch. Aber der Mensch ist vom Sprachgebrauch her männlich, womit ich also alle Frauen diskriminiere. Aber wenn ich jetzt von mir sage, ich bin die Mensch, komme ich mit den Angaben in meinem Personalausweis ins Schleudern, wenn das nächste Polizist ihn mal sehen will ?(
    Vor allem, weil der ja auch männlich ist (der Personalausweis natürlich!)
    Also zücke ich freundlich lächelnd und politisch korrekt das Personalausweis, vor das Waldmeister und sage ich bin das Mensch da, woraufhin schnellstens das Menschenz mit das Netz und das weiße Jacke kommen, um mich in das Zelle mit den extrem weichen Wänden zu sperren :lache


    Hm ...


    Da halte ich es lieber mit Kaya Yanar und seinem Vorschlag:


    Dä Bus, dä Bahn, dä Auto dä Mensch, und sage mir, das nicht alles was von gebildeten Menschen kommt auch vernünftig sein muss.

    :grin


    Ironisch ablachende Grüße


    Dirk67

    Hi Draper :wave


    Ja, ich kann deine Erfahrungen nachvollziehen, allerdings sehe ich da keinen Zusammenhang zwischen der Benennung der Dinge und der Änderung des Verhaltens?


    Elternabende hießen schon früher so.
    Überwiegend die Mamas kamen. Weil die meisten Papas auf Schicht waren.


    Mutti-Heft ist in erster Linie eine süße Bezeichnung.
    Kleine Kinder hängen nunmal eben an ihren Muttis ;-)
    Wetten, dass war die Bezeichnung in der Grundschule, und nochmal wetten, dass spätestens in der weiterführenden Schule das Mutti-Heft schnell zum schwarzen Buch wurde?
    ;-)


    So oder so, wurden zu meiner Schulzeit (immerhin auch schon ein paar Jährchen her) immer DIE ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN zu Elternabenden eingeladen, zur Unterschrift der Zeugnisse und Arbeiten gebeten ...
    Wohlgemerkt: DIE Erziehungsberechtigten, nicht DER PAPA oder DIE MAMA ;-)


    Aus solchen Erlebenissen nun eine Begründung für das Pro eines solchen Vorschlags zu machen, ist bei allem Respekt weit hergeholt.
    Sehr weit.
    Kann etwa von der Umlaufbahn der Venus herkommen ;-)


    Es ist hier schon einmal gesagt worden, und ich schließe mich dieser Meinung an:


    Wer so auf den Busch seiner Emanzipation haut wie jene gute Frau aus der Schweiz, bei dem kann es damit nicht allzuweit her sein.
    Den, die oder meinetwegen auch das kann ich dann auch nicht ernst nehmen.


    LG


    Der Dirk67
    der unter drei Frauen arbeitet, sich sauwohl fühlt und in keinster Weise diskriminiert. Im Gegenteil, die drei Damen haben im Aufenthaltsraum ob dieser Meldung ungewohnte Heiterkeitsausbrüche an den Tag gelegt.
    Eine hat sogar Goscinny und Uderzo zitiert:


    "Die spinnen, die Schweizer Weiber Römer."

    Zitat

    Original von magali
    Der Verstoß mag einer seltsam vorkommen, es ist nur ein Versuch, eine de facto sozial und ökonomisch existierende Schieflage der Geschlechter zurechtzurücken.


    Nur weil ich anders rede (reden muss?), denke ich aber noch nicht anders, oder?
    So sieht das Ganze für mich so aus, als solle mit einem blindwütigen Schlag der gordische Knoten durchtrennt werden, denn wir uns selber geschaffen haben.


    Zitat

    Original von magali
    Ich halte die durchgängige Benutzung von weiblichen Formen neben den männlichen für wichtig und zwar so lange, wie sich andere Menschen darüber ereifern können.


    Und wer ereifert sich darüber?
    Jemand wichtiges?
    Ich weiß, das war jetzt respektlos, und so soll es auch sein.
    In Deutschland leben zig Kinder an der Grenze zur Armut und sind auf Almosen angewiesen (z.B. Die Tafel), aber das geschlechtsneutrale Neusprech muss unbedingt als von oben gesteuerte Denkevolution eingeführt werden??


    Zitat

    Original von magali
    Das zeigt mir nämlich, daß sie sich über die Problematik der Geschlechterfrage noch lange nicht im klaren sind.


    Die Problematik liegt aber meiner Meinung nach woanders.
    Nämlich in der Geltungssucht (und der entsprechenden politischen Bühne) einiger weniger Hinterbänkler und Hinterbänklerinnen, egal ob männlich oder weiblich.
    Wir lachen hier in diesem Forum über die Ruhm- und Geltungssucht von DSDS-Kandidaten.
    Ist so ein Schwachsinn, wie der hier, nicht auch ein verzweifelter Ruf nach den ganz persönlichen 15-minutes of fame?


    Zitat

    Original von magali
    Sprache ist ein Ausdruck unseres Denkens. Wenn man die männliche Form benutzt, sind Frauen nicht mehr vorhanden.


    Der Mensch ist also ein Mann?
    Die Menschheit besteht also demnach nur aus Frauen??
    Gegenfrage bzw. Gegenvorschlag:
    Nennen wir uns doch einfach das Frauschaft, weil die Bezeichnung die Menschheit ja eine bodenlos gemeine Vermischung von Geschlechtern ist?
    Ich fände da soweit okay.
    Es klingt sowohl sächlich als auch überwiegend weiblich, so wie die GmbH, die KG, die AG, die Gesellschaft, Autorenschaft, die Leser ...


    Zitat

    Original von magali
    Wenn die weibliche Form stört, heißt das, daß man nicht an Frauen in bestimmten Bereichen gewöhnt ist. Eine Frau ist aber kein Minister, sondern eine Ministerin. Stört das noch jemanden? Nein. Kanzlerin auch nicht. Die normative Kraft des Faktischen.
    Eine Frau ist auch kein Lehrer, sondern eine Lehrerin. Und die Universität ist kein Arbeitgeber, sondern eine Arbeitgeberin. Wie z.B. auch die Kirche. Trotzdem sagt man in diesen Fällen selten Arbeitgeberin. Warum? Weil wir nicht an Frauen in dieser Rolle gewöhnt sind. Solange wir das Wort nicht aussprechen, werden wir uns nicht daran gewöhnen, daß es weibliche Arbeitgeber gibt. Und sie werden selten bleiben, weil die, die so etwas anstreben, an den alten Denkmustern scheitern.


    Denkmuster überwindet man nicht mit Verordnungen von oben.
    Denkmuster überwindet man durch Erfahrung, durch wachsen am Leben etc.
    Frau Merkel bleibt für mich (und andere) eben die Kanzlerin.
    Sollte sie plötzlich das Kanzler werden?
    Kaya Yanar hat das Problem auf rein sprachlicher Ebene mal schön beleuchtet, wenn auch vor anderem Hintergrund. (Ihm ging es um die humorvolle Auseinandersetzung mit der Schwierigkeit Deutsch zu lernen)


    Deutsch:
    Das Auto.
    Der Bus.
    Die Frau.
    Der Mann.
    Türkdeutsch:
    Dä Auto
    Dä Bus
    Dä Frau.
    Dä Mann.


    Also wird nach der Schlechtschreibreform jetzt umgehend eine komplette Reform der deutschen Sprache notwendig?
    Shit!
    Dann muss ich mir Goehte und Schiller ja in der neuen Fassung direkt nochmal zulegen!
    ;-)


    Zitat

    Original von magali
    Wer die grammatikalisch korrekte Form anwendet, muß über gesellschaftliche Gegebenheiten nachdenken. Das ist natürlich lästig, dem weicht man gern aus.
    Wenn man die grammatisch korrekten Formen konsequent anwendet, ändert sich das Denken. Weil sich die Sicht auf die Welt ändert. Probiert es aus. Ich kann es nur empfehlen.


    Nach meiner Meinung falsche Spielwiese ;-)
    Es geht nicht um korrekte Grammatik, sondern um eine Umgestaltung unseres Sprachgebrauchs bis runter zu den geschlechtlichen Wurzeln einzelner Worte.


    Zitat

    Original von magali
    Ob und in welchen Fällen auf klare geschlechtspezifische Ausdrücke wie z.B. 'Mutter' oder 'Vater' verzichtet werden kann, muß man im Einzelfall entscheiden. Pauschal ist das Unsinn, es geht nicht um die Einebnung, sondern eben um die Verdeutlichung der Geschlechterproblematik. In dem Fall würde mich die Original-Liste der Vorschläge interessieren. Bis dahin erlaube ich mir, gerade das für eine journalistische Erfindung zu halten.
    Unsinn kommt bei solchen Vorstößen oft heraus, sie halten jedoch die Diskussion am Laufen. Das finde ich nun wieder nützlich.


    Das Gegenteil wird, wie im Fall Thilo Sarazin, der Fall sein.
    Der kleine Mann wird sich kofschüttelnd abwenden, die Großkopferten werden abwarten was die Gelangweilten (Wähler) sagen und die Verkopften, die in jedem Wort direkt versteckte Andeutungen, Hemmnisse, Gewaltbereitschaft, Diskriminierung etc. sehen, werden die platten Vorschläge dankbar aufnehmen und ein Schaumbad der Eitelkeiten daraus zaubern.


    Am Ende bleibt nix als eine Portion heiße Luft und eine nasse Wanne übrig ;-)


    Zitat

    Original von magali
    Es ist leicht, etwas pauschal als Albernheit, Dummheit, Unsinn zu erklären, und das nur, weil man sich damit beschäftigen will, was dahinter steckt. So, wie es in diesem Thread bislang geschieht


    Wenn etwas albern und unsinnig ist, dann sollte es es auch als solches bezeichnen dürfen. Es gibt Kriege, es gibt Hunger, es gibt Katastrophen ... es gibt viel zu tun, aber einiges beschäftigt sich lieber mit so was?
    Wie soll es dann es sonst bezeichnen?


    Historisch hat sich für ein weibliches Kind das Diminutiv durchgesetzt.


    Zitat

    Original von magali
    Im Englischen ist Vorsicht geboten, das 'the' ist bei weitem nicht geschlechtsneutral. Ein Wort wie 'boat' oder auch 'moon' z.B. sind weiblich. Das muß man dazu lernen, sonst macht man nämlich Grammatikfehler. Da ist es doch einfacher, wenn man das Geschecht des Substantivs gleich am Artikel oder wie bei manchen anderen Sprachen üblich auch an der Endung erkennen kann?


    Ja, kann es.
    Bis es dann eines Tages dahinterkommt, dass das Endung in das Sinne auch Diskriminierend ist, weil es endlich wieder Haare auf der Brust haben möchte, ohne direkt als Abkomme vom Planeten der Affen gebrandmarkt zu werden, oder es möchte ein Miniröckchen im Sommer tragen, statt Einheitsbabystrampler in EU-genormten Farben ;-)


    Kopfschüttelgrüße über die "Probleme" mancher Menschen


    Dirk67

    Jepp :grin


    Es ist zwar "nur" ein sehr kleiner Verlag, aber es gibt einen korrekten Autorenvertrag (mit Tantiemen etc.) wie er auch bei den Großen üblich ist.
    Wichtig war dem Verleger wohl auch, dass das MS kein Schnellschuß meinerseits war und ich gerne den Weg des Kleinverlags gehe, um mich bei der Fangemeinde der Laserblitze, überlichtschneller Raumschiffe und abgrundtiefen Bösewichte überhaupt vorzustellen ;-)


    3 Jahre Planung und Recherche für das Universum, in dem meine Space Opera spielt, sind schon recht ordentlich (seiner Meinung nach). Etwas, was wohl auch zum Thema plotten und planen dazugehört.
    Nun kann ich also beruhigt auf einen guten Fundus an "Fakten" zurückgreifen, was neben den Ereignissen der eigentlichen Geschichte auch ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.
    Egal wie meine Helden und Finsterlinge auch auf die Dinge reagieren mögen, die ich ihnen noch serviere, mich kann ncihts aus der Ruhe bringen, da ich weiß wo es lang geht, was möglich ist und wo gewisse Grenzen liegen.
    Und das allerwichtigste:
    Egal was die auch versuchen, "den Lauf der Geschichte kann man nicht ändern", allenfalls beschönigen ;-)


    Ich kann also nur bestätigen:


    - Bauchschreiben macht Spaß.
    - Geplantes Bauchschreiben macht Spaß und gibt zudem enorme Sicherheit
    - Diese Sicherheit merkt man dem Text (und eventuellen Antworten auf Fragen des des Lektors / Verlegers) an, was die Chancen ziemlich erhöht, erhört zu werden.


    Amen :grin


    Liebe Grüße


    Dirk67 :write

    Nachdem ich frisch, fromm, fröhlich und frei jahrelang von der Leber weg geschrieben habe, bin ich irgendwann zum Plotten (Planen) übergegangen.


    Jetzt, nach dem umpfzigsten Schubladenübungsroman, bin ich froh, diesen Weg gegangen zu sein.


    Ein kleiner Verlag hat Interesse an meiner Space Opera bekundet. Da sie recht umfangreich werden könnte (was ich während des Schreibens verhindert habe, damit ich als Neuling eben keine 600-Seiten-Schwarte anbiete), hatte ich die komplette Geschichte recht grob geplant und "Bruchpunkte" eingebaut, an denen sie ohne Cliffhanger enden kann, aber zugleich die weiteren Geschehnisse nahtlos anknüpfen können.
    Ein reiner Kompass auf einer zkizzenhaften Landkarte der Landschaft meiner Fantasie, wie man sagen könnte.
    Jetzt ernte ich die Früchte.
    Der Verleger fragte an, wie es denn mit mir und meinem Schreiben weitergehen soll. Ich antwortete, dass ich bereits erste Notizen und Skizzen für eine Fortsetzung in der Tasche habe.


    "Prima", sagte er begeistert. "Dann bist du also keine Eintagsfliege und wir können, wenn Buch 1 zündet, direkt nachlegen."


    Es lohnt sich also zumindest eine grobe Richtung in der Tasche zu haben, wo es denn lang gehen soll.


    LG


    Dirk67 :-)

    Magic, hast du dir mal überlegt, was das für eine Arbeit ist?


    Deine Erschütterung in allen Ehren, aber Lektor ist ein richtiger Beruf, egal ob frei oder verlagsgebunden.


    Probeleser werden dir maximal sagen (können), ob ihnen das Manuskript gefallen hat oder nicht. Sied verschlimmbessern oftmals sogar Rechtschreibung und Grammatik, wenn du sie darum bittest.


    Ein Lektor geht aber in die Tiefe, macht Vorschläge und korrigiert bzw. kreidet Rechtschreib- und Grammatikfehler an und hilft dir allgemein, dein Manuskript markttauglich zu machen. Schlimmstenfalls sagt er dir, dass du mit diesem Text noch nicht tauglich bist, um Verlage zu kontaktieren.


    4-8 Euro sind zudem noch super preisgüntig.


    Dirk67

    Zitat

    Original von zenta
    Die vorchristliche Sitte, die ÜberbringerInnen unbequemer Botschaften totzuschlagen oder ihnen wenigstens die Augen auszustechen und die Zunge herauszureißen, hat sich bis in die heutige Zeit als völlig unwirksam erwiesen. Selbst wenn man alle Spiegel der Welt zerschlüge, würde man damit die Wirklichkeit nicht aus der Welt schaffen.


    *seufz*


    Da war er wieder.
    Der "Die-Welt-ist-doch-ach-so-grausam-zu-einem-Genie-Blues"


    *tiefes Doppelseufzen von hinterm Zwirnsfadenhorizont eines alten Mannes mit dicken Fingerknöcheln, der sich Gitarre spielen mittels Tabulatur beibrachte und auch ohne Noten lesen zu können, immer noch eine heiße Coverversion des Solos von "Comfortably Numb" zum Besten geben kann* :grin

    Hallo fabuleuse


    Zitat

    Original von fabuleuse
    @ Dirk, ich musste erst schmunzeln und dann habe ich laut gelacht. Ein herrlicher Text und sehr stimmig ;-)


    Vielen lieben Dank :-]
    Mehr wollte ich gar nicht erreichen.
    Ein wenig Humor (auch auf eigene Kosten) nimmt jeder Diskussion die Schärfe (oder auch unnötige wissenschaftliche Tiefe ;-) Hier ist ja kein Kongress der Hochliteraten, sondern ein, wenn auch ernsthaftes und gut geführtes, Forum für Hobbyisten)
    Fazit:
    Klassenziel erreicht :-)


    Zitat

    Original von fabuleuse
    Comics in der Deutschstunde? Kombiniert mit Literatur? Kein Problem, Henrik Lange hat das mit «Weltliteratur für Eilige» vorgelegt :grin
    (Rezensionen sind auch bei den Eulen zu finden *g*)


    Ich hatte bisher nur von diesen Comics gehört und dachte, das wäre eine urbane Legende ?(
    Gut zu wissen, dass es sowas wirklich gibt und dass sie hier besprochen werden!
    Da werde ich mal reinschnuppern :knuddel1


    LG


    Dirk67 :wave

    Hallo zusammen.


    Vielleicht zäumen wir das Pferd nicht von hinten, sondern sogar von vorne auf, was so ein Tierchen gar nicht mag ;-)
    Ich versuche es mal von hinten.
    :achtungironie


    Jungz und Mädelz ... zwei Welten prallen aufeinander


    Jungs haben gefälligst auf Bäume zu klettern, Häuser zu bauen und Kriege zu führen. Mädchen haben daheim mit ihren Puppen zu spielen und ihren Müttern beim Haushalt zu helfen.
    So sah lange Zeit das Bild der glücklichen Familie / Kindheit aus.


    Das prägt selbst heute noch, wo der androgyne Mann mit rasierter Brust und entfernten Achselhaaren sich die Haare färben und die Augenbrauen zupfen sollte, um beim Balz- und Paarungsverhalten seine Erfolgschancen zu erhöhen. Jungs wollen sich in einem Teil ihrer Entwicklung irgendwie von den Mädchen absetzen. Sie wollen Wackersteine in der Jeans und Rasierklingen unter den Achseln tragen ;-) Wenn zu diesem frühen Entwicklungsstadium, in dem für die meisten Jungs die Mädchen von einem anderen Planeten zu stammen scheinen, noch solch "erbauliche" Lektüre wie Mann, Schiller und Goethe folgen ... mich wundert gar nichts mehr.


    Das Jungs (und später auch Männerz) unter ihresgleichen genauso geschwätzig sind wie das andere Geschlecht ... glaubt mir, meine lieben anwesenden Damen, eine Truppe Jungs kann schlimmer klingen als ein Weltkongress der Zicken :lache
    Und von rein testosterongeschwängerten Stammtischen rede ich hier lieber mal gar nicht ;-)


    Ein Mann, ein Wort. Eine Frau , ein Wörterbuch ... es ist genetisch bedingt ;-)


    Auf der Jagd hatte der Neandertaler gefälligst leise zu sein, weil er sonst das Wild verjagte. Ein Pfiff, ein Grunzen ... und der Mitjäger wusste Bescheid wo das Mammut im Gebüsch seine Geschäfte verrichtete. Die Frau, die die Höhle in Ordnung hielt und die Kids versorgte, musste einfach mehr Worte benutzen, um sich zu artikulieren.
    Deswegen gehe ich auch davon aus, dass die Frau die Sprache (und somit überhaupt erst den Grundstein für die Imaginationsfähigkeit des Menschen) erfunden hat.
    Und nur die männlichen Neandertaler, die zu schwach und zu kränklich waren, um mit dem Herren des Hauses auf die Jagd zu gehen, erlernten den Vorteil einer differenzierten Kommunikation.
    Daran hat sich nach meinem Gefühl bis heute nichts geändert.


    Papa bringt die Kohle heim, Mama bestenfalls einen kleinen Beitrag zur Urlaubskasse und was Fräulein Rottenmeier oder der Herr Oberstudienrat uns da im Deurschunterricht um die Ohren pfeffert, ist eh Schwachsinn.
    Damit kann ich später keinen tiefergelgten BMW betanken oder in der nächsten Hoppsbude (Disco) ´ne scharfe Braut anbaggern
    Oder ist der Spruch:
    "Hast du schonmal Nietzsche gelesen?" auf Platz 1 der Anmachsprüche?


    Aber warum lesen Männer angeblich weniger, bzw. reden weniger darüber?


    Tja, da scheine ich eine der wenigen Außnahmeerscheinungen zu sein.
    Ich lese viel, ich schreibe bzw. kommuniziere viel (siehe diesen Post als abschreckendes vorzügliches Beispiel ;-)
    Bei mir kam die Liebe zum Buch dadurch, dass ich ein recht kränklicher Junge war, der sich nicht in ausreichendem Maße an den Freizeitaktivitäten seiner Altersgenossen beteiligen konnte.
    Zuerst waren da tonnenweise Comics. Rex Danny, Spiderman und das Phantom halfen mir, meinen gesundheitlich unterdrückten Abenteuertrieb auszuleben. Dann wurden mir die bunten Bilder zu schnelllebig. Die Dinger hielten keine halbe Stunde, wenn ich mal wieder mit Fieber im Bett lag. Ergo musste dickeres Material her.
    Und das waren neben den üblichen Verdächtigen von Burg Schreckenstein und der Besatzung des Raumschiffs Monitor eben auch Buchheim, Simmel und Konsalik, die ich heimlich aus dem Schrank meiner Eltern "entlieh".
    In der Schule hatte ich dann für zwei Jahre das unverschämte Glück eines ambitionierten Deutschlehrers.
    Shakespeare?
    Was?
    Der ist doch schon lange tot!!
    Tja, trotzdem hatte der alte Sack was zu bieten ;-)
    Krieg, Mord, Intrigen und Verrat wurden uns superp aufbereitet dargeboten und gemeinsam über den Sinn der Worte des Meisters nachgedacht, und auf das damalige Leben bezogen.
    Lesen und darüber reden war plötzlich keine "Mädchensache" mehr.
    Ist es für mich heute noch nicht, weil ich für mein Leben gerne übers Lesen und schreiben schwätze, was meine pelzigen Artgenossen Ein ums andere Mal verwundert.


    Deswegen plädiere ich dafür, im Deutschunterricht auch mal Comics, oder aktuelle Literatur jenseits aller wehleidigen Nabelschauen alter (und zumeist bereits lange verstorbener) Meister des geschriebenen Wortes in den Unterrichtsstoff aufzunehmen.
    Wie wäre es mit einer Kombi aus Geschichte und Deutsch?
    Buchheims "Das Boot", als Buch und als Film.
    Anschließende freie Besprechung und / oder Referate darüber.
    Shakespeares Hamlet.
    Ist der noch aktuell?
    Es gibt soviele Möglichkeiten die Kids bereits in frühen Jahren ans selbstständige Lesen und Denken zu bringen, mich verwundert, dass diese Möglichkeiten nicht genutzt werden.
    Stattdessen werden die journalistischen HirnSommerlöcher mit Statistiken gefüllt, die so kein Mensch braucht.
    Es ist statistisch eh erwiesen, dass Frauen weniger Autounfälle bauen als Männer.
    Verschwiegen wird dabei, dass auch weniger Frauen autofahren als Männer, und wenn sie es tun, sind sie so unsicher, dass sie Männer zu riskanten Überholmanövern (und somit zu Unfällen) reizen ;-)
    Ebenso ist es erwiesen (wenn auch eisern verschwiegen) das Männer sehr wohl viel lesen. Nur würde kein Mann in der Öffentlichkeit damit angeben, dass er den Landser, Lassiter oder Jerry Cotton abonniert hat.
    Das ist triviale Heftchenliteratur.
    Und für solche Pamphlete hat der Deutsche keine Zustimmung und keinen Respekt übrig.

    Ironische Lästergrüße


    Dirk67 ;-)

    Zitat

    Original von zenta
    Wer Journalismus mit dem Abschreiben von Polizeistation-Tagebüchern verwechselt, ist über das mühsame Entziffern der Balken von Bildzeitung und Super-Illu noch nicht hinausgekommen.


    Er möge in Frieden ruhen, derweil Gustav Seibt, Joachim Kaiser und Judith Liere denen, die lesen können, die wochenendlichen Freistunden versüßen.


    :spassbremse

    Guten Morgen Hef :wave



    Genau das meine ich abseits aller Spötteleien wenn ich sage, dass mir alle "Hobbyautoren" der Welt lieber sind, als eine Horde Menschen, die mit sich selber und ihrer Freizeit nichts anzufangen wissen. ;-)


    Dass du damit Erfolg hast, ist doch umso schöner für dich, und eine Bestätigung für deine Familie, die dich anscheinend besser kennt, als du dich selber.


    Ich habe alleine in der näheren Nachbarschaft so viele gelangweilte Rentner (alle haben ihre Eigentumswohnung, ihre Enkel ... und das wars), ich wäre froh, dich in der Nähe zu wissen :anbet
    Kein "zugeparktes" Fahrrad, wenn ich zur Nachtschicht muss, keine neugierigen Blicke aus dem Fenster, wann ich heimkomme oder die unausgesprochene Frage in den Augen, ob ich denn wirklich arbeite, wenn ich tagsüber daheim bin (es leben überwiegend pensionierte Beamte in meinem näheren Umfeld. Die scheinen sowas wie Schichtdienst nicht zu kennen) ... *seufz* ... hach wie schön wäre das :chen


    Und das du mit deinem Schreiben Erfolg hast zeigt doch, dass deine Familie recht hatte.
    Du hast was zu erzählen, du kannst erzählen ... Herz, wat willste mehr ;-)


    Lieben Gruß


    Dirk67 :wave


    Nachtrag zu meinem vorherigen Post:
    Ich selber zähle mich ja auch zu denjenigen, die in der Schule die hohe Kunst der Blockflöte und der Triangel erlernten. Ehrlicherweise habe ich kurz darauf die Blockflöte gegen eine Gitarre eingetauscht. Erst für eine Wander- und die schließlich gegen eine Elektrische samt Verstärker und Wah-Wah :grin
    Und ja, ich gestehe eine ganze Weile meine Umwelt mit Coverversionen von Queen, Pink Floyd und Iron Maiden malträtiert zu haben.
    Hat sogar zu einer handvoll Auftritte mit ein paar Gleichgesinnten gereicht.
    Dann habe ich festgestellt, dass knallenge Streifenjeans und Haare bis zur Hüfte bei andern zwar gut aussehen, ich aber irgendwie keine gute Figur in sowas mache :lacht
    Fazit:
    Statt schräger Töne muss meine Umwelt nun mit meinen schrägen Storys leben. Ihr seht, auch ich renne nur den berühmten 15 minutes of fame hinterher :chen :zwinker

    Ein nicht ganz ernst gemeinter Versuch einer Antwort ;-)


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Warum möchten eigentlich so viele Menschen (Bücher) schreiben und ihr Geschriebenes veröffentlichen bzw. Schriftsteller sein?


    Das ist eine Frage, die ich mir auch schon sehr oft gestellt habe. Meist dann, wenn ich bei der Aufzählung meiner Hobbys erwähne, selber zu schreiben.
    Die Reaktion sind meist erhobene Augenbrauen (so als wäre es ein faux pas allerserster Güte etwas zu tun, was eigentlich nur ganz bestimmten Leuten vorbehalten sein sollte) und der Satz:
    "Ich auch! Allerdings habe ich nur sehr wenig Zeit, um zu lesen und zu schreiben. Aber wenn ich Urlaub habe / in Rente gehe / eine Auszeit nehme, dann werde ich mal meine Geschichte schreiben und veröffentlichen lassen."


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Miteulen (gemeint sind nicht die veröffentlichten Autoren) nicht nur lesen, sondern offenbar auch selbst schreiben, dies planen, Stories jeglichen Genres halb oder ganz vollendet haben oder noch nach Ideen suchen.
    Dabei ist dies in erster Linie ein Bücherforum und diese Eulen nur eine Minderheit im Verhältnis zu den zahlreichen Nutzern in Schreibforen und Kunden von DKZ-Verlagen und BoD.


    *Achtung! Ironie!*
    Schreiben erlernt man bereits in der Grundschule. Meist zusammen mit solch anspruchsvollen Instrumenten wie der Triangel und der Blockflöte :grin
    Da aber eine Karriere als Rockmusiker mit einem derartigen Background nciht fluppen dürfte (es sei denn, man heißt Ian Anderson und spielt auf einem Bein Querflöte, während der Rest der Band abgeht wie ein geöltes Zäpfchen im Dickdarm), bleibt nur das Schreiben.
    Das kann jeder.
    Erzählen auch.
    Hört man jeden Tag in der Bahn und im Bus.
    Ich schwör dir Alder, da hörst du voll die fettkrasen, endpornogeilen Storys.
    :lache


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Woher rührt dieser alters-, geschlechts- und ausbildungsunabhängige Traum vom Schriftstellersein oder besser -werden?


    Ist es der ewige Wunsch, "etwas Kreatives zu tun" und damit am besten auch noch seinen Lebensunterhalt zu verdienen?
    - Immerhin gibt es auch noch andere schöne kreative Tätigkeiten wie etwa Musik machen oder sogar Websites programmieren.


    Erzähler waren schon immer etwas besonderes. Egal ob am Lagerfeuer über die letzte Mammuthatz, oder die Legende von den Göttern aus dem Himmel erzählt wurde, wer gut erzählen konnte, war ein wichtiges Mitglied der Gemeinschaft.
    Wie heißt es so schön im Film "Der 13. Krieger"?
    Wenn die Taten eines Mannes aufgemalt werden werden könnten, sodass sie die Zeiten überdauern ... dieser Mann wäre unermesslich reich und würde an der Tafel seiner Ahnen ein geachteter Gast sein.


    Zudem ist unser Alltag relativ grau. Jeder, der uns in eine bunte Welt der Abenteuer entführen kann, ist in gewisser Weise ein Held. Wenn man nun beides kombiniert, die kreative Beschäftigung als persönliche Flucht aus dem Alltag, zusammen mit der (erwünschten) Freude anderer an dem Ergebnis dieser Kreativität, hat man schnell die Gründe beisammen.


    Ich tue etwas außergewöhnliches das mir Spaß macht, und bekomme dafür Anerkennung (meist erhofft in Form von Geld. Vom Beifall bekommt ja leider keine Brötchen auf den Teller ;-))


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Oder liegt es einfach daran, dass heute fast jeder einen PC hat und es weniger Aufwand ist, seine Gedanken in die Tastatur zu klimpern als eine Leinwand mit Farbe zu bedecken oder eine Suite aufs Notenpapier zu bringen?


    Würden alle Kinder schon von Kindesbeinen an nicht nur schriftliche Kommunikation erlernen, sondern auch musikalische, und würden Musikinstrumente nciht um so vieles teurer sein, als ein billiger Aldi-PC, dann hätten wir eine Schwemme von Bob Dylans, unzählige Pink Floyd Epigonen, Horden von Roy Blacks und Heinos, die alle darauf pochen würden, die einzig seligmachende Mucke zu produzieren :yikes
    Das zusammen mit dem weit verbreiteten Irrglauben ...


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Oder ist es der Glaube, auf diese Weise schnelles Geld à la Mrs Meyer und Co. zu verdienen? Die erfreuliche Vorstellung, das eigene Werk in allen möglichen Bücherläden ausliegen zu sehen?


    ... ist schon eine starke Mischung, die selbst dem lahmsten Warmduschensänger vor´s nächste Mikro treiben würde.
    DSDS zeigt ja, dass schon die Mohrrübe der Fernsehkameras und der 15 minutes of Fame dafür reichen :lache


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Oder ist es der einen Schriftsteller umgebende Nimbus, der Hauch von Intellektualität, der das Schreiben so verlockend macht? Vielleicht sogar eine gewisse Anonymität? - Man muss immerhin nicht auf einer Bühe herumzappeln und die eigene Person zur Schau stellen.


    Bestimmt ist das ein wichtiger Punkt.
    Nicht jeder ist eine Rampensau und gibt sein "wahres Ich" lieber unter dem Deckmantel eines Pseudonums zum Besten.
    Oder manchamal auch unter einem Nicknamen ;-)


    bei allem Sarkasmus und allem Spott, den ich hier jetzt augenzwinkernd (bitte beachten, bevor sich einige plötzlich für den Bau von Briefbomben interessieren ;-) )abgelassen habe, finde ich die Beschäftigung mit einem so kreativen "Hobby" wie dem Schreiben allemal besser, als wenn die Menschen in ihrer Freizeit wie die Zombies herumwanken würden, weil sie mit ihrer freien Zeit, in der sie keine "Arbeitsanweisungen" befolgen müssen, nichts anzufangen wissen.


    Ich höre lieber von ambitionierten Freizeitmusikern, Hobbymalern und künftigen Literaturnobelpreisträgern, als von Horden gleichgeschalteter Leerhirne, die sich aus Langeweile oder Dummheit irgendeinem depperten Ziel verschreiben, dass ihnen Kurzweil verspricht.


    Lesen soll ja bilden.
    Und zum schreiben gehört Lesen dazu.
    Und sei es auch nur das, was man da gerade selber in die Tasten gehauen hat ;-)


    Meine (ironischen) 5cent zu diesem Thema


    Dirk67 ;-)

    Zitat

    Original von hef
    Musik beim Schreiben ist für mich ein absolutes MUSS


    Dito bei mir.
    Je nach Stimmung der Szene bzw der längeren Passage reicht da meine Palette von Genesis über Pink Floyd bis hin zu Iron Maiden, Alice Cooper, Mozart und Bach.


    Zitat

    Original von hef
    Da ich nur nachts schreibe, wäre ich sonst noch alleiner (ähm, gibts die Steigerung? :gruebel)


    Jepp.
    Am alleinsten vonner ganzen weiten Welt ist dann das ultimative Superlativ :grin


    Zitat

    Original von hef
    Aber nur Oldies aus den 60ern


    euer hef


    Was für deine nächtliche Einsamkeit eine erschöpfende Erklärung sein dürfte :lache.


    Albernen Gruß


    Dirk67 ;-)