Beiträge von Dirk67

    Zitat

    Original von Whooomaster
    Was mir an der ganzen Diskussion zu denken gibt, es sollte doch eigentlich positiv sein, das Menschen die Onleihe nutzen und so mehr Bücher lesen, die sie sich vielleicht so nicht besorgen würden.


    Ja, sehe ich auch so.


    Zitat

    Original von Whooomaster
    Die ganze Diskussion dreht sich doch darum, das viele Menschen die Onleihe nutzen und dies natürlich nicht so gewollt war, die Frage die man sich dabei stellen kann, muss es immer nur nach wirtschaftlichen und Firmeninteressen gehen?


    Als Wirtschaftsunternehmen stellt sich deine letzte Frage nicht. Natürlich musst du solche Fragen wirtschaftlich sehen. Ein Wirtschaftsunternehmen funktioniert nicht durch Altruismus. Das ist knallhartes Geschäft. Entweder du überlebst, oder gehst unter (und ziehst im letzteren Fall alle von dir Abhängigen mit nach unten)


    Deswegen kann ich in dieser Frage auch keine feste Position beziehen, weil ich beide Seiten kenne, die des Kaufmannes und die des Konsumenten.
    Man lebte in einer Art Symbiose, die jetzt plötzlich auf ein (Achtung! bewusst überspitzt ausgedrückt!) parasitäres Ausnutzen hinauslaufen soll:
    Der Verlag soll gefälligst für Qualität sorgen, und diese dann für kleines Geld großen Mengen zur Verfügung stellen. Da sträuben sich jedem Kaufmann die Nackenhaare ;-)


    Die andere Sicht ist die des Konsumenten.
    Warum soll ich hart erarbeitetes Geld für ein einmaliges Vergnügen hinlegen, wenn ich das gleiche Vergnügen für viel weniger erhalten kann?

    Da die Autorin Andrea Gunschera und die Erscheinungsweise ihres Romans bereits vorgestellt wurden, hier direkt mein Leseerlebnis zu


    "Die dunklen Farben des Lichts"


    Ein genialer Künstler, der im wahrsten Sinne des Wortes für seine Kunst brennt, eine unnahbare Geliebte, die in ihm nur ein Spielzeug sieht, ein windiger Gallerist und ein ungeheurer Auftrag. Das sind die Zutaten, die Andrea Gunschera in ihrem Roman "Die dunklen Farben des Lichts" einsetzt. Was aber zunächst nach einem üblichen 08/15-Kunstfälscher-Thrillerplot klingt, ist viel zu facettenreich, als das man den Roman in eine einzige Schublade stecken könnte. Diesen Roman kann man nur als Ganzes betrachten, ohne einzelne Punkte besonders hervorzuheben, oder einem Genre zuzuordnen.


    Jede einzelne Figur dieses Romans hat eine ausreichend dargelegte Motivation, die von der Autorin sehr feinfühlig in Handlung, Gesten und Dialog eingarbeitet wurde. Jede Handlung der Figuren schlägt Wellen, fordert eine Gegenhandlung heraus, schlägt erneut Wellen ... und so entspinnt sich Stück für Stück die Geschichte eines Genies, das an seinen eigenen Ansprüchen, Wünschen und Hoffnungen zerbricht. Das Wechselspiel zwischen Aktion und Reaktion verwebt sich dabei von einem gemächlichen Menuet bis hin zu einem fetzigen Jazzdance mit Midtempo-Passagen, der schließlich mit einem einzelnen, traurigen Schlussakkord endet, der langsam nachhallt.


    Mittelpunkt dieser komplexen Komposition ist dabei Henryk, das Genie. Um ihn dreht sich dieses Stück Leben, dass kein reiner Krimi, kein waschechter Thriller und auch kein Nackenbeißer frisch aus der Werkhalle ist.


    Ist der Roman ein Genrecrossover?
    Nein.
    "Die dunklen Farben des Lichts" ist eher ein Ausschnitt aus einem Stück Leben, wie es wirklich stattgefunden haben könnte. Ein komplexes Stück, dass dennoch sehr leicht zu lesen ist, was sich auch in den fast schon spielerisch eingeflochtenen Passagen widerspiegelt, in denen die Autorin die Möglichkeiten und Herausforderungen der Malerei beschreibt.


    Mein Fazit:
    Da ich mich selber ohne Vorkenntnisse auf diesen Roman eingelassen habe, wollte ich in der Beschreibung meines Leseerlebnisses auch keine Spoiler einbauen.
    Als Leser bin ich ursprünglich eher ein Freund von Thrillern, Science Fiction oder auch dunkler Phantastik. Dieser Roman war also ein Experiment für mich.
    Und ich wurde reich belohnt, mit dem exquisiten Spiel von Licht und Schatten.
    In dem Sinne ist der Titel Programm, denn auch das hellste Licht kann dunkle Farben haben.


    Absolut empfehlenswert!
    10 von 10 Punkten und die Bitte: Mehr davon!

    Aber aus der Sicht der Verlage ist es Öl ins Feuer gießen*** ;-)
    Wer will denn wie nachverfolgen, woher jede einzelne, im Umlauf befindliche Kopie herkommt?
    Da sind wir dann wieder bei solchen Monstern wie ACTA&Co. was ja nun wirklich niemand möchte (hoffe ich doch!)


    ***Nachtrag:
    Ebenso wie der "Zwang" e-books veröffentlichen zu müssen. Daher kommen auch die gesalzenen Preise.
    Wenn ich Gefahr laufe bei einer Sache Schaden zu nehmen, lasse ich mir dieses Wagnis natürlich vergolden.
    Sprich:
    Wenn ich als Verlag schon gezwungen bin, leicht kopierbare e-books auf den Markt zu bringen, dann lasse ich sie mir, solange sie aktuell sind, auch entsprechend bezahlen.
    Der Umkehrschluss:
    Solange die Verlage aktuelle e-books nciht für `n Appel und Ei hergeben, share ich sie irgendwo und schimpfe auf deren Geldgier.


    Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
    Man muss beide Seiten sehen und verstehen, und beide Seiten müssen zu Kompromissen und Einschränkungen bereit sein. Ist aber nciht so, also schaukelt sich das Ganze zu einer digitalen Form des kalten Krieges auf.


    (Tante Edith hat heftig geschimpft, daher etliche Editionen eingebaut. Aber die sind auch kostenlos für euch ;-) )

    Zitat

    Original von LeSeebär


    Stimme Deiner Analyse teilweise zu: Der Kunde hat früher nicht viel Wahl gehabt: Wenn man ein Buch wollte, gab es nur kaufen oder klauen. Da Klauen den meisten Leuten zu gefährlich war, blieb nur kaufen. Beim Ebook gilt illegaler Download als nahezu straffrei für den Normalverbraucher. Das ist so wie Rauchen auf dem Vorortbahnhöfen: Ist zwar 'irgendwie' verboten, aber solange das Verbot nicht kontrolliert wird, sieht man keinen Grund, es nicht zu tun. Demzufolge hat man heute eine Wahl und da merken die Verlage natürlich drastisch, daß man nicht mehr einfach alles machen kann.


    Das hat aber mit der Bibliotheksproblematik meiner Ansicht nach nur periphär zu tun.

    (Hervorhebung von mir)


    Jein.
    Wer garantiert den Verlagen, dass sie ein e-book an eine Bibliothek verkaufen, und diese die Datei dann auch so sichert, dass der Ausleiher es nicht umpfzigfach per Filesharing verteilen kann? Das ist, so vermute ich jetzt, der Knackpunkt.
    An dieser Problematik ändern auch keine knallharten Preiskalkulationen etwas, also nach dem Motto:
    HC für 30,-€. e-book für 3,99€
    Ein Printbuch zu sharen ist zwar nicht unmöglich, aber viel zu aufwändig. Ein e-book hingegen ... das macht noch nicht einmal ein müdes Lächeln. Der Praktikant im Hinterzimmer der Bibliothek sitzt da (soweit die paranoiden Gedanken) an der Quelle. ("Ey loitz! Ich habe HP Band 9! Guggt ihr hier www. xyc. com)


    Wie aber in so einer Situation:
    - das investierte Geld wieder einspielen?
    (Drucker, Verlagsangestellte, Autoren, Zwischenhändler für e-books)
    - den Sinn eines Wirtschaftsunternehmens nicht ad absurdum führen?
    ("Gewinn? Unser Unternehmen will doch keinen Gewinn machen! Wie sind Sie denn drauf!!" :fetch)


    Ich glaube, dass ist der Knackpunkt. Und Argumente, in denen einem Wirtschaftsunternehmen vorgeworfen wird, auch weiterhin seinen Sinn und Zweck zu erfüllen ("Die wollen ja nur Kohle machen, diese Gierhälse" :fetch) sind da nicht gerade hilfreich oder logisch. Wenn ich eine Firma gründe, soll die am Ende des Jahres auch Gewinn eingefahren haben, denn ich möchte als Unternehmer ja auch von irgendwas leben, oder? ;-)

    Zitat

    Original von xexos
    Okay, das Lektorat könnte ein Argument sein. Aber brauche ich dafür einen ganzen Verlag? Das könnten auch Einzelpersonen anbieten so wie es auch bereits überall Übersetzungsbüros gibt.


    Hallo xexos


    Ein Buch zu schreiben kann gut und gerne mal ein bis zwei Jahre Arbeit bedeuten. Danach hast du aber nur eine Rohfassung, und selten was lesbares. Also suchst du dir einen Lektor. Ein Vernünftiger macht das professionell, lebt also davon. Dem kannst du nicht damit ankommen, dass du ihn als Nobdody an einem (erhofften) Riesenerfolg für seine Arbeit beteiligst. Der will seine Kinder füttern und seine Miete zahlen können! Ebenso der Coverkünstler. (Blanke Cover sind bei e-books ein NOGO!)
    Danach machst du Marketing im Alleingang. Eine Fortsetzung zu deinem Buch? Keine Zeit, du musst im Internet werben. Mit Freunden beim Italiner essen gehen? Schlecht, denn ausgerechnet diesen Monat hat dich eine Fünftelseitenanzeige im regionalen Wochenblatt eine hübsche Stange Geld gekostet. Und auch dein Internetanbieter will Kohle, dein Rechner ist abgeraucht ...


    Also bezahlst du im Grunde deine Arbeit, die Arbeit des Lektors, den Coverkünstler, sonstige Ausgaben ... und das mindert deinen Gewinn. Am Ende hast i.d.R. genau die gleiche Kohle, als wenn du sofort zu einem Verlag gegangen wärst, der diese Dinge bezahlt.


    Aber du bist pfiffig und selbstbewusst, die Welt hat nur auf dein Buch gewartet ;-)
    Also pfeifst du auf ein Lektorat, denn dein Stil ist perfekt, und lässt dein MS durch den Duden Korrektor von 1998 laufen (hast ja immer brav Updates gemacht, dennoch findet der keine Logikfehler oder Hänger im Plot), als Cover nimmst du ein Foto, dass du selber geknipst hast ... und dann machst du Marketing. (Die Kosten und das Zeitinvestment verschwinden nicht. Sorry, daran kommst du nicht vorbei.)


    Und was ist das Ergebnis?
    Magere Verkäufe, angesprochene Leser schielen auf dein Buch, als sei es eine tote Fliege auf einem Wurstbrot.
    Und irgendwann die Erkenntnis, dass ein Verlag mehr ist, als eine Druckerei die dir deine Romane abkauft. Warum sonst sind alle die Selfpublisher-Wunder jetzt bei ordentlichen Verlagen?


    Ein Verlag ist dein Partner, der dich im besten Fall unterstützt, dir hilft und dir Steine und Arbeiten aus dem Weg räumt, damit du dich weiter dem Schreiben widmen kannst.


    Schreiben ohne Verlag?
    Für mich persönlich, als Leser und Kleinstautor, undenkbar.


    LG


    Dirk :wave

    Und hier meine Leseeindrücke zum Finale.


    Wuuups! Das ging Schlag auf Schlag, forderte mich als Leser geradezu heraus, weiterzulesen.
    Alte Rechnungen werden beglichen (Verhoeven, Baesken), und alles zieht eben unweigerlich auf das große Finale hin.
    Das Finale ist dann auch zugleich realistisch und traurig. Henryk stirbt, und erlebt seinen großen Erfolg nicht mehr. Beinahe schon einem antiken Drama gleich, aber einfach nur perfekt in Szene gesetzt.


    Ich habe diesen Roman vor einigien Jahren als Testleser genießen dürfen, und war begeistert. Daran hat sich nichts geändert, im Gegenteil, ich glaube er hat mit der Zeit noch an Tiefe und Spannung gewonnen. Damals wie heute fällt es auch mir schwer eine Zuordnung in ein bestimmtes Genre vorzunehmen.
    Aber gerade das ist es auch, was für mich einen großen Teil des Lesevergnügens ausgemacht hat.


    Vielen lieben Dank für diese Leserunde, Andrea, und vor allem dafür, dass ich Henryk nochmal erleben durfte :knuddel1


    LG
    Dirk :wave


    Nachtrag:
    Ich versuche meine Rezension spätestens Morgen in Worte zu fassen, da ich leider nicht früher dazu kommen werde.

    Sorry, ich komme erst jetzt dazu zu diesem Leseabschnitt meine Gedanken festzuhalten.
    Um ehrlich zu sein: Ich habe den Roman bereits bis zum Ende weggeknuspert :-)


    Allen voran ist das Henryks Schuld, den Andrea mir so wunderbar nahe gebracht hat, dass ich auf seiner Tour de Force mitleide, dieser Achterbahn aus Größenwahn und Selbstzerstörung, aus Bessesenheit und Liebe. Auch der Kriminalfall webt sich immer dichter um ihn herum, bildet ein Netz aus Lügen und Täuschung, in das er sich mehr und mehr verstrickt
    Allen voran wird aber mehr und mehr erkennbar, was für eine Art Künstler Henryk ist. Er sieht beinahe alles durch die Brille seiner Kunst, ob durch seinen Zustand oder aus seinem Herzen heraus, bleibt dabei offen, ich tippe aber auf Letzteres.


    Was mir an diesem Abschnitt so wunderbar gefallen hat, war das gefühlte Anziehen des Tempos, das allmähliche Zuammenziehen der Daumenschrauben. Spannung, ohne große FX-Tricks, einfach aus den Figuren und ihren Handlungen und Beziehungen untereinander heraus.

    Meine Lesegefühle in diesem Abschnitt:


    Jau, da war er wieder. Dieser wunderschöne Twist, diese Wendung im Charakter Henryks, wo er von jemandem der kontrolliert und geführt wird, zu jemandem wird, der die Dinge selber in die Hand nehmen möchte. Er geht dabei mit einer paradoxen Mischung aus Unsicherheit und Größenwahn vor, die einfach nur allzu menschlich ist.
    Habe ich schon erwähnt, dass ich Henryk einfach mag? Obwohl sein Verhalten bei mir einerseits Mitleid auslöst, aber andereseits auch manches Mal für Verblüffung und / oder Entsetzen sorgt?
    Ich frage mich im Moment, wie ich an seiner Stelle agieren würde.
    Wäre ich genau so wie er?
    Das ist es, was diesem Roman schon damals diese Würze verlieh, als ich ihn lesen durfte.


    Dazu kommen die herrlich eingewebten Krimi- und Thrillerlemente, das Auftauchen Helenes, die mich auch schwer an Martha erinnerte ... Aber jetzt sehe ich auch, warum es so schwer ist, dieses tolle Buch in irgendeine Schublade einzuordnen.
    Es ist voller Leben.
    Und das Leben lässt sich einfach nicht in Schubladen pressen.

    Hallo zusammen :wave


    Mit dem Erscheinen von Band 4 der Serie, "Babylon", hat Harald Giersche vom Begedia Verlag den Sprung gewagt, und die ersten vier Bände auch als Printausgabe herausgegeben.
    Bisher sind die Printausgaben nur über die HP des Begedia Verlag bestellbar, aber Harald Giersche hat bereits Kontakt zu einem Zwischenhändler aufgenommen, sodass man über amazon hoffentlich bald auch die Printausgabe der Armageddonserie bestellen kann.


    Ab Band Nummer 5 "Herbst" werden die weiteren Romane der Serie parallel als e-book im mobi und epub Format, und als Print erscheinen.


    Wer möchte, kann sich auch die Bände mit Signatur, natürlich ohne Portokosten bestellen.


    LG
    Dirk :wave

    Zitat

    Original von Morgaine


    :write Das empfand ich auch so. Für mich war nicht verständlich, warum der verschrobene Henryk (dessen Perspektive im Moment die einzige ist, die wir haben) so schnell Vertrauen zu einer kühlen Geschäftsfrau entwickelt und umgekehrt. Der Rausch der Kunst ist dafür doch bestimmt nicht ausreichend...


    Interessanter Punkt, der mich auch beschäftigt hat. Ich habe für mich die Interpretation gefunden, dass es zwischen Henryk und Martha auf eine missverständliche Art und Weise "gefunkt" hat.
    Er brennt für seine Kunst, sie will ein Bild von sich, das er malen soll ... es hat etwas sehr intimes, dass Henryk als Anziehung interpretiert, während er für Martha eher ein Spielzeug ist.
    So war meine Lesart. Und da Henryk eher menschenscheu ist, hätte Martha ihm auch salopp gesagt eine Rheinbrücke verkaufen können, ohne das er gemerkt hätte, wie er damit aufs Glatteis geführt worden wäre.

    Okay, ich bin zwar schon viel weiter, aber bevor ich den Faden verliere, hier meine Leseeindrücke des zweiten Abschnitts:


    Was wie ein gelungenes Stück Gegenwartslitertur begann, schwenkt sehr gelungen in Richtung eines dunklen Krimis um. All die kleinen Details, die Ecken und Kanten der Figuren, die Andrea in den ersten Kapiteln gesät hat, reifen heran und blühen auf.
    Dazu kommen die wirklich erstklassigen Beschreibungen und Bilder der Arbeit Henryks an der Fälschung des Vermeers. Ich hatte, wie auch damals bereits, das Gefühl. ich würde neben ihm stehen, wissen was er weiß, sehen, hören und spüren, was er sieht, hört und spürt. Hier zeigt sich, dass Andrea sich mit dieser Materie auskennt. Sie hat mich als Leser in eine Welt geführt, die man allenfalls von einer Ausstellung, und wenn möglich, von kurzen Gespärchen mit Künstlern her kennt.
    Aber auch bei all der "Technik" bleiben die Figuren und ihre Beziehungen nicht im Hintergrund. Im Gegenteil, sie sie forcieren den Plot durch ihre Handlungen, und obwohl ich dieses Buch bereits kenne, wollte ich mehr als einmal in das Geschehen eingreifen, Henryk zurückhalten oder warnen.


    Obwohl ich mir das Buch ja eigentlich ein wenig einteilen wollte (in etwa anhand der hier vorgenommenen Aufteilung), habe ich einfach weitergelesen :-) Zu sehr zieht mich Henryk und sein Schicksal rein, als dass ich mal eben so, ohne zwingenden Grund das Buch auf Seite legen könnte.
    Bisher kann ich ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass "Die dunklen Farben des Lichts" ein echter Pageturner ist.


    Sobald ich dazu komme, werde ich auch in den restlichen Abschnitten dieser Leserunde meine Leseeindrücke schildern, und dabei wenn irgend möglich auf Spoiler verzichten.
    Das Buch sollte man einfach ohne "Vorkenntnisse" lesen und auf sich wirken lassen :lesend

    Sodele, auf meinem gestrigen Weg nach Frankfurt und wieder zurück habe ich die Kapitel 1 - 9 (sofern mein Trekstore3 die richtig sortiert hat) auch gelesen.
    Auch ich habe das Buch schon wesentlich früher lesen dürfen, und habe es jetzt ganz neu für mich entdeckt.
    Vorab:
    Andrea, es hat nichts von seiner Faszination verloren. Im Gegenteil! Es hat noch an Stimmung und Atmosphäre gewonnen.


    Mein Erleben:
    Henryk, ein Künstler der für seine Kunst im wahrsten Sinne des Wortes brennt, hat mich sofort wieder in seinen Bann geschlagen. Die Art wie er in den Zeilen lebt, ist wirklich einmalig. Unterstützt wird dies noch durch die Einschübe zu den verschienden Maltechniken, die weder belehrend noch als Infodump rüberkamen, sondern das Bild einfach abrundeten, das sich mir hier bot.
    Dann der Galerist, der sofort wieder seine schmierig-schleimigen Gesichtszüge vor meinem geistigen Auge annahm, Martha, die auch direkt vor mir sah ... insgesamt war auf den ersten Seiten der Geschichte die Atmosphäre sehr dicht.
    Die Spannung kommt für mich persönlich sowohl durch den Auftrag (die Fälschung eines Vermeers), als auch durch die Interaktionen und Beziehungsverknüpfungen der auftauchenden Figuren auf (Martha, Henryk)


    Heute, so wie damals, hat mich das Genre nach den ersten Seiten nicht mehr interessiert, und spätestens am Ende des neunten Kapitels (bzw. an dem Punkt, den mein Trekkie dafür ausgibt) ist dierse Frage belanglos geworden.
    Da ist eine Geschichte, die ist spannend, die Figuren dreidimensional und voller Konflikte.
    Wen juckt da noch das Genre?


    Das einzige Problem ist, dass man sehr schnell ins Spoilern gerät, wenn man über dieses Buich etwas erzählen möchte. Aber das zeigt auch, wie dicht es geschreiben wurde, obwohl (oder gerade weil?) vieles dem Leser uns seiner ganz persönlichen Interpretation überlassen wird.


    Wenn ich es schaffe, melde ich mich morgen zum zweiten Part der Leserunde zu Wort.
    Lesetechnisch bin ich da schon mittendrin :-)

    Hallo zusammen,


    ich muss leider auch etwas später mit meinen Feedbacks starten, da ich mitten in den Vorbereitungen für den BuCon in Dreieich an diesem Samstag (13.10.) stecke. Es kann sein, dass ich da für einen Kollegen bei der Lesung auf dem Panel des Begedia Verlag einspringen muss, und da will ich nicht unvorbereitet reinstolpern :yikes
    Ich denke aber, dass ich spätestens am Sonntag dann auch ganz offiziell loslegen kann, denn das erste Kapitel, man möge mir verzeihen, habe ich gestern schon weggeknuspert :grin


    Liebe Grüße
    Dirk :wave


    Ich bin flexibel, was einen Starttermin betrifft :-)
    Vereinbart einfach mal so, wie ihr könnt, ich verfolge den Thread und achte auf den Start (und freue mich schon sehr auf diese Geschichte :lesend :lesend :lesend)


    Ich würde, wenn es geht und wirklich keine Umstände macht, bitte ein pdf oder epub-Format bevorzugen, da ich keinen Kindle habe, sondern ein anderes Modell.


    Lieben Gruß


    Dirk :-)

    Da muss ich doch mal schnell wieder reinschneien!!! (Meinen Dank an Janedoe ... du weißt schon warum :knuddel ;-) )


    Sag mal Andrea ... ist es etwa DAS Buch, das ich seinerzeit ... du weißt schon, nach deinem Ausflug ins Agentenmilleu ... ?


    Habe gerade die Leseprobe angefangen ... es ist es!!! *freufreeufreu*


    Da würde ich sehr gerne mitmachen :lesend :lesend :lesend
    Aber auf alle Fälle erstmal ein ganz dickes und herzliches TOITOITOI :knuddel1
    Wurde nämlich Zeit, dass diese Geschichte das Licht der Welt erblickt :-]


    Lieben Gruß


    Dirk :wave

    Ach oh weh ... Fernsehärzte und ihre Patienten ...


    Fernsehen nehme ich nicht ernst (habe ich noch nie).
    Ob das explosive und heiße Stühle sind (das kann man jetzt auch ruhig doppellsinnig verstehen :grin) oder irgendwelche dubiosen Nachmittagsshows, in denen Recht, Ordnung und geistige Gesundheit gepredigt werden, ist mir vollkommen wumpe.
    Die Glotze ist bei meiner Frau und mir ein reiner Monitor für den Dehvauhdeh :grin


    Ich bezog mich im meinem Post auf Menschen aus dem echten Leben.
    Da gibt es genug, die sich eben genau so verhalten (Seelenklempner, über ihre Therapie reden etc.)
    Und da muss man von Fall zu Fall ganz indivudell entscheiden, wie es derjenige gemeint hat, und warum.
    Aber über irgendwelche Fernsehfiguren aus dem Nachmittagsprogramm und ihre Darstellungen diskutieren ... dafür ist mir meine Zeit zu schade.
    Echte Menschen, mit echten Probelmen ... jederzeit.
    Drehbuchgeburten für die nachmittägliche Verblödung Dokumentarseifenendlosschleife?
    Vergisses.


    LG


    Dirk67 (der auch in Therapie geht. Aber mehr, als dieses knappe Outing, wird es dazu von mir nicht geben.)

    Zitat

    Original von Katerina
    Oder jemand hat - aus welchen Gründen auch immer - nach den sogenannten Probesitzungen beschlossen, doch keine Therapie zu machen.


    Richtig.
    Gerade eine Psychotherapie ist eine sehr intime Angelegenheit.
    Niemand geht mal eben so zu einem Psychotherapeuten, lädt seine seelische Last ab, als sei es Hausmüll, und sortiert im Laufe der Zeit die einzelnen "Müllsorten" aus (bildlich gesprochen)
    Da muss zwischen Patient und Therapeut die Chemie stimmen. Das stellt man meist aber erst nach zwei, oder sogar drei Sitzungen fest.
    Wenn also da jemand nach einigen Sitzungen gesagt hat, "Dass ist nix für mich", dann muss man das akzeptieren. Auch (oder gerade!) die Leute, die damit nichts zu tun haben.


    Wenn jemand seinen Therapeuten nach außen hin als "Seelenklempner" bezeichnet, dann versucht derjenige wahrscheinlich bewusst cool zu wirken. Wer gibt denn heutzutage schon gerne zu, dass er nicht mehr "erwartungsgemäß funktioniert"?


    Und wenn jemand offen mit seinem Problem und seinen Sitzungen umgeht, dann ist das auch keine Suche nach den "15 minutes of fame", sondern eine ganz idivuduelle Art und Weise, das Ganze zu bewältigen.


    Nichts ist indivudeller, als die Psyche.
    Und was bei dem Einen vielleicht wirklich die Suche nach Anerkennung ist, mag bei dem Anderen Teil der Therapie sein.
    Ich wäre da mit Urteilen oder Meinungen nicht so schnell bei Hand.


    LG


    Dirk67

    Band 3 der Armageddon-Reihe, "Verlorene Hoffnung" ist seit heute bei amazon.de erhältlich. Parallel dazu gibt es den dritten Band auch bei beam e-books im e-pub Format (ohne DRM). Diesmal ist Ben B. Black der Autor, der auch bereits für Rhen Dark in die Tasten klappert.


    Klappentext:
    Die Gruppe der Überlebenden um Sandra, Martin und Pfarrer Stark kommt im verwüsteten Deutschland nur langsam voran. Der Militär-LKW, mit dem Sandra und Stark einen Teil der Kinder aus Köln retten konnten, ist mit den Mitteln und Kenntnissen der Gruppe nicht zu reparieren. Sie beschließen sich zu Fuß nach Nörvenich durchzuschlagen, wo Sandra noch aktive Einsatzkräfte vermutet. Unterwegs treffen sie Stephan, einen Eigenbrödler mit merkwürdigen Neigungen. Trotz ihrer Bedenken gibt Sandra nach, als er sich den Flüchtlingen anschließen will.
    Auf ihrem Weg werden die Überlebenden von einer ständig größer werdenden Meute schneller Zombies verfolgt, die von Frank angeführt werden. Gabriel peitscht den immer größer werdenden Hass auf alles Lebende in Frank an.
    Doch als die Überlebenden endlich ihr Ziel erreichen, erweist sich der Stützpunkt als ...


    ... verlorene Hoffnung

    Ab heute gibt es für fünf Tage eine Anthologie zum Thema Vampire aus dem Atlantis Verlag kostenlos bei amazon.
    Als broschierte Ausgabe immerhin ca. 370 Seiten!


    (Ich habe es schon und habe auch schon reingelesen :grin
    Überlege mir ernsthaft, mir auch das Print zu kaufen, damit ich es signieren lassen kann.)


    Kurzinhalt
    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts eroberte der Vampir die europäische Literatur im Sturm, doch in Erinnerung geblieben sind zumeist die britischen Geschichten. »Lasst die Toten ruhen« zeigt auf, dass auch die deutschsprachigen Schriftsteller etwas zum Mythos beizusteuern hatten, und präsentiert einen kleinen Überblick über die verwendeten Themen und Stile: So finden sich den Tod überwindende Liebende, vom Leben Anderer zehrende untote Monstren - und Vampire, deren Wesen sich nicht ganz so leicht charakterisieren lässt.

    Gottfried Peter Rauschnik: »Die Totenbraut«
    E. T. A. Hoffmann: »Cyprians Erzählung«
    Ernst Benjamin Raupach: »Lasst die Toten ruhen«
    Karl Spindler: »Der Vampir und seine Braut«
    Leopold Ritter von Sacher-Masoch: »Die Toten sind unersättlich«
    Karl Heinrich Ulrichs: »Manor«
    Karl May: »Ein Vampir«
    Paul Heyse: »Die schöne Abigail«
    Stanislaw Przybyszewski: »De profundis«
    Viktor von Andrejanof: »Der Vampir«
    Hermann Löns: »Der Vampir«

    Die Geschichte »Der geheimnisvolle Fremde« (Verfasser unbekannt), eine Einleitung, ein Nachwort sowie Kommentare zu jeder Geschichte und jedem Autor von Herausgeber Oliver Kotowski runden dieses Buch ab.


    Mit mehreren s/w-Illustrationen von Timo Kümmel.


    (Quelle: amazon.de)