Klappentext:
Shelley ist 14 und so richtig verliebt, in Kieran, den sie aus dem Internet kennt. Und obwohl sie dem ersten Treffen entgegenfiebert, ist sie trauriger denn je. Denn sie hat Angst vor Kierans Reaktion, wenn er erfährt, dass sie zeit ihres Lebens im Rollstuhl sitzen wird …
Autor:
Giselle Green hat Biologie studiert und danach eine Ausbildung zur Astrologin absolviert. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern in Kent. Für "Gezeiten der Hoffnung" hat sie bei der Romantic Novelist's Association den Preis für den besten Debütroman gewonnen.
Eigene Meinung:
Eigentlich hat dieser Roman alles, was ein gutes Buch auszeichnet (ich nehme mal an, diesen Preis hat die Autorin nicht umsonst gewonnen): ein herzzerreissendes Thema und einen angenehmen Schreibstil. Aber trotzdem konnte er mich nicht richtig überzeugen, geschweige denn mitreißen.
Aber zuerst zum Inhalt: die 14jährige Shelley hat nur zwei Ziele im Leben: einmal verliebt gewesen zu sein und sich umzubringen, bevor ihre tödliche Krankheit ihr das Leben (bzw. das Sterben) unerträglich macht. Denn sie leidet an einer agressiven Form von MS, sitzt bereits im Rollstuhl und hat vor kurzem eine Freundin qualvoll daran sterben sehen.
Ziel eins erreicht sie. Gegen alle Widrikeiten schafft sie ein Treffen mit ihrem Internet-Freund Kieran. Nach diesem und einem weitern Treffen sind beide über beide Ohren ineinander verliebt. Doch Shelley macht gleich wieder Schluss, weil sie ihm diese Liebe zu einer Todgeweihten nicht zumuten möchte. Aber Kieran gibt nicht so schnell auf. (diese Liebesgeschichte ist für mich ziemlich unglaubwürdig. Shelley ist schließlich erst 14, alles andere als unkompliziert und soll in dem 18jährigen Kieran tatsächlich so schnell so tiefe Gefühle erzeugen...? Naja...)
Für Ziel zwei überredet sie ihre Mutter, mit ihr nach Cornwall zu fahren, wo sie sich an ihrem 15. Geburtstag von einer Klippe werfen möchte. Da sie dies nicht alleine tun kann, muss sie die Mutter schließlich einweihen. Dabei geht es ihr weniger um die Tat an sich, sondern um die Möglichkeit, selbst über ihr Leben bzw. Sterben entscheiden zu können. Die Mutter kann erwartungsgemäß nicht leicht damit umgehen.
Wie es tatsächlcih ausgeht, will ich hier nicht verraten. Nur so viel: dieser wahrlich interessante Konflikt rund um Sterbehilfe wird nicht befriedigend aufgelöst.
Und nun das, was mich an dem Buch wirklcih gestört hat. Da sieht man mal, wie die eigene Autorin das Lesevergnügen komplett runieren kann. Und zwar schreibt sie in einem Vorwort folgendes:
Sie richtet sich darin direkt an die Leser, verspricht ihnen einen spannenden Roman und dann... ein Happy End? Hallo? Bei dem Thema? Sofort keimte in mir ein fürchterlicher Verdacht.
"OMG - sie wird doch nicht diesen schrecklichen, alten, abgelutschten Trick mit der medizinischen Fehldiagnose aus dem Ärmel schütteln?"
Und genau das tat sie. Abgesehen davon, dass sie mit dem versprochenen Happy End wirklcih jegliche Spannung getötet hat, hat sie mit diesem finalen Twist alles verdorben.
Sorry, liebe Fr. Green, aber das war wohl nix. Das nächste Mal sollten Sie vermeiden, ihr eigenes Werk zu spoilern! Daher vergebe ich nur 5 Punkte.
lg, A.