Es ist wirklich anstrengend bei euch mitzuschreiben. Jetzt will ich seit der ersten Seite des Threads einen Beitrag tippen und jedes Mal, wenn ich die Seite aktualisiere während ich schreibe, sind zwei neue lange Beiträge da
Jetzt kürze ich mein Posting einfach mal, in der Hoffnung, dass sich das Thema bis zum Absenden das Thema sich nicht bereits in ne völlig andere Richtung entwickelt hat.
Allgemein stimme ich SiCollier zu: ein Buch ist nichts weiter als ein Produkt. Es wird für einen bestimmten Teil des Marktes zugeschnitten, produziert und dann verkauft. Da fällt man automatisch in eine Zielgruppe, egal um welches Produkt es sich handelt. Ob es nun um einen Kochtopf für Hausfrauen, irgendeine Männerspielerei fürs Auto oder eben ein thematisch eingeordnetes Buch geht. Sicher gibt es Ausnahmen und natürlich liest man nicht ständig die selben Bücher. Aber es geht ja um die Tendenz, auf die sich die Verläge ebenso wie alle Unternehmen, die etwas produzieren und verkaufen, stützen.
Zu sagen, dass man keiner Zielgruppe angehört, weil man liest, was einmal gerade gefüllt, ist deshalb nicht unbedingt zutreffend. Dasselbe kann man von seiner Kleidung behaupten. Wenn man durch die Stadt marschiert und einmal in einem bestimmten Laden etwas bestimmtes ins Auge fällt, dann kauft man sich das und das nächste Mal geht man ganz wo anders hin. ABER (um mal ein völlig banales Beispiel zu nehmen) die meisten Männer mögen keine Kleider und Röcke. Deshalb werden diese für die weibliche Zielgruppe zugeschnitten, genauso wie Liebesromane im Großen und Ganzen für ein weibliches Lesepublikum zugeschnitten werden.
Wie gesagt, das ist ein banales und recht oberflächliches Beispiel, ich will damit nur verdeutlichen, dass das System greift.
Wenn wir ein paar Ebenen nach unten gehen, können wir sagen, dass viele Menschen bestimmten Modemarken treu sind. Ich habe in der Stadt einen Laden, den ich aufsuche, wenn ich etwas brauche, einfach weil ich weiß, dass sie Kleider führen, die meinem Geschmack im Allgemeinen mehr treffen, als andere Geschäfte/Marken. Also gehe ich dort hin, besorge mir eine Kundenkarte und erspare mir langes - unnötiges und wenig zielführendes - Suchen.
Wenn ich mir also mein Bücherregal ansehe und dort viele Bücher eines bestimmten Verlages sehe, dann lässt das die Vermutung doch zu, dass dieser Verlag Bücher publiziert, die meinem Geschmack eher entsprechen, bzw. öfter entsprechen, als die Bücher anderer Verläge. Das heißt ja nicht, dass mir jedes Buch dieses Verlages gefällt oder mir nicht auch Bücher anderer Verläge gefallen, genausowenig, wie mein sich widerholender Besuch im Kleiderladen bedeutet, dass mir alle Sachen dort gefallen, bzw. mir nichts von anderen Marken oder aus anderen Geschäften gefällt. Aber ich habe eine deutliche Tendenz.
Deshalb sehe ich mich sowohl als Zielgruppe von meinem oben erwähnten Geschäft, als auch von eben diesem Verlag. Anscheinend vertreiben beide Produkte, die mich ansprechen, während sie meinem besten Freund beispielsweise überhaupt nicht zusagen.