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Original von Delphin
Ich meinte, dass die allermeisten nicht bei RTL auftreten werden.
Mein Fehler. Das habe ich dann wohl falsch aufgefasst.
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Wenn ein Bishof sich persönlich und gegen die Anweisung des Vatikans dafür entscheidet, einen Missbrauch unter den Tisch zu kehren, dann ist dieser Bishof verantwortlich. Wenn aber der Vatikan ein Dokument rausschickt und Anweisung an alle Bischöfe gibt, Missbrauchsfälle unter den Tisch zu kehren und von Opfern Verschwiegenheitsverpflichtungen einzuholen, dann kann durchaus von "der Katholischen Kirche" sprechen, die Geschehnisse unter den Tisch kehrt. Das heisst nicht, dass ich jeden oder auch nur die Mehrheit der katholischen Geistlichen für Kinderschänder halte.
Aber genau in diese Richtung geht es dann doch. Im Klartext: Wenn ein Bürger des deutschen Staates etwas falsch macht, ist er selbst dafür verantwortlich. Wenn aber Merkel irgendetwas vermasselt, dann ist die gesamte deutsche Bevölkerung dafür verantwortlich? Oder zumindest alle Politiker, die ihr unterstehen?
Das macht für mich eigentlich keinen Sinn. Klar ist es schwer zu sagen, wer an der Vertuschung beteiligt ist/war, bzw. wer es befürwortet und wer nicht, aber trotzdem sollte jedes Mitglied der katholischen Kirche auch das Recht besitzen, nicht automatisch als Mittäter zu gelten.
²magali:
Wie bereits gesagt:
Ja dazu, dass es die Vertuschungen gegeben hat/gibt und ja dazu, dass durch die Vertuschungen irgendwann ein Vulkanausbruch stattfinden musste. Trotzdem sollte weiterhin zwischen Schuldigen und Unschuldigen differenziert werden. Die Unschuldsvermutung ist doch ein Grundprinzip unseres Rechtsystems. Zum Spaß existiert das ja mit Sicherheit nicht
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Sind wir eigentlich noch bei "Der Bischof und die Watsch'n" oder inzwischen bei "Missbrauch und Kirche"?
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Hier widerspreche ich auch Asmos. Aus meiner Sicht ist ein Priester immer auch Vertreter der Amtskirche "vor Ort". Er hat sich freiwillig dazu entschlossen. Dadurch genießt er meist einen besonderen Respekt, weil er eben für die Kirche steht und damit eine gewisse moralische Autorität "erbt". Wenn das so ist, dann muss er es sich aber auch jetzt, in diesen schweren Zeiten, gefallen lassen, mit den negativ wahrgenommenen Aspekten der Kirche identifiziert zu werden. Das sehe ich so wie bei einem Beamten - auch der hat die Gesetze seines Staates nicht selbst gemacht, aber er muss für diesen Staat einstehen. Wenn ein Polizist den Zorn der Demonstranten bei einem Atommülltransport abbekommt, dann mag es sein, dass er immer Parteien wählt, die gegen Atomenergie sind - trotzdem ist er Polizist und muss dann vor Ort für den Staat mit seiner Politik den Kopf hinhalten, obwohl er selbst nichts dafür kann.
Soweit korrekt, ja. Ich stimme durchaus zu.
Ich habe aber nicht die Ordensleute und Priester dazu aufgerufen sich selbst von Kirche zu differenzieren, sondern uns Zuschauer und Beobachter dazu aufgefordert zwischen der Kirche als Gesamtheit und den einzelnen Tätern, bzw. allgemein den Mitgliedern zu differenzieren. Eventuell auch nur, um den einzelnen Priestern und Ordensleuten überhaupt die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern. Nicht jeder Priester ist automatisch der selben Meinung, wie der Papst + Anhang, aber im Moment wird vielfach alles erst einmal verurteilt, was mit der Kirche zu tun hat. Was bei 1,2 Millionen Priestern + Ordensleuten und mehr als ner Milliarde Mitgliedern einfach etwas ist, wo ich mir denke, dass das nicht fair ist.
Wie du ja gesagt hast, der Missbrauch in der Familie war schon immer die zahlenmäßig am stärksten vertretene Problematik. Trotzdem verteufeln wir nicht von vorne herein jede Familie und jeden Familienvater. Wir differenzieren. Es zählt der Einzelne, auch wenn wir alle den selben Begriff 'Familie' benutzen. Trotzdem bedeutet die Zahl der Kindesmisshandlungen innerhalb von Familien nicht, dass automatisch jede Familie erst einmal als schuldig angesehen wird oder sich in irgendeiner Weise zu dieser Anschuldigung äußern müssen.
Die Vermutung sollte sich hier auf Auffälligkeiten, bzw. Hinweisen, bestenfalls auf Beweisen gründen, nicht auf der Tatsache der Möglichkeit, dass es in jeder Familie der Fall sein könnte. Klar ist dem so, trotzdem steht es uns nicht zu jederman deswegen anzuprangern.
Der Artikel ist interessant. Ich würde aber trotzdem nicht so weit gehen und dabei einen Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen ziehen. Meiner Meinung zeigt es lediglich, dass der Vatikan nicht besonders schnell ist, wenn es darum geht, sich von alten Dingen zu lösen, und sei es nur ein winzig kleiner Paragraph.
Ich würde noch nicht einmal so weit gehen und sagen, Spanien sei so unglaublich mehr katholisch, als es Italien ist.