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Original von Mulle
Es gibt keine Garantiemaßnahmen, mit denen man ein Buch dazu bewegen kann, sich gut zu verkaufen, aber zwei ziemlich große Sicherheitsaspekte sind der Programmplatz und der Werbeetat. Die beiden Herzchen entscheiden darüber, ob das Buch in den Läden irgendwo ins Regal kommt (wo es keine realistische Chance hat, sich "gut" zu verkaufen) oder auf die prominenten Tische im Eingangsbereich.
Wer diese Spitzenplätze bekommt, scheint oft genug eher eine Lotterie zu sein. Und hat - meiner Beobachtung nach - nicht zwingend mit Qualität zu tun.
Oder müssen wir jetzt darüber diskutieren, ob "Shades of Grey" ein qualitativ gutes Buch ist?
*kopf schüttel* Nein, da sind wir uns sicher einig O
Wobei das Buch ja einen vollkommen anderen 'Werdegang' hatte, als normale Bücher. [aber wir können hier natürlich alternativ Twilight einsetzen *husthust*]
Ich verstehe den wirtschaftlichen Aspekt durchaus. Wäre das Geheimnis, warum es manche Bücher zum Hype schaffen und andere nicht, bereits geklärt, würden sich gewisse Verlage schließlich eine goldene Nase verdienen.
Ich verstehe nur nicht, was das Ganze mit den Pseudonymen zu tun hat. Wenn z.B. ein Verlag einen großen Werbeetat für mein neuestens Buch bereit stellt, obwohl mein vorheriges sich nicht sonderlich verkauft hat, macht es dann einen Unterschied, ob dieses neue Buch unter demselben Namen erscheint oder unter einem Neuen? Schließlich ist anzunehmen, dass die Anzahl der Leser, die Flopp Nr. 1 gelesen haben, im Vergleich zur Große der gesamten Zielgruppe eher gering ist und wenn dann diese fünf Hänschen und Gretelchen das neue Buch nicht kaufen, macht das sicher nicht die Welt aus. Ich hänge Delphin Frage an, denn genau das war auch mein 'Problem' mit dem Verständnis.
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Wenn ein "geflopptes Buch" eh schnell in Vergessenheit gerät, oder überhaupt nie wahrgenommen wurde, wieso braucht man dann für die zweite Chance einen neuen Namen?
Oder verstehe ich hier etwas grundlegend falsch?
Weil wenn es dann wirklich nur an den Buchhändlern liegt, die dann diese Bücher einfach nicht mehr bestellen, dann liegt der Hund meiner Meinung nach verdammt tief begraben und ich finde, das ist ein Ernstzunehmendes Problem. [wobei in den Tagen von amazon, bzw. allgemein des Onlineverkaufs hatte ich eigentlich nicht damit gerechnet, dass das Problem so schwerwiegend sein könnte].
²SteffiB:
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Denn, liebe Asmos, und hier beziehe ich mich auf das Fettgedruckte in deinem Zitat, so einfach ist es nämlich nicht. Ich denke, jede/r Autor/in stellt sich diese Frage, und zwar mehr als einmal. Aber ein Buch floppt eben nicht nur, wenn es schlecht ist. (Im Umkehrschluss fanden zum Beispiel eine Menge Leser/Eulen die Grauschatten grottig, aber das Buch ist alles andere als gefloppt.) Angenommen, da ist ein Buch, dass eigentlich ziemlich vielen Lesern gefallen könnte, nur leider finden die es nicht, weil der Buchhändler das Cover scheußlich fand und es deshalb nicht bestellt hat. Oder er hat es bestellt, aber nur zwei Stück, und die stehen hinten im Regal. Oder das Buch liegt zwar in der Stapelware, aber leider zwischen Sara Lark und Ini Lorenz. Die meisten potenziellen Käufer entscheiden sich dann doch für den bekannten Namen. Die Liste ließe sich noch endlos fortführen.
Ich stimme dem absolut zu. Mein Satz bezog sich speziell auf SabineWs Satz. Dieser vermittelte mir den Eindruck, als würde der Name des Autors auf dem zweiten Buch automatisch zu einem Flopp führen, wenn das erste Buch sich nicht verkaufen ließ.
Dass der Erfolg eines Buches von sehr vielen Dingen abhängt, ist mir durchaus klar. Ich finde nur, dass der Name des Autors dabei für den Leser eigentlich das Wenigste ausmacht. Klar, wenn man sich zwischen dem Buch eines [noch] Noname Autors und dem eines Bestseller-Autors entscheiden kann, den man kennt und liebt, dann gibt man sein Geld wahrscheinlich für Letztes aus. Aber in dieser Beziehung sehe ich auch nicht, wie ein Pseudonym dem Noname-Autor helfen könnte, außer er klaut sich den Namen eines bekannten Autors und klebt vielleicht nur einen Buchstaben irgendwo dran ^^"
Aber ansonsten...
²Mulle.
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Man kann sich das gar nicht vorstellen, an was für Punkten manchmal alles steht und fällt.
Nimm mal mein Dark Canopy als Beispiel: Die Buchblogger nennen es ein "Hype-Buch". Weil es auf zahllosen Bloggs besprochen wurde. Offenbar gefiel es den Bloggern. Es hat Fans. Es hat seit heute 100 mal die volle Punktzahl beim großen Fluss.
Thalia hat dieses Buch komplett ignoriert, d.h. es wurde allenfalls auf Kundenwunsch bestellt und hinten ins Regal gestellt, 9 von 10 Thalia-Fillialen hatten es im Erscheiungsmonat überhaupt nicht. Keine Ahnung, was die gegen dieses Buch hatten, aber für das Buch war das schon eine kleine Katastrophe und es hätte mir als Autorin um Haaresbreite eine wahnsinnige "Katsche" in die Karriere gehauen. Unangenehm war es in jedem Fall.
An solchen Details kann man komplett scheitern. Wäre schade drum. Finde ich.
Ich hatte auch gedacht, dass das Buch eigentlich ein Verkaufsrenner sein müsste. Es taucht eigentlich in jedem Buchvideo und jedem Blog auf, der sich mit dem Genre beschäftigt
Das schockiert mich jetzt ehrlich gesagt ein wenig.
Und dann wundert es mich auch nicht mehr, wenn amazon und allgemein der Onlineverkauf bevorzugt wird. Da braucht sich der lokale Buchkauf gar nicht zu beschweren. Mit dem Kopf durch die Wand, tze.
Allgemein lese ich aus diesem Thread heraus, dass das Kernproblem der Buchhandel ist, nicht zwingend der Leser. Aber ich verstehe nach wie vor nicht, wie ausgerechnet ein Pseudonym dabei helfen soll. Einerseits begreife ich, dass es eine Möglichkeit ist, ÜBERHAUPT wieder einen Platz im Regal der lokalen Buchhandlungen zu bekommen, andererseits... es ist keinerlei Garantie für bessere Verkaufszahlen. Wie sieht also der Plan mit den Pseudonymen aus? Es so lange mit ständig neuen Namen zu probieren, bis bei einem irgendwann einmal die Verkaufszahlen stimmen?