Warrior Cats - In die Wildnis (Bd.1) - Erin Hunter

  • Warrior Cats – In die Wildnis (Band1)
    Originaltitel Warrior Cats – Into the Wild (2003 erschienen)
    Erin Hunter (Autoren)
    Klaus Weimann (Übersetzer)
    Beltz&Gelberg
    300 Seiten, 14,90 Euro


    Der Name Erin Hunter steht für gleich drei Autorinnen. Victoria Holmes hat meistens die Ideen für die Geschichten und behält das gesamte Geschehen im Auge, während Cherith Baldry und Kate Cary die Abenteuer der KatzenClans zu Papier bringen. Alle drei mögen Katzen und haben großen Spaß daran, neue und spannende Geschichten rund um die KatzenClans zu erfinden. Mittlerweile schreiben sie schon an der dritten Staffel der Warrior Cats.


    Buchrückentext: Seit uralten Zeiten leben tief verborgen im Wald vier wilde KatzenClans. Voller Sehnsucht nach Freiheit verlässt Hauskater Sammy seine Zweibeiner, um sich dem DonnerClan anzuschließen. Doch nicht alle Katzen trauen ihm, denn die Zeichen im Wald stehen auf Kampf. Der SchattenClan versucht, mehr Jagdrechte zu erzwingen und fordert die anderen Clans heraus. So kommt die Zeit, in der sich Sammy, der nun den Namen Feuerpfote trägt, beweisen muss…


    Meine Meinung: Seitdem Cat Warriors 2003 in London erschien, hat sich eine stetig wachsende Fangemeinde um die inzwischen aus 3 Staffeln und auf 20 Bände angewachsene Serie gebildet. Alle Titel finden sich auf der Bestenliste der New York-Times und so war ich nach soviel Vorschusslorbeeren doch sehr gespannt auf den ersten Band. Ein ganz klein wenig verwirrend begann er für mich, denn ich war zu bequem, auf den ersten 3 Seiten die Erklärung zur Hierarchie der verschiedenen Clans zu lesen, aber langsam fand ich mich in die Geschichte ein und legte das Buch erst beiseite, als die 300 Seiten gelesen waren.


    Sammy, der kleine kämpferische Hauskater schleicht sich eines Tages zu weit vom Haus seiner Zweibeiner fort und gerät in einen Kampf mit einer Wildkatze. Der Kampf wird aufmerksam von zwei Kriegern des DonnerClans beobachtet, denn im Clan herrscht Kriegermangel und sie können jeden gebrauchen, der sie angesichts des drohenden Krieges gegen den SchattenClan unterstützt. Sammy muss sich entscheiden, zwischen dem wilden und freien Leben im Clan, oder dem gemütlichen Leben im Haus seiner Besitzer, wo das nächste große Abenteuer der Besuch beim „Abschneider“ sein wird, der ihm irgendetwas antun wird, dass ihn so dick und bequem wie die Nachbarskater werden lassen wird…Er tritt dem Clan als Krieger-Schüler mit dem neuen Namen „Feuerpfote“ bei und lernt jeden Tag mehr, sich wie eine Wildkatze zu verhalten, findet Freunde und macht die Bekanntschaft der anderen Clanmitglieder, doch über allem steht die Bedrohung durch den Schattenclan, der ihnen das Territorium streitig machen will und der nicht davor zurückschreckt, die Jungkatzen mitten aus ihrer gut geschützten Kinderstube zu entführen.


    Was sich zuerst nach einer Kindergeschichte anhört, entwickelt sich nach und nach zu einer Story, die eher für Jugendliche, junge und „jung gebliebene“ Erwachsene gedacht ist, denn es werden heftige Kämpfe genauso detailliert beschrieben, wie das Fangen und Erlegen der Beute, die aus Eichhörnchen, Kaninchen und kleinen Vögeln besteht. Sehr spannend wird es teilweise, auch wenn der Ausgang einiger Handlungen vorhersehbar war. An manchen Stellen aber wirken die Katzen meiner Meinung nach zu vermenschlicht, denn da gibt es die Aufforderung zum Daumen drücken, oder es wird die Stirn gerunzelt, doch das gerät durch die vielen Abenteurer, die es zu erleben gilt, bald in den Hintergrund. Man trifft auf zwielichte Gestalten, lernt mystische Orte kennen, erfährt von Intrigen, Hass und Kämpfen und dem Überleben im Wald - doch auch von Freundschaft und Treue erzählt dieses temporeiche und spannende Fantasy-Abenteuer, das alle Zutaten enthält, die man sich von einer guten Story wünscht und das große Lust auf mehr macht. Zum Glück ist das nächste Abenteuer nicht weit…8 von 10 Punkten.

  • Hallo,
    vielen Dank für die Rezi.
    Gerade wollte ich fragen, ob jemand die Serien schon gelesen hat.
    Ich schleiche schon lange um die Seite bei amazon rum.
    Jetzt kommt es auf meine Wunschliste!
    Danke
    Ute

  • Danke für die Rezi Eskalina! :wave
    Ich werde den Roman aml im Auge behalten.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Müßt ihr diesen Thread dauernd hochholen? :fetch Ich hatte meiner Tochter vor einiger Zeit das Plakat für die Bücher gegeben; das hängt in ihrem Zimmer. Jetzt werde ich immer wieder gefragt, ob es die Bücher schon gibt. Ich habe die doch noch nicht gekauft. Wenn sie jetzt sieht, daß die schon lieferbar sind, darf ich mir wieder eine Entschuldigung einfallen lassen, warum ich die Bücher noch nicht gekauft habe.
    (Dabei sind sie in einem meiner Warenkörbe drin und kommen bei der nächsten Bestellung mit.):grin



    Danke für die Rezi: :wave Die bestärkt darin, daß die Bücher auf jeden Fall was für uns hier sind. :-) Und das:

    Zitat

    Eskalina
    (...) die eher für Jugendliche, junge und „jung gebliebene“ Erwachsene gedacht ist, denn es werden heftige Kämpfe genauso detailliert beschrieben, wie das Fangen und Erlegen der Beute, die aus Eichhörnchen, Kaninchen und kleinen Vögeln besteht.


    kann Katzenbesitzer ohnehin nicht schocken. Oder was glaubst Du, weshalb es hier kaum überlebende Jungvögel gibt? :rolleyes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Elbereth - Wirklich schon ab 10 okeh - Ich bin was das betrifft nicht mehr ganz up to date, doch mein Neffe wächst ja zu meinem Berater heran (Der einzige außer mir, der in der Familie Bücher liebt).
    Ich hatte gegoogelt, und das Buch unter All-Age-Fantasy gefunden und deshalb hier reingeschubst - ich kann es aber auch umstellen lassen.


    SiCollier - nu isser wieder oben der Thread... :lache

  • Zitat

    Original von Queedin
    hmmmm, eigentlich wollte ich erst mal keine Jugendbücher mehr lesen - aber Deine Rezi hat mich so neugierig gemacht, dass das Buch auch schon wieder bei mir liegt :grin


    Hallo,
    geht mir genauso. Ich habe es heute mitgenommen, nachdem ich die ersten drei Kapitel bei einer weißen Schokolade im Cafe der Buchhandlung schon weg gelesen habe! Und eigentlich bin ich ja auch Katzen Fan.
    Den zweiten Band habe ich noch stehen gelassen, der kommt aber sicherlich auch noch dran!
    Ute

  • schon durch!


    Meine Rezension:


    Nach den ersten Seiten hatte ich ja schon ein bisschen meine Zweifel, ob mir das Buch gefallen würde. Ein Buch über wilde Hauskatzen, die in Katzenclans in der Wildnis zusammenleben, ist doch reichlich gewöhnungsbedürftig. Es bleiben zwar Katzen, die miauen, gegenseitig Fellpflege betreiben und Mäuse jagen, aber irgendwie werden sie eben doch vermenschlicht. Auch die vielen Namen (die immerhin zu Beginn in einem Namensverzeichnis aufgelistet sind!) haben mich ein bisschen erschreckt. Da hab ich allerdings relativ schnell das System hinter entdeckt und hatte dann gar keine Probleme mehr, die einzelnen Katzen auseinander zu halten.
    Die Katzen sind wirklich liebevoll gezeichnet, vor allem natürlich unser Held Feuerpfote hat es mir angetan.


    Interessant fand ich, wie die Autorinnen (Auf der ersten Umschlagseite erfährt man, dass hinter dem Pseudonym „Erin Hunter“ tatsächlich zwei Autorinnen stecken) die Katzenclans hierarchiert haben: Neben der Anführerin gibt es Heilerinnen, Königinnen, die die Jungen aufziehen und Kriegerkatzen sowie deren Auszubildenden. So ein Kriegerlehrling ist Feuerpfote auch, und natürlich muss er einige Abenteuer bestehen und einige Intrigen aufdecken, bevor er in die Kriegerkaste des Clans aufgenommen wird. Ab etwa der Mitte des Buches wird es so richtig spannend, so das ich das Buch auf keinen Fall mehr aus der Hand legen wollte.


    Rundum ein schöner Schmöker, der für junge und junggebliebene Leser gleichermaßen gut geeignet ist. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich das Buch gut zum Vorlesen im Familienkreis eignet. Zu jung sollten die jüngsten Zuhörer aber nicht sein, die Katzen kämpfen nicht immer unblutig. Aber so zwölf Jahre – je nach Leseerfahrung – finde ich angemessen.


    Aber Achtung! Das Buch lässt leider einige Enden offen, so dass man garantiert bald zum nächsten Band greifen will. So richtig Sub-Abbau-fördernd ist das nicht gerade!

  • Danke für die Hinweise auf das teilweise offene Ende. Da wir hier am Montag mit dem Lesen beginnen, werde ich gleich mal den zweiten Band besorgen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nachdem ich den zweiten Band fast durch habe, wird es Zeit etwas zum ersten zu schreiben. Das ist gar nicht mehr so einfach, schließt der zweite doch nahtlos an diesen hier an, so daß es etwas schwierig ist, im Kopf alles auseinanderzuhalten.


    Das Buch habe ich zusammen mit meiner Tochter gelesen. Wir sind ja selbst Katzenbesitzer (oder besitzen die Katzen uns? :gruebel ... :grin ), so daß wir über die Jagdmethoden so einiges aus eigener Anschauung kennen. Wenn man erst mal „Frischbeute“ stolz präsentiert bekommen hat (lebend natürlich!), wird man auch selbst zum Mäusejäger. Sicher ist einiges vermenschlicht bzw. für das Buch passend gemacht. So leben Katzen nicht in Rudeln bzw. Herden; Löwen sind die einzige Ausnahme. Doch das darf man nicht zu eng sehen.


    Die früher erwähnten Jagdszenen fand ich nicht zu schlimm, sondern eher gut beobachtet. Katzen sind nun mal „Raubtiere“ und keine Vegetarier. Die Idee der Umsetzung der Clans fand ich sehr gelungen, die Aufgabenverteilung, das „Frischbeute“ besorgen, auf Patrouille gehen. Das Lesen hat richtig Spaß gemacht.


    So offen fand ich das Ende nicht, denn die Geschichte dieses Buches ist zu Ende erzählt. Daß natürlich auf einen Abend ein neuer Morgen folgt, an dem es weitergeht, steht auf einem ganz anderen Blatt. So gesehen ist das Ende natürlich schon offen, und ich bin froh, daß wir den zweiten Band gleich anschließen konnten.


    Eine wirklich gute Idee für eine ganz andere Art von „Fantasy“, falls das überhaupt nicht dieses Genre fällt. Ich freue mich schon auf die Folgebände. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")