Säulen der Ewigkeit – Tanja Kinkel

  • Verlag Droemer/Knaur, gebundene Ausgabe im August 2008 erschienen, 688 Seiten


    Kurzbeschreibung von Amazon:»Was immer du tun willst, fang damit an.« Wie keine andere Frau ihrer Zeit nimmt Sarah das Leben in die eigene Hand: Sie heiratet den Abenteurer Belzoni, bereist ganz Europa und gelangt schließlich nach Ägypten. Gegen jede Konvention begleitet sie ihn dort auf seine Ausgrabungen zwischen Kairo und dem Tal der Könige. Dabei begegnet sie immer wieder dem erklärten Gegenspieler ihres Mannes ...


    Als eine der ersten Engländerinnen kommt Sarah im Jahre 1815 an der Seite ihres italienischen Mannes nach Ägypten. Noch ahnt sie nicht, welche Abenteuer dieses geheimnisvolle, gefährliche Land für sie bereithält, das gerade erst beginnt, sich Europa zu öffnen. Während Giovanni Belzoni in Abu Simbel und am Fuße der Pyramiden zum erfolgreichsten Jäger verlorener Schätze wird, gibt Sarah sich nicht mit der Rolle der braven englischen Ehefrau zufrieden, die geduldig auf die Heimkehr ihres Gatten wartet. Stattdessen findet sie fern ihrer Heimat jene Freiheit, nach der sie sich schon lange sehnt. Dabei kreuzen ihre Wege immer wieder die des französischen Konsuls Drovetti, der mit Belzoni um die spektakulärsten Entdeckungen wetteifert. Er ist fasziniert von der ungewöhnlichen Frau - und setzt alles daran, sie für sich zu gewinnen ...


    Über die Autorin:
    Büchereulen-Autorenportrait: Kinkel, Tanja
    Autorin-Homepage: www.tanja-kinkel.de


    Meine Rezension:
    Ein neuer, detailreicher historischer Roman von Tanja Kinkel mit Schauplatz Ägypten im Jahre 1815.


    Wahl des Sujets:
    Als eine der ersten Frauen reist die aus England stammende Heldin des Romans, Sarah mit ihren Mann Giovanni und dem 19jährigen James im Jahr 1815 nach Ägypten. Das ist eine Zeit, in der Ägypten in den Romanen bisher sehr wenig beschrieben wurde. Man sollte also keinen Pharaonenroman erwarten, für den diese Lokation bisher so beliebt war und auch mit Kinkels früheren Roman „Die Söhne der Wölfin“ ist er nicht zu vergleichen.


    Obwohl Giovanni Belzoni als Akrobat im Wanderzirkus berühmt wurde, ist es sein Ziel, als Ingenieur in Ägypten tätig zu sein. Seine größte Nummer im Zirkus, die Pyramide (stemmen mehrerer Artisten in Pyramidenform) ist ein schönes Bild, wenn man bedenkt, dass er anschließend nach Ägypten reisen wird. Er wird auch einige archäologische Entdeckungen machen.


    Im Mittelpunkt stehen die Veränderungen, die die resolute, selbstbewusste Sarah auf den abenteuerlichen Reisen durchmacht. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen, ist jedoch als Engländerin stets um Haltung bemüht und eher konservativ. Ihr Mann Giovanni war einst vor dem Korsen, also Napoleon, aus Italien geflohen. Für die einen ist Napoleon der Kaiser, für Sarah nur der General Bonaparte.


    In Ägypten begegnet Sarah den Napoleontreuen Konsul Bernardino Drovetti, ein ungewöhnlicher Mann mit einem Hang zum Ironischen, der so ganz anders als Sarahs Mann ist. Sarah steht also plötzlich zwischen zwei Männern.


    Historischer Hintergrund:
    Giovanni Belzoni, Sarah Benzoni, James und der französische Konsul Bernardino Drovetti existierten wirklich. Der Roman basiert auf reale Vorkommnisse. Belzoni baute damals tatsächlich eine hydraulische Wassermaschine für die ägyptische Regierung. Er machte mehrere archäologische Entdeckungen und transportierte den Kopf einer Statue von Ramses II nach London.


    Tanja Kinkel ist diesen Erlebnissen fakten- und detailgetreu gefolgt und begnügte sich mit einer Fiktionalisierung der Protagonisten innerhalb dieses historischen Rahmens. Das ist der Autorin hoch anzurechnen, da sich nur dadurch eine spürbare Wirkung der Vergangenheit entfalten lässt.


    Erzählperspektiven:
    In England hatten Giovanni und Sarah den Waisenjungen James aufgenommen, der sie fortan begleiten wird.


    Da häufig durch seinen Blickwinkel erzählt wird, werden die Protagonisten, besonders Sarah idealisiert und (verständlicherweise) verherrlicht. Dadurch bekommt der Erzählton etwas weichgespültes, aber auch Harmonisches.
    Dem Ganzen werden zum Glück die eigene Sicht Sarahs entgegengesetzt, die dann doch nicht frei von Zweifeln und Vorbehalten ist. Für mich die interessanteste Komponente im Roman. So bleibt ein gleichmäßiger, ausgewogener Erzählfluss erhalten. Zum Schluss hat mich das überzeugt.


    Im Vergleich zu anderen Tanja Kinkel-Romanen liest sich Säulen der Ewigkeit trotzdem ruhig und manchmal spannungsarm. Die Spannung muss daher umso mehr durch die Motive aufgebaut werden.


    Die Ägyptenbeschreibungen sind nicht schlecht, aber auch nicht so überzeugend, dass sich Atmosphäre wirklich auf den Leser überträgt. Die Figuren des Romans schwitzen, der Leser nicht. Immerhin leidet Sarah genug unter den harten, oft unhygienischen Bedingungen.
    Dafür wird man durch einen großen Detailreichtum entschädigt, Ägypten bietet viel Wissenswertes, vor allem auch bei den Ausgrabungen. Faszinierend die Bergung des Kopf des Ramses.


    Fazit:
    In ihren letzten Romanen ist Tanja Kinkel konsequent den Weg gegangen, neues auszuprobieren.
    Das ist auch bei Säulen der Ewigkeit der Fall. Geblieben ist Tanja Kinkels Rhythmus, der Wechsel von Romanen, die in tiefer Vergangenheit und in naher Vergangenheit handeln.


    Die Ambivalenz der Protagonisten macht sie zu lohnenswerten Figuren, es macht Spaß sie in einem für sie fremden Land zu begleiten. Der Roman ist bei nur wenigen Längen sehr unterhaltsam.

  • Vielen Dank für die tolle Rezi, Herr Palomar, ich werde das Buch im Rahmen der Leserunde lesen und bin schon sehr gespannt darauf! :wave

    Neu 2011:
    Sephira - Ritter der Zeit Band 2: Das Blut der Ketzer HC, September


    Das Krähenweib TB, November


    Aktuelle Bücher:
    Der Lilienpakt
    Sephira - Ritter der Zeit Band1: Die Bruderschaft der Schatten

  • Also eine so detaillierte Rezi wie Herr Palomar würde ich nie schreiben können, aber ich empfand einiges auch so wie er.


    Wirklich gut gefallen hat mir, dass die Autorin dicht an den geschichtlichen Hintergründen geblieben ist und nur die Hauptpersonen fiktionalisiert hat bzw. ihr handeln. Auch hatte sie den Tode Drovettis "verlegt", da sonst die Begebenheiten so nicht möglich gewesen wären.


    Ägypten Anfang des 19. Jahunderts war mir bisher fremd. Darum haben mich die historischen Hintergründe schon sehr interessiert.


    Aber im Vordergrund stehen die Hauptprotagonisten, Sarah und Giovanni Belzoni, sowie Drovetti, der französiche (Ex)Konsul.


    Mitgefiebert habe ich mit Sarah. Ich fand diese Figur sehr gut angelegt, sie macht eine große Entwicklung im Roman durch von einer englischen Gesellschafterin bis zu einer Frau, die sich in einem Land wie Ägypten selbst behaupten kann.


    Das Buch ist stilistisch sehr gut gelungen und auch mir hat es abgesehen von ein paar Längen (vor allem so in der Mitte des Buches) gut gefallen.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • In ihrem neuen Roman beleuchtet Tanja Kinkel die frühen Jahre der Ägypten-Forschung.
    Lange bevor Champollion die Hieroglyphen entzifferte oder Howard Carter das Grab Tutanchamuns im Tal der Könige entdeckt hat, war es Giovanni Belzoni, der den Tempel von Abu Simbel freilegte, den Eingang der zweiten Pyramide von Gizeh und mehrere Gräber im Tal der Könige entdeckte und die verschollene Stadt Berenike fand. Aber es ist nicht nur seine Geschichte oder die seines Konkurrenten Drovetti, die hier erzählt wird - vor allem ist die Geschichte von Sarah Belzoni, Giovanni Belzonis Frau, der hier in diesem Buch der größte Teil der Aufmerksamkeit zuteil wird. Wer nun aber glaubt, hier würde die Geschichte eines englischen Dämchens erzählt, das mit Sonnenschirm und Teegeschirr Ägypten bereist, der irrt. Sarah Belzoni ist eine Frau, die selbst Geschichte geschrieben hat, in dem es ihr als Mann verkleidet gelang, als erste Frau den Felsendom in Jerusalem zu besuchen zu einem Zeitpunkt, als dieser für Christen und Frauen verboten war. Tanja Kinkel erzählt etwas mehr als drei Jahre aus dem Leben dieses ungewöhnlichen Paares, ihren Entdeckungen, den Veränderungen und den Einsichten, die die Zeit in Ägypten bei ihnen bewirkt hat und die sie selber für Ägypten bewirkt haben.


    Die drei Protagonisten sind liebevoll und mit einer unglaublichen Tiefe gezeichnet. Alle drei haben ihre Licht- und Schattenseiten, Zweifel, Ängste, Vorurteile, Wut, Angst aber auch den Mut, Dinge anzupacken (Sarahs Leitspruch lautet: Was immer Du tun willst, fang damit an). Der Leser fiebert mit ihnen mit, verfolgt ihre Entwicklung, lässt sich von ihnen einnehmen. Und nicht erst am Ende wird klar, was Sarah Belzoni zu Anfang des Buches gesagt wurde: Dieses Land verändert jeden. Wenn Sie Ägypten verlassen, wird Mr. Belzoni nicht derselbe Mann sein, mit dem sie hierher gekommen sind, und sie nicht die dieselbe Frau. Es hätte nicht treffender ausgedrückt werden können. Selten habe ich in einem Buch so glaubhafte und facettenreiche Protagonisten getroffen. So wie sich bei Sarah die Wandlung von der typisch britischen Dame zu einer Frau vollzieht, die sich den Gegebenheiten des Landes anpasst, so vollzieht sich bei Giovanni Belzoni die Wandlung vom Idealisten, der etwas bewirken möchte zu einem Mann, der unbedingt die die Geschichte eingehen will und dabei fast sich selbst verliert.


    Es ist eine bildhafte, reiche und lebendige Sprache, in der Tanja Kinkel die Zeit in Ägpyten schildert, sodass man als Leser immer das Gefühl hat, Teil der Expeditionen zu sein. Nie ist man bloßer Beobachter sondern ist förmlich dabei, wenn Tempeleingänge freigelegt, Grabkammern betreten oder Wandmalereien bestaunt werden. Die Schilderungen sind so plastisch, dass man sich ihnen einfach nicht entziehen kann. Man fühlt die Hitze des Sandes, die trockene Luft, die Freude über Entdeckungen, den Frust über Fehlschläge. Der Leser saugt diese Eindrücke in sich auf, sodass sie wie ein Film vor dem inneren Auge ablaufen.
    Gleiches gilt auch für die Schilderungen des Alltagslebens in Ägpyten, Sarahs Begegnungen mit den Frauen des Landes oder ihr Besuch in den türkischen Bädern, haben mir besonders gut gefallen. Dies sind Einblicke in die weibliche Welt Ägyptens, die einem ansonsten eher verwehrt bleiben.


    Es hat mich fasziniert, dieses Buch, es hat mich mitgenommen ins Ägypten des frühen 19. Jahrhunderts, es hat mich begeistert für dieses Epoche und wenn ich nicht schon vorher ein Fan dieses Landes gewesen wäre, so wäre ich spätestens jetzt nach dieser Lektüre. Es hat mich erschöpft wie nach einer langen Reise und gleichzeitig bereichert in mein Jahrhundert zurückkehren lassen.


  • :write :writeDas kann ich so unterschreiben. Mir hat streckenweise auch ein wenig die Spannung gefehlt. So kamen doch hin und wieder Längen auf und ich ertappte mich dabei, dass meine Gedanken abschweiften.


    Trotzdem war es für mich hochinteressant, die Belzonis und ihre Für- und Widersacher ein wenig kennengelernt zu haben. :-)
    Zudem ist Ägypten und vor allem die beschriebene Epoche natürlich ein unendlich umfangreiches Gebiet, um sein Wissen zu bereichern.


    Das Buch bekommt von mir 8 von 10 Punkten.

  • Meine Rezension:


    Tanja Kinkel nimmt ihre Leser in "Säulen der Ewigkeit" mit in eine längst vergangene Zeit zu den Anfängen der modernen Archäologie. Zusammen mit dem ehrgeizigen, aber gutmütigen Giovanni Belzoni und seiner abenteuerlustigen Frau Sarah eröffnet sich uns eine fremde Welt, in der wir mit den Augen der Europäer Anfang des 19. Jahrhunderts in eine völlig andere Kultur mit all ihren Schätzen, Bräuchen und Problemen eintauchen. Von der ersten Seite an ist man von dieser Welt fasziniert und von der lebendigen Erzählweise gefesselt, die es nicht nur vermag, die Handlungsorte problemlos vor dem geistigen Auge auferstehen zu lassen, sondern auch Sympathie mit den Hauptfiguren erzeugt. Da jede Nebenfigur ebenso liebevoll ausgestaltet ist wie die Haupfiguren, bekommt der Leser ein echtes Gefühl für die Figuren als Persönlichkeit, niemand bleibt hier Statist, auch wenn er nur kurz auftritt.


    Tanja Kinkel ist in ihrem aktuellen Roman eine wunderbare Mischung aus historischen Fakten, Vermutungen und offen gebliebenen Fragen gelungen, mit der der Leser nicht nur viel über die Zeit und die historischen Personen lernt, sondern auch die Neugierde weckt, noch mehr über die gerade kennengelernten Figuren zu erfahren. Das Nachwort der Autorin, in dem die Lebenswege zahlreicher Figuren aus dem Buch - nach der Zeit, von der die hier erzählte Geschichte handelt - zusammenfassend dargestellt werden, runden das Lesevergnügen ab. Eine spannende und interessante Geschichte, in deren Flair man sich gerne für einige Lesestunden verliert!


    Dieses Buch kam für mich genau zur richtigen Zeit, ich vergebe deshalb 9 Punkte! :wave

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Figuren sind so genau beschrieben, dass man glaubt sie zu kennen. Die unerträgliche Hitze in der sie arbeiten kann man praktisch fühlen, so gut ist sie beschrieben.


    Das Buch ist sehr ruhig, mit nur wenigen spannenden Momenten aber dafür mit sehr vielen historischen Informationen und einer schönen Liebesgeschichte, die sich möglicherweise wirklich so zugetragen hat.


    Von mir bekommt dieses Buch 4/5 Punkten.

  • Meine Meinung:


    Und wieder wendet sich Tanja Kinkel einem neuen Sujet zu: der Beginn der Archäologie in Ägypten Anfang des 19. Jahrhunderts. Und wieder finde ich alle Elemente, die mich in ihren Büchern so faszinieren. Detaillierte Schilderungen, denen man die genaue Recherche anmerkt, gepaart mit liebevollen Betrachtungen der Protagonisten lassen Schein und Wirklichkeit bis zur Unauflösbarkeit zusammenfließen bis sich, wie bei allen Büchern dieser Autorin bisher, der "So könnte es gewesen sein"-Effekt einstellt.


    Mein Fazit:


    Tanja Kinkel ist, seit ich vor 16 Jahren Eleonore kennen und lieben gelernt habe, und bleibt meine All-Time-Favourite unter den deutschen Schriftstellern. Ich habe in letzter Zeit zwar viele wirklich gute historische Romane gelesen, der ein oder andere hat mich auch mehr berührt, war "schöner" geschrieben, aber ich kenne keine andere Schriftstellerin, die mich in so vielen verschiedenen Epochen und Themen so fesseln konnte.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Die Säulen der Ewigkeit ist ein runder, unaufgeregter Roman, der nah an der historischen Wahrheit bleibt und vor allem durch seine Beschreibung der Hauptdarsteller besticht. Dadurch erschien er mir teilweise, vor allem im Mittelteil, oft spannungsarm, weil nicht wirklich viel passiert.
    Man merkt, dass die Autorin das Gewicht weniger auf Ägyptische Geschichte legt, als auf die Entwicklung der Personen.


    Interessant sind die unterschiedlichen Stile, die erzähltechnisch in den einzelnen Kapiteln benutzt werden, um die Charaktere noch deutlicher hervorzuheben.
    Sehr deutlich wird dies bei den allzu höflichen, ironischen und zynischen Gesprächen zwischen Sarah und Dovretti. Sie sind dem simpleren Gemüt von Belzoni merklich überlegen.
    Wenn aus Sicht von James von Mr. und Mrs. B. erzählt wird, ist die Sprache teils demütig und ehrfürchtig. - Gut gemacht!


    Fazit:
    Ein Roman, der Lust aufs Recherchieren nach Ägyptischer Geschichte macht.
    Eine runde und harmonische Geschichte, aber teilweise langatmig.

  • Vielen Dank für die tolle Rezi. Ich habe das Buch beim Eulentreffen in Hamburg abgegriffen. Da es so dick ist, wollte ich es ja eigentlich bis zum Sommerurlaub liegen lassen. Jetzt schaue ich wohl doch schon mal vorher rein.

  • Gerade habe ich die letzte Seite gelesen.


    Sehr gut gefallen hat mir vollen allem, daß ein Großteil der Protagonisten historisch belegt sind und wir mit ihnen Anfang des 19. Jahrhunderts bei ägyptischen Ausgrabungen dabei sein durften. Man merkt hier auch die großartige Recherchearbeit, die dem Buch vorangangen ist.


    Mrs. B. entwickelt sich von einem englischen Waisenmädchen zur Gouvernante und dann zur Ehefrau des Zirkusartisten Giovanni Belzoni. Wir erleben, wie sie im Laufe der Jahre eine starke Persönlichkeit wird, so daß sie ohne ihren Mann eine Reise nach Jerusalem antritt. Für eine Frau in der damaligen Zeit unvorstellbar.


    Die Autorin hat es mit ihrer bildhaften Sprache verstanden, den Leser mitzunehmen auf diese Reise. Es ist sehr ruhig geschrieben, eine Spannung will in dem Buch allerdings nicht recht aufkommen und es hat zum Ende hin doch einige Längen.


    Ich habe die Bertelsmann-Ausgabe gelesen und sehr schön fand am Ende des Buches die Karten und auch das Nachwort der Autorin. Darin hat sie für den Leser die historischen Persönlichkeiten und deren Leben erläutert.