Mittwoch 02.04.2008 Lehmanns in der Georgstrasse
Nach meinem erfolgreichen Shoppingeinsatz in der Hannoveraner Innenstadt, hatte ich mich mit einem verdienten Milchkaffee im Café bei Lehmanns niedergelassen, als vergnügte Stimmen an mein Ohr drangen.
Wolke hatte es sich mit Kerstin Gier schon in einer Sofaecke gemütlich gemacht, und die beiden waren schon eifrig am klönen.
Mitsamt Milchkaffee zog zu ihnen an den Tisch, und schon bald traf auch Geli bei uns ein.
Kerstin, entpuppte sich schon nach Sekunden als absolut herzlicher, netter und zum umfallen lustiger Gesprächspartner, so dass an unserem Tisch schon kurz nach der Vorstellungsrunde gegackert wurde.
Die Geschichten von besuchten Orten ihrer Lesereisen waren aber auch zum Schreien!
Kerstin, die zwar behauptete, von Lampenfieber geplagt zu sein (was aber niemand bemerkt hat), schaffte es schon nach der Anmoderation der Lesung vom Filialleiter Tobias Janus, das Publikum zum giggeln zu bringen.
Aus dem Giggeln wurden schon schnell ausgewachsene Lachsalven und bereits nach ein paar Minuten hatte ich Tränen in den Augen und musste mich am Stuhl festhalten.
Nach zwanzig Minuten erwischte ich mich, wie ich leise grinsend vor mich hinmurmelte: "Das ist keine Lesung, sondern eine Performance!"
Kerstin hat ein wunderbares Talent: Sie lebt ihre Lesung! und zwar nicht nur mit der Stimme, sondern auch unter Einsatz von Händen, Armen und Füßen.
Einige Textpassagen waren so genial mimisch untermalt, dass sich einige Leute im Publikum kaum beruhigen konnten, und auch stimmlich beherrschte Kerstin gestern Abend die gesamte Palette:
Vom kleinen Blödchen mit Piepsstimme und Kulleraugen, ganz Klein Blödi mit Plüschohr, über "Hammerhart31", mit knallhart taxierendem Blick und tiefer Pseudoverführerstimme, durch und durch sexbesessener Macho mit unerklärbarer Affinität zu Heimwerkerwerkzeug.
Bis hin zu Brit, mit der schleimigen Stimme, die aber auch rasend schnell ins hysterisch-kreischige umkippen kann, die sich so als Ober-Streber-Petz-Nervziege entlavt, mit der eigentlich jede Schulkasse in der einen oder anderen Form gegeißelt ist.
Durch persönliche Ansprache und kleine Anekdoten, hat Kerstin es geschafft, die ca.60 Zuhörer in eine private Wohnzimmerathmosphäre zu versetzen, in der man sich die ganze Zeit über sehr wohl gefühlt hat, so dass die Geschichten über schlafende Zuhörer in ersten Reihen, sehr unwahrscheinlich klangen.
So entspannt, haben sich viele getraut, nach der Lesung Fragen zu stellen, die Kerstin ausführlich und mit viel Witz beantwortet hat, bis der zu erwartende Signiermarathon begann.
Abschließend ist zu sagen, dass ich selten auf einer so lustigen, netten und gemütlichen Lesung war, und ich mich darüber hinaus sehr, sehr freue einen so interessanten, lieben und vor allem tosend komischen Menschen kennengelernt zu haben!
immer noch grinsende Grüße von Elbereth