Ich kannte von Sabine Weigand bereits das Buch "Die Markgräfin", dadurch war mir der Stil, den sie nutzt, schon bekannt. Trotzdem hatte ich auch zu Beginn ein wenig Schwierigkeiten, in das Buch hineinzufinden, da die alte Sprache nicht so ganz einfach zu lesen war, bis ich mich dran gewöhnt hatte.
Das Leben der Mätresse Fatmah an der Seite von August dem Starken fand ich sehr interessant, da Sabine Weigand sehr viel vom Alltag schildert und ihre Figuren für mich sehr bunt vor Augen standen. Dadurch hatte ich den Eindruck, den Werdegang vom schüchternen Mädchen, das auf einem Beutezug von den Russen gefangen genommen und an August verschenkt wird, bis zu ihrem Ende wunderbar verfolgen zu können.
Durch die Schilderung der Dinge aus verschiedenen Sichten und anhand der Dokumente schafft Sabine Weigand es, ein abgerundetes Bild von August dem Starken zu erschaffen, so dass er und das Dresden des 18. Jahrhunderts mir ein wenig näher gerückt sind. Dabei war ich nie verwirrt durch die vielen Handlungsstränge und das über mehr als 400 Seiten durchzuziehen, verdient meine Bewunderung.
Das ausführliche Nachwort rundet das Buch ab und gibt Einblick, was wahr und was dichterische Freiheit ist.
Der Roman, der historische Ereignisse, Liebe, Intrigen und Kriege schildert, kann von mir uneingeschränkt weiterempfohlen werden. Dafür vergebe ich volle 10 Punkte.