Das gläserne Tor - Sabine Wassermann

  • Das gläserne Tor - Sabine Wassermann



    Broschiert: 688 Seiten
    Verlag: Heyne TB (11. Dezember 2007)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453523393
    ISBN-13: 978-3453523395
    Größe: 20,6 x 13,4 x 4,8 cm


    Kurzbeschreibung: (Rückseitentext)
    Berlin im Jahre 1895: Es geschehen unerklärliche Dinge am Ausgrabungsort des jungen Archäologen Friedrich. Nicht datierbare Schmuckstücke tauchen auf und an einem stürmischen Regentag stößt seine Verlobte Grazia auf einen dunklen Fremden, der vor ihren Augen im Wasser der Havel verschwindet. Von Neugier und einer tiefen Sehnsucht getrieben folgt Grazia ihm - und findet sich nicht am Grund des Flusses wieder, sondern in einer Welt, in der alles zugleich magisch und gefährlich erscheint. Als sie dort auf einen mysteriösen gefangenen Krieger trifft, beginnt für Grazia das Abenteuer ihres Lebens...



    Über den Autor: (von amazon)
    Sabine Wassermann wurde 1965 in Simmern geboren und studierte Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main. Das Interesse an der griechischen Sagenwelt und der Antike brachte sie zum Schreiben. Sie lebt als Malerin und Schriftstellerin in Bad Kreuznach, wo sie 2001 mit dem Förderpreis für Kunst und Kultur ausgezeichnet wurde. Das gläserne Tor ist nach mehreren historischen Romanen ihr erster Fantasy-Roman.


    Meine Meinung:
    Sabine Wassermann versteht es gänzend, die zwei Ebenen des Romans miteinander zu verbinden, so dass jede für sich authentisch ist und sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Das Berlin des 19. Jahrhunderts ist genauso detailreich beschrieben wie die Welt auf der anderen Seite des Tores. Die spannende Handlung, die liebenswerten Hauptfiguren und die bildhafte Sprache haben mich dazu gezwungen, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen und innerhalb eines Tages zu lesen. Das schöne Cover und die hilfreichen Karten am Anfang runden das Gesamtbild ab.


    Mein Fazit:
    Das Buch habe ich sicher nicht zum letzten Mal zur Hand genommen.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Für mich war es ebenfalls ein Pageturner, den ich nicht aus der Hand legen konnte. Die Kombination der beiden Welten ist einfach perfekt gelungen und gerade die unbekannte Welt hinter dem Tor mit all ihren liebevoll und facettenreich gezeichneten Personen, Tieren und Städten lässt vor dem inneren Auge ein wunderbares Szenario entstehen.


    Die beiden Hauptfiguren Grazia und Anschar sind mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Ihre Entwicklung, die Entwicklung ihrer Beziehung zu einander, die nicht immer leicht ist, ihre Ecken und Kanten und auch Hochs und Tiefs hat, fand ich besonders spannend. Man lebt mit den beiden wirklich mit.


    Sabine führt den Leser mit Tempo, Witz, Spannung, Leid und Glück durch die Geschichte, dass es eine wahre Freude ist und es findet sich so manche überraschende Wendung, die so für den Leser nicht vorhersehbar ist.


    Ich bin jedenfalls restlos begeistert und gebe hier gerne die volle Punktzahl.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Sabine führt den Leser mit Tempo, Witz, Spannung, Leid und Glück durch die Geschichte, dass es eine wahre Freude ist und es findet sich so manche überraschende Wendung, die so für den Leser nicht vorhersehbar ist.


    Das ist wirklich ganz exzellent ausgedrückt. Ich fühlte mich, als ob ich eine von diesen Schlingen aus Felsengras um meinen Willen hätte, ich konnte wirklich nicht anders als weiterlesen :-)

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Das Buch habe ich gestern, nach einer langen Nachtschicht beendet, denn es hat mich einfach nur begeistert.


    "Das gläserne Tor" hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen und ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen.
    Die Geschichte ist unvorhersehbar, aber dennoch sehr realistisch.
    Grazia und Anschar sind einem sofort sympatisch und man kann wunderbar mit ihnen durch diese Welt reisen. Zwar haben die Beiden auch ihre Ecken und Kanten, doch das macht sie nur umso wirklicher.
    Sabine hat hier ein wundervolles Buch geschrieben und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.


    Fazit: Ein SEHR empfehlenswertes Buch, in dem Fantasy und historischer Roman toll zueinander passen.
    10/ 10 Punkten

  • Das Buch hat mich gepackt, heute Morgen haben ich sogar meine Arbeit liegen gelassen, um es zu Ende lesen zu können. :-)


    Das Buch nimmt überraschende Wendungen, die Helden sind äusserst real dargestellt und nicht so steril-hygienisch. D. h. das Buch lebt auch von den bildhaften Darstellungen und der Beschreibung von Gerüchen. Man kann sich regelrecht in die Geschichte versetzen.
    Die Charaktere entwickeln sich, werden erwachsen, haben Ecken und Kanten, aber sie lassen sich nicht verbiegen...


    Die Geschichte fängt bereits spannend an, hat Tempo und behält dieses und die Spannung aufrecht bis zum Schluss.


    Prädikat: Absolut empfehlenswert, kann auch gut von Jugendlichen gelesen werden.


    10 Punkte, unbedingt und ohne Vorbehalt

  • Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen, Sabine Wassermann ist mein absolutes Monatshighlight des Januar, weiter Bücher von ihr hab ich schon bestellt....


    Man konnte so richtig schön in das Buch eintauchen, abtauchen, mitleiden und mitleben - die Charaktere sind glaubwürdig, entwickeln sich, es kommen überraschende Wendungen und Ereignisse, die man so nicht erwartet hätte und der Gegensatz zwischen bronzezeitlicher Hochkultur und dem prüden Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist grandios.


    Bitte mehr davon, ich freu mich schon auf Oktober!


    Auch von mir 10 Punkte!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Viel Neues kann ich rezensionstechnisch nicht mehr beitragen, aber folgendes sollte ich vielleicht erwähnen:
    Dienstags kam das Buch als Leseexemplar für die Leserunde an und ich wollte nur mal kurz anlesen... am Mittwoch habe ich heimlich im Geschäft weitergelesen, abends habe ich die Hausarbeit Hausarbeit sein lassen und donnerstags nachmittags hatte ich es dann mit Kopfschmerzen, brennenden Augen und was so zu einer durch"lesten" Nacht dazugehört, beendet.
    Ja, und Freitag begann dann die offizielle Leserunde.


    Selten habe ich einen Fantasy-Roman gelesen, der so realistisch war (ich hoffe, das klingt irgendwie verständlich).
    Die handelnden Personen, die Guten wie die "Bösen", waren allesamt wirklich plastisch und lebensecht dargestellt. Und auch die Beziehung zwischen Grazia und Anschar: selten hat mich eine Beziehung so überzeugt (und das obwohl ich bekennende Nicht-Liebesgeschichten-Leserin und Kitsch-Hasserin bin!) .


    Von mir also auch eine klare Leseempfehlung, die volle Punktzahl sowie eine Entschuldigung, da ich gerade merke, daß ich gefühlmäßig noch so tief in diesem Buch stecke, daß meine Rezi totaler Mist geworden ist :-]
    Bei der Fortsetzung bin ich sofort wieder dabei!


    fabuleuse :

    Zitat

    Original von fabuleuse:
    Prädikat: Absolut empfehlenswert, kann auch gut von Jugendlichen gelesen werden.


    Mhmm, auch wenn ich dir beipflichte, daß dieses Buch absolut empfehlenswert ist- so denke ich dennoch, daß es eher etwas für ältere Jugendliche ist.
    Auf CDs gibt es immer diesen Aufdruck "parental advisory" und den würde ich auf dieses Buch auch kleben, weil es doch einige Szenen gibt, die nichts für schwache Gemüter sind, sei es nun


    Sicherlich tragen diese Szenen dazu bei die bedrohliche und aussichtslose Atmosphäre für Anschar zu demonstrieren, haben also absolut ihre Berechtigung, dennoch kann nicht jeder mit soetwas umgehen.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Stimmt, eine genauere Altersangabe kann ich noch nachliefern.
    Ich würde sagen, ab 16 kann das Buch gelesen werden, verständige Jugendliche, die etwas jünger sind, werden damit auch nicht unbedingt Probleme haben. Die "gewissen" Szenen kommen ein oder zwei Mal vor (und sind eher dezent beschrieben) - ausser die Folterszenen, die es mehrmals gibt.


    Im Buch können sie immerhin ihre eigene Fantasie zu Hilfe nehmen, im TV, Kino und bei Compispielen ist das gegeben.
    Aber das ist ein anderes Thema, das nicht hier diskutiert werden sollte...


  • Dem kann ich mich voll und ganz anschliessen.
    Dieses Buch verdient die volle Punktzahl ohne Wenn und Aber. :-)


    Grandiose Unterhaltung - und was bleibt, ist die Vorfreude auf den zweiten Teil. :-]

  • Tja, was bleibt mir noch zu sagen? Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen und bin einfach nur begeistert. Ich bin sehr schnell in das Buch rein gekommen; das einzige, was gestört hat, war, daß ich immer wieder für so profane und unnötige Dinge wie Essen, Schlafen oder gar Arbeiten unterbrechen mußte. ;-) Ich weiß nicht so recht, wie ich das Buch einordnen soll. Vielleicht beschreibt der Begriff „historisierende Fantasy“ meinen Eindruck am besten. Wobei „Historie“ und „Fantasy“ auf sehr gelungene Weise miteinander verbunden und verwoben wurden.


    Das Berlin des Jahres 1895 ist ganz lebendig erstanden, was nicht heißt, daß ich dort unbedingt leben möchte. Personen wie Schauplätze wurden sehr glaubwürdig dargestellt; als dann im späteren Verlauf noch eine bekannte historische Persönlichkeit auftauchte, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.


    Durch das „gläserne Tor“ gelangt Grazia in eine ganz andere Welt, in der ganz andere Sitten und Gebräuche herrschen. Sehr gut und überzeugend ist der Kulturschock beschrieben, den Grazia da erleben muß. Selten zuvor habe ich ein solches Aufeinanderprallen zweier Welten (oder Zeiten) so konsequent durchgehalten gefunden wie hier. Das betrifft auch die Entwicklung der Personen. Sowohl Grazia als auch Anschar werden durch diese Begegnung verändert, aber nicht ruckartig über Nacht, sondern langsam, mit Rückschlägen; so, wie das im wirklichen Leben vermutlich auch ablaufen würde. Richtigerweise führt dieses bei beiden denn auch zu Problemen, mit ihrer eigenen Welt und Kultur zurecht zu kommen.


    Am Ende des Buches war ich richtig traurig, Anschar und Grazia verlassen zu müssen; gut, auch P. Benedikt wird mir fehlen. Kaum zu glauben, wie kurz rund 680 Seiten sein können. Ich freue mich auf die Fortsetzung, auf die ich aber leider viel zu lange warten muß.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Grottenolm
    Selten habe ich einen Fantasy-Roman gelesen, der so realistisch war (ich hoffe, das klingt irgendwie verständlich).


    :write ja, genauso das gleiche habe ich mir beim Lesen auch gedacht!!!
    Ich möchte mal behaupten, dass das Buch auch von Eulen gelesen werden kann, die sonst mit reinen Fantasy Romanen nicht viel anfangen können.
    Es ist für meinen Geschmack viel mehr ein historischer als ein Fantasy Roman.


    Wenn Dir Zeitreiseromane gefallen, dann ist diesen Buch ein MUSS!


    Mir werden Anschar und Grazia auch furchbar fehlen, leider müssen wir mit der Fortsetzung noch bis nach Ostern 2009 warten :cry :yikes


    Ich habe den Roman bei der Januar Lesestatistik mit 1,5 Sternen bewertet,
    das ergibt 9/10 Punkten.


    Für mich war dies nicht mein erster Sabine Wassermann Roman, ich habe vor ca. 1 Jahr schon "Die Teufelsmalerin" verschlungen :anbet
    Sabine weiß wovon sie schreibt, schließlich ist sie selbst Malerin!
    Ihr Erzähltalent ist einfach unbeschreiblich .....


    Freue mich schon auf den Ketzer

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • So, dann nun auch meine Meinung zu diesem wunderschönen Buch:


    Berlin im Jahre 1895: Grazia Zimmermanns Leben scheint vorhergeplant; mit ihren achtzehn Jahren ist sie bereits mit dem Archäologen Friedrich verlobt. An der Ausgrabungsstätte auf der Pfaueninsel werden ein unbekanntes Grab und fremdartiger Schmuck gefunden. Doch es wird noch seltsamer, denn Grazia begegnet einem nackten fremden, der scheinbar direkt aus der Havel zu kommen scheint. Und seit dieser Begegnung hat sie die Fähigkeit, Wasser mit ihren Händen zu erschaffen.
    Kurz darauf folgt sie der starken Anziehungskraft des Flusses, doch statt ertrunken zu sein, findet sie sich in der Wüste wieder und wird von einer Art Wüstenvolk in deren Dorf mitgenommen. Bald merkt sie, dass sie in einer gänzlich unbekannten Welt gelandet ist; die Sprache ist genauso fremd wie die Sitten und Gebräuche.
    Anschar, der ein Gefangener des Wüstenvolkes ist, bringt ihr die fremde Sprache bei. Sie verhilft Anschar zur Flucht und er nimmt sie mit in seine Heimat, eine mysteriöse schwebende Stadt. Inzwischen der Sprache mächtig, weiß sie nun, dass Anschar ein Krieger ist, einer der Zehn wie die besten Krieger dort genannt werden. Doch die Welt bietet so einiges an Problemen und Gefahren …


    Zuerst einmal fällt an dem Buch das wunderschöne Cover auf. Überhaupt ist die Aufmachung sehr gelungen, es gibt eine schöne Karte der schwebenden Stadt und für 14 Euro bekommt man 688 Seiten Lesevergnügen in einem tollen Schreibstil.


    Grazia und Anschar nähern sich langsam an, ihre Liebe wächst mit der Zeit und eingebettet in eine spannende, farbenprächtige Handlung. Die Ideen der Autorin sind vielfältig; besonders die Sturhörner – ein Reittier, das wie eine Mischung aus Esel und Einhorn anmutet – haben es mir angetan.
    Aber auch die fremde Kultur ist sehr gut ausgearbeitet und beschrieben.
    Anschar darf als starker Krieger Gefühle zeigen; in seinem Kulturkreis ist es normal, dass Männer weinen. Er wirkt sympathisch und wenn er Grazia „Feuerköpfchen“ nennt, ganz besonders liebenswert.
    Auch Grazia gefiel mir sehr und es gibt einige tolle Nebenfiguren.



    Absolute Leseempfehlung und 10 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von SabineW
    Danke! Eigentlich mag ich hier gar nix posten. Das ist wie die Nase am Schaufenster plattdrücken. Nur gucken, nix anfassen, sonst gehts kaputt, sagte Muttern früher immer. :-)


    :errötend wieder rausschleich:


    Hier geblieben!
    Danke, liebe Sabine, für einen tollen Lesegenuss, dass Du mir Anschar und Grazia so nahe gebracht hast, dass ich ungeduldig auf die Fortsetzung warte und am liebsten "Das gläserne Tor" sofort und auf der Stelle nochmals lesen möchte.
    Und: Anfassen erlaubt! ;-)

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)