Das Beste kommt zum Schluß

  • Edward (Jack Nicholson) ist Multimilliardär; er hat haufenweise Krankenhäuser übernommen und saniert. Das Credo seiner Unternehmung lautet: "Zwei Patienten pro Zimmer, keine Ausnahmen." Bei einer Aufsichtsratssitzung spuckt Edward plötzlich Blut, und folgerichtig findet er sich kurz darauf in einem Zweibettzimmer wieder. Bettnachbar ist Carter (Morgan Freeman), der auch Krebs im Endstadium hat. Carter hat sein Leben der Familie "geopfert", wenn man so will - er hat das Studium abgebrochen und ist schließlich Automechaniker geworden, um seinen Kindern die Zukunft sichern zu können.


    Die beiden erfahren fast zeitgleich, daß sie bestenfalls noch ein Jahr zu leben haben. Während Edward schläft, schreibt Carter eine "Löffel-Liste" (eigentlich eine "Bucket List", also eine "Eimer-Liste", so auch der Originaltitel des Films) - eine Liste mit denjenigen Dingen, die er noch meint, tun zu müssen, bevor er den Löffel abgibt. Edward findet die Liste am nächsten Tag, und es braucht nicht viel Zeit, den anderen dazu zu überreden, diese Liste zu ergänzen - und dann abzuarbeiten. Kurz darauf sitzen die zwei ungleichen Freunde in Edwards Privatjet.


    Die sentimentale, hochkarätig besetzte Komödie bietet bis zum Ende eigentlich keine Überraschungen, aber das ist in Ordnung. Wir erfahren - wieder einmal -, wie bedeutsam die Familie ist, und daß Gott auch irgendwie total wichtig ist, aber, hey, das ist ein amerikanischer Film, und noch dazu einer von Rob Reiner ("Harry und Sally", "Eine Frage der Ehre"). Dafür entschädigen Jack Nicholson (der sich wieder einmal selbst zu spielen scheint) und Sean Patrick Hayes in einer wunderbaren Nebenrolle als Edwards stoischer Assistent. Es gibt einiges an Situationskomik und ein paar sehr nette Dialoge, aber wer glaubt, etwas wirklich Wichtiges zu erfahren, ist hier eindeutig im falschen Film. Nette und gut gemachte Unterhaltung, die sich ihrer Thematik allerdings ein wenig verweigert.

  • Oh, das klingt ein wenig hart.
    Aber es klingt auch so, als wäre Jack schon das Eintrittsgeld und die Zeit wert. :grin Also ich will den auch noch uuunbedingt gucken.





    Edit sah die RS-Fehler :yikes

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Gestern habe ich den Film nun gesehen und ich kann mich der Meinung von Tom anschliessen. Nur die Topschauspieler ( und hier erwähne ich auch besonders Sean Patrick Hayes ) haben diesen Film für mich einigermassen sehenswert gemacht.
    Die Story an sich: leider Thema verschenkt, bzw. verfehlt. :-( Schade......
    Und ich musste nicht mal eine Träne verdrücken. :grin

  • Wir werden ihn uns morgen vermutlich ansehen, obwohl bei euren Kommentaren, ob wir nicht doch lieber Saw 4 gucken? :gruebel :lache


    Edit:
    Haben ihn gesehen, ok es kratzt nur an der Oberfläche und regt wohl weniger zum Nachdenken an und ein wenig schnulzig ist er auch, aber ich fand ihn gut. Ich habe nicht nur eine Träne weggeblinzelt, als er in der Bar sitzt und die junge Frau ihn anmacht und ihm dann sagt, wie glücklich seine Frau sein kann, da hab ich geheult wie ein Schlosshund.
    Und dann das Ende.....seufz.



    Ansonsten ein sehr guter Film und ein meiner Meinung nach grandioser Morgan Freeman, neben einem herrlichen Jack Nicholson.....
    Der Kinogang hat sich durchaus gelohnt. :anbet

  • Edward, brillant gespielt von Jack Nicholson, hat Geld wie Heu und investiert in Krankenhäuser. Sein Prinzip „Zwei Patienten pro Zimmer, keine Ausnahmen“ wird dem schwierigen Einzelgänger zum Verhängnis, als er selbst eines Tages zum Patienten in einem seiner Krankenhäuser wird. Und es ist nicht nur mal eben eine Blinddarmentzündung, die ihn dahin führt, es ist Krebs. Sein Zimmergenosse ist Carter (Morgan Freeman), der vor vielen Jahren nicht ganz freiwillig sein Studium beendet hatte und seitdem als Automechaniker schuftet, um seine Familie ernähren zu können.


    Die beiden Männer freunden sich nach und nach miteinander an und als beide die niederschmetternde Diagnose bekommen, dass es nur noch eine Frage von Monaten bis zu ihrem Tod sein wird, beschließen sie, die ihnen verbleibende Zeit noch zu nutzen und all die Dinge zu tun, die sie ihr ganzes Leben verpasst haben. Und da gibt es vieles – Edward hat sein ganzes Leben der Karriere untergeordnet, während Carter schon lange das Gefühl hat, sein Leben seiner Familie geopfert zu haben und dabei selbst auf der Strecke geblieben zu sein.


    Auf ihrer Löffel-Liste (Dinge, die Du tun musst, bevor Du den Löffel abgibst) stehen viele Dinge, die es nun abzuarbeiten gilt. Wird die Zeit ausreichen, die den beiden noch zur Verfügung steht?


    Ein wunderbarer Film voller lustiger, aber auch anrührender Momente. Jack Nicholson spielt mal wieder sich selbst, das aber in gewohnter Brillanz. Auch Morgan Freeman spielt ganz wunderbar und besonders gut gefallen hat mir auch Jack Nicholsons Assistent, der sich durch nichts, aber auch rein gar nichts aus der Ruhe bringen lässt.


    Ein Film, der mich blendend unterhalten hat – natürlich hat er auch seine Momente, die mich „Typisch Hollywood“ seufzen und die Augen rollen haben lassen – aber alles in allem prima Unterhaltung mit mehr Stoff für eigene Gedanken als man denkt (man würde nie eine schreiben wollen – aber was würde wohl auf der eigenen Löffelliste stehen… und was hält einen davon ab, diese auch ohne ernsten Hintergrund abzuarbeiten?) .

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich hab den Film gestern auf DVD gesehen und mir hat er sehr gut gefallen! Es ist kein Film, den ich mir im Kino angesehen hätte, aber gemütlich im Wohnzimmer mit Mama war es wirklich nett!
    Teilweise war der Film wirklich traurig, aber das Ende fand ich grandios... so haben sie beide doch noch alles erledigt!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Es gibt eine Film mit dem gleichen, oder zumindest einem ähnlichen Thema: "Die Falken" oder im Original "The Hawks" mit Timothy Dalton und dem Typen aus "Emergency Room", 'Dingens' Edwards. Zwei unheilbar an Krebs erkrankte klauen eine Ambulanz und machen sich auf, um noch einmal so richtig was zu erleben. Dieser Film kann sich allerdings nicht entscheiden ob er nun eine Komödie oder ein Drama sein will, also versucht er beides: Timmy ist wirklich gut in diesem Film, der allerdings eine gewisse Leere im Zuschauer zurücklässt. Trotzdem halte ich ihn für durchaus sehenswert.

  • Wir haben Ihn Sonntag geschaut und er hat uns Beiden sehr gut gefallen.


    Und habt Ihr den Arzt erkannt? Das war doch der Schauspieler der bei Numbers den FBI Bruder spielt, oder?


    Ich glaube bei seiner Löffelliste denkt man nicht an den schnöden Mammon ... sondern unabhängig davon, was man meint wirklich noch nicht gesehen, erlebt, geschafft usw. zu haben.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)