Inhaltsangabe: (Klappentext, Auszugsweise)
Der Titel dieses Romans ist wörlich zu verstehen: Anna Gödlin war die letzte Frau, die man in Europa als Hexe hingerichtet hat. Das geschah 1782, im Zeitalter der Aufklärung. als man Anana Göldin auf dem Galgenhügel von Glarus enthauptete, da waren Lessing, Rousseau und Voltaire bereit tot. Die Göttinger "Staatsanzeigen" sprachen von Justizmord; aus der Schweiz und aus Deutschland wandte man sich in Briefen an die Behörden in Glarus und warnte davor, sich vom Aberglauben blenden zu lassen.
Doch da hatte Anna Göldin unter der Folter schon alle Verbrechen zugegeben.....
Klappentext:
"Die Spur verlassen: Armleute-Spur, Mägdespur, Ledige-Frau-Spur. Übe Treu und Redlichkeit, Anni, höre auf den Herrn, gehorche den Herren, weiche keinen Fingerbreit von Gottes Wegen ab. Sich befreien aus sich selbst, ein Falter, der um Mitternacht aus dem sich öffnenden Kelch der Tulpe fliegt, blaue Blitzspur. Darüber hinaus. Denn die Füsse, so weit sie dich auch tagen, bewegen sich immer auf dieser Welt. Und die gehört ihnen, Anni. Die ist vermessen, aufgeteilt, verkauft, verbaut; über die Wälder, die Bahnen der Felder ist längst das Los geworfen."
Autorenportrait:
Eveline Hasler studierte Psychologie und Geschichte und war später als Lehrerin tätig. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin im Tessin, Schweiz. Neben Büchern für Kinder schreibt die bekannte Autorin auch Romane für Erwachsene, die ebenso wie ihre Kinderbücher vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Eigene Meinung
Anna Göldin muss ihrem niedrigen Stand gemäss in Herrenhäusern als Magd ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie ist eine schöne, intelligente und selbstbewusste Frau..... Unbeeindruckt von Standesdünkeln geht sie ihren Weg durch die verschiedensten Haushalte der "ehrenwerten" Gesellschaft....
Ihre stolze Haltung, fern aller devoten Demutsbekundigungen, nährt Missgunst und Eifersucht.... Dieses Flair der Unabhängiigkeit und Unangreifbarkeit wird ihr letztendlich zum Verhängnis.
Das ist nun wieder eines dieser wenigen Bücher, die es fertig gebracht haben, dass beim Zuklappen des eben gelesenen Buches diese Wehmut in mir aufstiegt...ähnlich eines Abschiedsschmerzes...und das Gelesene hielt mich noch tage- ja wochenlang gefangen....
Eveline Hasler hat ja einige ganz starke Bücher geschrieben...das hier erachte ich als ihr bestes und eindrücklichstes Werk...Es wurde, in der Schweiz zumindest, ein "Bestseller" und es wurde Jahre später auch verfilmt....
Romane in dieser Art geschrieben, sind noch nahezu die einzigen Romane die ich lesen mag..... Geschichten, die auf historischen Tatsachen beruhen. Und wenn dann die Autorin noch derart sorgfältig recherchiert hat über die Lebensbedingungen und die wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten der damaligen Zeit...dann gelingt es mir, dass ich mich vertrauensvoll einlassen kann in die Geschichte....
Zu erwähnen wäre noch der eigenartig altertümliche, der damaligen Zeit angepasste und trotzdem flüssig lesbare Schreibstil von E. Hasler, der auch einen Grossteil dieses Lesevergnügens ausmacht...er allein bringt es schon fertig, mich in diese Zeit von vor mehr als 220 Jahren hinein zu versetzen...
Auch wenn ich mich als Schweizerin für dieses unrühmliche Stück Schweizergeschichte schämen muss, so kann ich Euch zumindest dieses Buch, wegen der Qualität seines Inhalts mit gutem Gewissen weiterempfehlen ( ) Das Leben der letzten in Europa zum Tode verurteilten und hingerichteten "Hexe"....umfassend und sauber recherchiert und fesselnd erzählt....