Stardust / Sternwanderer - Neil Gaiman

  • Inhalt:There is a way into Faerie, beyond the fields we know, and it lies in a village called Wall, somewhere in the early Victorian era. Every nine years there is a fair on the other side of the wall, where Faerie sells its wares to the mundane. Farmer Duncan Thorne had his moment of mad love with a witch's bondservant; Tristan, his son, turned up in a basket nine months later. Now Tristan is old enough to fall in love, and promises Victoria a falling star...(von www.amazon.de)


    Fazit: Habe mir das Buch gekauft, nachdem ich erfahren habe das es Ende diesen Jahres als Film in die Kino kommt. (Darsteller: Michelle Pfeiffer, Claire Danes, Robert DeNiro, Sienna Miller usw.)
    Ich habe es noch nicht ganz durch, kann aber jetzt schon sagen, das es wirklich ein wahnsinnig schönes und spannendes Märchen für Erwachsene ist und ich freue mich ziemlich auf den Film :-]

  • Schade, dass das Buch zur Zeit nicht auf deutsch zu bekommen ist. Im Mai kommt die neue Taschenbuchausgabe raus, vermutlich mit einem entsprechenden Cover, passend zum Film.


    Meine eigene Rezension zu diesem Buch ist schon ein paar Jahre alt, ich kopiere sie trotzdem hier rein, denn ich habe meine Meinung seitdem nicht geändert ;-) .


    Klappentext:


    Gibt es im viktorianischen England zu Beginn des technischen Zeitalters Platz für Magie? Die Bewohner des kleinen Dörfchens Wall werden alle neun Jahre Zeuge eines seltsamen Ereignisses: Die Pforte zum magischen Reich der Feen öffnet sich. Ein großes Glück für den jungen Tristran, der in die schöne Prinzessin Victoria verliebt ist. Wenn er ihr von dort einen auf die Erde hinabgefallenen Stern bringt, dann wird sie ihm ihr Herz öffnen. Tristran stürzt sich ohne zu zögern in ein Abenteuer im Reich der Feen.


    Meine Meinung:


    Der kleine Ort Wall in England ist von einer Steinmauer umgeben, in der es eine ca. zwei Meter breite Lücke gibt - und dahinter liegt das Feenland. Alle neun Jahre findet auf einer Wiese jenseits der Mauer ein Markt statt, zu dem auch Menschen aus der "realen" Welt strömen. Dort begegnet der junge Dunstan aus Wall einer schönen Bewohnerin des Feenlandes.
    Einige Monate später wird ein Körbchen mit einem Säugling durch die Lücke in der Mauer geschoben.
    Der Junge namens Tristran wächst bei seinem Vater in Wall auf und verliebt sich, als er alt genug ist, in die schöne Victoria. Um ihre Gunst zu gewinnen, verspricht er, ihr einen herabgefallenen Stern aus dem Feenland zu bringen.
    Nach einigen Abenteuern findet er den Stern tatsächlich, auch wenn dieser nicht ganz das ist, was Tristran erwartet hat. Nun muß der junge Verliebte den Stern nur noch seiner Angebeteten bringen. Das allerdings ist schwierig, denn noch andere Mächte sind hinter dem Stern her.


    Mögt ihr Märchen?
    Dann ist dieses Buch genau das Richtige für euch.
    In diesem Roman gibt es Hexen und Blitzfänger, Einhörner und sprechende Bäume, die nicht immer Bäume waren, Sternschnuppen auf zwei Beinen und hinterhältige Giftmischer. Es ist die Geschichte eines Tölpels, der über sich hinauswächst, um seiner Liebsten einen Schatz zu bringen.
    Der Erzählstil entführt den Leser sofort mit ins verzauberte Feenland. Man will wissen, wie es weitergeht, fiebert mit den Protagonisten mit und legt das Buch erst aus der Hand, wenn man das letzte Kapitel gelesen hat. Eigentlich hat dieses Buch nur einen Nachteil – es ist viel zu dünn! Über das Reich der Feen hätte noch so viel mehr erzählt werden können. Deshalb gibt es nicht die volle Punktzahl.


    ***
    Aeria


    /edit:
    *mistmistmist*
    Jetzt habe ich das Buch aus Versehen mit 10 Punkten bewertet :bonk .
    8 sollten es eigentlich werden.
    *mistmistmist*

  • Finde es aber auch recht gut in Englisch zu lesen. Gut, das ist schlecht für jemanden der kein Englisch kann....aber ich finde viele Übersetzungen so schlecht, bin froh das ich Bücher in Englisch lesen kann.


    Hast du es damals in Deutsch gelesen? Und warum bekommt man das Momentan denn nicht auf Deutsch?

  • Der Film hat mich begeistert - da werde ich das Buch nicht mehr lesen, auch wenn ich überlegt habe, ob der wunderbare Humor des Films dem literarischen Werk entnommen wurde ...


    @Lovecraft
    Ist es so? Ist das Buch auch so witzig?


    das kaffeeschlürfende eyre

  • Ich werde mir wohl beides "antun" - Buch und Film.


    Ich kenne bisher nur die englische Homepage zum Film (Ton einschalten!), die wirklich klasse gemacht ist und mich überzeugt hat.


    Das Buch habe ich jetzt auf deutsch und englisch da. Es ist als nächstes "dran", wenn ich das jetzige ausgelesen habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich werde mir wohl beides "antun" - Buch und Film.


    Und schaust du den Film vor-, nachher oder parallel? :-]


    das kinoticketsrüberschiebende eyre

  • Zitat

    Original von eyre
    Der Film hat mich begeistert - da werde ich das Buch nicht mehr lesen, auch wenn ich überlegt habe, ob der wunderbare Humor des Films dem literarischen Werk entnommen wurde ...


    @Lovecraft
    Ist es so? Ist das Buch auch so witzig?



    Die amazon-Kritiken sagen ja zum Größten teil, dass dies so sei. :-)

  • Zitat

    Original von eyre
    Und schaust du den Film vor-, nachher oder parallel? :-]


    das kinoticketsrüberschiebende eyre


    Weiß ich noch nicht. Hier in der Provinz laufen Filme nicht so lange wie in einer Großstadt; und da er letzte Woche angelaufen ist, werde ich ihn wohl bald sehen. Zumal meine Tochter auch ins Kino will und entsprechend "Druck" macht. ;-) Ich schätze aber, daß ich zuerst den Film sehen werde (außer ich habe die nächsten paar Tage viiiiiieeeeel Zeit zum Lesen - was eher unwahrscheinlich ist.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hab mir gestern den Film angeschaut - sozusagen als Überraschung; ich wusste nur den Titel, aber nicht worum es geht etc. Geschweigedenn dass es eine Buchvorlage gibt.


    Da er mir recht gut gefallen hat, möcht ich zum Vergleich auch das Buch noch lesen - obwohl Fantasy ja mittlerweile eigentlich nicht mehr so meins ist :chen.
    Mich interessiert ja echt, ob z.B.:

    :lache Nichts verrraten! ;-)

  • Ich lese das Buch inzwischen; allerdings in der englischen Ausgabe (bin derzeit bis Seite 55). Die deutsche habe ich nebendran liegen; und immer wenn ich was nachschlagen will, was ich nicht verstanden habe - steht in der deutschen auch der englische Ausdruck unübersetzt. Also so würde ich eine Übersetzung auch hinkriegen. ;-)


    Zitat

    eyre
    Der Film hat mich begeistert - da werde ich das Buch nicht mehr lesen, auch wenn ich überlegt habe, ob der wunderbare Humor des Films dem literarischen Werk entnommen wurde ...


    Der Film hat mich auch begeistert; der Soundtrack ist derzeit dauernd am laufen. :-]
    Also für meine Begriffe kommt der Humor des Films auch im Buch gut rüber - eigentlich ist es ja genau umgekehrt. Kein Wunder, denn Neil Gaiman hat ja am Film mitgearbeitet. Ich gucke immer mal in die deutsche Übersetzung, ob ich alles richtig verstanden habe, aber da ist doch sehr viel verloren gegangen. (Oder habe ich das Gefühl für die deutsche Sprache verloren?) Das englische Original ist für meine Begriffe jedenfalls um Längen besser als die deutsche Ausgabe. Also wer kann, sollte im Original lesen.


    Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Buch und Film; bis jetzt sind die aber nicht so gravierend und durchaus durch die verschiedenen Medien (Buch / Film) erklärbar.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Bin gerade mit dem Buch fertig geworden und noch ganz hin und weg, in einer anderen Welt, in Faerie.


    Das Buch ist anders als der Film, und der Film ist anders als das Buch. Beide eigenständig, beide vollständig und in sich vollwertig, verschieden und doch wieder ähnlich. So wenig ich es mag, wenn Buch und Film differieren, so wenig stört es mich hier.


    Irgendwann später, wenn ich meine Gedanken in Worte fassen kann, wenn ich den Weg zurück aus Faerie hierher, in das, was wir die "richtige Welt" zu nennen pflegen, gefunden habe, mehr dazu. Aber jetzt gehe ich wohl erst mal nach draußen, blicke auf zum Nachthimmel, und beobachte „mit traurigen Augen den langsamen Tanz der unendlichen Sterne.“



    Edit. Schreibfehler berichtigt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Es war einmal ein junger Mann, der sehnte sich danach, daß sich sein Wunschtraum erfüllte.


    Sind es seit uralten Zeiten nicht Märchen, die so beginnen?


    Zu unwissend, um Angst zu empfinden, und zu jung für heilige Scheu, durchwanderte Tristran Thorn die Wiesen und Felder, die wir bereits kennen ...
    ... und marschierte immer tiefer hinein ins Feenland.
    (Seite 56)


    Von einer Reise, einer Wanderung erzählt uns dieses Märchen, dieses Buch, alltäglich und doch nicht alltäglich. Leise, eindringlich, ein bißchen melancholisch (wenngleich nie düster), und doch voller Hoffnung. Von einem Loch in einer Mauer, das seit Urzeiten bewacht wird, damit niemand von hier nach dort gelangen kann. Von einem, der als „dummer Junge“ auszog und als weiser Mann zurück kam, wenn er denn zurück kam. Von einem, der ein Abenteuer suchte - und das Leben fand.


    Und Abenteuer gibt es viele zu bestehen. Wir erfahren von der Begegnung mit seltsamen Wesen, mächtigen und doch ohnmächtigen Hexen, freundlichen „Piraten“ und Lords, die nach ungewöhnlichen Methoden die Nachfolge bestimmen. Es wird gelacht und geweint, geliebt und gehaßt, gelebt und gestorben. Sinnlos und doch sinnvoll.


    Vielleicht stehen wir eines Tages selbst vor solch einer Mauer mit einem Loch; einer Mauer, die die Welt, welche wir für die reale halten von der, welche vielleicht die reale ist, trennt. Dann, ja dann sollten wir gut überlegen, ob wir durch die Öffnung in der Mauer gehen wollen. Wer weiß, ob es einen Weg zurück gibt. Wir sollten uns des Risikos bewußt sein, daß es möglicherweise keinen Weg zurück mehr gibt. Wir sollten uns sicher sein, die richtige Entscheidung treffen zu können.


    Damit wir eines Tages, wenn der Herr allen Lebens sein Geheimnis in unser Ohr flüstert, ruhig und zufrieden nicken - und schweigen können.




    * * * * *



    Ich habe das Buch im englischen Original gelesen, und immer mal - wenn ich dachte, es würde zu schwierig - in die deutsche Ausgabe gelinst. Allerdings ist m. E. in der Übersetzung viel von der eigenartigen Stimmung und „Farbe“ des Buches verloren gegangen. Im deutschen Text konnte ich die Magie des englischen Originals nicht mehr finden. Wer kann, sollte es im Original lesen. Es lohnt sich.


    Edit. ISBN ergänzt

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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