Rita Hampp - Die Leiche im Paradies

  • Titel: Die Leiche im Paradies
    Autorin: Rita Hampp
    Verlag: Emons Verlag
    Erschienen: September 2005
    Seitenzahl: 256
    ISBN: 3897054027
    Preis: 9.00 EUR


    Die Autorin:
    Rita Hampp wurde 1954 geboren, arbeitete nach dem Jurastudium zwanzig Jahre als Redakteurin bei der Main-Post in Würzburg, davon zehn Jahre als Rechts- und Gerichtsreporterin.


    Worum geht es?
    Ausgerechnet an der romantischen Wasserkunstanlage mit dem schönen Namen „Paradies“ wird eine Frauenleiche entdeckt, und mit der beschaulichen Idylle von Baden-Baden ist es vorbei. Die engagierte Polizeireporterin Lea Weidenbach setzt alles daran, den Mörder zu ermitteln.


    Meine Meinung:
    Ein rasanter, ein sehr gut erzählter Krimi. Rita Hampp versteht es, den Leser bei der Stange zu halten. Eine ausgewogene Story, eine in sich logische und dabei auch spannende Handlung lassen es kaum zu, dieses Buch vor seinem Ende aus der Hand zu legen. Die handelnden Personen sind dem Leser sehr schnell vertraut und lassen fast so etwas wie eine „persönliche Bindung“ zu. Es gibt wenige deutsche Krimiautoren die es schaffen, die Leser wirklich zu fesseln. Rita Hampp schafft es.
    Lokalkolorit vom Feinsten! Baden-Baden wird immer wieder liebevoll ins Rampenlicht gezogen; es ist nicht die langweilige Stadt, für die viele es halten – es ist eine im Gegenteil sehr interessante Stadt. Nach dem diesem Krimi, bekommt man direkt Lust auf das Badische Land; Rita Hampp hat es geschafft, diese deutsche Landschaft anschaulich zu schildern – sie macht einfach neugierig auf diesen Landstrich.
    Diesen Krimi kann man uneingeschränkt empfehlen, eine prima Sache um sich auf angenehme Art und Weise die Zeit zu vertreiben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo lieber Voltaire, ich würde gern wissen, wie Du an den Titel geraten bist.
    Beim Stöbern entdeckt, oder auf Empfehlung??
    (Hast Du einen Buchhändler Deines Vertrauens :grin)
    Es ist ja auch ein eher kleiner Verlag.. :gruebel


    neugierige Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Danke Voltaire, :-]


    habe dieses Buch schon über ein Jahr auf meiner Liste stehen, habe es damals im Emons Katalog und auf der Seite von Caren "Deutsche-Krimi-Autoren", die häufig Bücher vom Emons Verlag vorstellt, gesehen. :wave

    Liebe Grüße
    Helga :wave


    :lesend???

    Lesen ist ernten, was andere gesät haben

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Helga ()

  • Zitat

    Original von Elbereth
    Hallo lieber Voltaire, ich würde gern wissen, wie Du an den Titel geraten bist.
    Beim Stöbern entdeckt, oder auf Empfehlung??
    (Hast Du einen Buchhändler Deines Vertrauens :grin)
    Es ist ja auch ein eher kleiner Verlag.. :gruebel


    neugierige Grüße von Elbereth :wave



    Ich schaue mir sehr oft die Profile der Eulen an - und so bin ich auch auf die HP von Rita gestossen, naja, und da war halt ein Hinweis auf ihre Bücher. Was lag also näher als sofort dieses Buch zu kaufen...... :-)


    Es tummeln sich hier wahrscheinlich mehr Autorinnen und Autoren als man denkt. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ein schönes Exemplar der Gattung "deutscher Regionalkrimi", der bestimmt noch lebendiger wird, wenn man Baden Baden aus eigener Anschauung kennt.


    Besonders gut gefallen hat mir die Perspektive der Hauptfigur Lea Weidenbach, die ist nämlich keine polizeiliche Ermittlerin, sondern Polizeireporterin bei der Lokalzeitung. Also daran interessiert, möglichst als Erste über die neuesten Erkenntnisse in "ihrem" Fall berichten zu können, während ihre Neugier von der Polizei nicht immer gern gesehen wird. Dass sie kräftig mitermittelt, könnte ein bisschen unglaubwürdig erscheinen, erklärt sich aber damit, dass sie kein ganz reines Gewissen hat, was den Mord betrifft: Hätte sie ihn verhindern können, wenn sie nicht...?


    Lea Weidenbach war mir sehr bald recht sympathisch, ebenso ihr "Gegenspieler" bei der Polizei. Sehr nett auch Leas Nachbarin, eine ältere gutbetuchte Dame, die sich Miss-Marple-like irgendwann selbst detektivisch betätigt. :grin Der Kriminalfall selbst war mir fast schon ein bisschen zu verschachtelt, aber diese Figuren haben das Buch für mich gut getragen.


    Rita , es gibt biografisch anscheinend gewisse Parallelen zwischen Lea und dir. Ist sie so ein bisschen dein Alter Ego geworden? ;-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Nach den vielen historischen Romanen und Leserunden der letzten Wochen viel mir der Einstieg in das Genre Krimi und in dieses Buch schwerer als die Rezi von Voltaire das erwarten liess- um so mehr, als ich als Student von Freiburg aus das ein oder andere Mal in Baden- Baden war. Als ich aber mal eingelesen war, ging auch mir es wie Votaire - das Buch aus der Hand zu legen viel schwer und die Nachtruhe wurde stark verkürzt.


    Auch für Personen, die die beschauliche Kur- und Rennstadt Baden- Baden nicht - oder nur aus Fjodor Dostojevskis Zeiten kennen- ein absolut empfehlenswertes Buch.

  • Schließe mich den anderen an:


    Ein toller Krimi, der trotz des Regionalbezugs nicht nur für Einheimische empfehlenswert ist. Besonders gut gefallen haben mir die Eigenarten der Protagonisten, vorallem die Nachbarin von Lea ist ein ganz besonderer Charakter.
    Die anderen habne meine Meinung ja bereits bestens vertreten und so bleibt nur noch zu sagen: Ein wirklich empfehelenswertes Buch!

  • Im Grunde kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ein guter Krimi, der zu lesen mir viel Freude bereitet hat.


    Vor allem die Charaktere in diesem Roman sind sehr plastisch und gut dargestellt. Sogar die Katze hat mehr Charaktertiefe als manchmal in anderen Romanen die Hauptfiguren. Wodurch man ein sehr genaues Bild von den einzelnen Akteuren bekommt und sich die Interaktionen gut vorstellen kann.


    Krimis mit "privaten Ermittlern" bergen für mich oft das Problem, dass sie für mich schwer nachvollziehbar sind. Zu oft wird hier einfach ein Journalist oder Detektiv mit der Handlungsweise, die man sonst von Polizisten in einem Krimi lesen könnte, transformiert. Das ist hier zum Glück gar nicht der Fall.
    Lea Weidenbach ist Polizeireporterin und muss sich daher auch anderen Wege für ihre Ermittlungsarbeit suchen. Gerade ihre Situation in der Redaktion und das "Zusammenspiel" mit der Polizei fand ich besonders gut geschildert. Hier hatte ich oft den Eindruck, dass Rita Hampp aus dem Nähkästchen plaudert.


    Auch den Lokalkolorit fand ich gelungen umgesetzt. Für mich, der Baden-Baden bestenfalls mit einem Kurort in Verbindung bringt und dann keine weiteren Assoziationen mehr hat, war es eine gute Gelegenheit einen Ort etwas kennen zu lernen.


    Ich freue mich schon auf den zweiten Fall.

  • Ach, das tut gut. So viele tolle Kritiken - und ich habe bis eben nichts davon mitbekommen. Was müsst ihr nur von mir denken. Ich habe nicht mal auf dem Eulentreffen auch nur einen Pieps darüber verloren. Verzeiht und glaubt mir, ich wusste nicht, was hier los ist. Keine Ahnung, warum mir eure Beiträge durchgerutscht sind. Habe mich nur gewundert, warum das "Paradies" plötzlich so gut verkauft wurde.


    Hier war ja auch die Frage nach den autobiographischen Zügen, Beo! Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, was du meinst. Mary Read wollte das wissen, und ich habe nicht geantwortet, SORRY!


    Also, schwere Frage, denn natürlich ist alles, alles, was ein Autor je schreibt, in gewisser Weise autobiographisch, das heißt, es entspringt seinen ureigenen Erfahrungen und Gefühlen. Jede Person ist so gesehen ein Teil von mir, und eigentlich ist Gottlieb mein alter ego. (Ich habe euch doch gesagt, dass ich eigentlich ein Mann bin :lache) Mit Lea hatte ich lange Probleme, weil mir klar war, dass man sie mit mir am stärken in Verbindung bringen wird. Das Verhältnis zu ihr entkrampft sich eigentlich erst im "Grandhotel".


    Meine Personen denke ich mir aber vollständig aus. Das erfordert lange Vorarbeiten, ich suche nach Schrullen, Vorlieben, Charakterzügen, die zueinander passen, schreibe ihre Lebensläufe auf und lasse sie Tagebücher führen. Nur für Frau Campenhausen wurde ich durch eine Nachbarin inspiriert. Und für Leas Sporterfahrungen bin ich auch schon mal zwei Jahre um die Klosterwiesen gejoggt. :lache Natürlich habe ich früher leidenschaftlich geraucht und weiß, wie man nach einer Zigarette giert, wenn man aufgehört hat - auch wenn es bei mir bereits 25 Jahre her ist.


    Ich war in meinem früheren Leben Journalistin und dachte mir, warum soll ich meine Erfahrungen nicht einbauen. Sie sind erheblich authentischer als würde ich Lea eine Staatsanwältin spielen lassen (auch das habe ich in meinen Schreib-Anfängen versucht, hat für meine Ansprüche nicht funktioniert.) Allerdings war ich Gerichtsreporterin, drückte mich in der Regel auf harten Holzbänken herum und schlug mich anschließend mit den Kolllegen um die angemessene Zeilenzahl (meine Artikel waren immer zu lang, und sie stöhnten, ich solle doch Romane schreiben) [SIZE=7]Dass es Riesenprobleme gibt, wenn man selbst in Ermittlungen eingreift, während man ausgerechnet mit einem Polizisten verheiratet ist, weiß ich ebenfalls aus eigener Erfahrung - aber das ich nichtöffentlich[/SIZE] ;-)

    Dass meine Lea aus Würzburg nach Baden-Baden zieht, wurde erst sehr spät geändert. In der Urfassung kam sie aus Frankfurt, um mögliche Assoziationen der Leser zu umgehen.


    Uff - langer Sermon. Ich hoffe inständig, dass ich meine Scharte mit dieser Antwort ausgewetzt habe.


    Zum "Paradies" stehe ich ja etwas zwiespältig, weil ich, schon als es auf den Markt kam, an der "Rennbahn" schrieb und merkte, dass ich das alles noch viel besser kann. Und nun, seitdem mein geliebtes "Grandhotel" herausgekommen ist, geniere ich mich manchmal etwas über meine Anfänge. Eure Meinungen aber haben mich jetzt sehr getröstet und mir Mut gemacht. Dankeschön!


  • ... und dann komm' ich daher und schmälere das ganze wieder etwas. Sorry...
    Ich habe das Buch heute morgen fertig gelesen.
    Gelesen habe ich es, weil ich über die Rezi hier stolperte
    und in Baden-Baden groß geworden bin.


    Ich fand es nett und kurzweilig zu lesen.
    Allerdings hat es mich jetzt nicht umgehauen.
    Ich kann noch nicht mal sagen, woran es lag, aber richtig spannend
    fand ich es eigentlich nicht. Das Ende und die Lösung des Mordes
    empfand ich dann letztlich als 'drangehängt', irgendwie nicht stimmig...


    Das nächste aus dieser Reihe les' ich bestimmt auch,
    denn mich im Leos wiederzufinden und zum Wagner zu laufen fand ich nett.


    Von mir gibt's 6 von 10!

  • Melkat, wenn du noch eines von mir liest, dann bitte gleich das Grandhotel.


    Vielleicht liegt deine Enttäuschung auch daran, dass meine Krimis nicht so reißerisch sind wie die, in denen alle paar Seiten wieder ein junges Mädchen bestialisch abgeschlachtet wird. Mit nur einer Leiche auszukommen, ist verdammt schwer, aber ich wollte das ja so :lache Es ist mehr die leise Entwicklung der handelnden Personen, die mich wirklich interessiert.


    edit: Es waren mir im nachhinein zu viele, zu spontane, auch zu zustimmende Ausrufe-zeichen. ;-)


  • Kannst Du mir sagen, warum?
    Verpass' ich dann nicht zuviel von Lea und Gottlieb?
    Eigentlich bleib' ich immer gerne in der Reihenfolge...


    Ach, und dass es 'nur' eine Leiche gab, ist schon ok.
    Es muss ja nicht immer gleich triefen vor Blut!

  • Das Buch habe ich neulich beim Stöbern hier im Forum entdeckt und habe es mir dann gleich besorgt. Und damit es nicht in den Tiefen des SUBs verschwindet, habe ich es gleich übers Wochenende verschlungen.


    Mir hat Die Leiche im Paradies sehr gut gefallen. Eine spannende und schlüssige Story mit toll beschriebenen Charakteren. Außer Lea und dem Kommissar mochte ich besonders die goldige Vermieterin mit ihrer Katze sehr gern!


    Auch der Schauplatz in Baden-Baden war schön geschildert, da bekam ich richtig Lust mal wieder einen Ausflug dorthin zu machen. ;-)


    Zitat

    Original von MaryRead
    Besonders gut gefallen hat mir die Perspektive der Hauptfigur Lea Weidenbach, die ist nämlich keine polizeiliche Ermittlerin, sondern Polizeireporterin bei der Lokalzeitung. Also daran interessiert, möglichst als Erste über die neuesten Erkenntnisse in "ihrem" Fall berichten zu können, während ihre Neugier von der Polizei nicht immer gern gesehen wird. Dass sie kräftig mitermittelt, könnte ein bisschen unglaubwürdig erscheinen, erklärt sich aber damit, dass sie kein ganz reines Gewissen hat, was den Mord betrifft: Hätte sie ihn verhindern können, wenn sie nicht...?


    :write :write


    Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Buch der Autorin! Schließlich muss ich ja wissen, ob aus Lea und dem Kommissar irgendwann ein Paar wird! :grin


    Von mir bekommt das Buch 9 Punkte!

  • Herrje. Ich sehe Ritas Bücher jedesmal, wenn ich hier in die Buchhandlung gehe, nehme sie immer in die Hand und lege sie doch wieder zurück. Jetzt habt ihr mich aber, das nächste Mal greife ich zu. Zumal die Bücher ja auch fast in meiner neuen Heimat spielen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich schon ewig nicht mehr in Baden-Baden war, obwohl ich nun schon recht lange in Karlsruhe wohne. Muss ich unbedingt auch nachholen. Wahrscheinlich zieht es mich nach der Lektüre der Büche sowieso in die Richtung.

  • Ich lese dieses Buch gerade. Und mit jeder Seite wird es besser....
    Mal gut das die beiden Nachfolger auch schon bei mir im Regal stehen. :-)

    Manchmal ist es besser durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran auszuräumen.


  • Zitat

    Original von Nikana
    Herrje. Ich sehe Ritas Bücher jedesmal, wenn ich hier in die Buchhandlung gehe, nehme sie immer in die Hand und lege sie doch wieder zurück. Jetzt habt ihr mich aber, das nächste Mal greife ich zu.



    Die Zwangshandlung des Zurücklegens der Bücher, kann durch den Kauf der Bücher nachhaltig therapiert werden. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe von Rita Hampp hier im Forum gelesen und wollte mir bei Hugendubel ein TB holen. Pustekuchen - kein einziges TB im Regal


    Dann habe ich es von einer Eule ertauscht und bin jetzt mittendrin, kann eigentlich gar nicht eulen, weil es mir sehr gut gefällt. :wave

  • Ups, Richie, ja, so ist das leider mit den Regionalkrimis: Man bekommt sie nur in der betreffenden Region als Stapelware. Was nun aber nicht heißt, dass man, nur um sie zu erstehen, extra ins schöne Baden-Baden reisen muss :lache. Jede Buchhandlung kann die Krimis bundesweit über Nacht bestellen; sie liegen abrufbereit beim Großhandel.
    Aber du hast dir ja anderweitig gut zu helfen gewusst. :wave