1. Band der Reihe "Mit allen Sinnen"
Kurzbeschreibung:
Ausgerechnet in Wien, der Stadt Schuberts und Mozarts, geschehen mysteriöse Anschläge auf Musikveranstaltungen, am spektakulärsten ist der Brand der Kammeroper während einer Aufführung der „Zauberflöte“. Der Polizei immer eine Spur voraus ist eine junge Radiomoderatorin, die ihre seit dem Brand verschwundene Schwester sucht. Eine geheimnisvolle Stimme bringt sie auf die Fährte der Terroristen.
Über den Autor:
Bernhard Jaumann wurde 1957 in Augsburg geboren. Studium in München. Hat Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Italienisch in Bad Aibling unterrichtet. Längere Aufenthalte in Italien und Australien, lebte vier Jahre in Mexiko-Stadt. "Hörsturz" eröffnete 1998 Jaumanns Krimiserie, die alle fünf Sinne und die spannendsten Metropolen unserer Welt aufs Papier bannte. Für "Saltimbocca" (2002) erhielt er 2003 den Friedrich-Glauser-Krimipreis.
Meine Meinung:
Hörsturz ist der erste Band aus Jaumanns fünfteiliger Reihe "Mit allen Sinnen", die sich jeweils mit einem der fünf Sinne beschäftigt. Hörsturz bezieht sich nicht nur auf den Hörsinn, sondern ist auch wirklich von Akustik durchzogen, Klänge und Geräusche, Töne und Musik bestimmen die Ereignisse und begleiten den Leser auf jeder Seite. Dass auch jedes Kapitel mit einem entsprechenden Verb (z.B. Abhören, Verhören, etc.) betitelt ist, ist ein konsequentes Bonbon, was mir sehr gut gefallen hat.
Zur Handlung: Ruth Strelecky ist eine etwas gelangweilte Radiomoderatorin, die sich in ihrer Sendung plötzlich einer fanatisch-terroristischen Anruferin ausgesetzt sieht, die damit droht, gegen die Musikdominanz in Wien vorzugehen. Am nächsten Tag brennt das Schuberthaus und schon bald ist die geheimnisvolle Anruferin wieder in der Leitung...
Was zunächst wegen Jaumanns Schreibstil nur wenig wie ein Krimi erscheint, entpuppt sich zunehmend zum spannenden Pageturner der anderen Art, bei der verschiedene parallele Handlungsstränge aufgegriffen werden, die in irgendeiner Weise mit den mysteriösen Ereignissen in Verbindung stehen. Jaumann schreibt in einer faszinierenden Kombination aus Distanziertheit und Intensität, lässt das Motiv des Hörens den ganzen Roman über begleiten und überrascht mit einem absolut gelungenen Ende! Der Folgeband steht schon auf der Wunschliste!