Taschenbuch: 221 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 5 (September 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 349224503X
ISBN-13: 978-3492245036
Preis: 8,95 €
Kurzbeschreibung (von Amazon)
Es gibt immer ein erstes Mal: der erste Raubüberfall, der erste Mord, der erste Suizid. Wie gehen Polizisten damit um, die jeden Tag dem Verbrechen ausgesetzt sind? Kollegen von Volker Uhl berichten in kurzen Texten von ihren erschütternden Erlebnissen. Dabei zeigen sie sich als Menschen, die andere leiden und sterben sehen, weil es ihr Beruf mit sich bringt. Authentische, lebensnahe Geschichten mit eindrucksvollen Fotografien von Suzanne Eichel.
Über den Autor:
Volker Uhl, Gründer der Polizei-Poeten, Kriminalbeamter und Konfliktberater bei der PD Ludwigsburg; verheiratet, 3 Kinder, lebt in Hemmingen bei Stuttgart (entnommen der HP der Polizei-Poeten)
Meine Meinung:
Ich mag keine Kurzgeschichten, das ist einfach so. Dieses Buch jedoch wurde mir ans Herz gelegt. Und da ich es als Wanderbuch bekommen habe, ging ich auch kein Risiko ein, bis auf die Lesezeit, die schlimmstenfalls "umsonst" gewesen wäre.
Heute habe ich einen Großteil dieses Buches gelesen, habe die Geschichten nur so verschlungen, immer mal wieder jedoch eine Pause eingelegt, weil das einfach sein musste, weil die Geschichten mir so nahe gingen und nicht einfach verschlungen werden wollten.
Ich muss sagen, dass es ein beeindruckendes Buch ist. So manche Geschichte ist so grauslich, dass sie einen zu Tränen rührt oder entsetzt, manche ist witzig und zum Schmunzeln. Aber alle haben etwas. Und mit dem Wissen, dass das alles echt und erlebt ist, ist die Lektüre noch nahegehender.
Welche mir am besten gefallen hat, kann ich gar nicht sagen, aber besonders herausheben möchte ich Folgende:
Emils Weg in die Ewigkeit beschreibt, was mit Emil passiert, der frontal mit einem anderen Fahrzeug zusammenstößt. Das geht von Sekunde 0 (=Aufprall) bis zu Sekunde 4000 (=Mitteilung an die ahnungslose Ehefrau). Geschrieben wie eine Doku, dabei aber so weitreichend.
Lebenslänglich für Spur 3799 Ein Polizist hätte den Mord an der Frau und den Kindern seines Kollegen verhindern können, der der Hammermörder war. Als Interview geschrieben. Nahegehend, wie der Polizist seine Gefühle und Gedanken beschreibt, ob und wie er das hätte verhindern können, bzw. ob eben nicht.
Polizeiliche Weihnacht An Weihnachten Dienst machen ist meistens ruhig, außer man ist im Bezirk von H. Huber, der dann immer randaliert, aber eigentlich nur einsam ist. Zum Schmunzeln.
Aber auch die anderen Geschichten, insgesamt 37, die von Freud und Leid im Polizeialltag berichten, sind lesenswert. Das Buch kann ich wirklich weiterempfehlen, für alle, die auch mal die Menschen in der Uniform kennen lernen wollen. Ich freu mich auf den 2. Teil der Polizei-Poeten, der hier bereits rezensiert wurde.
Das gibt 9 Punkte von mir.