'Der Duft von Sandelholz' - Seiten 001 - 110

  • Als ich die erste Seite gelesen habe, dachte i ch, das kennst du doch. Es erinnerte mich an die Erzählung "Schwarze Klippen", wenigstens denke ich dass das Buch so hieß. Eine zeitlang erschien mir die Geschichte recht fade. bin aber gestern Abend noch nicht sehr weit gekommen, deshalb kann ich noch nicht sagen ob mir die Geschichte an sich und der Schreibsstil im besonderen gefällt. . Geschichtlich ärgert mich wie immer, dass die engländer mit ihren Kolonien und deren Bewohner so geringschätzig umgehen. Das ging mir schon bei dem Roman "Das Juwel in der Krone" so.

  • Das perfekte Buch für den Samstagnachmittag auf der Couch oder Terrasse ...
    Wie schon bei der "Englischen Erbin" war ich auch hier sofort drin in der Geschichte.
    Den Duft von Sandelholz liebe ich sehr. Ich bringe mir häufiger aus Asien Räucherstäbchen mit, die danach riechen - wunderbar.


    Ich bin jetzt bis Seite 110 vorgedrungen und denke, daß alle maßgeblichen Personen nun aufgetaucht sind.
    Welche Teufel diese Charlotte reiten, verstehe ich nicht. Die müßte doch eine Riesenangst haben, schwanger zu werden. Ein bißchen erinnert sie mich an Ashton, dieses schwarzhaarige Biest aus Fackeln im Sturm.


    Die kleine Szene auf Seite 11, als Elishas Vater aussah, "als würde er am liebsten auf den Boden spucken, woran ihn allein die Anwesenheit seiner Tochter hinderte", halte ich für unglaubwürdig. Ein englischer Gentleman würde so etwas nie tun. Nicht mal auf die Idee kommen.

  • Der Einstieg fiel mir bei diesem Buch sehr schwer. Er zog sich für mich sehr schleppend dahin, so dass ich schon vorhatte, das Buch beiseite zu legen und irgendwann einen weiteren Versuch zu wagen. Nun bin ich allerdings froh, dass ich es nicht getan habe.


    Elisha, die das absolute Gegenteil von Charlotte ist und auch mit der jüngsten Schwester nicht viel gemien hat, ist mir nach den anfänglichen Schwierigkeiten sehr sympathisch. Geschickt finde ich, wie sie ihren Vater immer wieder um den Finger wickeln kann. Nur bei ihrer Mutter eckt sie häufig an.


    Mal sehen, wie sich das geschehen weiterentwickelt.

  • Also, ich werde das Buch abbrechen - ich komme einfach nicht rein und finde es auch nicht sonderlich interessant.


    Liebe Laila - sorry, es hat nichts mit dem Schreibstil oder so zu tun - es ist einfach nur das Drumherum, dass mich irgendwie nicht mitreisst.
    Schade.... :-(


    Ich werd es jetzt mal zum Verschenken anbieten, weil ich es ja gewonnen habe bei der Verlosung....


    Ich bin nicht so irrsinnig weit gekommen.
    Ich denke mir aber, wenn ich mich zwingen muss, weiter zu lesen, macht es auch keinen Spaß....


    Ich wünsche euch noch viel Spaß bei der Leserunde.... :wave

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Elisha war mir auf Anhieb sympathisch. Außerdem finde ich den Namen sehr schön, ich hab ihn (außer bei einer Schauspielerin) noch nie gehört.


    Meinst du Elisha Cuthbert?


    Elisha ist mir auch sehr sympathisch, da sie vielseitiger interessiert ist als eigentlich von ihr erwartet wird. :-)

  • Ich habe gestern mit dem Buch begonnen und es hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Es ist ja mein erstes von Laila El Omari und ich bin begeistert. Auch der Schauplatz Indien gefällt mir sehr gut.


    Die Mutter von Elisha ist mir sehr unsympathisch, aber den Vater mag ich irgendwie. Auch Elisha ist mir sympathisch.

  • Elisha ist mir aus dem Grund sympatisch, weil sie als Frau Dinge wissen und machen will, die eigentlich zu damaliger Zeit für Frauen nicht diskutabel waren. Ja sogar für die Gesellschaft schockierend. Aber sie will sich nicht damit zufriedengeben, das finde ich gut. Ansonsten ist mir die Handlung bis jetzt zu dürftig.

  • Was meinst du damit- die Handlung sei zu dürftig? Mehr Action, Thrill oder Erotik? Das Buch beschreibt. Zustände, Entwicklungen, Verwirrungen und Verirrungen, in erster Linie aber im doppelten Sinne des Wortes Verhältnisse. Normale Gesellschaftliche Verhältnisse in einer Zeit wie sie waren, da handeld nicht mit mehr Action oder Thrill. Dürfig finde ich deshalb etwas dünn- bitte erkläre das etwas genauer.

  • Danke für die Karten, Laila! :-]


    Bombay und Madras liegen ja ganz schön weit auseinander, das hätte ich nicht gedacht!
    Weisst du, wieviel Kilometer es ungefähr sind (ich messe mindestens 1000 Kilometer) und was für eine Reisezeit das im 18.Jahrhundert bedeutet hatte?

  • Hallo Herr Palomar,


    du hast richtig geschätzt, es sind ca. 1105 km. Ich hatte die Reisezeit auf ca. einen Monat berechnet. Aufgrund der politischen Situation (Frankreich hat ja fast den gesamten Dekkan beherrscht), ist es naheliegend, dass man den Seeweg genommen hat.


    Liebe Grüße,
    Laila

  • Ich bin grade auch mit dem ersten Abschnitt fertiggeworden. Ich war im Vorfeld etwas skeptisch, ob mir dieser Roman gefallen würde, weil ich noch nie einen vergleichbaren gelesen hatte (bei uns in der Buchhandlung würde er in die Rubrik "Ferne Länder" fallen und auf dem Gebiet kenn ich mich bisher nicht aus), dachte aber, ich versuchs durch die Leserunde mal. Und ich muss sagen, ich bin wirklich begeistert. Ich bin super in das Buch reingekommen, die Sprache ist leicht verständlich und bringt mich dazu, mir die Handlung, die Schauplätze und die Charaktere sehr gut vorstellen zu können. Es macht Spaß, diesen Roman zu lesen, ich finds unheimlich entspannend und zugleich unheimlich interessant, da auch der Schauplatz Indien und seine Geschichte mir völlig neu ist. Ich freu mich auf jeden Fall, es mir gleich wieder auf der Couch bequem zu machen und weiterzuschmökern. Und den Kunden kann ich jetzt auch mal das erste Buch in diesem Bereich ganz eigenständig empfehlen. :-)

  • Ja stimmt, diese Zeitabstände sind in der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellbar. Auch als ich gelesen habe, dass die Briefe nach England ca. 1 Jahr brauchen, dachte ich...mein Gott, heute mal schnell an den PC gesetzt und `ne E-Mail geschrieben und damals...Schon unglaublich. Ich schätze, wir sind ganz schön verwöhnt. ;-)

  • mehr Handlung?


    naja, ich weiss nicht - ich denke gerade für Frauen in dieser Schicht war das Leben doch recht eintönig. Viel Möglichkeiten hatten sie nicht. Ich denke, so wie Elisha beschrieben ist - dass sie sich mit Medizin beschäftigt, Sprachen lernt, am Hof der Fürstin ein und aus geht - ich denke, dass war schon etwas besonderes.
    ich vermisse eigentlich keine Handlung, denn gerade die Beziehungen der Menschen untereinander sind schon ziemlich spannend.

  • Ich finde Kapitel eins einen starken Einstieg in den Roman, und man gewinnt gleich einen Eindruck von Elishas unkonventionellem Wesen.
    Wie sie da im Wasser steht - das hat etwas sehr Sinnliches, wenn auch noch unbewusst. Überhaupt fällt mir Elishas Affinität zu Wasser auf. Allein hier im ersten Teil: gleich zu Anfang; dann auf S. 66, als sie sich unterwegs in der Kutsche vorstellt, sich auf dem See treiben zu lassen und schließlich beim nächtlichen Spaziergang im Garten.


    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Was ich merkwürdig fand, war die Stelle am See...was genau waren Elishas Beweggründe, auf einmal Damien anzumachen? Begierde? Neugierde? Kam nciht ganz so deutlich rüber.


    Ich glaube nicht, dass sie ihn absichtlich "angemacht" hat: Elisha scheint mir gar kein berechnendes Wesen zu besitzen (i.Ggs. zu Charlotte). Ich hatte eher den Eindruck, sie folgte da einem eigenen Bedürfnis - und das hat unbeabsichtigt Damien noch mehr "angemacht" :lache


    Ich assoziiere mit Wasser immer das Unbewusste und Emotionen.
    Ich finde, ihre Sinnlichkeit wird auch sehr schön durch ihre Vorliebe für Sandelholz ausgedrückt (und nicht nur deshalb finde ich den Titel des Romans sehr schön und passend). Sandelholz, "der indischste aller Gerüche", der angeblich Seelenfrieden erwirken soll. Ein Duft, der im Westen (soweit ich mich richtig erinnere) als zu schwer, zu betörend für Frauen galt. Gefällt mir sehr gut als Symbol für Elisha :-]


    Charlotte setzt der Gedanke anscheinend ganz schön zu, dass Lamont Elisha attraktiv finden könnte... :wow Charlotte scheint ja sehr schön zu sein, und dadurch "verdorben" - ich habe den Eindruck, ihre Schönheit ist alles, was sie hat, alles worauf sie setzt. Verständlich, in der damaligen Zeit, und doch habe ich dabei ein ungutes Gefühl... :-(
    Und sie kommt ja (in Bezug auf Damien) auch gar nicht mal auf die Idee, dass sie einen Man mal NICHT um den Finger wickeln könnte... :pille
    Ich werde allerdings auch das Gefühl nicht los, dass sie in Lamont ihren Meister gefunden hat - und dass sie sich da vielleicht ein wenig überschätzt... :-( und da spüre ich schon so etwas wie Mitgefühl für sie.


    Elisha ist mir sehr sympatisch, nicht zuletzt, weil sie ihr Hirn benutzt. :lache
    Ich mag ihre Neugierde, ihr Interesse an Indien (die Sanskrit-Kalligraphie, ihre Freundschaft zu Shalina), für ihre kleinen Akte der Rebellion gegen die Etikette. Wobei ihr Vater ihr ja doch ein gewisses (im Rahmen bleibendes) Verständnis entgegenzubringen scheint und ihr kleinere Freiheiten lässt.


    Zur Reaktion ihres Vaters in Bezug auf Lamont "Er ist Franzose"... Das zeigt schön die tief sitzende Feindschaft zwischen Engländern und Franzosen, grundsätzlich und besonders im Ringen um die Vorherrschaft auf dem Subkontinent. Was mir in diesem Zusammenhang noch aufgefallen ist: auf S. 28 wird kurz eine Familiengeschichte skizziert, und ich überlege schon, ob Jacks Abneigung gegen Franzosen noch verstärkt wird durch den Wunsch, sich besonders klar vom Ursprung der Familie abzugrenzen.


    Damien ist einfach.... haaachhhh...
    Grundsätzlich scheint er ein anständiger Kerl zu sein, dabei aber nicht langweilig - dafür ist er zu "kantig", mit seinem trockenen Humor, seiner Geradlinigkeit, auch damit, nicht immer mit sich im Reinen zu sein. Im Gegenteil: ich habe das Gefühl, in ihm zeichnen sich schon jetzt innere Konflikte ab.

  • Zitat

    Original von Nicole
    Ich werde allerdings auch das Gefühl nicht los, dass sie in Lamont ihren Meister gefunden hat - und dass sie sich da vielleicht ein wenig überschätzt... :-( und da spüre ich schon so etwas wie Mitgefühl für sie.


    Ja, das glaube ich auch. Lamont scheint ihr gewachsen zu sein und nicht so vorhersehbar wie die anderen Männer in Charlottes Leben. Mitleid hab ich aber keins mit ihr. :rolleyes

  • @ grinseengel


    ja, so! :-] oder möchte überhaupt "richtig" leben, sich auch im Leben treiben, sich mitreißen lassen...


    @ Schwarzes Schaf


    doch, habe ich schon irgendwie... ich fühle ambivalent ihr gegenüber. Klar, einerseits halte ich sie schon für eine oberflächliche, dumme Pute - aber ich glaube eben auch, dass es einen verderben kann, wenn man sein ganzes Leben nur erzählt bekommt, wie schön man ist und wenn man merkt, wieviel Macht man dadurch über andere hat...
    Ich kenne das Buch ja schon - und ich muss sagen, in der Gesamtheit hat mich Charlottes Charakter, ihr Schicksal doch sehr beschäftigt