Finnegans Wake – James Joyce

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  • Handlung:
    Hauptperson ist Humphrey, der in einem Dubliner Vorort mit seiner Frau Anna und seinen 2 Söhne und einer Tochter lebt und dort eine Kneipe betreibt.
    Der Roman spielt während einer Nacht. Humphrey liegt im Bett und träumt, dabei rekapituliert er sein Leben.


    Der Roman hat 4 Teile mit jeweils mehreren Kapiteln.
    Im 7.Kapitel wird zum Beispiel sein Sohn Shem eingeführt, im 8. seine Frau Anna.


    Titelgeber für den Roman ist Tim Finnegan, ein trinkfreudiger Mauerer, der betrunken eine Leiter hinauftorkelt, sich beim Absturz den Hals bricht und bei seinem Leichenbegängnis wieder aufersteht, als auf seinem Sargdeckel eine Flasche Whiskey fällt.


    Zu James Joyce:
    http://de.wikipedia.org/wiki/James_Joyce


    Zum Herausgeber dieser Ausgabe: (von Amazon kopiert)
    Klaus Reichert, geboren 1938, ist Professor für Anglistik in Frankfurt am Main. Neben zahlreichen Veröffentlichungen zur Renaissance und zur Moderne trat er als Übersetzer und Herausgeber moderner und klassischer Autoren (Shakespeare, Joyce, John Cage) in Erscheinung.



    Mein Eindruck:
    Finnegans Wake ist Joyce konsequente Weiterentwicklung von Ulysses, nur noch schwieriger und sprachlich extremer.


    Der oben erwähnte Plot muss eigentlich nur für Joyce sprachliche Experimente herhalten.


    In dieser Suhrkamp-Ausgabe gibt es mehrere Übersetzungen, teilweise der gleichen Kapitel. So kann man vergleichen, welche Version am gelungensten scheint.
    In dieser Ausgabe von 1989 sind also nur die bis dahin gesammelten Übersetzungsversuche diverser Übersetzer. Teil 2 und 3 sind größtenteils nicht übersetzt und fehlen daher leider.


    Sehr extrem und witzig fiel mir natürlich Arno Schmidt auf. Seine Übertragungen und Anmerkungen sind die überraschenden, aber trotzdem unverständlich. :wow
    Die Einführung von Klaus Reichert in dieses Buch ist dagegen sehr informativ.


    Mit Humphrey gibt es eine Hauptperson, zu der es schwer ist, richtig Kontakt zu finden. Er als Träumer, der eine komplexe Welt erzählt, die ein Leser kaum durchschauen kann, tritt nicht so auf wie ein „üblicher“ Protagonist.


    Besser gefielen mir Anna, die sympathischer als z.B. Molly aus Ulysses wirkt und sein Sohn Shem, der als jugendlicher Rebell und Tunichtgut porträtiert ist, so dass man sofort an James Joyce selber denken soll.
    Joyce hat also auch in Finnegans Wake seinen Ulysses-Humor nicht vollständig verloren. :grin


    Im Gegenteil, viele Textpassagen sind sehr witzig gehalten. Sie erinnern überwiegend an die extremeren Stellen aus Ulysses.


    In einem Kapitel (4 von Teil 2) sieht Humphrey sich als König Marke, dessen Isolde entführt wurde. Das erinnerte mich ganz leicht an Viola Alvarez Das Herz des Königs. :grin



    Schön, ein Buch zu lesen, das eh niemand versteht. Es ist also erlaubt, alles hineinzudeuten und Gedanken frei fließen zu lassen. Viele Sätze wecken auch sofort ungewöhnliche Assoziationen. Besonders die kurzen Sätze gefallen mir häufig sehr gut, bei den langen Sätzen muss man sich auch oft geschlagen geben.
    Ich habe viel übrig für die Wortspiele. Manchmal gibt es einen Mix aus deutschen und englischen Wörtern, die zusammen eine andere Wirkung erzeugen. Bei einigen Sätzen sind die Buchstaben der Wörter vertauscht. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus.


    Das ganze soll noch keine richtige Rezension sein, da ich auch nur ausgewählte Teile angelesen habe. Abschließen kann diesen Text vermutlich nie.


    Mich würde interessieren, welchen Zugang ihr zu dem Text gefunden habt.
    Welches ist die beste Herangehensweise an Finnegans Wake?
    Und welches sind eure Lieblingspassagen?

  • Dann ist es ja nicht so viel, wie bei Ulysses. Trotzdem noch ein richtiger Klopper. :yikes Deswegen wahrscheinlich auch nicht der beste Einstieg diese Art der Literatur, obwohl´s ja eigentlich ganz spannend klingt.

    Am Lesen :"Doktor Faustus" :wave :-)


    Am Verzweifeln :"Ulysses" :bonk :pille


    Buch für die Ewigkeit: "Der Mann ohne Eigenschaften" :anbet