Jörg Kastner - Die Farbe Blau

  • Zitat

    Original von Delphin
    Aber vielleicht sehe ich es ja mal im Oxfam-Shop, dann wird es für Dich auch nicht so teuer, wenn es mir nicht gefallen sollte.


    :fetch :bonk


    Zitat

    Sag mir lieber, was mir an "Die Farbe Blau" liegen könnte. Ausser, dass mich der Titel magisch anzieht, weil Blau meine Lieblingsfarbe ist. In den Amazon-Rezensionen steht was von Verschwörungsthriller, das ist etwas, was mir nicht liegt.


    Einen "Verschwörungsthriller" würde ich den Roman nicht nennen. Jedenfalls nicht Marke "Dan Brown & Sons". Eher einen historischen Thriller oder einen historischen Roman mit starken Thriller-Elementen, der im Mileu der Kunst- und Portraitmaler des 17./18. Jhs. spielt, speziell im Hause Rembrandts. Es geht auch um den Umgang der herrschenden Konfession mit Andersgläubigen, um eine ganze Menge kriminelle Energie und Fanatismus.


    Aber was ich da von mir gebe, sind letztendlich nur "leere Worthülsen". Was dir gefallen könnte, ist die Tatsache, daß es um eine männliche Hauptfigur geht, jemanden mit starken Nehmerqualitäten und dennoch kein abgehobener Strahlemann, sondern jemand mit einer gebrochenen Biographie.

  • Zitat

    Original von Jörg
    Delphin, wenn Dir Verschwörungsthriller nicht liegen, dann laß lieber die Finger von der FARBE BLAU. Das kann ich ja ruhig sagen, denn an Oxfam-Kunden verdien ich eh nix. :grin


    Das ist doch nur ein geschickter psychologischer Trick? Finger weg!-Aufforderungen lösen bei mir nämlich genau das Gegenteil aus. Das ist wie mit dem Schild "Frisch gestrichen!".


    Ihr habt Euch doch abgesprochen!


    Zitat

    Original von Iris
    Was dir gefallen könnte, ist die Tatsache, daß es um eine männliche Hauptfigur geht, jemanden mit starken Nehmerqualitäten und dennoch kein abgehobener Strahlemann, sondern jemand mit einer gebrochenen Biographie.



    Du kennst mich zu gut. Ich hab gerade mal überlegt, was ich antworten würde, wenn Du die Frage umdrehen würdest, und ich sagen soll, was mir gefällt und da fiel mir als erstes ein: eine männliche Hauptfigur, die innerlich zerrissen ist und vielleicht auch ein wenig ausgegrenzt.


    *grummel*


    Ich pack's mal auf meine Wunschliste... *seufz*

  • und wer das Buch nicht unbedingt lesen will ...


    Das Hörbuch ist wirklich Klasse. Der Sprecher ist einsame Spitze, Achim Höppner bekannt auch aus dem Herrn der Ringe und von einigen Klassikern, kann nicht nur lesen - der spricht beinahe aus dem Steggreif.


    Dem nimmt man vor allem die Hauptfigur ab - aber auch die Damenwelt interpretiert er gekonnt. Die sicherlich vorhandenen Kürzungen sorgen zumindest für keinen Bruch, die Geschichte ist auch gehört stimmig.


    Es ist, als würde man im Amsterdam von Rembrand umherwandern -


    Wäre nicht in dem Monat auch Verstand und Gefühl im Ohr gewesen, es wäre mein Monatshighlight-Hörbuch geworden.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Binchen hat recht, das Hörbuch ist wirklich spitzenmäßig! :bruell Das kann ich hier sagen, ohne in den Verdacht des Eigenlobs zu geraten, denn mit der Produktion hatte ich nichts zu tun. Achim Höppner (synchornisiert u.a. Clint Eastwod und Jon Voight) ist ein echtes As. Ich hatte beim Hören fast schon den Eindruck eines Hörspiels und habe das Hörbuch benutzt, um mich damit auf meine eigenen Buchlesungen vorzubereiten, quasi als Anleitung für Betonung und Aussprache. Von Profis kann man immer lernen. Die Kürzungen sind eher spärlich und in den allermeisten Fällen auch nicht zu bemerken, wenn man das Buch nicht parallel liest oder die entsprechenden Buchpassagen frisch im Ohr hat. Uff, jetzt aber genug der Werbung... :chen Oder doch nicht. Für Hörbuchfreaks: Relativ frisch ist die Hörbuchversion meines Romans ENGELSFÜRST, aus dem selben Verlag und auch sehr gelungen!

  • Nachdem ich kein Kastner Fan bin- bisher hatte ich nur den Engelspapst gelesen und soo doll fand ich den nicht, haben mich die Bemerkungen hier dazu verleitet meine unfreiwillig gewonnene Freizeit durch Überbuchung meines Fliegers mit der Farbe blau zu überbrücken. Wie soll ich sagen- um 8.00 Uhr am Flughafen Wien gekauft (10,20 Euronen- nix felix Austria), um 14.00 Uhr am Flughafen Frankfurt wieder ausgeatmet. Spannung vom feinsten, glaubwürdig in der Zeit- wunderbar gezeichnete Figuren- ein Genuss.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • So, ich habe es nun auch zuende gelesen.


    Es mag sein, daß ich hier etwas schreibe, was evtl. schon von einer anderen Eule erwähnt wurde, dann sorry, aber ich habe mir nicht den ganzen thread durchgelesen...


    Was mich mal wieder enorm nervte, waren etliche Druckfehler! :fetch


    Dann fand ich die Sprache teilweise sehr sehr einfach ... :-(


    Die Story ist interessant, aber für mich toppt es immer noch nicht Im Schatten von Notre-Dame. Der ist und bleibt mein Kastner-Liebling!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • angeregt durch die kastner-kreuz-leserunde stöberte ich auf jörgs site und fand dort sofort 2 titel, die mich besonders interessierten. dieser hier war einer davon. ich hab ihn mir beschaffen können und während der letzten beiden tage fasziniert gelesen.
    "Dann fand ich die Sprache teilweise sehr sehr einfach "
    dem kann ich mich nicht anschliessen, aber es ist gut möglich, dass mir das deshalb entgangen ist, weil mich die spannende geschichte so in atem gehalten hat.
    das unfreiwillige bad in einer bestimmten flüssigkeit fand ich etwas unappetitlich (der badende sicher noch mehr*g*) und auch auf eine ins auge gefasste tapete in blau ist mir der appetit ein wenig vergangen. ansonsten keine nebenwirkungen ausser der spannung, ob mir der mozartroman ähnlich gut gefällt.
    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • also ich habe das buch vorgestern fertig gelesen und muss sagen ich war von anfang an begeistert und kann gar nicht verstehen, dass das tolle buch so lange bei mir rumgesubbt ist. der anfang und das ende waren mindestens genauso gut durchdacht und schön zu lesen wie der gesamte mittelteil. es kommt nie langeweile auf, weil ständig etwas passiert. den protagonisten finde ich sehr sympatisch, weshalb ich umso mehr mitfieberte. bin sehr positiv überrascht von diesem werk.

  • nachdem ja jetzt die Leserunde zur Tulpe des Bösen ansteht habe ich "Die Farbe Blau" schon mal Einstimmung dazu gelesen.


    Ich fand die Geschichte super, sehr spannend und in sich stimmend.
    Ich hatte das Gefühl mit Cornelis durch Amsterdam zu laufen.


    Und jetzt freue ich mich auf die Tulpe des Bösen und auf ein Wiedersehen mit Inspektor Katoen.

  • Hallöchen,
    nach langer Zeit hab ich nun auch endlich mal dieses Buch aus meinem SuB gekramt und bin äußerst angetan :)
    Ich liebe Bücher, die von längst vergangenen Zeiten erzählen und Amsterdam im 17. Jahrhundert ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Es war also schon mal von der Zeit her interessant.
    Auch gut gefallen hat mir die Beschreibung der damaligen Zustände, sei es die Folter im Wasserbunker oder das Rasphius oder aber die diversen geschichtlichen Verweise, auf die man in der Geschichte trifft.
    Mit Rembrandt wurde dann noch ein ehemals wirklich existierender Mensch (toll, wie ich mich hier ausdrücke O.o) mit eingebracht, was die Sache sowieso nochmal spannender macht.


    Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen und jedes Mal wollte ich wissen, wie es weiter geht und wie Cornelis aus der verzwickten Situation am Ende wieder raus kommt.

  • Durch das Buch Die Tulpe des Bösen wurde ich animiert mehr von dem Autor zu lesen und wurde keinesfalls enttäuscht.


    Es handelt sich um eine fiktive Geschichte um die Person von Rembrandt in Amsterdam im Jahre 1669.


    Seltsame Gewalttaten geschehen und alle scheinen in Zusammenhang mit Bildern zu stehen, in denen BLAU eine große Rolle gespielt hat.


    So erlaufen und forschen wir mit dem Maler Cornelis Suythof Amsterdam. Die Örtlichkeiten und die Atmosphäre werden so geschildert, daß man sich mittendrin fühlt.


    Es ist spannend und flüssig geschrieben, man trifft auch Amtsinspektor Jeremias Katoen und der Leser ermittelt quasi mit, was hinter dem Geheimnis der Farbe Blau steckt und wie sich das Rätsel auflöst. Natürlich geht es nicht ohne etwas Liebelei und auch die Religionszugehörigkeit, sowie Machtgerangel nehmen Einfluß auf die Geschichte.


    Die einzelnen Protagonisten werden sehr gut charakterisiert und obwohl die Personenanzahl beträchtlich ist, behält man gut den Überblick.


    Alles in allem für mich ein lesenswertes und empfehlenswertes Buch.


    Von mir 9 Punkte