Da ich leider aus Zeitgründen nicht an der Leserunde von Ulysses teilnehmen konnte, habe ich mich für diese kurze Erzählung von Thomas Mann entschieden.
Obwohl ich irgendwie eine Abneigung gegen Mann hege, hat mich diese Geschichte gefesselt. Rein sprachlich. Zum ersten Mal war ich nur von der Sprache beeindruckt. Weniger vom Inhalt.
Die Geschichte handelt von einem in die Jahre gekommenen Schriftsteller, der immer sehr diszipliniert gearbeitet hat. Ein Spaziergang und die damit verbundene Begegnung eines Fremden, inspiriert ihn zu einer Reise nach Venedig. Dort begegnet er dem schönen Jüngling Tadzio, der ab da seine Gedanken beherrscht.
Soweit zum Inhalt. Wie oben schon erwähnt, hat mich dich Sprache angezogen, der Inhalt allerdings teilweise abgestoßen.
Ohne Vorkenntnisse zu haben, ist hier die homosexuelle und pädophile Sichtweise des Autors nicht abzustreiten. Im Nachhinein habe ich einige Interpretationen gelesen, die mich veranlassen, diese kurze Geschichte noch einmal zu lesen. Aber trotzdem denke ich manchmal, daß vieles in Texte hineininterpretiert wird. Für mich war es einfach nur das Outing eines schwulen, pädophilen Autors. Interessant zu lesen, aber es konnte meine Abneigung gegen die Person von Thomas Mann einfach nur noch einmal bestätigen.
Ich weiß, daß meine Einstellung sehr extrem ist. Deshalb wäre ich sehr interessiert an weiteren Meinungen zu dieser Novelle.