Gray
Leonie Swann
ISBN: 3442314437
Goldmann Verlag
416 Seiten, 20 Euro
Über die Autorin: Leonie Swann wurde 1975 in der Nähe von München geboren. Sie studierte Philosophie, Psychologie und Englische Literaturwissenschaft in München und Berlin. Mit ihren ersten beiden Romanen „Glennkill“ und „Garou“ gelang ihr auf Anhieb ein sensationeller Erfolg: Beide Bücher standen monatelang ganz oben auf den Bestsellerlisten und wurden bisher in 25 Sprachen übersetzt. Leonie Swann lebt heute umzingelt von Efeu und Blauregen in England und Berlin.
Dr. Augustus Huff ist Dozent an der Universität von Cambrigde und pflegt eigentlich ein ruhiges Leben, sowie einige spezielle Ticks. Als einer seiner Studenten vom Dach stürzt, erbt er (sozusagen temporär) Gray, den Graupapagei des Verblichenen und beginnt zu ahnen, dass es sich nicht um einen Kletterunfall gehandelt haben kann. Zusammen mit dem gesprächigen Tier, das seine Schulter nur sehr ungern und selten verlässt, beginnt er zu recherchieren, was wirklich passiert ist und kommt dabei dem Mörder sehr nahe…
Wer Krimis mit tierischen Hauptdarstellern mag, der wird Gray schnell ins Herz schließen. Der kleine Kerl redet gern und oft passen seine in den Raum geworfenen Sätze einfach wunderbar. Um Zugang zu Augustus Huff zu bekommen, braucht man etwas Zeit, denn die Figur ist ein wenig sperrig und leidet unter einigen Zwängen. So wäscht er sich zum Beispiel zwanghaft die Hände, schließt immer mehrfach die Tür ab und kontrolliert dies und achtet darauf, mit welchem Fuß er einen Raum betritt. Diese Zwangsstörung wirkt aber ein wenig aufgesetzt, zumal sie bei bestimmten Handlungen in den Hintergrund tritt. Dann hat Huff plötzlich kaum Probleme damit, sich auf staubigen Dachböden oder sogar Dächern zu bewegen.
Die Spannung von „Glennkill“ und „Dunkelsprung“ kam bei diesem Buch leider nicht auf. Dazu sind die Ermittlungen von Huff einfach etwas zu langatmig und es passiert zu wenig. Meist geht er seinen Gedankenpfaden nach, wer was wann und wieso getan haben mag, nimmt einzelne Verdächtige näher in Augenschein, versucht die Tat zu rekonstruieren und sucht ein Motiv. Zum Glück gibt es Gray, der das Ganze immer wieder auflockert, doch trotzdem konnte mich das Buch nicht so begeistern wie es die Vorgänger getan haben. 6,5 Eulenpünktchen für den liebevoll geschilderten Gray...