Ana und Zak - Brian Katcher ( ab ca.14 Jahre )

  • Broschiert: 320 Seiten
    Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (7. April 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423650257
    ISBN-13: 978-3423650250
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 14 Jahre



    Zum Inhalt:
    Ana und ihr jüngerer Bruder Clayton nehmen an derselben Quiz-Meisterschaft in Seattle teil wie Zak. Alles könnte gut sein, doch Mastergenie Clayton entwickelt sich zum kleinen Aas und haut heimlich abends vom Turnier ab, um sich auf der nahe stattfindenden großen Science-Fiction-Comic-Convention zu amüsieren. Für Ana und Zak, die ihn finden müssen, bevor der Morgen graut (alles andere hätte furchtbare Konsequenzen) beginnt eine Nacht zwischen Orks, Bogen schießenden Amazonen und wild gewordenen Wikingern. Eine verrückte Nacht, in der beide über sich hinauswachsen, ihre Masken fallen lassen sich zum ersten mal so sehen, wie sie sind: verletzlich, wütend, voller Leben und randvoll mit Gefühlen füreinander.



    Über den Autor:
    Brian Katcher ist in den USA ein preisgekrönter Autor. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Missouri und arbeitet, wenn er keine Romane schreibt, als Schulbibliothekar.



    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch gelesen, ohne vorher viel darüber zu wissen. Ich hatte keine Rezi gelesen und überhaupt keine Erwartungen daran.
    Und es hat mich absolut positiv überrascht! Je länger ich es gelesen habe, um so toller fand ich es. Es ist ein richtig witziges, schräges und auch anrührendes Jugendbuch mit einer etwas anderen Liebesgeschichte.


    Die Geschichte wird abwechselnd von Zak und Ana erzählt. Dadurch bekommt der Leser Einblicke in die Gefühle und Gedanken der beiden Jugendlichen. Zu Beginn der Geschichte scheint es keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen den beiden zu geben. Ana macht auf den ersten Blick den Anschein eine Perfektionisten zu sein. Sie steht sehr unter dem Druck ihrer Eltern und ihre Freizeit besteht nur aus Lernen oder schulischen Aktivitäten. Zak dagegen ist ein lässiger Typ, der ständig einen witzigen Spruch auf Lager hat und sich keine Gedanken über seine Zukunft zu machen scheint.
    Aber im Laufe der Geschichte nähern sich die beiden immer mehr an und man erfährt, dass beide schon sehr schwierige und traumatische Situationen in ihren Familien meistern mussten.


    Das Buch ist richtig witzig und frisch geschrieben. Ich fand es mitreißend, spannend und lustig. Auch wenn manches vielleicht etwas übertrieben dargestellt wird, hat es meinem Lesevergnügen nicht geschadet. Die Personen werden sehr glaubhaft. liebevoll und authentisch geschildert und es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht, Ana und Zak auf ihrem Ausflug zu der Comic-Convention zu begleiten.
    Die beiden erleben ein irrwitziges Abenteuer, es ergeben sich immer wieder richtig witzige Szene, die die beiden nur durch ihre gute Zusammenarbeit meistern können, immer auf der verzweifelten Suche nach Anas Bruder.
    Aber das Buch ist nicht nur lustig, sondern auch sehr anrührend und macht an einigen Stellen schon nachdenklich. Die Liebesgeschichte, die sich ganz langsam zwischen den beiden entwickelt, fand ich sehr glaubwürdig und hat mich gerührt.


    Für mich war dieses Buch ein Überraschungshighlight in diesem Jahr. Ich gebe diesem tollen Jugendbuch 9 Eulenpunkte und wünsche ihm noch ganz viele Leser.

  • Super, das habe ich mir bei Tauschticket besorgt. Nach deiner Rezi freue ich mich sehr darauf. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Auch mir hat die Geschichte um Ana und Zak sehr gut gefallen. :-)


    Ana und Zak, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, fahren mit dem Quiz-Team ihrer Schule zur Quizmeisterschaft nach Seattle und auch Anas kleiner Bruder Clayton, ein aufgeweckter 13-Jähriger, ist mit von der Partie. Doch Zak wäre eigentlich viel lieber auf der gleichzeitig stattfindenden Washingcon, einer großen Convention für Fantasy- und SciFi-Fans, und nachdem er Clayton über alle Maßen von dieser Con vorgeschwärmt hat, nützt dieser einen unbewachten Augenblick, um aus dem Hotel zu entwischen und zur Con zu fahren. Ana, die beinahe panische Angst vor den Sanktionen ihrer überstrengen Eltern hat, sollte Claytons Ausflug und somit auch ihr Versagen als Claytons Aufpasserin ans Licht kommen, zwingt Zak, mit ihr zur Con zu fahren, um den kleinen Bruder wieder einzufangen und rechtzeitig vor dem Zapfenstreich ins Hotel zurückzubringen. Doch eine Con ist Kaffeekränzchen und so geraten die beiden in einen Strudel aus teilweise sehr skurrilen Ereignissen. Es wird eine lange, abenteuerliche Nacht für die beiden, in der sie mehr als nur einmal an ihre Grenzen gehen und viele Vorurteile über Bord werfen müssen und sich dabei langsam auch näher kommen.


    Ich habe das Buch mit großen Vergnügen gelesen. Manches war zwar etwas unrealistisch, aber dafür war es auf jeden Fall spannend und unterhaltsam - dafür sorgen schon die vielen merkwürdigen Gestalten, die auf so einer Con unterwegs sind. Die Charaktere sind durchweg sehr lebendig und gut beschrieben und der Leser fiebert mit den beiden Protagonisten bei ihrer Jagd nach dem kleinen Bruder mit. Clayton als frühreifen Dreizehnjährigen fand ich nicht so ganz überzeugend, aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt.


    Im großen und ganzen hat mir das Buch viel Spaß gemacht und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. Auch meine sehr kritische 15-Jährige fand das Buch "ganz lustig". ;-)


    9 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Zakory Duquettes Beratungslehrerin hat ihn in der Hand. Weil Zak sein Referat abgekupfert hat, wird er ausgerechnet in Gesundheitslehre durchfallen und seinen Schulabschluss vergeigen. Mrs Brinkham hat exakt einen Ausweg anzubieten. Sie braucht einen Ersatzmann für das Quiz-Bowl-Turnier der Schulmannschaft – und das an dem Wochenende, das Zak für die SF-und Fantasy-Convention in Seattle eingeplant hatte. Zak hat keine Wahl – und hofft, dass er sich in Seattle einfach absetzen kann, um die Nacht zwischen Cosplayern und Trading-Card-Spielern durchzumachen, wie früher schon so oft. Doch zunächst müssen er und Ana in Seattle Anas verschwundenen 13-jährigen Bruder suchen, der zum Quiz-Team gehört und durch die Begegnung mit Zak seine Liebe zu einem Trading-Cards-Spiel entdeckt hat.


    Ana und Zak haben zuvor auf verschiedenen Planeten gelebt; der trottelig wirkende Fantasy-Gamer und die ehrgeizige Schülerin, die soziale Aktivitäten sammelt wie Abzeichen, um ihre Chancen auf ein Stipendium zu verbessern. In Anas Leben gibt es keinen Spaß. Sport macht sich positiv in ihren Bewerbungsunterlagen, Quiz-Turnier ebenso. Man fragt sich, warum Ana so ehrgeizig ist, wenn sie doch bisher nichts anderes plant als das College ihrer Heimatstadt zu besuchen. Warum dafür der ganze Aufwand? Es stellt sich heraus, dass Ana noch als Achtzehnjährige von ihren überhütenden Eltern rundum kontrolliert wird und was dafür der Anlass war. Die Jagd nach Clayton auf dem Convention-Gelände endet in einem gefährlichen Abenteuer, das längst kein Spiel mehr ist – und lässt es in der Beziehung zwischen Ana und Zak gehörig knistern.


    Der Jugendroman für Leser ab 12 wirkt in den Dialogen flott, aber etwas zu pädagogisch ambitioniert, die Figuren zu klischeehaft. Dass die Menschen anders ticken als man vermutet hat, wenn man als junger Erwachsener nur erst über den Tellerrand des eigenen Egos blickt, war zu erwarten. In Zak als Figur können sich vermutlich viele heute 30-Jährige wiedererkennen, die sich als 10-Jährige für D&D, MTG und Battle Tech begeisterten. Ana als Zwölftklässlerin dagegen fand ich unglaubwürdig in ihrem unreflektierten Verhältnis zu ihren Eltern, deren Totalkontrolle sie schon bald entkommen würde. Das Szenario auf der Fantasy-Con erinnert mich an die 90er Jahre. Es wirkt als nette nostalgische Erinnerung für Familien, die sich damals mit eigenartigen Interessen von Kindern wie Zak auseinandersetzen mussten, über die in Erziehungsratgebern noch nichts stand. Ich kann mir allerdings schwer vorstellen, dass sich mit diesem Retro-Schick 12-jährige Leser von heute begeistern lassen.


    knappe 7 Punkte

  • Eine total verrückte Nacht auf der Washingcon


    Zum Inhalt:


    Zak, auch Duke genannt, ist ein Vollblut-Nerd. Er liebt Science-Fiction und das Event schlechthin ist die Washingcon, die er einmal im Jahr besucht – eine Comic-Convention. Zak liebt diese Veranstaltung, mit allem, was dazu gehört: Kartenspielmeisterschaft, Cosplay… Ana ist im Gegensatz zu Zak eher ernsthaft. Sie ist Klassenbeste, Captain der Quiz-Bowl-Mannschaft und hält sich immer ganz genau an die Regeln. Allerdings verschwindet ihr jüngerer Bruder Clayton heimlich während eines Quiz-Bowl-Turniers, um die Washigcon zu besuchen – und Ana ist nun auf Zak angewiesen, um ihn wiederzufinden, bevor alle drei richtig in Schwierigkeiten stecken.


    Meine Meinung:


    Der Roman spielt eigentlich im Großen und Ganzen in einer überschaubaren Zeit von zwei Tagen, an denen zum einen die Quiz-Bowl-Meisterschaft stattfindet und zum anderen zeitgleich die Washingcon, wobei wiederum der größte Teil der Handlung auf der Convention stattfindet. Und meiner Meinung nach merkt man dem Autor, Brian Katcher, an, dass er eine Menge Spaß beim Ausgestalten dieser Convention hatte. Für die Teilnehmer der Convention ist das ganze nämlich alles andere als reiner Spaß – aufwendige Kostüme, Kräftemessen beim Kartenspielen, das alles gehört mit dazu. Und Zak und Ana sind mittendrin. Beide haben eigentlich zu Beginn der Geschichte einen bestimmten Eindruck vom jeweils anderen, aber nach und nach lernen die beiden sich besser kennen und werfen auch mal einen Blick hinter die Fassade des jeweils anderen. Dabei stellen sie fest, dass der erste, offensichtlichste Eindruck manchmal täuschen kann.
    Die beiden erleben dramatische Momente, spannende Auseinandersetzungen aber es gibt auch immer wieder Momente, die einen zum Schmunzeln bringen und erleben in dieser einen Nacht auf der Washingcon so manches Abenteuer auf der Suche nach Clayton.


    Aber „Ana und Zak“ hat auch einige Schwächen – manchmal hat man doch das Gefühl, dass Ana mit ihrer Panik vor dem Ärger, in den sie und ihr Bruder geraten werden, wenn ihre Eltern von dem unerlaubten Ausflug auf die Con erfahren, übertreibt. Zak ist für mich zwar der sympathischere Charakter von den beiden, aber auch seine übertrieben alles-ins-Lächerliche-ziehende, nichts-so-ernst-nehmende Fassade wirkt irgendwann im Laufe der Geschichte einfach ein bisschen überzogen.


    Auch die dramatischen Ereignisse gegen Ende der Geschichte haben für mich nicht so ganz ins Bild gepasst.


    Insgesamt ist „Ana und Zak“ jedoch ein unterhaltsamer Jugendroman, mit ernsteren und lustigeren Momenten, für Fans von Science-Fiction oder Comic-Conventions in jedem Fall schon alleine wegen der Beschreibung der Washingcon zu empfehlen. Insgesamt vergebe ich daher 6 von 10 möglichen Eulenpunkten.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

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  • Ein zauberhafter Roman mit ernstem Hintergrund über das Erwachsenwerden, sich selbst behaupten und die zarte, zaghafte Anbahnung einer tiefen Freundschaft zwischen Ana, der vermeintlichen Überfliegerin und Zak, der alles anscheinend viel zu leicht nimmt.


    Ich mochte das Buch von der ersten Seite an. Die Gedanken und Erlebnisse abwechselnd aus Anas oder Zaks Perspektive zu verfolgen, ihre etwas aus dem Ruder laufende Suche nach Anas Bruder sind witzig aber auch nachdenklich machend.


    Sicher ist das Buch an manchen Stellen überzogen, die Figuren agieren nicht unbedingt altersentsprechend. Allerdings ist das amerikanische Schulsystem ein ganz anderes als unseres und ich habe vor Jahren ein Jugendbuch gelesen, bei dem die Protagonistin ebenfalls von ihren Eltern ziemlich, in unseren Augen überbehütet, war. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass Anas Eltern und sie selbst doch recht authentisch dargestellt werden.



    Ein empfehlenswertes Buch für Jugendliche aber durchaus auch für Erwachsene.