Tender Bar, JR Moehringer

  • Aus der Amazonredaktion:


    Kurzbeschreibung
    Eine Bar ist vielleicht nicht der beste Ort für ein Kind, aber auch bei weitem nicht der schlechteste. Vor allem das "Dickens" nicht, mit seinen warmherzigen und skurrilen Figuren: Smelly, dem Koch, Bob dem Cop mit seiner dunklen Vergangenheit oder Cager, dem Vietnam-Veteran. Für den vaterlosen kleinen JR sind alle drei bessere Väter als seiner es jemals war. Die Bar wird JR sein Leben lang begleiten. Dort hört er zum ersten Mal Sinatra, sieht Baseballspiele im Fernsehen, und trinkt sein erstes Bier. Und bekommt all das, was er braucht: Mut, Zuversicht und die Gewissheit, dass es nicht immer nur die Guten oder die Bösen gibt, dass Bücher Berge versetzen können und dass man an gebrochenem Herzen nicht stirbt.
    Ein abwechselnd herzzerreißender und urkomischer Roman über tapfere Kinder, mitfühlende Männer und starke Mütter. Und darüber, dass Träume auch wahr werden können - wenn man für sie kämpft.


    Über den Autor
    JR Moehringer wurde 1966 in New York geboren, er studierte in Yale und ist Reporter bei der Los Angeles Times. 2000 gewann er den Pulitzer-Preis.


    Ich höre meine CDs immer im Bus auf und von der Arbeit. Ich hab das Hörbuch sehr genossen - manchmal musste ich doch recht lachen und die Leute im Bus haben mich komisch angesehen :-) aber egal! Ich mag den kleinen JR, der so dringend ein männliches Vorbild sucht und erst am Schluss seine Mutter als Vorbild entdeckt und auch anerkennt. Seine Bemühungen, in der Eliteuniversität Anschluss und Anerkennung zu finden, scheitern und doch zieht er seine Lehren daraus. Er kratzt auch noch die Kurve bevor er endgültig dem Suff verfällt und wird Journalist.
    Vor dem Epilog wird JRs Leben ziemlich genau erzählt bis ca. 1990 und der Epilog macht einen Sprung ins Jahr 2001 - ich denke, da die Geschichte in und um NY spielt, muss das sein, denn der 11. September war einschneidend für NY.


    Mir hats gefallen 8 von 10 Punkten


    PS: Ich habs mal in Belletristik geschrieben, falls es besser in die Biographien passt, dann bitte verschieben.


    PPS: Falls ich einen eröffnenten Thread überlesen habe (ich hab wirklich genau gesucht), dann bitte zusammenführen.

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  • Meine Meinung:


    Die Geschichte des kleinen J. R., der wegen der Abwesenheit des eigenen Vaters auf der Suche nach einem männlichen Vorbild ist und vermeintlich in der Kneipe fündig wird, in der sein Onkel arbeitet. Wie diese Kneipe zu einer Art Zuhause wird und er nicht bemerkt, wie sie oder besser gesagt der dort konsumierte Alkohol ihn immer tiefer Richtung Abgrund ziehen, erzählt Moehringer auf eine sehr lebendige Art. Eine verkorkste Kindheit, Die erste große Liebe, der Versuch, mehr aus seinem Leben zu machen, die Bewerbung in Yale, der Traum, ein Reporter bei der New York Times zu sein - all das und noch viel mehr steckt in diesem Roman. Hier ist nicht nur der Ich-Erzähler interessant, sondern auch all die Figuren, denen er im Laufe der Zeit begegnet und die ihn auf ihre jeweils eigene Weise prägen. Gerne hätte ich von vielen von ihnen noch mehr erfahren, möglicherweise sind entsprechende Szenen den Bearbeitungen der Hörbuchfassung zum Opfer gefallen.


    Für meinen Geschmack ist die Geschichte - auch für einen Bar-Roman - ein bisschen sehr alkoholgeschwängert, aber da es nun mal ein autobiographischer Roman ist, lassen sich die Ereignisse und (vielleicht manchmal etwas naiv anmutenden) Einstellungen des Autors nicht einfach so ändern. Sei's drum, Mr. J. R. Moehringer hat mein Interesse an seiner Geschichte geweckt, der ich - nicht zuletzt dank der warmherzigen Stimme von Sprecher Ulrich Noethen - gerne zugehört habe.


    Ich vergebe 8 Punkte.