Saving Grace – Bis dein Tod uns scheidet
B.A. Paris
ISBN-10: 3734102634
Blanvalet Taschenbuch Verlag
352 Seiten, 9,99 Euro
Über die Autorin: B.A. Paris wuchs in England auf, hat jedoch den Großteil ihres Erwachsenenlebens in Frankreich verbracht. Sie arbeitete in der Finanzbranche und als Lehrerin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihren fünf Töchtern lebt sie auch heute noch in Frankreich. »Saving Grace – Bis dein Tod uns scheidet« ist ihr erster Roman.
Kurzbeschreibung: Grace und Jack Angel sind das perfekte Paar. Die dreiunddreißigjährige Grace ist warmherzig, liebevoll, bildhübsch. Jack sieht gut aus, ist charmant und kämpft als renommierter Anwalt für die Rechte misshandelter Frauen. Aber sollte man Perfektion jemals trauen? Warum zum Beispiel kann Grace auf Dinnerpartys so viel essen und nimmt doch niemals zu? Warum umgibt ein hoher Zaun Jacks und Graces wunderschönes Haus? Doch wenn man Grace danach fragen möchte, stellt man fest, dass sie nie allein ist. Denn Jack ist immer – wirklich immer – an ihrer Seite …
Meine Meinung: Soll ich ganz ehrlich und unverblümt sein? Was für ein blödes Buch!
Ich hatte mich von der Leseprobe locken lassen. Da wird beschrieben, wie Grace auf einer Party ihren Gästen das perfekte Essen serviert und irgendwie ahnt man, dass ihre Ehe mit Jack nicht so wunderbar ist, wie sie ihren Gästen klar machen wollen. Ok, das klingt ja schon mal nach einem netten Schmöker, doch wie geht es weiter? Auf ungefähr 80 Seiten wird beschrieben, wie perfekt sie zueinander passen und wie perfekt das Essen ist und wie perfekt ihre Ehe ist und dass ihr Haus perfekt ist und und und…Perfekter geht es also gar nicht mehr und dann Wumm, Überraschung, ist natürlich doch nicht alles so wie es scheint und der gute Jack hat ein paar ungute Eigenschaften. Unter anderem die, dass er Grace gefangen hält. Nein, ich verrate nicht zu viel, denn das ist nun mal die Haupthandlung des Buches.
Der Aufbau des Buches verwirrt. Es wird kapitelweise zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her gesprungen, wobei sich zeitliche Fehler eingeschlichen haben.
Die Story hat viel Potential, doch sie ist so simpel aufgebaut, dass sie ein Grundschüler in einem Kurs „Wie schreibe ich einen Psychothriller?“ zusammenbasteln könnte. Gerade ist Jack noch perfekt und plötzlich ist er das Böse schlechthin. Schade, eine langsame Entwicklung hätte dieser Figur und der Handlung gut getan. Stattdessen erzählt er, wann immer er auftaucht, wie böse er doch ist. Irgendwann hat auch der begriffsstutzigste Leser es begriffen.
Und Grace? Grace ist natürlich das arme Opferlamm, das so doof ist und sämtliche sich bietende Gelegenheiten um Hilfe zu bitten oder zu fliehen, verstreichen lässt.
Über Jacks Motive und den Verlauf der Story verrate ich natürlich nichts, aber auch das Ende ist mehr als unlogisch und ärgerlich. Sicherlich wird das Buch trotzdem viele Leser begeistern. Wenn man nichts hinterfragt und einfach irgendwas zum Lesen braucht, dann könnte das Buch eventuell infrage kommen. Ich habe das Buch beim Friseur gelesen und auch gleich dort absichtlich vergessen, ein Äquivalent zu den dort ausliegenden Zeitschriften „Was macht Prinz Harry im Dschungelcamp?“ oder „Caroline von Monaco zum 1292.sten“ ist es sicherlich.
Ein anspruchsloses Buch für anspruchslose Leser...
1 Eulenpünktchen von mir dafür