Verlag: Beltz, 2016
116 Seiten
Kurzbeschreibung:
Djadi ist elf, als er alleine aus Syrien flieht und in Frankfurt strandet. Niemand weiß, was er bei seiner Flucht über das Mittelmeer erlebt und was er verloren hat. Ganz allmählich lernt er der Wohngemeinschaft, die ihn aufgenommen hat, zu vertrauen. Ein berührender Roman voller Zuversicht, mit dem man in die verwundete Seele eines Kindes blickt.
Über den Autor:
Peter Härtling wurde 1933 in Chemnitz geboren. Er wuchs auf in Sachsen, Mähren, Österreich und Württemberg. Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn arbeitete er bei verschiedenen Zeitschriften und war literarischer Redakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift DER MONAT. Er war Cheflektor und anschließend bis 1973 Geschäftsführer des S. Fischer Verlages. Seitdem lebt er als freier Schriftsteller in Walldorf bei Frankfurt am Main. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.
Mein Eindruck:
Der Roman ist für Kinder konzipiert, lässt sich aber von Erwachsenen ebenso lesen, da das Buch sorgfältig und auf guten Niveau geschrieben ist.
Djadi ist ein Flüchtling aus Syrien, dessen Familie offenbar tot ist. Er ist zwischen 8 und 11 Jahre alt und vollkommen traumatisiert. In Deutschland wird er ungewöhnlicherweise von einer WG aufgenommen, dessen Mitglieder alle schon etwas älter sind. Alle sind aber auch Pädagogen. Es sind vor allen Jan und Dorothea, die ihn wie einen Sohn aufnehmen, aber Djadi schließt sich auch an den alten Wladi an, der sein guter Freund wird. Auch Wladi musste einst flüchten, im zweiten Weltkrieg. Eine Freundschaft zwischen jung und alt, wie sie nur durch besondere Umstände zustande kommt.
Ausführlich beschreibt Härtling den Zustand der Verängstigung, in dem sich Djadi befindet. Bei geringsten Anlässen springt er unter das Sofa und spricht anfangs kaum. Ganz allmählich aber fasst er Zutrauen, geht sogar zur Schule. Eine gute, lange Passage ist der Ferienaufenthalt auf einer Insel.
In Flüchtlingsfrage ist Peter Härtlings eindeutig auf einer Seite: auf der der Kinder!
Ein wirklich gutes Buch!