Thomas Kowa - Redux-Das Erwachen der Kinder

  • Der Autor (Quelle: Amazon)
    Thomas Kowa ist Autor, Poetry-Slammer, Musikproduzent, manchmal Weltreisender und Mitglied der Schweizer Fußballnationalmannschaft der Autoren.
    Leser, Kritiker und das Finanzamt waren nicht nur von seinem Debütroman Das letzte Sakrament begeistert, sondern auch von REMEXAN. Der Auftakt-Roman zur Kommissar Lindberg-Reihe hat in kurzer Zeit die Bestseller-Listen der Kriminalthriller erobert. Mit REDUX können sich die Leser und Fans gut recherchierter Kriminalthriller über einen weiteren Fall für Erik Lindberg freuen.


    Produktinformation (Quelle: Amazon)
    • Format: Kindle Edition
    • Dateigröße: 1123 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 396 Seiten
    • Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS (7. Juli 2016)
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B01DO3QGZM


    Wieder ein spannender Thriller
    Ein Ehepaar ist mit seinem Säugling unterwegs zu einem Priester. Das Kind soll getauft werden. Doch der Priester weigert sich….
    Gegenwart. Erik Lindberg ist – eigentlich mehr aus Zufall – zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen worden. Denn er hatte frei, hatte mit einem Schulfreund ein Feierabendbier getrunken. Und nun wurde er vom Ehemann der Frau bedroht…
    In einem Wald bei Einsiedeln war eine tote Frau gefunden worden. Seltsame Male am Hals verrieten, dass sie ermordet worden war…. Und dann hatte der Mörder sein Opfer auch noch begraben….
    Und dann wurde eine zweite Frau ermordet… Und eine dritte konnte seltsamerweise entkommen….
    Die Spuren, welchen die Polizei nachging, verliefen immer wieder im Nichts….
    Über die Presse erhielten die Ermittler Briefe, die mit Anthrax versetzt waren….
    Aus dem Jahr 1495 liest man von einem seltsamen Taufritus, mit welchem Säuglinge den Limbus vermeiden konnten, wenn sie ungetauft starben….
    Und da war dann Antipas, der Mörder, der die Welt vernichten wollte……
    Warum weigert sich der Priester, das Kind zu taufen? Warum ist Lindberg zu der bedrohten Frau gegangen, er hatte doch keine Waffe dabei? Was waren das für Zeichen, die belegten, dass die Frau ermordet worden war? Wieso hatte der Mörder seine Opfer begraben? Und auch noch ein Holzkreuz aufgestellt? Wie konnte die dritte Frau entkommen? Wieso erhielt die Presse die Briefe und nicht die Polizei? Wollte der Mörder, dass dies veröffentlicht wird? Was hat es mit diesem Limbus auf sich, in den die ungetauften Säuglinge kamen? Und wie half hier der seltsame Taufritus? Warum wollte Antipas die Welt vernichten? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Dies ist nach Remexan das zweite Buch um Kommissar Lindberg und sein Team. Es ist auch das zweite, das ich von Thomas Kowa gelesen habe. Nach Remexan wollte ich unbedingt auch dieses Buch lesen und ich habe es nicht bereut. Es ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil war wieder unkompliziert, keine Fragen, was Thomas Kowa mit diesem oder jenem Wort bzw. Satz gerade meint. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzten. Zwar kam Lindberg in diesem Buch etwas blasser rüber, aber die Geschichte war trotzdem spannend. Vielleicht gerade weil manche verfolgte Spuren ins Nichts liefen. Dann der ständige Ärger mit seinem Chef machte das Buch ja auch spannend. Was mich allerdings etwas gestört hat, ist der Wechsel der Zeiten, wenn er unangekündigt erfolgte. Doch letztendlich tat es der Spannung keinen Abbruch und es geschah auch nicht oft. Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen und bekommt von mir ebenfalls eine Lese-/Kaufempfehlung.

  • In der Schweiz wird eine Leiche in einem Grab gefunden. So weit, so normal. Jedoch liegt dieses Grab in einem Wald, die Tote wurde ermordet und Erik Lindberg merkt selbst mit dem Kater am frühen Morgen, dass dieser Mordfall anders ist als die sonstigen. Denn kurz nach dem Fund geht ein Bekennerschreiben bei einer Boulevard-Zeitung ein, in dem der Täter den Weltuntergang prophezeit und diese Drohung mit Milzbrand unterstreicht. Die Zeit läuft...


    „Redux – Das Erwachen der Kinder“ ist der zweite Fall von Erik Lindberg und hat mich komplett überzeugt. Der Autor Thomas Kowa kann nahtlos an den ersten Teil anknüpfen und steigert sich in meinen Augen sogar nochmal. Klasse!


    Die Gesschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man, wie schon im ersten Fall, großteilig dem Ermittler Erik Lindberg, der neben seinem Beruf auch noch aufopferungsvoll um seine im Koma liegende Freundin Paula kümmert. Die erste Tote nimmt ihn jedoch so in Beschlag, dass er kaum noch zum Schlafen denn zu einem irgendwie gearteten Privatleben kommt. Die Ermittlungen führen ihn und seine Partnerin Mia in eine tiefgläubige Gemeinschaft, in der der Glaube an Wiedererweckung so tief verwurzelt ist wie der Glauben an den nahenden Weltuntergang. Hinzu kommen dunkle Geheimnisse innerhalb der Bundespolizei, die den beiden Kommissaren das Leben schwer machen.


    Erik Lindberg, Mia Adam und auch die Kriminaltechnikerin Katharina Zach wirken lebensnah und realistisch. Während der Kommissar in meinen Augen ruhiger und gefasster als bei seinem ersten Fall. Dabei rutscht er keinesfalls in die Langeweile ab, sondern wirkte auf mich einfach fest in seinem Job und Leben verwurzelt. Katharina Zach bekommt endlich so etwas wie ein Privatleben und einen Hintergrund, der mir im ersten Teil noch gefehlt hat. Mit ihrer leicht frechen und zynischen Art und ihrer ganz bestimmten Vorliebe ist sie mir direkt ans Herz gewachsen. Stellenweise erinnerte mich die Technikerin an Abby aus NCIS. Jedoch hat Katharina ihren ganz eigenen Charme.


    Doch was wäre Polizeiarbeit ohne einen Gegenspieler in den eigenen Reihen? In Redux ist es Lindbergs Chef Graf. Der karrierebedachte Mann sieht in den Ermittlungen nur ein Sprungbrett in die Politik, setzt seinen Ermittler unter Druck und will eigentlich nur eins: groß rauskommen. Ich konnte und kann Graf mit voll Inbrunst hassen. Das schaffen auch nur wenige Autoren.


    Die Story ist spannend und von Seite 1 an fesselnd erzählt. Thomas Kowa verwebt religiöse Fakten aus der Vergangenheit geschickt mit den Geschehnissen der Gegenwart ohne sich dabei in Details zu verlieren. Die Ermittler gehen mutig an die Fälle ran, ohne dabei den Blick für die Risiken zu verlieren. Das macht den Thriller in meinen Augen so wirklichkeitsnah und großartig.


    Das Finale geriet dann zwar fast hollywoodlike, aber immer noch passend für das gesamte Buch. Ich habe mit Lindberg gebangt, geflucht und Schmerzen erlitten. Ich war so fasziniert beim Lesen, dass ich weder merkte, wie spät es wurde noch, dass ich eigentlich seit Stunden schlafen sollte. Klasse!


    Der Stil von Thomas Kowa ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise wirkt ruhig, unaufgeregt und glänzt mit der genau richtigen Mischung aus Details, Fakten und spannenden Ermittlungen. Blutige Details sucht man hier vergeblich, aber das muss auch nicht sein, denn der Autor überzeugt mit seinem erzählerischen Können!


    Fazit: Redux raubte mir den Schlaf und ich habe es genossen. Klare Leseempfehlung.

  • Buchmeinung zu Thomas Kowa - „Redux – Das Erwachen der Kinder“


    „Redux – Das Erwachen der Kinder“ ist ein Kriminalroman von Thomas Kowa, der 2016 bei dp Digital Publishers als E-book erschienen ist.


    Zum Autor:
    Thomas Kowa ist Autor, Poetry-Slammer, Musikproduzent, manchmal Weltreisender und Mitglied der Schweizer Fußballnationalmannschaft der Autoren.


    Klappentext:
    Kommissar Lindbergs zweiter Fall:
    Ein Mörder, der seine Opfer bestattet.
    Eine Sekte, die das Jüngste Gericht heraufbeschwört.
    Eine Frau in Gefahr, der niemand glaubt ...


    Ein jahrhundertalter Taufritus, mit dem angeblich Tote wiedererweckt werden können, lebt wieder auf. Mehrere Frauen werden ermordet, nach dem Ritus getauft und anschließend bestattet.
    Der Täter droht mit dem Jüngsten Gericht und versetzt seine Bekennerbriefe mit Anthrax. Eine Studentin kann ihm entkommen, doch die ermittelnden Polizisten beschuldigen sie, alles nur inszeniert zu haben.
    Sie wendet sich an Kommissar Erik Lindberg, der vom profilierungssüchtigen Bundesanwalt unter Druck gesetzt wird, den Fall innerhalb von zwei Tagen zu lösen, sonst wird er ihm entzogen. Der Kommissar setzt alles auf eine Karte...

    Meine Meinung:
    In drei Teilen und 116 Kapiteln hat der Autor seine Geschichte abgelegt. Zu Beginn eines jeden Teils gibt es eine historische Rückblende, bei der der Leser das verzweifelte Bemühen eines Elternpaares verfolgt, ihren verstorbenen Säugling getauft zu bekommen. Diese Kapitel wirken sehr beklemmend. Die übrigen Kapitel spielen in der Gegenwart und sind alle sehr kurz. Permanente Perspektivwechsel treiben die Handlung voran, obwohl es zu Beginn recht gemächlich voran geht. Es werden die Hauptfiguren mit ihren Besonderheiten vorgestellt. Erik Lindberg ist etwas neben der Spur, weil seine Frau schon längere Zeit im Wachkoma liegt. Seine junge Kollegin Mia ist noch recht unerfahren und muss trotzdem die ein oder andere Aufgabe des Kommissars mit übernehmen. Eine weitere interessante Figur ist die Gerichtsmedizinerin, die im Laufe der Geschichte für einige Überraschungen gut ist. Auch einige humorvolle Stellen sorgen für die notwendige Auflockerung. Im Laufe der Geschichte zieht das Tempo deutlich an und überraschende Wendungen sorgen beim Leser für Verwirrung. Die Boulevardpresse und der Staatsschutz bekommen ihr Fett ab. Bei einigen der dort gemachten Äußerungen kann ich nur hoffen, dass es in der Realität doch nicht so schlimm ist.
    Die Sprache ist beeindruckend und zieht den Leser immer mehr in den Bann der Handlung. Die Nebenhandlungen sind geschickt aufgebaut und werden später sehr schön in den Hauptstrang aufgenommen. Es gibt aber auch Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben. Der abschließende Showdown war aus meiner Sicht überzogen und passt auch nicht so recht zu den Figuren. Die Charakterisierung der Bösewichte war mir zu einseitig negativ.


    Fazit:
    Dieses Buch hat mich über weite Teile gefesselt. Es ist flüssig und humorvoll geschrieben, die Hauptfiguren haben eine sehr schöne Tiefe. Der Plot ist stimmig und die historischen Elemente passen hervorragend. Leider gibt es aber Abzüge für den Showdown und die Gestaltung einiger Nebencharaktere, die mir zu einfach gestrickt waren. Trotzdem reicht es noch für vier von fünf Sternen (70 / 100 Punkte).

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • In der Schweiz wird in einem Wald eine tote Frau gefunden, regelrecht christlich bestattet, das Grab mit einem Holzkreuz gekennzeichnet, das mit ihrem Vornamen versehen ist. Untersuchungen ergeben, dass die Frau ermordet wurde. Bei einer Schweizer Zeitung wird ein Bekennerschreiben eingeworfen, das den nahen Weltuntergang verkündet, versehen wurde das Schreiben mit einem gefährlichen Krankheitserreger. Hängen die beiden Taten, die jeweils religiös motiviert zu sein scheinen, zusammen?


    Kommissar Lindberg ermittelt hier bereits in seinem zweiten Fall, jedoch habe ich den ersten noch nicht gelesen, der Kommissar und sein Team waren neu für mich, ich wurde aber schnell bei ihnen heimisch.


    Ich mag es, wenn wie hier, den Ermittlern auch ein Privatleben zugeordnet wird: Lindberg, dessen Freundin im Koma liegt, Katharina Zach, die privat gerne die Domina gibt und Mia Adam, die gerne eigene Wege geht. Apropos eigene Wege: Mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie die Ermittler Beweisstücke, die auf nicht ganz legalen Wegen beschafft wurde, in legale ummünzen wollen. Hier erschien mir der Roman nicht ganz logisch. Am Ende tat dies der Spannung zwar keinen Abbruch, aber ich hätte mir dazu doch etwas mehr Reflexion im Roman selbst gewünscht.


    Die Geschichte ist spannend und durch die vielen kurzen Kapitel kommt man zügig voran, zumal sich so immer wieder kleine Cliffhanger ergeben, die durch Perspektivewechsel noch verlängert werden. Der Täter, der sich selbst „Antipas“ nennt, erhält eine eigenen Perspektive, der Leser kann so tief in dessen Gedanken eintauchen, es wird ihm aber auch mancher Gruselmoment beschert.


    Jeder der drei Abschnitte wird mit einem Rückblick ins Jahr 1495 eingeleitet, deren ganze Bedeutung erst am Ende preisgegeben wird. Die „Fakten und Fiktion“ mit denen der Roman eingeleitet wird, sind interessant , ich hätte sie mir als Abschluss gewünscht, ich habe sie nach dem Lesen des Romans sowieso noch einmal lesen müssen.


    Die Auflösung ist gut gelungen und der Leser hat die Möglichkeit mitzurätseln, phne dass im Laufe der Geschichte zu viel verraten wird. Der Showdown ist im wahrsten Sinne des Wortes schwindelerregend und bietet sehr viel Möglichkeit mitzuzittern, ich empfand ihn, im Gegensatz zu anderen Romanen, nicht aufgesetzt oder künstlich herbeigeführt, er passte zu den beteiligten Charakteren.


    Der Roman ist sehr spannend und unterhält gut, ich empfehle ihn sehr gerne allen Genrefans. Den ersten Band werde ich nun baldmöglichst lesen und freue mich, dass für Frühjahr 2017 eine Fortsetzung angekündigt ist.