Firefight - Brandon Sanderson

  • Reiheninfo:


    1. “Steelheart”
    2. “Firefight”
    3. “Calamity” (noch nicht erschienen)


    Achtung: Die Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!


    Klappentext:


    Steelheart, der scheinbar unbesiegbare Tyrann des ehemaligen Chicago, ist tot – besiegt von David und den Rächern. Nun klafft dort, wo in David jahrelang der Wunsch nach Rache gebrannt hat, ein Loch, und er braucht endlich Antworten auf seine Fragen: Wo kommen diese sogenannten Epics her, Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten? Was macht sie so grausam? Und gibt es eine Zukunft für Davids Liebe zu einer von ihnen – zu Firefight? Eine abenteuerliche Reise quer durch Amerika beginnt …


    Meine Meinung:


    “Steelheart” war im letzten Jahr eines meiner absoluten Lesehighlights. Ich hab dem Erscheinen des zweiten Bandes sehr entgegen gefiebert. Kurz vor dem Lesen hatte ich allerdings ein bisschen Angst: Was ist, wenn mich “Firefight” nicht so begeistern kann wie sein Vorgänger?


    “Wer war ich, wenn ich nicht mehr in Newcago war? Eine ähnliche Leere empfand ich in manchen Nächten, wenn ich mich fragte, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, nachdem er fort war. Ich hatte gesiegt, und mein Vater war gerächt.” (S. 56)


    Er, Steelheart, ist also tot. Damit hat David sein Ziel erreicht – oder nicht? Doch Steelheart ist bis weitem nicht der einzige grausame Epic, der Menschen tyrannisiert und droht, ganze Städte zu vernichten. Gemeinsam mit dem Prof und Tia macht sich David auf den Weg nach Babilar, wo die herrschende Epic Regalia immer mehr von ihresgleichen um sich scharrt. Sie scheint einen Plan zu haben, nur welchen?


    Schon nach wenigen Seiten war klar, ich brauchte keine Angst vor zu hohen Erwartungen haben. “Firefight” liest sich genauso spannend und mitreißend wie “Steelheart” und kann meine Erwartungen mit Leichtigkeit erfüllen. Ich bin immer noch von Sandersons Idee der Epics mit ihren Superkräften und geheimen Schwächen total begeistert. Ich habe etwas Derartiges in der Fantasy noch nie gelesen. Sanderson kann sich hier also vollkommen austoben und ist nicht an schon bestehende Regeln des Genres gebunden.


    Ich bin von den Epics genauso fasziniert wie David, der sie immer noch studiert und versucht, mehr über die Zusammenhänge herauszufinden: Gibt es einen besonderen Grund für die Schwächen der Epics? Und warum gelingt es manchen wenigen von ihnen, sich von ihren Kräften nicht verderben zu lassen, während die meisten zu wahren Monstern mutieren? Und vor allem: Wie geht es Megan aka Firefight?


    Meine Sorge, ob “Firefight” mit dem grandiosen Auftaktband “Steelheart” mithalten kann, war vollkommen unbegründet. Auch der zweite Teil dieser tollen Trilogie ist absolut spannend und voller Action. Gemeinsam mit David, der vor allem durch sein Faible für schlechte Metaphern so sympathisch wird, erhalten wir neue Einblicke in die faszinierende Welt der Epics. Und dann – wow – der Höhepunkt der Geschichte: Hier ändert sich nochmal alles. Ich freue mich sehr (sehr, sehr) auf den letzten Band. 10 von 10 Sternen!

  • ACHTUNG!! „FIREFIGHT“ IST DER FOLGEROMAN VON „STEELHEART“. MEINE REZENSION KANN SPOILER ZU DIESEM ENTHALTEN.


    „Firefight“ ist der zweite Roman von Brandon Sandersons All-Age-Fantasy Trilogie über Superhelden-Kräfte und perfekt geeignet, um den Leser dazu anzustacheln, den Erscheinungstermin von Band drei „Calamity“ sehnlichst zu erwarten.


    Nachdem David Steelheart, einen der mächtigsten Epics, Herrscher über Newcago, getötet hat, geht der Kampf gegen die Epics weiter. Mit seinem Team, den „Rächern“ zieht es ihn in die Stadt, die einst unter dem Namen New York bekannt war. Das heutige Babilar wird von mehreren Epics heimgesucht. Doch das scheint den Bewohnern dort wenig auszumachen. Trotz Überflutung und als Naturkatastrophen getarnten Angriffen, scheinen sich die Anwohner mit der Herrschaft der Epics arrangiert zu haben. Für David ein ganz neues Lebensgefühl.


    Dieses Verhalten bestärkt ihn in seinem Wunsch zu beweisen, dass nicht alle Epics von Grund auf schlecht sind, sondern irgendein Trigger dafür verantwortlich ist, dass sie sich zu dem verwandelt haben, was sie heute sind. Mit seiner Ansicht steht er allein, denn sogar der Prof, Anführer der Rächer und selbst ein Epic, glaubt, dass die Nutzung der Kräfte das Böse im Menschen auslösen.


    Da ich „Steelheart“ sehr mochte, habe ich aufgeregt der Veröffentlichung von „Firefight“ entgegen gefiebert. Leider fiel mir der Einstieg in den Roman dann etwas schwer, denn trotz Action geladener Szenen, fehlt „Firefight“ die Rasanz, die ich an „Steelheart“ so mochte. Auch die Orientierung fiel mir zunächst etwas schwer, in meinem Gedächtnis war leider doch nicht so viel haften geblieben, wie ich mir gewünscht habe und hätte ich vorher gewusst, dass es das eShort „Mitosis“ gibt, das zwischen Band 1 und 2 angesiedelt ist, hätte ich mich damit erst wieder eingelesen.


    So dauerte es also ein Weilchen, bis ich wieder mitten im Geschehen war. Vielleicht ist das aber auch eine Taktik von Sanderson. Seinen Roman zunächst so unscheinbar wirken zu lassen wie seine Protagonisten, hinter denen etliche Geheimnisse und verborgene Fähigkeiten stecken. Denn „Firefight“ zieht mit großen Schritten an und nach etwas mehr als der Hälfte brannte der Roman vor Spannung, die bis zum Ende des Buches nicht mehr abglühte und das Feuer, das schon „Steelheart“ entfachen konnte wieder zum Lodern brachte.


    Mit Hilfe von einigen wirklich fiesen Überraschungen, hat Sanderson den Spannungsbogen ordentlich angezogen. Zudem gewährt er dem Leser mehr Einblick in die Persönlichkeiten seiner Figuren. Ein näheres kennenlernen hat statt gefunden, die Distanz zwischen Leser und Charakteren wird immer geringer und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das alle gut sind und überleben. Aber das wäre ja viel zu langweilig und würde auch gar nicht zu Sanderson passen, der es immer wieder schafft mich mit den Inhalten seiner vielseitigen Roman zu verblüffen. Ich freue mich nun schon sehr auf „Calamity“, den Abschlussband, in dem Sanderson sicher noch mal für viel Spannung, Action und Überraschungen sorgen wird.

  • Teil 1, Steelheart, hat mich gut unterhalten und war ein spannender Auftakt in eine ungewöhnliche Trilogie. Ich hatte gehofft, dass Firefight seinen Vorgänger toppt. Und für mich war das absolut der Fall!


    Teil 2 der Reckoner-Trilogie: ACHTUNG SPOILER!


    Inhalt
    David und seine Reckoner-Zelle haben Steelheart getötet und versuchen nun, Newcago zu halten und ein gewisses Maß an Stabilität zu bieten. David selber steckt allerdings in einer Sinnkrise, denn zum einen hat er durch die Erfüllung seines Ziels der letzten 10 Jahre seinen Antrieb verloren und zum anderen sehnt er sich nach Megan, die sich am Ende des letzten Buchs als die Epic Firefight entpuppt hat und verschwunden ist. Da kommt es ihm gerade recht, als eine mächtige Epic namens Regalia die Reckoners herausfordert und sie ins ehemalige Manhattan, das nun Babilar heißt, lockt, in dem sich vermutlich auch Megan aufhält...


    Meine Meinung
    Wow. Ich bin noch total hin und weg von diesem extrem spannenden und actionreichen Mittelteil der Trilogie, obwohl ich schon mitten in Band 3 stecke. Die mittleren Bücher einer dreiteiligen Serie neigen dazu, eine Fillerfunktion einzunehmen und kaum die Geschichte voranzutreiben. Das war hier in keinster Weise der Fall, im Gegenteil!


    Die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf und wir erfahren endlich mehr über die Hintergründe von Prof, den Reckoners und vor allem den Anfängen der Epics und deren Fähigkeiten. Besonders spannend: die Infos über deren Schwächen und das ein oder andere weitere Geheimnis... .


    Mit Babilar, dem ehemaligen Manhattan, hat Sanderson gekonnt den Schauplatz gewechselt und obwohl ich skeptisch deswegen war, hat er mich einmal mehr mit seiner Fähigkeit, ein Setting zum Leben zu erwecken, beeindruckt. Die versunkene Stadt ist vor meinem inneren Auge so lebendig geworden, dass ich bestimmte Orte fast direkt vor mir gesehen habe. Auch hier ist es auf der einen Seite die Faszination über das Neue und Ungewöhnliche, aber auch die Bedrückung und Beklemmtheit über das Einengende und Fremdartige, dass eine sehr ambivalente Atmosphäre schafft. Wahnsinn!!


    Im Vorgänger sind mir die Nebencharaktere etwas wenig ausgearbeitet gewesen, und auch wenn das immer noch nicht ganz abgelegt wurde, habe ich es in diesem Band als deutlich angenehmer empfunden. Mit Mizzy, einer Reckoner aus der Babilar-Zelle, betritt ein sehr dynamischer Charakter die Bühne, die für gute Unterstützung von David und Prof sorgt.
    Dennoch sind es diese beiden, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen - neben Megan alias Firefight, natürlich.


    Ich will nicht zu viel verraten, aber was wir hier alles erfahren, hat mich wirklich absolut geschockt und ich konnte nichts davon vorher ahnen, das macht es so spannend! Ich habe jeden Storytwist als realistisch empfunden und obwohl ich das Finale in Band 1 schon wahnsinnig gut gemacht fand, haben mir die letzten Seiten in Firefight einen eiskalten Schauer den Rücken runterlaufen lassen und ich habe praktisch an den Seiten geklebt, um ja nichts zu verpassen. Kopfkino vom Feinsten!


    Fazit (spoilerfrei)
    Teil 1 war gut, Teil 2 ist fantastisch und lässt hohe Erwartungen an den Abschlussband, Calamity, aufkommen. Wer auf richtig gute Dystopien mit einer ungewöhnlichen Story und fantastischen Schauplätzen in einer postapokalyptischen Welt steht: LESEN!
    10 Punkte