Rachesommer - Andreas Gruber

  • Das Buch fand ich sehr spannend. Da ich Kapitelleserin bin, haben mir die kurzen Kapitel sehr gut gefallen. ;-) Es gibt zwei Handlungsstränge in dem Buch, die am Ende zusammengeführt werden. Zum einen die Wiener Anwältin Evelyn Meyers. Die durch Zufall bei einem ihrer Fälle dahinter kommt, dass es Mord statt Unfall war. Dadurch bringt sie den Stein ins Rollen und ermittelt privat weiter. Zum anderen ermittelt der Kommissar Herr Pulaski an einem Selbstmord einer Jugendlichen in einer psychatrischen Klinik. Er findet heraus, dass ein Mord dahinter steckt und deckt weitere Fälle auf.


    Ich vergebe 10 Punkte und freue mich schon auf das neue Buch von Andreas Gruber.

  • Klappentext:


    Vier mysteriöse Todesfälle, ein geheimnisvolles Mädchen – und ein Sommer der Rache
    Wien. Vier wohlhabende Männer im besten Alter sterben innerhalb kürzester Zeit unter ähnlichen Umständen. Und nur die Anwältin Evelyn Meyers glaubt nicht an Zufall ...


    Leipzig. Mehrere Jugendliche, allesamt Insassen psychiatrischer Kliniken, sollen Selbstmord begangen haben. Kommissar Pulaskis Misstrauen ist geweckt, er beginnt zu ermitteln. Seine Nachforschungen bringen ihn mit Evelyn zusammen, und ihre gemeinsame Spur führt sie bis zur Nordsee, zu einem Schiff, das ein schreckliches Geheimnis birgt ...



    Meine Meinung:


    Evelyn Meyer, eine junge Anwältin aus Wien und Walter Pulaski von der Kripo Leipzig – zwei eigenwillige, aber nicht unsympathische Persönlichkeiten ermitteln jeder in einer Serie von Todesfällen. Auch als deutlich wird, dass die Todesfälle irgendwie miteinander zu tun haben, verlaufen beide Handlungsstränge parallel und immer wieder fragt man sich, ob und wann sich die beiden wohl treffen werden (sowohl die Handlungsstränge als auch Meyer und Pulaski).


    Schon der Prolog fesselt den Leser an diesen hervorragend aufgebauten Krimiplot, der immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet und nichtsdestotrotz zu einem schlüssigen und befriedigenden Ende führt. Durch die Recherchen der beiden Protagonisten kommen entsetzliche Geschehnisse aus der Vergangenheit ans Licht, welche letztlich zu den Verbrechen der Gegenwart geführt haben.


    Andreas Gruber hat einen klug konstruierten klassischen Kriminalroman geschrieben, der mich nicht nur wegen seiner Vielschichtigkeit, sondern auch sprachlich und atmosphärisch überzeugt hat. Der immer wieder aufflackernde ironisch-sarkastische Humor machte für mich das Lesevergnügen perfekt.


    Das war sicher nicht mein letztes Buch dieses Autors :-).


    Edit: Für mich gibt es keine Ähnlichkeiten mit den Büchern von Sebastian Fitzek. Mit diesen kann ich nämlich so gar nichts anfangen. ;-)

  • Titel: Rachesommer
    Autor: Andreas Gruber
    Verlag: Goldmann
    Erschienen: Februar 2011
    Seitenzahl: 411
    ISBN-10: 3442473829
    ISBN-13: 978-3442473823
    Preis: 8.99 EUR

    Das sagt der Klappentext:


    Vier mysteriöse Todesfälle, ein geheimnisvolles Mädchen und ein Sommer der Rache
    Wien. Vier wohlhabende Männer im besten Alter sterben innerhalb kürzester Zeit unter ähnlichen Umständen. Und nur die Anwältin Evelyn Meyers glaubt nicht an Zufall ...
    Leipzig. Mehrere Jugendliche, allesamt Insassen psychiatrischer Kliniken, sollen Selbstmord begangen haben. Kommissar Pulaskis Misstrauen ist geweckt, er beginnt zu ermitteln. Seine Nachforschungen bringen ihn mit Evelyn zusammen, und ihre gemeinsame Spur führt sie bis zur Nordsee, zu einem Schiff, das ein schreckliches Geheimnis birgt ...


    Der Autor:
    Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität und arbeitet halbtags für einen Pharma-Konzern. Mit seiner Familie lebt er in Grillenberg in Niederösterreich. Er ist zweifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises.


    Meine Meinung:
    Andreas Gruber bietet mit diesem Buch sehr ansprechende Thriller-Unterhaltung. Ein Buch das man, wenn man erst begonnen hat zu lesen, nicht so schnell wieder aus der Hand legen möchte. Der Autor schafft es, den Spannungsbogen konsequent oben zu halten, an keiner Stelle komme Langeweile auf, auch erzählerische Längen sucht man vergeblich. Ein rundherum gelungener Thriller. Sehr schön gelungen ist auch das furiose Finale, Action und Tempo in Personalunion. Zudem schafft es der Autor, die verschiedenen Erzählstränge am Ende so zu verbinden, dass sich alles mehr oder weniger logisch ineinander fügt. Bei aller Spannung aber, bei aller wunderbaren Thrillerunterhaltung sollte aber eines nicht vergessen werden: Das was Andreas Gruber schildert ist leider keine Fiktion. Es passiert. Täglich, immer wieder. Die Täter verdienen kein Mitleid - haben sie sich doch an unserem höchsten Gut vergangen: an unseren Kindern. Namenlose Schicksale die eben auch zeigen, wie schlimm es um die Kinder dieser Welt bestellt ist. Kinder haben in dieser Welt nun einmal keine Lobby - genau dieses aber macht Andreas Gruber mit diesem Buch deutlich. Dafür kann man ihm wirklich nur danken.
    Für dieses Buch gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 9 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Auch ich wurde vom "Rachesommer" gefesselt und bestens unterhalten.
    Geschickt werden zwei Protagonisten aus Wien und Leipzig im Laufe der Geschichte zusammengeführt - denn letztendlich arbeiten sie beide an der derselben Story.
    Dem Autor gelingt es ausserordentlich gut, Spannung und Kurzweiligkeit zu erzeugen. Das Thema des Buches ist kein leichtes und auch ich bin dankbar, dass auf die genaue Beschreibung der Taten verzichtet wurde. Das Kopfkino erzeugte auch so schon genügend Bilder.


    Krimifans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Für mich war Andreas Gruber eine Neuentdeckung - und ich freue mich schon auf sein nächstes Buch.
    Ähnlichkeiten zu Fitzek konnte ich ebenfalls nicht entdecken, meine Meinung deckt sich da mit der von Lumos.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten.

  • Soeben habe ich das Buch aus gelesen und ich fand es großartig.
    Zu Recht hat es den Namen "Pageturner" bekommen, weil man es wirklich kaum schaffte, es weg zu legen. Ein temporeicher und niemals zu lang werdender Psychothriller ist dieses Buch, welches sich schön hintereinander weg lesen lässt.
    Sehr verständlich und ohne um den heißen Brei herum geschrieben.
    Wer Thriller mag, es aber nicht gleich zu krass haben möchte, für den ist das Buch genau richtig. 10 von 10 Punkten. Ich kann es wirklich nicht anders sagen. :-)

  • Die Hauptpersonen, die Wiener Anwältin Evelyn Meyers und der Leipziger Polizist Walter Pulaski, sind beide von Anfang an sympathisch und unkonventionell. Sie arbeiten zuerst getrennt von einander an Dingen, die nicht zusammenzugehören scheinen, die beiden Handlungsstränge sind jeder für sich unterhaltsam. Man möchte dran bleiben, aber doch auch gleichzeitig erfahren, wie es der anderen Partei gerade ergeht. Als die beiden sich kennenlernen, die Überschneidungen entdecken und ihre Erkenntnisse zusammenschmeissen, bringt sie das dann einen großen Schritt voran. Bestimmt sind vor allem Pulaskis Ermittlungen vom Thema Kindesmissbrauch und seinen lebenslangen Folgen für die Opfer. Die Thematik wird mit dem nötigen Ernst behandelt, allerdings zum Glück ohne ins Detail zu gehen – diesen Balanceakt hat der Autor sehr gut gemeistert.


    Passend zur rasanten Handlung gibt es keine ausschweifenden sprachlichen Stilübungen, sondern der Autor kommt direkt auf den Punkt, schreibt klar und direkt, und steigert durch den einen oder anderen Cliffhanger die Spannung noch zusätzlich. Am Ende warten noch eine Überraschung und eine schlüssige Auflösung und runden den absolut gelungenen Roman perfekt ab.


    Von mir die volle Punktzahl!

  • Soviel zum Inhalt brauche ich dann ja nicht mehr sagen.


    Dieser Thriller von Andreas Gruber war mal wieder so richtig etwas für mich.
    Spannend, mit zwei doch sehr interessanten wenn auch verschiedenen Protagonisten.
    Die Anwältin Evelyn Meyers aus Wien kommend und der Polizist Walter Pulaski, der in Leipzig arbeitet - sich seiner Tochter zuliebe zum Kriminaldauerdienst hat versetzen lassen.


    Schon alleine diese Tatsache, sich aus Liebe zu seiner Tochter von einer höherdotierten Stellung zu einer niedrigeren versetzen zu lassen, macht ihn sehr sympathisch.


    Beiden - Evelyn und Pulaski beschäftigt jeweils ein ganz bestimmter Fall, der sowohl in Wien, als auch in Leipzig für Rätsel sorgt.
    Langsam stellt sich bei beiden gewisse Zusammenhänge heraus und sie entdecken, daß sie beide ein gemeinsames Interesse an der Aufklärung des Falles haben.


    Ein sehr packender Schreibstil, der noch durch die kurzen Kapitel dazu anregt in einem durchzulesen.
    Ich konnte zwischendurch auch kaum aufhören, da ich einfach wissen wollte, wie sich der Fall aufklärt und die beiden zu einer Lösung kommen.
    Hinzu kommen auch einige Nebenpersonen, die mir besonders gefallen haben und auch mit für den Humor gesorgt haben, der mir persönlich einen Thriller noch interessanter und lesenswerter machen.


    Mich hat der Autor doch sehr neugierig auf seine weiteren Werke mit diesem Buch gemacht.



    Fazit
    Ein sehr spannender Thriller mit zwei sehr gut und interessant dargestellten Protagonisten, bei dem das Lesen ein Genuß ist. Dazu einlädt, in einem durchzulesen.
    Ich kann ihn Thrillerfans nur empfehlen.

  • Das Buch hält, was der Buchrücken verspricht: Es ist absolut spannend - und zwar von der ersten bis zur letzten Seite. Wenn ein Buch den Titel "Pageturner" verdient, dann dieses.
    Die beiden Protagonisten, Evelyn Meyers und Walter Pulaski, ermitteln zunächst parallel in zwei unterschiedlichen Mordserien. Der Leser weiß schon früh, dass diese in Zusammenhang miteinander stehen. Es ist spannend zu lesen, wie beide Handlungsstränge aufeinander zu laufen und am Ende wunderbar stimmig verwoben werden.
    Beide Figuren sind sympathisch, weil sie eben nicht perfekt sind. Jeder der beiden muss mit unterschiedlichen Problemen zurechtkommen und insbesondere Evelyn hat eine schwere Vergangenheit zu bewältigen, die im Verlauf der Geschichte sehr gut aufgegriffen und mit dem Thema verknüpft wird.
    Die Nebenfiguren haben mir auch gut gefallen, besonders Patrick, der Evelyn mit seiner humorvollen Art stets zur Seite steht.


    Die kurzen Abschnitte und raschen Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen lassen die Seiten nur so dahinfliegen, die Geschichte entwickelt sich rasant, gewinnt an Fahrt - und endet in einem spannenden und packenden Finale. Ich habe mich ausgezeichnet unterhalten gefühlt und mir den nächsten Titel des Autors schon auf meiner Wunschliste vermerkt. Der Schreibstil macht einfach Lust auf mehr.


    Von mir gibt's daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

  • Da ist mir mit diesem Buch ein echtes Schätzchen ins Regal gekommen. Respekt vor einem Werk, das mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Das haben in letzter Zeit nicht viele Bücher geschafft.
    Andreas Gruber versteht es, seinen Leser bei der Stange zu halten. Geschickt hat er in Rachesommer kleine Ausflüge in vergangenes Geschehen unternommen und damit einiges ge- und erklärt.
    Durchweg sympathische Ermittler haben sich schlüssig der Aufklärung genähert und in einem schwierigen Bereich sensibel recherchiert.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es war garantiert nicht das letzte, was ich von A. Gruber gelesen habe.


    von mir gibts hier 9 Punkte

  • Von der ersten Seite an war ich von dem Buch gefesselt.
    Durch die beiden Handlungsstränge, die am Ende des Buches zusammengeführt wurden, wurde es nie langweilig. Besonders die meist kurzen Kapitel haben mir gut gefallen.
    Die beiden Protagonisten sind super sympathisch und man kann sich gut in sie hinein versetzen.
    Ein richtiger Pageturner - teilweise konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich einfach wissen MUSSTE, wie es in den beiden Fällen weitergeht.


    Ich vergebe 9 Punkte für einen superspannenden Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

  • Das Buch hat mich auch sehr begeistert. Die zwei Handlungsstränge fanden auch gut zusammen. Der Autor hat bei mir das interesse geweckt, und nun nehme ich seine Prag-Krimis schwarze Dame und die Engelsmühle mit.


    Das Buch bekommt von mir die volle Punktzahl!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • 412 Seiten



    1.Fall Walter Pulaski



    Meine Meinung:
    Evelyn Meyers ist Anwältin in Wien und hat es mit Schadensersatzklagen zu tun. Vier Männer der gehobenen Gesellschaftsschicht kommen binnen kurzer Zeit bei Unfällen ums Leben. Evelyn glaubt nicht an Unfälle und auch nicht an Zufall, da es große Ähnlichkeiten bei den Todesfällen gibt. Und immer ist ein junges, blondes Mädchen in einem blauen Spaghettiträgerkleid im Spiel.


    Kommissar Walter Pulaski hat es in Leipzig mit Jugendlichen zu tun, die angeblich Selbstmord verübten und außerdem Insassen psychiatrischer Kliniken waren. Pulaski glaubt aber, dass es sich um Morde handelt.


    Evelyn Meyers arbeitet in einer Anwaltskanzlei in Wien und ihr Chef ist nicht begeistert, dass sie die Todesfälle der vier Männer nicht als Unfall akzeptiert. Sie will der Sache unbedingt auf den Grund gehen und wird dafür beurlaubt. Ihre Ermittlungen führen sie bis nach Deutschland, wo sie auf Kommissar Pulaski stößt, der sich auch für die Ermittlungen Urlaub genommen hat. Die beiden arbeiten nun zusammen und decken nach und nach die Hintergründe und Zusammenhänge auf.


    Diese zwei Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt und zwischendurch gibt es immer wieder in kursiver Schrift Rückblenden zu den diversen Ereignissen, ohne dass man dabei den Überblick über die einzelnen Fälle verliert. Die beiden Protagonisten sind sehr gut dargestellt, beide haben ihre Vergangenheit. Pulaski ist Witwer und alleinerziehender Vater einer zwölfjährigen Tochter und Evelyn lebt alleine mit ihren zwei Katzen, hat aber ein schreckliches Erlebnis aus ihrer Vergangenheit zu bewältigen, welches schrittweise preisgegeben wird. Obwohl sie beide stur sind und eigenständig handeln, sind sie doch sehr sympathisch.


    Eine sehr spannende und interessante Geschichte, die allerdings sehr an die Nieren geht, wenn man die genauen Umstände kennt. Sie ist sehr flüssig geschrieben und es wird alles erst am Schluss aufgedeckt. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf das neue Buch von Andreas Gruber.



    10 Punkte

  • Zitat

    Original von Tamina
    Ich habe das Buch auch gelesen und fand es ganz gut. Es wurden zwar einige Klischees bezüglich der Figuren erfüllt (ich versteh nicht, warum in Krimis oder Thriller die ermittelnden Hauptfiguren fast immer eine traumatisierte Vergangenheit haben müssen und das dies dann seitenweise geschildert wird - dass kann ich langsam echt nicht mehr lesen, wieso können das nicht einfach mal zufriedene Menschen sein? :rolleyes), aber trotzdem waren die 2 Hauptfiguren sehr sympathisch dargestellt. Das Buch fand ich nicht einmal so spannend, aber trotzdem entwickelte die Geschichte so eine Sogwirkung, dass ich irgendwann nicht mehr aufhören konnte zu lesen.


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten.


    Dem kann ich mich eigentlich nur genau so anschließen.
    Mich hat ebenfalls das Aufarbeiten der Vergangenheit der Protagonistin gestört und die Spannung war in meinen Augen auch nicht unerträglich, aber trotzdem hat es mir gut gefallen und ist wirklich gut geschrieben.


    Ich gebe auch 8 Punkte.

  • Rachesommer von Andreas Gruber (Thriller, 2011)


    - ein Thriller, der sich steigert -



    In diesem Thriller, sowohl in Österreich, als auch in Deutschland spielt verschlägt es die Anwältin Evelyn Meyers und Kommissar Pulaski bei ihren Nachforschungen an die Nordsee zu einem Schiff mit einem schrecklichen Geheimnis...



    Auch dieser Gruber hat mir wieder gut gefallen. Anders, als die Vorherigen hat es in diesem Fall allerdings ein wenig gedauert, bis ich in der Story drin war und sie mir so gefallen hat, wie sie mir letztendlich gefallen hat, nämlich gut.


    Insgesamt liest sie sich durchweg gut und stimmig, allerdings fehlte mir anfangs ein wenig der Pfiff darin, so dass die Story Zeit hatte, sich zu steigern und zu entfalten, wie sie es getan hat. Denn zum Ende hin wurde ich mit einem tollen, spannenden Finale belohnt.


    Besonders gut hat mir gefallen, dass die Story durch ihren Verlauf ein paar psychologische Elemente aufweist, da sie zum Teil in einer psychiatrischen Klinik spielt, was mir sehr entgegen kam, da ich diese Ansätze sehr mag, da sie oft ein Garant für Spannung und eine interessante Geschichte sind. Zudem sorgte es dafür, dass man doch ein wenig mehr am mitgrübeln war, wie die Zusammenhänge sein könnten.


    Fazit:


    Ein letztendlich gelungener Thriller, der ein wenig Anlaufzeit benötigte, um sein volles Potenzial zu entfalten. Hier ist insbesondere das Finale das gewisse Etwas, was es in sich hat. Bin schon sehr auf seinen neuen Streich gespannt, der am 16. Februar 2015 erscheinen wird.


    Note: 2

  • Walter Pulaski arbeitet beim Leipziger Kriminaldauerdienst und bekommt eher die Fälle für die Akten als wirklich spannendes auf den Tisch. So scheint auch der Selbstmord einer Jugendlichen in einer psychatrischen Anstalt schnell gelöst zu sein. Bis Kommissar Pulaski Ungereimtheiten auffallen...
    In Wien ist die Anwältin Evelyn Meyers sehr erfolgreich, wenn auch für ihren Beruf zu sozial. In der Kanzlei, in der sie arbeitet, werden die großen Firmen Wiens betreut. Und diese gilt es zu verteidigen. Bei einem Klienten fällt ihr etwas auf und sie hakt nach. Doch damit rennt sie gegen Mauern. Warum nur?


    "Rachesommer" ist mein zweiter Thriller von Andreas Gruber und der erste aus der Reihe mit Walter Pulaski. Der Autor konnte mich wieder mit seiner Geschichte überzeugen und begeistern. Ein heftiges Kopfschütteln geht aber an den Verfasser des Klappentextes: innerhalb weniger Zeilen verrät er so viel von der Geschichte, dass ich das Buch fast gar nicht mehr lesen brauchte. Ein absolutes No-Go!


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man sowohl der Anwältin Meyers in Wien als auch dem Kommissar Pulaski in Leipzig. Beide Fälle haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun und ich habe im Laufe des Buches mit beiden eifrig ermittelt. Erst nach und nach wird klar, wohin die Fäden führen und was hinter den Todesfällen steckt. Diese Verwicklungen haben mir sehr gut gefallen, denn für mich war nicht von vornherein klar, wohin es gehen soll (mal den Klappentext außen vor gelassen, ich könnte mich schon wieder aufregen!).


    Die Figur des Pulaski ist erfrischend bärbeißig und anders als andere Kommissare. Das einzige Laster des gut 50-jährigen Ermittlers ist das Rauchen. Endlich mal kein Säufer oder Kokser. Zudem hat der Polizist eine Tochter, um die er sich rührend, wenn auch zu wenig kümmert. Ja, auch Pulaski hat eine schwere Vergangenheit, die aber bei Leibe nicht so aus der Luft gegriffen ist, wie es in diesem Genre fast schon als Alltag anmutet. Seine direkte und manchmal fast schon aggressive Art hat mir den Ermittler sympathisch gemacht. Walter Pulaski ermittelt für die Opfer und nicht für die Akten. Grandios!


    Der Thriller ist von Beginn an fesselnd und spannend. Durch die kurzen Kapitel und die rasante Erzählweise konnte ich das Buch nur notgedrungen aus der Hand legen. Selbst nach längeren Lesepausen war ich sofort wieder in der Story und im Geschehen drin und musste nicht lang überlegen, wie wo was geschehen ist. Toll!


    Das Ende ist dem Autoren sehr gut und stimmig gelungen. Er setzt nicht auf einen Knalleffekt, sondern führt die losen Fäden mit Bedacht und Ruhe zusammen. Alles ist logisch miteinander verwoben und erklärbar. Sehr gut!


    Der Stil von Andreas Gruber ist flüssig und leicht zu lesen. Seine Erzählweise ist fesselnd, rasant und er legt keinen Wert auf unnötige Details. Ohne Schnörkel führt er einen zu den Leichen, die er aber nicht nach Splattermanier hinmetzelt, sondern sich fast schon "normal" tötet. Für mich eine willkommende und sehr wohltuende Abwechslung.


    Fazit: Ich werde Pulaski auch in den Racheherbst folgen! Und ich kann den Sommer nur empfehlen!

  • Die Geschichte war spannend erzählt, es las sich so weg. Gefallen hats mir auch, aber diesen Hype versteh ich nicht.


    Guter Plot, Protagonist hat gesundheitliche Probleme, seine Mitstreiterin leidet zufällig an dem gleichen Trauma wie .....ach das verschweige ich mal, wers noch nicht gelesen hat wirds mir danken.....


    Das waren Zutaten die man irgendwie schonmal gelesen hat. Aber gut wrs mag, ich hab ehier noch zwei "Grubers" zu stehen....

  • Auch mit diesen Protagonisten, Evelyn Meyers und Walter Pulaski, hat Andreas Gruber wieder einmal ein geniales Ermittlerduo erschaffen.


    Protagonisten, die nicht unterschiedlicher sein können, Protagonisten mit Tiefgang, Ecken und Kanten, menschlich, sympathisch und clever. Aber auch die Nebencharaktere haben ihr Eigenleben und man kann sich auch in diese sehr gut hineinversetzen.


    Brutale Morde, zwei Handlungsstränge in verschiedenen Gegenden, Wien, Leipzig und Norddeutschland. Nach und nach führen die Handlungsstränge zusammen, der Spannungsbogen steigt von Anfang an und der rasante Schreibstil, lässt einen kaum dazu Atem zu holen, zu keiner Zeit langweilig oder übertrieben. Sehr gut gefallen haben mir auch die Rückblicke in die Vergangenheit und der sehr starke Showdown, in dem das Motiv logisch geklärt wurde.


    Gekonnt fesselt Andreas Gruber bereits im Prolog den Leser mit solcher Intensität, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Der ganze Thriller ist gut durchdacht, der Autor führt oft auf falsche Fährten, überrascht immre wieder, hat sehr gut recherchiert und kommt auch ohne viel Blut aus. Das macht für mich einen guten Thriller-Autoren aus.


    Die kurzen Kapitel, der packende Stil und die sehr guten bildlichen Beschreibungen von Land, Leuten und Begebenheiten ... kaum ein anderer Autor hat es bisher geschafft, mich so in den Bann zu ziehen. Für mich ist Andreas Gruber einer der besten seines Genres. Und so erhält auch „Rachesommer“ die volle Punktzahl. Gegen weitere Fälle mit Pulaski und Meyer hätte ich nichts einzuwenden.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

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