Selbstauslöser von Michael Lister

  • Kurzbeschreibung
    Nach seiner Rückkehr ins ländliche Florida erwacht in Remington James eine alte Leidenschaft: die Fotografie. Als er eines Nachmittags in die Wildnis aufbricht, um die Schnappschüsse seiner im Wald installierten Kamerafalle zu kontrollieren, ahnt er nicht, dass die schrecklichste Nacht seines Lebens auf ihn wartet. Schockiert stellt er fest, dass der selbstauslösende Apparat einen bestialischen Mord aufgenommen hat. Und bevor er einen klaren Gedanken fassen kann, steht der Mörder vor ihm. Es beginnt eine atemlose Hetzjagd, während der Remington nicht nur ums Überleben kämpft, sondern sein bisheriges Leben wie einen Film an sich vorbeiziehen sieht. Nur wenn er bis zum Morgengrauen durchhält, gibt es Hoffnung auf Rettung.


    Über den Autor
    Michael Lister wuchs im Nordwesten Floridas auf, wo er heute noch lebt. Er hat sich als Autor von Romanen, Essays, Theaterstücken und Drehbüchern einen Namen gemacht. Wenn er nicht schreibt, studiert er Literatur, Film und Theologie und unterrichtet am Gulf Coast Community College. Lister engagiert sich außerdem im Naturschutz. »Selbstauslöser«, ausgezeichnet mit dem Florida Book Award, ist der erste seiner Romane, der ins Deutsche übersetzt wurde.


    Meine Meinung
    Wer hier einen normalen eingängig spannenden Thriller erwartet, wird unzufrieden sein, wer sich jedoch gerne auf literarische Experimente einläßt, der wir seine helle Freude beim Lesen dieses Buches haben. Michael Lister hat nämlich keineswegs einen einfachen Thriller geschrieben und Remingtons Weg durch die Wälder Floridas sind ganz sicher nicht so gut, weil sie so spannend oder so atmosphärisch sind, sondern weil seine Überlegungen während dieser Wanderung so philosophisch und intelligent sind. Hierbei geht es nur zweitrangig um sein Überleben als einziger Zeuge eines Mordes, gejagt von skrupellosen Bösewichtern, viel wichtiger ist hier sein Weg zu sich selbst, seine Gedanken über sein Leben, seine Liebe und seine Familie. Ein wirklich beeindruckendes Buch, das den Leser anstrengt, ihn einspannt und vorallem ihm nicht alles vorkaut, sondern häufig viel Raum für eigene Interpretationen und Überlegungen läßt.
    Von mir volle Punktzahl, denn trotz all dieser Ambitionen bleibt die Spannung dennoch auf einem sehr hohen Niveau.

  • Ich fand das Buch gerade deshalb so gut, weil nicht alles im Detail beschrieben wird wie bei vielen "normalen" Thrillern. Es war sehr spannend zu lesen und man kann sich sehr gut die Situation vorstellen in der sich der Protagonist befindet. Sehr berührend fand ich auch seine Gedanken über seine Familie, die Liebe und das Leben. Auch den Bezug zu bekannten Fotografien fand ich sehr interessant.

  • Upps, jetzt lag dieses tolle Buch also tatsächlich (und völlig zu Unrecht) 4 Jahre in meinem SUB..... :wow


    Heute habe ich es in einem Rutsch durchgelesen und bin so begeistert, dass auch ich die vollen 10 Punkte vergebe!




    Inhalt:
    Der Naturfotograf Remington bricht in die Wildnis Floridas auf um seine Fotofallen zu kontrollieren. Doch zu seinem Erschrecken muss er erkennen, dass nicht nur Tiere den Auslöser der Kamera aktiviert haben, sondern dass auch ein brutaler Mord auf der Speicherkarte dokumentiert wurde.
    Der Mörder entdeckt ihn und eine dramatische Hetzjagd durch die nächtlichen Sümpfe und Wälder beginnt.


    Meine Meinung:
    Michael Lister hat durch seinen ungewöhnlichen Erzählstil einen faszinierenden Thriller erschaffen. Sehr kurze Abschnitte, oft begleitet von Einwortsätzen, steigern die Dramatik der Geschichte und bieten gleichzeitig Einblicke in die Gedankenwelt von Remington. Dadurch wird das Buch zu viel mehr als nur einem Thriller, es hat schon fast einen philosophischen Ansatz.
    In dieser einzigen Nacht wird Remington vieles über sein Leben klar. Seine gemachten Fehler, seine Stärken und Schwächen, Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend und seine gescheiterte Ehe kommen ihm stückweise in den Sinn. Doch sie machen ihn stark, helfen ihm auf seiner Flucht und zeigen ihm gleichzeitig, wofür sich das Leben lohnt.
    Auch die fast schon liebevolle Schilderung der unberührten, wilden Natur Floridas und der dortigen Tierwelt ist beeindruckend und zeigt deutlich die große Zuneigung des Autors zu seiner Heimat.


    Fazit:
    Eine gelungene, intelligente Kombination aus spannendem Thriller und Selbstfindung, die mich vollkommen in ihren Bann gezogen hat.
    Wer mehr als nur actionreiche Kost sucht und bereit ist, sich auf den ungewöhnlichen Erzählstil des Autors einzulassen, sollte hier zugreifen.

  • Ich weiß gar nicht, ob ich schon mal ein Buch an nur einem Tag durchgelesen habe, aber bei diesem war es so. Es ist zwar nicht so lang und braucht oft nicht viele Worte....dennoch: es enthält so viel Spannung, kluge und nachdenklich machende Gedanken zum Leben und der Sterblichkeit; kurze, interessante Fakten zur Tier- und Pflanzenwelt Floridas, und kleine Einblicke in die Fotografie. Ich bin absolut begeistert.