Informationen zum Buch:
Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453418379
ISBN-13: 978-3453418370
Originaltitel: Skalpelldansen
Zur Autorin:
Jenny Milewski, geboren 1971, liebt Thriller und Horror. Sie arbeitet in der Werbebranche und hält neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit Vorträge über Spannung in Literatur und Film. In der schwedischen Szene hat sie bereits einen Namen und steht mit ihrem Debütroman Skalpelltanz für eine neue Thrillergeneration. Jenny Milewski lebt mit ihrem Mann in Malmö.
Klappentext:
Carl Cederfeldt ist Chirurg. Und Mörder. Sein Instrument ist das Rasiermesser. Zum Glück ist er kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern der Fantasie des Horrorautors Jonas Lerman entsprungen, umstrittener Star der schwedischen Literaturszene. Die Figur des Carl Cederfeldt hat ihn reich gemacht. Aber Lerman hat genug von Blut und Gewalt und beschließt, kein weiteres Cederfeldt-Buch mehr zu schreiben. Doch so einfach ist das nicht. Lerman kann mit dem Schreiben nicht aufhören, und in seiner Umgebung geschehen plötzlich mehrere grausame Morde an jungen Mädchen. Begangen mit einem Rasiermesser. Präzise und brutal. Genau so, wie Carl Cederfeldt vorgehen würde. Zum Glück ist er kein Mensch aus Fleisch und Blut ...
Meinung:
Jonas Lermann ist Autor von Beruf. Seine Hauptfigur ist ein Chirurg, der auf grausame und bestialische Weise mordet. Als Tatwerkzeug dient ihm dabei vor allem sein Skalpell. Jonas Lermann schreibt so gut, dass sich seine Romane sehr gut verkaufen und er davon leben kann. Er ist beliebt und seine Lesungen werden gut besucht. Doch dann hat Jonas auf einmal eine Schreibblockade und weiß nicht mehr weiter.
Als dann aber eine Leiche gefunden wird, die so getötet wird, wie es seine Hauptfigur Carl Cederfeldt tun würde, gerät er ins Grübeln. Seine Romanfigur ist doch rein fiktiv – oder etwa nicht?
Der Debütroman von Jenny Milewski klang vom Klappentext her sehr interessant. Ein Mörder aus einem Roman, der plötzlich zum Leben erwacht? Gespannt fing ich an zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut. Flüssig führt sie den Leser durch die Geschichte, erzählt auf interessante Weise von Lesungen, die der Autor in ihrem Buch gibt und baut eine gewisse Spannung auf.
Leider hält sich diese Spannung nicht, da sich die erste Hälfte des Buches praktisch nur um die Schaffenskrise – sprich Schreibblockade – von Jonas Lermann dreht. Man lernt den Autor dadurch zwar sehr gut kennen, aber schnell wird es langweilig, da sich alles nur noch um diese Schreibblockade dreht. Ich habe die ganze Zeit auf die angekündigten Morde gewartet und wurde zunehmend genervter. Sehr langatmig ging es weiter und erst ab der Mitte des Buches, kam endlich wieder etwas Schwung in die Sache. Doch Lermann hatte sich verändert. War er mir anfangs noch sympathisch, wurde er zunehmend gleichgültiger hinsichtlich des Geschehens um ihn herum.
Die Geschichte selbst zog mich dank des guten Schreibstils voran. Auf der einen Seite ist das Buch logisch und schlüssig geschrieben, auf der anderen Seite ist es wiederum verworren und undurchsichtig. Auf Grund des Klappentextes hatte ich eindeutig etwas anderes erwartet. Meiner Meinung nach hat die Geschichte weniger den Charakter eines Krimis oder Thrillers als mehr den einer Horrorgeschichte. Jonas Leben steht eindeutig im Vordergrund und dieses ist nicht nur durch seine Arbeit als Autor, sondern auch durch seinen Bruder geprägt.
Das Ende ist offen, aber irgendwie seltsam, so dass ich mir zwar durchaus eine Fortsetzung vorstellen könnte, diese aber aus derzeitiger Sicht nicht auf meinem Wunschzettel landen wird.
Fazit:
Die Idee der Geschichte ist, wie auch der Schreibstil, sehr gut, die Umsetzung dagegen hat mich dann doch enttäuscht.