Titel: Der Schneegänger
Autorin: Elisabeth Herrmann
Verlag: Goldmann
Erschienen: Februar 2015
Seitenzahl: 446
ISBN-10: 3442313864
ISBN-13: 978-3442313860
Preis: 19.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Ein kleiner Junge wird entführt und alle Ermittlungen laufen ins Leere. Vier Jahre später wird sein Skelett im Wald gefunden. Polizeimeisterin Sanela Beara muss dem Vater die schlimme Nachricht überbringen. Doch die Begegnung mit dem gut aussehenden Darko, der in den Wäldern Brandenburgs als Wolfsforscher arbeitet, löst Zweifel in ihr aus: War es wirklich eine Entführung? Oder wurde der Junge aus einfachen Verhältnissen etwa verwechselt? Doch alle Beteiligten schweigen eisern. Für Sanela gibt es nur eine Chance, Licht ins Dunkel zu bringen: Sie schleust sich undercover in die Villa der schwerreichen Familie Reinartz ein, bei der die Mutter des ermordeten Jungen damals gearbeitet hat und wird hineingezogen in einen Strudel aus Hass, Gier und Verachtung, der sie selbst zu vernichten droht ....
Die Autorin:
Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau mit Jan Josef Liefers. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis 2012. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
Meine Meinung:
Diese 446 Seiten bieten dem Leser beste Krimiunterhaltung. Ich weiß nicht ob Elisabeth Herrmann gut kochen kann, ich habe keine Ahnung ob sie die Kunst des Ikebana beherrscht – aber eines weiß ich: Sie schreibt excellent gute Kriminalromane.
Und auch „Der Schneegänger“ muss sich hinter seinen Vorgängern nicht verstecken. Ganz im Gegenteil.
Die Autorin beherrscht ihr Metier, nicht nur krimischreibtechnisch – nein auch stilistisch. Dieses Buch liest sich mehr als angenehm und man muss sich nicht über sprachliche Ungeschicklichkeiten ärgern. Auch sprachlich gehört dieser Kriminalroman zum Besten was die deutsche Krimiszene zu bieten hat.
Es macht einfach Freude dieses Buch zu lesen, sich als Leser in die Tiefen und Abgründe der menschlichen Seele fallen zu lassen. Denn diese Tiefen und Abgründe die lotet die Autorin gnadenlos aus. Nichts wirkt übertrieben oder aufgesetzt, nichts erschein an den Haaren herbeigezogen. Ein Krimi-Schreibergebnis das sich wirklich sehen lassen kann.
Die Handlung ist in sich stimmig und die handelnden Personen wirken authentisch. Und so ist man als Leser nicht gezwungen sich über Nebensächlichkeiten zu ärgern und sich von der erzählten Geschichte ablenken zu lassen.
Keine Krimidurchschnittsware, sondern auch vom Stil und Ausdruck her ein beachtliches und gutes Niveau. Was ja nun wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist.
Ein sehr lesenswerter Kriminalroman aus der Feder einer der besten deutschen Kriminalautorinnen, einer echten German-Lady-Of-Crime. Elisabeth Herrmann muss sich hinter nichts und niemand verstecken, auch nicht hinter ihren ausländischen Kolleginnen und Kollegen. 10 Eulenpunkte für eine perfekte Kriminalroman-Punktlandung.