Format: Gebunden
Seiten: 556
Rückentext:
Jedes Buch hat geheime Seiten
„Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt.“
Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Ahnen birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie der Worte entfesseln. Noch weiß sie nicht, in welch tödlicher Gefahr sie schwebt. Denn Furias Familie wird von mächtigen Feinden bedroht – und die trachten auch ihr nach dem Leben. Der Kampf gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher beginnt ...
Der Autor:
Kai Meyer, geboren 1969, ist einer der wichtigsten deutschen Phantastik-Autoren. Er hat über fünfzig Romane veröffentlicht, Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.
Meine Meinung:
In „Die Seiten der Welt“ hat Kai Meyer eine wunderbare Parallel-Gesellschaft zu unserer geschaffen. Ähnlich wie die Zauberwelt von Harry Potter für gewöhnliche Menschen nicht sichtbar oder erreichbar ist, so werden auch die sogenannten „Refugien“ der Bibliomantik-Welt (Bibliomantik ist Magie, die mit der Hilfe von Büchern ausgeübt wird) von Normalsterblichen nicht wahrgenommen.
Gleich mit dem Beginn der Geschichte, als Furia in die geheimnisvolle Bibliothek im Kellergewölbe ihres Zuhauses hinabsteigt, taucht der Leser ein in die Andersartigkeit dieser Welt, in der es Wesen wie den Schwarm der lebendigen Buchstaben, Origami-Vögel und Schimmelrochen gibt.
Im krassen Gegensatz zu dieser oft so zauberhaft wirkenden Umgebung steht allerdings die Geschichte, die Furia durchleben und, man muss es wirklich so sagen, durchleiden muss. Schon kurz nach der Einführung in die Geschichte wird es sehr dramatisch. Was das angeht, ist das Buch ganz eindeutig an eine Leserschaft ab ca. 16 Jahren und junge Erwachsene gerichtet. Denn es wird immer wieder ziemlich brutal und es gibt viele Tote, und das auf manchmal auch recht unangenehme Weise. Die zuerst so heil erschienene Bücherwelt ist alles andere als das, denn man erfährt schnell, dass zur Zeit eine diktatorische Regierung an der Macht ist, und dass Furias Familie sich seit Jahren in der Versenkung halten muss, weil sie von dieser Regierung verfolgt werden.
Näher will ich auf die Handlung gar nicht eingehen, da es wie schon erwähnt gleich zu Beginn in die Vollen geht und ich das nicht schon alles verraten will.
Die Aufmachung ist dem Thema absolut angemessen. Mich hat auch als allererstes dieser wunderschöne Schutzumschlag angezogen: Schwarz mit filigranen goldenen Mustern und Bildern. Das Vorsatzpapier ist bedruckt wie ein gezeichnetes, volles Bücherregal und als Lesezeichen liegt eine „Eintrittskarte“ für die Refugien bei, eine sehr schöne Idee!
Am Ende des Buches bleibt für mich vor allem die Frage: War es das? Natürlich kann man die Geschichte als abgeschlossen betrachten, aber es gibt noch so viele Dinge die erwähnt wurden und nicht weiter ausgeführt. Ich wüsste schon ganz gerne, wie es weitergeht mit den Figuren
Fazit: Eine sehr fantasievolle und schöne Bücherwelt, eine actionreiche und teilweise (für meinen Geschmack) etwas brutale Geschichte, die vielleicht sogar noch fortgesetzt werden könnte. Von mir gibt es 8 von 10 Punkten.