Für die Leserunde habe ich mich recht kurzfristig angemeldet, weil mir der Leserundenvorschlag erst sehr spät aufgefallen ist - zum Glück habe ich ihn noch rechtzeitig entdeckt! Denn die Geschichte um Kennedy Marr hat mir wirklich gut gefallen.
Kennedy ist eigentlich kein Sympath, den man sofort ins Herz schließt. Jedenfalls zu Beginn der Geschichte. Oberflächlich betrachtet, erscheint er zunächst arrogant und selbstverliebt. Er ist chaotisch, lebt in den Tag hinein und kümmert sich scheinbar nicht um seine beruflichen Aufgaben. Und doch steckt unter der harten Schale der sprichwörtliche weiche, nein, butterweiche Kern. Nach und nach wird die Oberfläche angekratzt und es treten diverse familiäre und persönliche Probleme zutage, die ein gänzlich anderes Licht auf ihn werfen. Es waren zum Schluss hin einige sehr bewegende Szenen dabei, die auf ein Ende mit einer überraschenden Wendung hinausliefen.
Eingebettet war Kennedys Entwicklung in eine sehr ansprechende Story, angesiedelt im Filmgeschäft. Auch hier wird mit Oberflächlichkeiten gespielt und so manches Klischee bedient. Auf der anderen Seite steht Kennedys Lehrauftrag, der auch die ein oder andere Turbulenz mit sich bringt. Alles ist unterhaltsam und kurzweilig, ohne dabei kitschig zu sein.
Ich kann sagen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe. Von mir gibt's eine klare Leseempfehlung und 8 Eulenpunkte.